Das hätte nicht sein müssen! Mit der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim steht der Meister der Regionalliga Südwest und damit ein weiterer Aufsteiger in die 3. Liga der Saison 2025/26 fest. Die Kraichgauer wären – neben Borussia Dortmund, dem VfB Stuttgart und Hannover 96 – die vierte Zweitvertretung eines Bundesliga- oder Zweitligavereins in der dritthöchsten Spielklasse. Allerdings sieht es aktuell ja danach aus, dass sich zumindest Hannover wieder in die Regionalliga Nord verabschiedet. Stuttgart und Dortmund kämpfen noch gegen den Abstieg aus Liga Drei.

Regionalliga Südwest mit attraktiven Vereinen

Durchaus klangvolle Namen, was die deutsche Fußballgeschichte betrifft, finden sich alljährlich im Startfeld der Regionalliga Südwest. Die Kickers aus Offenbach und Stuttgart oder der FC 08 Homburg wären als ehemalige, zumindest kurzzeitige Bundesligisten, reizvolle Gegner für die Löwen. Aber auch Eintracht Trier, der FSV Frankfurt oder Hessen Kassel gehören in die Kategorie “Traditionsvereine” und stellen durchaus lohnenswerte Ziele für Auswärtsfahren mit sehenswerten Stadien und aktiven Fanszenen dar.

Hoffenheim setzt sich gegen Offenbach durch

Nachdem im Frühsommer 2024 die Zweitvertretung des VfB Stuttgart dem Stadtrivalen Kickers noch auf der Zielgeraden den Meistertitel im Südwesten und sicheren Aufstieg in die 3. Liga vor der Nase wegschnappen konnte, sah es in dieser Saison bis in Spätherbst nach einem Zweikampf zwischen dem FSV Frankfurt und den Offenbacher Kickers aus. Am letzten Spieltag der Hinrunde im November übernahm dann aber die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim die Tabellenführung. Und gab sie – bis auf eine kurze Ausnahme Anfang März – auch nicht mehr ab. Bis auf zehn Punkte wuchs der Vorsprung der Kraichgauer auf den ärgsten Verfolger OFC an. Es zeichnete sich also frühzeitig ab, was nun Gewissheit ist.

Entscheidung in Frankfurt

Am heutigen Samstag konnte die Zweitvertretung der TSG Hoffenheim bei jener von Eintracht Frankfurt mit2:1 gewinnen und ist damit bei verbleibenden drei Spieltagen – noch vor der Partie der Offenbacher in Gießen am Sonntag Nachmittag – uneinholbar enteilt.

Hoffenheim oder Sinsheim als Spielort?

Zum Leidwesen der sicher überwiegenden Mehrheit aller Fans der Vereine in der 3. Liga… Ist die TSG schon mit ihrer ersten Mannschaft als Spielzeug von SAP-Gründer Dietmar Hopp extrem unbeliebt, kommt nun auch noch zu allem Überfluss ihre Zweitvertretung in den deutschen Profifußball. Ihre Heimspiele in der Regionalliga absolvierte die TSG II bislang im Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim (siehe Titelbild dieses Artikels von einem Testspiel der Löwen gegen die Profis der TSG Hoffenheim im Dezember 2022) und begrüßte dabei durchschnittlich rund 500 Besucher pro Spiel. Ob für die Spiele mit zu erwartendem hohen Zuschaueraufkommen (wie z.B. gegen den TSV 1860) ein Umzug in die PreZero-Arena in Sinsheim, in der die erste Mannschaft ihre Bundesligaspiele austrägt, erwogen wird, ist aktuell noch offen.

Derzeit keine Begrenzung an Zweitvertretungen in Liga 3

Zum Start der 3. Liga im Jahr 2008 begrenzte der DFB die Anzahl der möglichen teilnehmenden zweiten Mannschaften auf maximal vier. Diese Regelung wurde dann jedoch ausgesetzt. Notwendig war die Begrenzung bislang auch nicht. Nur in der Saison 2009/10 nahmen mit den Nachwuchsteams der Seitenstraße, aus Bremen, Stuttgart und Dortmund vier Zweitvertretungen an der 3. Liga teil. 2018/19, die Premierensaison der Löwen in dieser Liga ist die bislang einzige Drittligaspielzeit, in der kein einzige zweite Mannschaft am Start war. Nun werden es in der kommenden Saison also voraussichtlich mindestens zwei sein. Und die TSG Hoffenheim dürfte sich dabei mit ganz besonders geringer Beliebtheit konfrontiert sehen, es wurde schon spekuliert ob die Auswärtsfahrerzahl der TSG-Reserve vielleicht sogar im negativen Bereich liegen könnte, weil Heim-Fans bewusst auf den Besuch der Partien ihres Clubs gegen solche Spielzeug-Mannschaften verzichten.

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MaxlWastl

Ich hinterfrage mal stark ob es bei einem jetzigen Durchschnitt von 500 und einer Kapazität von 6000 im kleinen das große Stadion wirklich braucht.

Wer bringt denn bitte nach Hoffenheim II (!) mehr als 3000 Gästefans mit, zumal die Ostfans auch gewaltige wege aufbringen müssten.

Denke nicht das der Umzug ins große dann weder sinnvoll noch notwendig ist.

Last edited 20 Tage zuvor by MaxlWastl
Jan Schrader

Es müssen ja nicht nur Kapazitätsgründe sein, die für einen Umzug sprechen. Auch infrastrukturelle Punkte können da den Ausschlag geben. Gibt ja zahlreiche weitere Anforderungen.

Eurasburger1860

Es ist schon schlimm genug gegen Hoffenheim I zu spielen.

Steffen Lobmeier

Das hätte nicht sein müssen. 😁

Kraiburger

In der Südwest tummeln sich die Kickers aus Offenbach und Stuttgart, stattdessen steigt die zweite Mannschaft eines bislang nicht wesentlich in Erscheinung getretenen Bundesligisten auf.

Im Nordosten wollen alle auf einmal aufsteigen, in Bayern stattdessen gar keiner, wobei die besten der Ligen darunter erst gar nicht dahin aufsteigen dürfen.

Und im Westen geht einer nach dem anderen pleite.

Dieses ganze Regionalligasystem ist gefühlt am Ende angekommen und muss dringend überdacht werden!

dani

gut auf den punkt gebracht. der osten will, aber darf nicht. so stärkt man bestehende strukturen und der junge fußballer geht zu den üblichen verdächtigen. goodbye vielfalt….

Alexander Schlegel

Das nervt mich tierisch mit den Zweitvertretungen von Bundesligisten. Zumal hier, wo noch nicht mal im Ansatz etwas Interessantes bei diesem Retortenclub zu entdecken ist. Was wäre Offenbach dagegen für ein interessanter Verein gewesen. Das ist einfach Wettbewerbsverzerrung!!! Diese geschissenen Zweitvertretungen sollen endlich eine eigene Liga gründen!