Beim TSV Aubstadt sprechen sie selbst vom Highlight der Vereinsgeschichte. Der Regionalligist trifft heute im Toto-Pokal Halbfinale auf den TSV 1860 München und freut sich auf ein Fußballfest in der heimischen NGN-Arena. Wir stellen den Verein aus Unterfranken zum Beginn in den Spieltag vor.

Langsam, aber kontinuierlich

1957/58 sowie 1960/61 Meister in der C-Klasse – unter der Rubrik “Erfolge” auf der vereinseigenen Homepage präsentiert sich der TSV Aubstadt als ein bodenständiger Club. Jeder Aufstieg ist dort festgehalten und dokumentiert den stetigen Weg bergauf, den die Unterfranken in den vergangenen Jahrzehnten hinter sich gebracht haben. 80/81 ging es erstmalig in die Bezirksliga, gut 15 Jahre später durfte man das erste Mal in der Landesliga antreten. Natürlich musste der TSV Aubstadt auch Abstiege hinnehmen, doch man schaffte es immer wieder, die sportlichen Misserfolge mit einem Aufstieg zu kompensieren.

So richtig im Spitzenfeld der Landesliga Nord spielte der Verein erstmalig in der Saison 2011/12 mit – und schaffte prompt den Aufstieg in die Bayernliga Nord. Es folgten ein dritter Platz sowie zwei Vize-Meisterschaften. Beide Möglichkeiten zu einer Teilnahme in der Regionalliga Bayern vergab man in der Relegation (13/14 gegen den 1.FC Schweinfurt sowie 17/18 gegen die SpVgg Bayreuth). Schlussendlich klappte es aber dann doch: Den bislang größten sportlichen Erfolg gab es in der Spielzeit 2018/19 zu bejubeln. Als Meister der Bayernliga Nord schaffte der TSV Aubstadt den Sprung in die Viertklassigkeit.

TSV Aubstadt will Sensation gegen die Löwen schaffen

Dort gelang im Premierenjahr ein mehr als respektabler 5.Platz. Nach 25 absolvierten Partien war das Abenteuer Regionalliga allerdings vorzeitig beendet, die Saison wurde wegen der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochen. Auch momentan läuft es wieder bei den Unterfranken. Mit aktuell 45 Punkten liegt man auf Rang 7 und komfortable 19 Punkte vor der Abstiegszone. Damit dürfte das dritte Jahr Viertklassigkeit in Folge gesichert sein. Denn die Kluft zu Spitzenreiter Bayreuth ist noch einmal größer. Ganze 26 Punkte trennen den Ligaprimus und die Unterfranken.

Doch damit wird man im beschaulichen Aubstadt keine allzu großen Probleme haben. Der Ort selbst liegt im Landkreis Rhön-Grabfeld und zählt gerade einmal 750 Einwohner. Auf der Internetseite der Gemeinde – übrigens eine der kleinsten, selbständigen in Bayern – ist natürlich auch der ortsansässige TSV vermerkt, durch den Aubstadt überegional bekannt wurde. Viele der Einwohner scheinen sich im Verein zu engagieren, schließlich zählt dieser 420 Mitglieder. Seit 1921 wird in Aubstadt Sport betrieben, aktuell gibt es neben Fußball noch die Abteilungen Tennis und Damengymnastik.

Torhüter Lukas Wenzel nutzte vergangenes Wochenende spontan die Gelegenheit und fuhr nach Mannheim zum Duell der Löwen gegen den Waldhof. Neben der tollen Atmosphäre schöpfte der 22-Jährige, der 2020 von Lok Leipzig nach Aubstadt und seine Jugend beim 1.FC Nürnberg verbrachte allerdings auch Mut und geht selbstbewusst in das Duell mit dem TSV 1860 München.

Auch wenn wir natürlich der klare Außenseiter sind, sehe ich durchaus Chancen für uns.

Ab 14:00 Uhr (sechzger.de Liveticker) wird sich zeigen, wer den Sprung in das Toto-Pokal Finale schaffen wird – entweder der TSV 1860 München oder aber der TSV Aubstadt. Unabhängig von dem Ausgang der Partie dürfte schon jetzt klar sein, dass die Rubrik “Erfolge” um einen Eintrag reicher werden dürfte. Auch der Einzug in das Halbfinale ist schon eine riesige Errungenschaft für den Verein aus Unterfranken.

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andreas de Biasio

Respekt für diesen Verein.