Aktuell erleben wir Löwen ja so etwas wie einen Höhenflug. Seit drei Spielen nicht verloren, gegen zwei Top-Teams insgesamt vier Punkte geholt und am vergangenen Samstag sah das auch mal wieder richtig nach Fußball aus. Jetzt kommt aber nochmal ein richtiger brocken auf die Mannschaft zu. Die SG Dynamo Dresden ist aktuell Zweiter, hat daheim erst einmal verloren und wird daheim von knapp 30 000 Anhängern unterstützt. Aufgrund des sehr bescheidenen Termins werden außerdem weniger Löwenfans als gewöhnlich den Weg nach Elbflorenz antreten. Lieber DFB, einmal mehr danke für nichts!

Aktuelles – die Ausgangssituation

Was den geneigten TSV Anhänger aber positiv stimmen sollte ist die aktuelle Form der Dynamos. Im Gegensatz zu den letzten Kontrahenten, die auf der Erfolgswelle schwammen ist die SGD aktuell eher in einem Formtief. Aus den letzten fünf Ligaspielen wurden “nur” 7 Punkte geholt. Vor zwei Wochen konnte man das Derby gegen Aue nach großem Kampf zwar für sich entscheiden, die wahrscheinlich sicher eingeplanten Punkte gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart wurden aber im Schwabenland gelassen. Gegen Viktoria Köln kassierte man direkt nach der Winterpause außerdem die erste Heimniederlage.

Insgesamt sieht die Gesamtsituation in Dresden aber trotzdem sehr gut aus. Mit einer Bilanz von 12-6-5 steht und Top-Statistiken auf beiden Seiten des Platzes steht die SGD auf Platz 2 der Liga. Man ist in Schlagdistanz auf den Ost-Rivalen Cottbus auf Platz 1, spürt aber auch schon den Atem der Konkurrenz aus Saarbrücken und Ingolstadt im Nacken. Da der Aufstieg in der sächsischen Hauptstadt eigentlich fix eingeplant ist, darf man sich keinen Einbruch wie im Vorjahr unter Markus Anfang leisten. Nachdem der sowieso schon hochkarätige Kader im Winter noch einmal verstärkt wurde, ist Trainer Thomas Stamm unter Zugzwang.

Wintertransfers

Im vergangenen Transferfenster hat Dresden den Kader noch einmal nachjustiert. Abgegeben wurde zum einen Park Kyu-Hyun (23) an Daejeon Hana Citizen FC in die südkoreanische erste Liga, nachdem er in dieser Saison keine Rolle mehr gespielt hatte. Immerhin kassierte man noch 133 TSD €. Etwas mehr, nämlich 150 TSD €, überwies Ulm für die Dienste von Oliver Batista Meier (23).

Auch deshalb wurde in der Offensive nachgelegt. Aus Regensburg kam Flügel Dominik Kother (24), der sich auch schon in die Startelf gespielt hat. Ebenfalls aus Liga 2 kommt der Maier Ersatz, Mika Baur (20). Der Mittelfeldmann ist Trainer Stamm schon aus Freiburg wohl bekannt und kommt per Leihe bis Saisonende aus Paderborn. Um in der Defensive weitere Optionen zu haben lieh man Innenverteidiger Andi Hoti (21) aus Magdeburg.

Das Stadion

Das neue “Rudolf-Harbig-Stadion“, benannt nach dem Dresdner Leichtathleten, wurde 2009 eingeweiht und führt die traditionsreiche Stadiongeschichte des Areals am Großen Garten fort. Der Bau ist das steilste und, mit dem Aachener Tivoli, das größte Einrangstadion in Deutschland. Es verfügt über eine Kapazität von 32 249 Plätzen, davon 11 050 Stehplätze und die 9 050 Steher im K-Block bilden eine der größten Stehplatztribünen Deutschlands. Der ohnehin anvisierte Neubau wurde nach dem verheerenden Hochwasser 2002 endgültig in Angriff genommen.

Das neue Stadion wurde auf dem Platz des alten Harbig-Stadions errichtet, welches ein Fassungsvermögen von ca. 38 000 hatte und unter den legendären, “Giraffen” genannten Flutlichtmasten viele Europacuppartien der SGD sah. Es war wiederum der Nachfolger der im Krieg zerstörten “Ilgen-Kampfbahn“, in welcher schon zwischen den Kriegen Länderspiele stattgefunden hatten. Fußball gespielt wurde auf den Wiesen an der Lennestraße schon seit 1900. Dynamo Dresden siedelte sich dort im Jahre 1957 an, nachdem man nach der Delegierung der Meistermannschaft 1953 nach Berlin in der Drittklassigkeit angekommen war. Das damals größere “Heinz-Steyer-Stadion” (Neubau gegenüber des Gästeparkplatz) schien zu weitläufig und man übersiedelte an den Großen Garten.

Das Hinspiel

Die Hinrundenpartie, die erste von Stefan Lex als Ko-Trainer, ist wahrscheinlich besonders den Besuchern in der Westkurve in Erinnerung geblieben. Nicht nur wegen des regnerischen Wetters, sondern besonders aufgrund der Verzögerungen am Einlass. Danach wurde es nicht viel besser und es wurde der Tag von Dynamo-Youngster Toni Menzel. Der Dresdner erzielte nicht nur zwei Tore sondern sorgte mit seinen Rettungstaten auf der Linie in den letzten Minuten auch noch für Verzweiflung bei den Löwenfans. Es war eines dieser Spiele welche symptomatisch für den Löwenblues im Grünwalder Stadion zu Saisonbeginn steht. Hoffentlich können wir uns nun revanchieren und den Sachsen am Sonntag ihre Flutlichtparty vermiesen!

Der 24. Spieltag im Überblick

Freitag 19:00 Uhr FC Viktoria Köln 1904 – Aachener TSV Alemannia
Samstag 14:00 Uhr SV Waldhof Mannheim – FC Hansa Rostock
14:00 Uhr FC Ingolstadt 04 – VfB Stuttgart II
14:00 Uhr Hannover 96 II – VfL 1899 Osnabrück
14:00 Uhr SV Wehen Wiesbaden – Rot-Weiss Essen
14:00 Uhr DSC Arminia Bielefeld – FC Erzgebirge Aue
16:30 Uhr BV Borussia Dortmund II – SV Sandhausen 1916
Sonntag 13:30 Uhr SpVgg Unterhaching – 1. FC Saarbrücken
16:30 Uhr FC Energie Cottbus – SC Verl 1924
19:30 Uhr SG Dynamo Dresden – TSV 1860 München

 

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