Der TSV 1860 München unterliegt Dynamo Dresden vollkommen verdient mit 1:2 und leistet keine Gegenwehr. Wie befürchtet war die Leistung gegen Zwickau kein Gradmesser und 1860 wirkt schwer angeschlagen.

Wieder furiose Anpfangsphase

Die Löwen begannen so wie gegen Zwickau. Sie kamen mit enormen Dampf aus der Kabine und wollte unbedingt in Führung gehen. Dieses Mal dauerte es allerdings fünf Minuten, bis 1860 in Führung ging. Vrenezi fing einen Pass von Kulke ab, trieb den Ball unwiderstehlich diagonal durchs Mittelfeld bis vor den Strafraum, von wo er trocken zum 1:0 für Sechzig abzog. Drei Minuten später hätte Steinhart auf 2:0 stellen können, doch Dynamo konnte blocken. Danach war es aber allmählich vorbei mit der weiß-blauen Herrlichkeit.

Sechzig schaltet drei Gänge zurück

Das Mittelfeld der Löwen stellte in der Folge mehr und mehr die Arbeit ein, so dass die Dresdner schalten und walten konnten, wie sie wollten. Das Aufbauspiel wurde von den Gästen effektiv unterbunden und im Zweikampfverhalten zeigten die Löwen keine Gegenwehr, so dass die Dresdner 1860 vor der Pause gehörig unter Druck setzten. Dynamo hatte mehrere gute Szenen im Strafraum, konnte vor der Pause den Ball aber nicht im Kasten von Hiller unterbringen.

Fünf starke Minuten nach der Halbzeit…

Sechzig kam wieder unter Dampf aus den Kabinen und erarbeitete sich direkt zwei Chancen. Keeper Drljaca konnte aber sowohl gegen Morgalla und Verlaat klären und das 2:0 verhindern. Dann kam es aber, wie es kommen musste. Rieder und Verlaat behinderten sich gegenseitig, Holzhauser verteidigte nicht konsequent genug und Kutschke köpfte unbedrängt zum 1:1 ein. Dass Sechzig danach noch irgendwelche Ambitionen hegte, die drei Punkte in Giesing zu behalten, war nicht zu erkennen. Es kam einfach überhaupt keine Gegenwehr von der verunsichert wirkenden Mannschaft. Niemand nahm das Heft in die Hand, niemand stellte sich den beileibe nicht brilliant spielenden Dresdner mit Nachdruck in den Weg.

… danach ins Schicksal ergeben

Irgendwie hatte man danach im Stadion das Gefühl, dass ein Unentschieden das höchste der Gefühle an diesem Abend sein würde. Aber Dynamo hatte mehr Spielanteile und Sechzig brachte kaum mehr geordnete Angriffe zu Stande. So war es wahrlich keine Überraschung, als Dresden in der 76. Minute durch Borkowski in Führung ging. Danach war zu spüren, wie das gesamte Sechzgerstadion in sich zusammensackte und niemand mehr an einen Ausgleichstreffer der Löwen glaubte. Die Hilflosigkeit der Mannschaft hatte sich vorher schon auf das Publikum übetragen, nun schwappte sich förmlich vom Spielfeld auf die Tribünen über. Und so ergaben sich Mannschaft und Publikum trotz starkem Beginn in beiden Halbzeiten in ihr Schicksal und ließen die Dresdner gewähren.

Zu wenig für die Ambitionen und den Kader

Der Ausgleich lag einfach außer Reichweite. Auch eine Chance des eingewechselten Bär änderte nichts daran. Es bleibt ein Rätsel, wie das Team nach dem Drittliga-Startrekord so in sich zusammenbrechen konnte. Gestern war jedenfalls augenfällig, dass die Mannschaft nach etwa 25 Minuten ohne Leader dahintaumelte und sich niemand gegen die drohende Niederlage stemmte. Und da stelle ich mir die Frage, ob das Ultimatum von Günter Gorenzel noch gilt. Oder in Kürze ein neues ausgerufen wird. In der Tabelle der letzten sieben Spiele liegt 1860 auf dem 18. Rang. So kann es auf jeden Fall nicht weiter gehen. Wahrscheinlich hätte man rückblickend vor der Winterpause handeln müssen.

 

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Aschlegel

Im Grunde genommen ist alles genau so eingetreten, wie ich es befürchtet habe. Und so ausgiebig wie nie in meinem Löwen-Fan-Dasein habe ich dieses Mal davor gewarnt, mit Michael Köllner nach der Winterpause weiterzumachen, zu offensichtlich waren da schon die Tendenzen, dass Köllner die Mannschaft nicht mehr erreicht. Ich musste mir auch schon anhören, dass ich in meiner Analyse viel zu kalt vorgehen würde, dabei steckt dahinter nur ein heißblütiges blaues Herz, das gespürt hat, dass hier was den Bach heruntergeht. Versteht mich nicht falsch, ich bin 0,0 stolz darauf, das vorausgesehen zu haben. Ganz im Gegenteil: Aber diese Gesundbeterei im Verein ärgert mich maßlos. Und jetzt hat man eventuell für den 45-Minuten-Messias aus Österreich so viel Geld rausgeblasen, dass man sich keinen neuen Trainer mehr leisten kann.

Aber ich denke, wir sind uns doch dieses Mal alle, ohne Ausnahme, einig: Der Trainer Köllner hat abgewirtschaftet. Er hat keinen Plan mehr, reaktiviert wieder den Moll und nächste Woche ruft er wahrscheinlich noch beim Radi an und fragt nach wegen eines Comebacks. Es bringt mit Ausnahme von Morgalla keiner mehr eine Normalleistung. Alles ist nur noch auf Zufall und Fehler des Gegners ausgelegt. Weite Teile der Mannschaft wirken tief verunsichert. Alle brauchen jetzt einen Reset, um die Birne wieder freizubekommen.

Wann wird jetzt endlich gehandelt?!?!?

Aschlegel

Endlich wurde gehandelt. Danke!

Benjisson

Die ersten Spiele waren auch nicht so spielerisch überzeugend aber man hat halt die Punkte geholt.

Die 11 Spiele mit 11 Punkten sagen mehr über die Leistung der Mannschaft aus als die Spiele vom Starttekord.

Unsere Mannschaft hat keine Ideen. Keinen Kampf….keine Einstellung. Kein Pressing….keine Laufbereitschaft. Keinen vernünftigen Spielaufbau. Keiner der die Mannschaft führt und einen Trainer mit 1000 Entschuldigungen. Inkl einem Investor der seine Kompetenzen überschritten hat und die Hand schützend über den Trainer hält warum auch immer…

Linksblau

Von den Top 8 haben wir in der Hinrunde Dresden und Wiesbaden glücklich geschlagen.
In der Rückrunde gegen Dresden verdient verloren.
Bis heute 0:00 Uhr eine neue Mannschaft zu verpflichten wird schwierig, Trainer sind genug auf dem Markt.
Schade, dass Köllner nicht rechtzeitig von sich aus gegangen ist, jetzt bleibt der Eindruck der letzten Spiele und das Schwurbeln.

Herbert

Es ist doch inzwischen mehr als offensichtlich, dass Köllner die Mannschaft nicht mehr erreicht und keinen Plan hat.

Ich frage mich daher, warum die für die Trainerpersonalie Verantwortlichen, nicht handeln?

Köllner wird nie von alleine abtreten, siehe Nürnberg. Er kann sich in einen monatelangen Wahn reden und wird die Realität ausblenden.

Aber warum handeln die Verantwortlichen nicht? Sie sind dann in meinen Augen Schuld an der sportlichen Misere, wenn Sie den Blender schalten und walten lassen und nicht eingreifen und ihn rausschmeißen.

Niederbayernlöwe

Wenn du bei der Sparkasse deinen Dispo bereits voll ausgeschöpft hast…..

Korbinian

Wenn 60 die Saison nicht bereits jetzt abschenken will, muss Köllner seinen Platz sofort räumen.

Groeber

Schöner Kommentar. Auch die Leistung von Kurve und Stehhalle war gestern nicht besser als die auf dem Spielfeld. Trotz 1:0 Führung und obwohl bei lächerlichen 15000 Zuschauern wohl nur der harte Kern der Löwen und 1500 Dynamos in Giesing waren.

Wo ist die Atmosphäre und Unterstützung, wenn die Mannschaft sie bräuchte?

In einem größeren Stadion mit mehr Gästen wäre das gestern ein gefühltes Ausswärtsspiel geworden. Wie im Dezember 2016 in Fröttmaning.

Nicht übersehen sollte man allerdings, dass Dresden ähnlich schwach angefangen hat, wie wir aufgehört haben.

Dass der Messias das Fußballspielen aufhört und lieber lamentierend zum Schiedsrichter schaut ist bitter. Das 2:1 für Dynamo sehr schön herausgespielt.

Dennoch, der Löwe viel zu schwach für ein Heimspiel. Einen Spieler, den man nicht mit ins Trainingslager genommen hat wieder in den Kader holen. Ganze drei Wochen später. Da fragt man sich schon, ob MK noch den Durchblick hat.

Kraiburger

Meine Rede.

Für ein Aufstiegs-Endspiel unter Flutlicht gegen Dresden war die Stimmung unwürdig. Die lethargische “Stehhalle” wird mehr und mehr Sinnbild einer verfehlten Ticket-Preispolitik. Die teuersten Tickets Deutschlands sorgen dafür, dass nur noch reiche, fette Operettenärsche auf der Gegengerade sind, die sich nicht bequemen auch mal working-class-mäßig die Mannschaft anzufeuern.

Der notwendige 12te Mann war gestern nicht anwesend.

Gefühlt wollte gestern kein Löwe im Stadion zwingend aufsteigen. Und dann steigsts halt auch nicht auf!

Groeber

Um uns rum sitzen eigentlich die gleichen Ärsche wie die letzten 20 Jahre auch auch. Bisserl fetter sind sie vielleicht geworden. Älter und bequemer.

Vorstopper

Was ist das denn bitte für ein Sch.. haus Kommentar? Ich lass mich ungern von dir als Fettarsch und Operettenpunlikum
bezeichnen. Wenn du ein Problem mit Leuten hast, die ihren Herzensverein zusätzlich zum Mitgliedsbeitrag 500€ für ein Ticket bezahlen, bleib daheim! Abgesehen davon, gibt es Leute die den ewig gleichen Singsang, unabhängig von Spielstand und Leistung auch nicht unbedingt als Stimmung bezeichnen.

Kraiburger

Keine Sorge, ich drücke selber meine 500 Flocken jährlich ab. Aber du brauchst mir nicht sagen, dass von der Stehhalle gestern irgendwas kam. Das war absolut nichts!

Und dabei geht es mir nicht einmal um den Boykott gegenüber Ultra-Singsang. Es kam einfach nichts! Ãœberhaupt nichts! Und ja, es waren einfach gestern zuviele Leute da die einfach sich mit einem “Hochrisikospiel” unterhalten lassen wollten ohne selber etwas zur Unterhaltung beitragen zu wollen!

Die Ausrede “ich bezahle schließlich 500 Euro, ich muss nun nicht auch noch die Mannschaft anfeuern!” gefällt mir übrigens überhaupt nicht!

Sorry dass ich da schlichtweg angefressen bin. Ich erinner mich an Spiele 2017 gegen Illertissen, als die ganze Stehhalle abgegangen ist. Und ich frage mich, woher die neue Lethargie kommt, dass man nicht einmal bei einem Flutlicht-Aufstiegsendspiel gegen Dresden seinen Hintern hoch kriegt.

Last edited 1 Jahr zuvor by Kraiburger
Groeber

Aber das liegt doch nicht an der Preispolitik. Es sind doch die selben Leute im Stadion wie früher auch.

Vorstopper

Deshalb darf er die Stehhalle per Se als reiche Fettärsche bezeichnen? In einem Blog in dem die Bezeichnung Leberkäsgesicht editiert wird?

Jan Schrader

Da hast du natürlich recht! Beides unnötig.

Dennis M.

Die ganze Stimmung bei 60 ist nichts. Bin regelmäßig beim VfB. Das ist ein Stadionerlebnis! Bei 60 find ichs nicht gut. Auswärts ists besser als daheim ja. Finds aber viel zu wenig.

Vorstopper

Angefressen hin oder her, musst du dich deshalb in einem Tonfall äußern, der sonst gerne bei Dingsbums24 für Andersdenkende gebraucht verwendet wird?

Linksblau

Bei dem Wetter geht kein Operettenpublikum ins Station.

Reinhard Erler

Ach Kraiburger, deine Arroganz wird allmählich unerträglich. Verteidige weiterhin die Pyromanen und profiliere dich beim “Wer weiß denn sowas-1860”. Aber lass die Anderen in Ruhe. Ich “sitze” mir meinen Hintern nach wie vor ohne affektiertes Gehabe im Rentnerblock ab.
Um deiner Frage zuvor zu kommen: das war nicht witzig gemeint.
Ich habe dich mal außerordentlich geschätzt, und zwar bei deiner Aktion bei der Grundsteinlegung für das Kaiserklo. Aber mittlerweile gerierst du dich zu einem worried old man. Ich habe fertig.

michl60

Was für ein Schmarrn, warum stehen dann Elversberg und Wehen in der Tabelle ganz oben? Sind jetzt schon die Fans schuld, dass auf dem Rasen nichts passiert?

Alex64

Was für ein Unsinn. Es sind die gleichen Leuten wie früher auch in der Stehhalle. Da hat sich durch die Preise für die Tickets überhaupt nichts geändert.

Dennis M.

Welch Erkenntnis, dass man vor der Hinrunde hätte handeln müssen. Es fehlt einfach sportliche Kompetenz bei 1860. Jahrelang, wenn nicht sogar Jahrzehntelang.

Kraiburger

Nein, aber da wiederhole ich mich!

Es fehlt nicht die sportliche Kompetenz. Sondern es fehlt die Struktur, eine sportliche Kompetenz zu installieren. Solange man jede notwendige Entscheidung öffentlichkeitswirksam und mit großem Tamtam zeitintensiv in Dubai erbetteln muss, bzw die Entscheidungsgewalt nicht zurück ins eigene Haus holt, solange wird Sechzig auch nicht auf die Füße kommen!

Das jährlich wiederholende Scheitern ist nur ein Symptom, aber nicht die Ursache unserer Problematik!

Alex64

Natürlich fehlt sportliche Kompetenz und zwar auf beiden Seiten!

Korbinian

Die sportliche Kompetenz braucht es bei Sportdirektor, Trainer, Scoutung, Nachwuchsausbildung etc und die ist dort auch vorhanden. Das von außen rein Geschmarre vermeintlicher “Experten” ist kontraproduktiv.

Dennis M.

Dann schaue mal, was die Nachwuchsabteilung von 60 früher rausgebracht und vergleiche es mit jetzt.

Dennis M.

Dein Kommentar ist stimmig und dennoch fehlt sportliche Kompetenz.

Benjisson

Lustig die fehlende sportliche Kompetenz hat zu Spielern wie Lakenmacher, Bär, Morgalla, etc geführt….inkl 2x 4ter Platz. Die Führung kann nix dafür das der Trainer keinen Plsn mehr hat.

Dennis M.

Meine Güte was willst mit Platz 4 in der 3.!!!Liga. Das ist kein Erfolg sondern Quatsch. Der nächste Erfolg ist drr Aufstieg. Und ich lasse nur Leandro Morgalla gelten diese Saison. Die anderen 2 überzeugen mich diese Saison nicht.

Darock

Es ist immer wieder erstaunlich das die Fangemeinde ein besseres Gespür für die Situation, als die Verantwortlichen. Vor der Winterpause war ein Großteil der Anhänger bereits bewußt, dass es Michi Köllner nicht mehr schafft die Mannschaft in die Spur zu bringen, leider hat die Führung es damals nicht so gesehen und den idealen Zeitpunkt für einen Wechsel des Trainers verpasst.

guense

bitte um sofortige Trainerentlassung !!
es kann nicht sein, dass er auch in Oldenburg noch auf der Bank sitzt .
es ist ihm einfach nicht gelungen seinen Wunschkader ins Laufen zu bringen .

Holzhauser + Kobi,
ich verstehs nicht .
wieso lässt er den Wörl plötzlich auf der Bank, der wär so nötig für unsere defensive Stabilität im Mittelfeld.

was mich wundert,
auch gestern keine vernehmbaren KÖLLNER RAUS rufe .
ich bewundere die Geduld der meisten Fans.
mir reichts . .

Niederbayernlöwe

Man kann nur hoffen, dass die Tage von MK gezählt sind. Dieses hilflose Gebolze ist nicht mehr zu ertragen…
Die einzige Hoffnung die ich habe ist ein neuer Trainer….

Vorstopper

Natürlich hätte man Köllner spätestens nach dem Spiel gegen RWE entlassen müssen. Sportlich gesehen geht seit der Niederlage in Illertissen, die der „Trainer“ nonchalant wegmoderiert hat, wenig bis gar nichts. Das ist die Bilanz eines Absteigers. Dazu kommen seine äußerst seltsamen Analysen, und das Geschwurbel, sowie Pressekonferenzen die eine Frechheit gegenüber der Mannschaft, einzelnen Spielern und den Verantwortlichen ( zumindest Teilen davon)!
Gefallen tut das offensichtlich dem Kreditgeber und einem Blogger.
Die sollen zusammen mit der Luftpumpe nach Rom fahren, winke winke machen beim Franziskus und dann dort bleiben.

Holger1860

Sehr schöner letzter Satz von dir, Vorstopper! Fast poetisch und hoffentlich prophetisch!
Wenn der feine Herr mal seinen eigenen Worten Taten folgen lassen würde (“wenn ich merke dass ich nichts mehr erreiche bin ich der erste der Konsequenzen zieht”) dann könnten wir uns die Diskussion sparen.