Die vergangene Woche stand beim TSV 1860 München wieder einmal vor allem im Zeichen der Vereinspolitik und der Stadiondiskussion. “Und nun zum Sport” ist nicht nur ein bekannter Podcast, sondern war auch das Motto des gestrigen Sonntags aus weiß-blauer Sicht. Leider endete der Spieltag aber ganz und gar nicht so, wie man sich das als Löwenfan vorgestellt hatte.

Macht dieselben Diskussionen nochmal – alles klar, dieselbe Diskussion. Und los!

Beim TSV 1860 München gibt es wie wohl bei jedem anderen Verein in Deutschland zwei Gruppen unter den Fans: die einen interessieren sich nur für sportliche Aspekte, die anderen gehen noch deutlich weiter und sind vereinspolitisch aktiv. Sei es in Diskussionen, als stiller Mitleser, Besucher einer Mitgliederversammlung oder sogar in ehrenamtlicher Tätigkeit für den Verein. Ich persönlich zähle mich zur letzten Gruppe und sauge für gewöhnlich jede Nachricht in diesem Zusammenhang in mich auf. Davon gibt es beim TSV 1860 München aufgrund der vielen Themenbereiche mehr als genug – zuletzt bin ich mit dem Tempo allerdings nicht mehr hinterher gekommen.

Zunächst gab es in jüngerer Vergangenheit eine vortreffliche Debatte um das Grünwalder Stadion. Hurra, endlich mal wieder so eine richtig schöne Stadiondiskussion. Oberbürgermeister Dieter Reiter, Präsident Robert Reisinger, Bürgermeisterin Verena Dietl, Mitgesellschafter Hasan Ismaik – wer hat noch nicht, wer will nochmal? Eine Aussage jagte die nächste, man kam mit dem Lesen (oder dem Berichten) gar nicht mehr hinterher. Es fühlte sich an wie der Auftritt einer weiß-blauen Cantina-Band. Die Diskussion drehte sich im Kreis, viel Neues erfuhr man nicht. Mittlerweile wurde zumindest bekannt, dass sich die Stadt München mit einem deutlich günstigeren Ansatz der Löwen beschäftigt.

Reisinger-Abschied im Sommer überschattet alles

Vor dem Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden gab es dann die nächste Verkündung, die die Löwen-Welt in jeder Hinsicht dominierte. Der Verwaltungsrat gab die Kandidaten für das Präsidium bekannt, Robert Reisinger sowie Norbert Steppe und Karl-Christian Bay wurden nicht erneut vorgeschlagen. Wieder ging es los – Nachrichten, Aussagen und Meldungen gingen in einer Frequenz online, dass man nicht mehr wusste, wo vorne und hinten ist. Ich bin ehrlich: auch mir als passioniertem Löwenfan mit Lust auf Vereinspolitik war das schlicht und ergreifend zu viel. Man winkte gegen Ende der Woche nur noch entnervt ab, als Ismaik die Wahlen beim TSV 1860 mit dem Assad-Regime verglich. Was um alles in der Welt ist hier eigentlich los?

Und nun zum Sport – ein ungenügender Auftritt in Dresden

Die öffentliche Selbstzerfleischung sollte am Sonntag für einen Tag pausieren. Der Auftritt des TSV 1860 gegen Dynamo Dresden wurde mit Spannung erwartet. “Und nun zum Sport“, ein Podcast der Süddeutschen Zeitung, lieferte ein passendes Motto für das vierte Spiel mit neuem Trainer. Endlich einmal keine Diskussionen rund um das Stadion, Hasan Ismaik oder Robert Reisinger. Nach den letzten zwei Wochen war das durchaus eine willkommene Abwechslung. Zudem gab es ja durchaus Anlass zur Hoffnung wie mein Kollege Thomas Spiesl letzte Woche sehr passend beschrieb.

Doch nach den 90 Minuten musste man niedergeschlagen resümieren, dass auch die sportliche Situation nicht über insgesamt schwierige Zeiten für die Löwen hinwegtäuscht. Dynamo Dresden zeigte den Löwen klar die Grenzen auf. Wie Stefan Kranzberg es in unserer redaktionsinternen Diskussion treffend formulierte: das zarte Pflänzchen Hoffnung wurde von einer gelb-schwarzen Planierraupe dem Erdboden gleich gemacht. 46 Gegentore in 24 Spielen, das macht einen Schnitt von 1,9 Treffern pro Spiel. Viel zu viel, wenn man sich vor Augen hält, dass der TSV 1860 dann eigentlich drei Treffer für einen Sieg benötigt. Das gelang den Löwen in dieser Saison erst drei Mal. Der Trainereffekt – nach diesem Spiel kann dieses Momentum wohl als abgehakt betrachtet werden. Was beim VfL Osnabrück mit Marco Antwerpen hervorragend klappt, war beim TSV 1860 nur bedingt zu sehen.

Zu viel Qualität für Abstiegskampf?

Die Mannschaft hat eigentlich eine bessere Qualität? Das habe auch ich oft im sechzger.de Talk angesprochen. Mit Winter-Verstärkungen wollte Geschäftsführer Christian Werner für Aufbruchsstimmung sorgen. Doch nach dem 24.Spieltag heißt die harte Realität einmal mehr: Abstiegskampf, und wie! Nur noch drei Punkte trennen die Löwen von der gefährlichen Zone, nahezu alle Konkurrenten sicherten sich am Wochenende drei Punkte. Der TSV 1860 hingegen kam unter die Räder – oder eben unter die Kette einer Planierraupe.

14 Spieltage vor Schluss ist einem wirklich Angst und Bange nach einem solchen Auftritt. Ob Dynamo Dresden vielleicht einfach eine Nummer zu groß war, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Insbesondere in den Duellen mit den Zweitvertretungen von Hannover und Dortmund braucht es drei Punkte gegen den drohenden Abstieg in die Regionalliga. Über einen Heimsieg am kommenden Freitag gegen die Arminia aus Bielefeld würde sich aber auch niemand im weiß-blauen Lager beschweren.

 

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United Sixties

Was zählt und aktuell einzig allein bedeutend sein muss ist der Sport. Der Löwenfussball ist seit zwei Jahren unterdurchschnittlich.
Was nicht funktioniert ist das ständige Kadertauschen und Verpflichtungen aus allen Bundesländern aus der sog. Resterampe vieler Klubs.
Das muss aufhören. ob Jacobacchi, Giannikis, Glöckner…
Sechzig braucht einen hiesigen Trainer der den Verein und seine Talente kennt bzw. erkennt und dann konsequent ein sympathischeres erfolgreiches Löwenteam formt.
Dazu braucht die Klubführung nicht viel, nur einen Sportdirektor und Scoutingleiter aus unserem NLZ ( warum nicht Frank Schmöller o. Paula befördern?) und unsere guten U19 oder U21 Trainer ran lassen.
GF Werner hat leider fertig und das zeigt deutlich die Tabelle.
Gedukd? Wir treuen Fans zeigen oder zeigten genügend Geduld und guten Willen. Es braucht den bodenständigen Neuanfang im sportlichen Bereich mit konsequenter Kaderbildung aus bayerischen Talenten . Ab sofort und auch wenn hoffentlich die aktuellen Profis mit etwas mehr Einsatzwillen die dritte Liga noch halten sollten.

bla1860

Hm, ich scheine hier ein wenig alleine mit meiner Meinung dazustehen, aber ich sehe keinen wirklichen Trainereffekt muss ich sagen.

Unterm Strich hat sich nicht so arg viel getan.
Vier Spiele, eins war gut, eins war ziemlich schlecht und zwei waren durchwachsen (allerdings auch eher schwach). Das hatten wir unter AG so in etwa auch.

Ich denke auch, dass die letzten vier Spiele, wenn sie genau so abgelaufen wären, unter AG doch deutlich kritischer betrachtet werden würden. Die vier Punkte gegen Stuttgart II und Köln warn in Summe schon auch eher glücklich. So rein nach den Spielverläufen hätte man da auch mit insgesamt einem Punkt rausgehen können. Und in Dresden hätte man auch gut und gerne 7 Dinger kassieren können.

Das soll jetzt nicht gegen Glöckner gehen, der von mir, wie jeder Trainer, Zeit bekommt. Und das soll auch nicht pro Giannikis sein, den ich zwar mochte und der in meinen Augen oftmals unfair bewertet wurde, aber die Trennung war natürlich am Ende schon richtig.

Mich wunderts einfach nur, dass hier viele so sehr überzeugt von Glöckner sind und einen “Effekt” ausmachen. Der spiegelt sich ehrlich gesagt weder in den Punkte noch in den Auftritten wirklich wieder.

Last edited 1 Monat zuvor by bla1860
Roloe

Das Prinzip Hoffnung, vermute ich. In ein paar Wochen wird Glöckner sicher auch schwer unter Beschuss stehen, wie immer von den üblichen Leuten.

Posicelli

Wenn du bei den ersten drei Spielen unter Glöckner keine Fortschritte, sowohl spielerisch wie auch Mental bzw kämpferisch erkennen konntest muß ich an deinem Fussball Sachverstand zweifeln.
Wir haben in drei Spielen fünf Punkte geholt gegen zwei Clubs die um den Aufstieg spielen. Allein das ist schon ein Unterschied zu Giannikis, von den uninspirierten Auftritten zu Hause unter Giannikis will ich gar nicht reden. Da habe wir gegen die drei letzte der Tabelle einen Punkt geholt und sind im Pokal gegen Haching ausgeflogen!
Ich und viele andere sehen jedenfalls einen Unterschied zu Giannikis, jetzt schon.

Last edited 1 Monat zuvor by Posicelli
bla1860

Mir gings gar nicht so sehr darum jetzt Giannikis und Glöckner zu vergleichen.
Aber man kanns schon immer von zwei Seiten argumentieren.
Z.B. haben wir unter Giannikis beim damaligen 2. Sandhausen mit 3:0 gewonnen.Oder beim 3:0 zuhause gegen Mannheim das vielleicht in Summe beste Saisonspiel gemacht.
WIr haben unter Giannikis diese Saison auch schonmal 3 Spiele am Stück gewonnen.
Btw stimmt es nicht, dass wir unter Giannikis zuhause gegen die letzten 3 der Tabelle einen Punkt geholt hätten. Gegen Hannover II haben wir gewonnen, gegen Haching haben wir zuhause noch nicht gespielt und gegen Stuttgart II hatten wir zuhause 3:13 Torschüsse und nur 40% Ballbesitz.. das war allerdings schon unter Glöckner.

Es ist ja vollkommen okay, wenn Du und andere einen Unterschied zu den Spielen unter Giannikis sehen. Das tue ich teilweise auch. Aber es kommt halt immer drauf an was man mitteinander vergleicht.

Wenn man jetzt das Spiel gegen Ingolstadt unter Glöckner mit dem Spiel gegen Saarbrücken unter Giannikis vergleicht, dann ist das natürlich ein himmelweiter Unterschied pro Glöckner.
Man kann aber auch das Spiel gegen Waldhof unter Giannikis mit dem Spiel gegen Dresden unter Glöckner vergleichen und es sieht ganz anders aus.

Das ist halt das was ich meine. Unterm Strich nimmt sich das nicht viel. 4 Spiele, eins gut, eins nahe an der Katastrophe, zwei durchwachsen (eher schlecht). Da kannste genau so den Namen Giannikis wie den Namen Glöckner dazu schreiben.

Das ist übrigens auch okay, da auch Glöckner nicht zaubern kann, keine Vorbereitung hatte und natürlich Zeit braucht.

Esperanza

Ich freu mich auf das Spiel gegen Bielefeld am Freitag. Die Mannschaft muss eine Reaktion zeigen und ich gehe davon aus, dass sie das auch tut.

Chemieloewe

Am Fr. wird gegen die Almfußballer aus Bielefeld gewonnen u. nix anderes!😉💪 Und dann weiter siegen u. punkten…es gilt nur noch eins: Auf gehts Sechzger Löwen – kämpfen u. siegen!!!💙🦁💙

Aymen1860

Gegen Dresden kann man verlieren, da mach ich mir keinen grossen Kopf drum. Am Freitag zählt es dann wirklich. Blöd das es jetzt wieder fast ein Sieg sein muss und das die letzten Drei anscheinend momentan so richtig an Fahrt aufnehmen. Leider kann es noch richtig spannend werden um den Abstieg, das werden schwere nächste Spiele werden

Posicelli

Nach vier Spielen die erste Niederlage und die beim Aufstiegs Favoriten Dresden, da kann man doch nicht sagen der Trainer Wechsel sei sozusagen verpufft.
Die Mannschaft hat doch ein ganz anderes Auftreten, selbe bei der Niederlage gestern.

Chemieloewe

Genau! So eine Niederlage in Dresden muss man nicht überbewerten u. damit den positiven Trainerwechsel-Effekt schon nach vier Spielen “abhaken”. Die nächsten 2…3 Spiele werden dann zeigen, wie gut PG es schafft, unsere Löwen in die Spur o. besser gesagt, in die Erfolgsspur zu bringen o. eben nicht, was wir nicht hoffen. Eine Klatsche beim Spitzenteam gehört halt beim Lernen, wie man es gut, besser u. richtig macht bzw. wie man es besser nicht macht einfach auch dazu. Ich hoffe, PG zieht mit dem gesamten Team aus der Dynamo-Klatsche die richtigen Schlussfolgerungen u. sie machen es im nächsten Spiel u. den folgenden Spielen dann besser, holen Siege u. Punkte.
Hoffe, die Pleite bei Dynamo war ein heilsamer Ausrutscher mit positivem Lerneffekt. Wir sehen dann am Fr. gegen Bielefeld, ob die Pleite dann zu diesem erhofften positiven Lerneffekt u. zu einer insgesamten positiven Reaktion des gesamten Teams unter Leitung unseres Trainers PG führt. Ich hoffe es sehr.

Last edited 1 Monat zuvor by Chemieloewe
Posicelli

Selbst bei einer erneuten Niederlage bleibe ich optimistisch weil es Fortschritte gibt die man sehen kann. Auch gegen Bielefeld kann man verlieren, wichtiger sind Siege gegen die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf.

Chemieloewe

Da bin ich bei Dir. PG ist ein guter Trainer, kann aber wie alle nicht zaubern. Braucht halt seine Zeit. Aber, er wird es schaffen, uns nach vorn zu bringen, bin ich überzeugt. Mal die eine o. andere Niederlage gehören dazu. Der Weg – zum Klassenerhalt u. weiter nach vorn – ist das Ziel u. der ist halt auch etwas länger als 2…3 Wochen u. Spiele. PG packt das. 🤝💪🦁

Posicelli

Genau,denn noch vor wenigen Wochen haben wir gegen Haching, Stuttgart Hanover verloren bzw Unentschieden gespielt. Das sind die Gegner von ganz unten, gerade die Punkte hätten wir einfahren müssen, haben wir nicht weil an Giannikis viel zu lange festgehalten wurde.

Ruinenkobold25

Es ist halt auch ein sche** Timing, dass wir 2 Spiele gegen potentielle Aufsteiger hintereinander haben. Wie aber schon geschrieben wurde. Wichtig ist, dass wir Punkte gegen die Teams aus der Mitte und unten holen, ohne wenn und aber.

Chemieloewe

Rational schon völlig richtig. Aber, was denkst, was in den Köpfen der Spieler u. drumherum im Umfeld – bei den Fans…u. Medien – für ein Psychoterror losgeht – noch mehr als jetzt sowieso schon – wenn wir gegen Bielefeld verlieren u. voll in die Abstiegszone rutschen??? Das ist jetzt der springende Punkt. Wir “müssen” uns gegen Bielefeld ein richtiges Erfolgserlebnis mit einem tollen Kampfsieg verschaffen, um uns Selbstvertrauen aufzubauen bzw. zurückzuholen, um natürlich auch Punkte gegen den Abstieg zu sammeln u. um uns zudem mit einem Sieg gegen die unmittelbare Konkurrenz im Tabellenkeller psychologisch, mental zu stärken, um in den Spielen gegen diese Vereine zu bestehen u. zu siegen. Wenn wir mit einer Niederlage gegen Bielefeld voll das Nervenflattern kriegen, wird es bestimmt sehr schwer, gegen die nächsten Gegner genügend Selbstvertrauen u. mentale Stärke aufzubauen, die wir brauchen, um gegen sie zu bestehen u. zu siegen…

1860ZELL

Wo soll auf einmal die mentale Stärke herkommen? Das ist doch das was fehlt. Vor allem bei den Heimspielen war davon nichts zu sehen.

Chemieloewe

Kollege, es geht, wie ich es geschrieben habe, darum, sich mentale Stärke u. Selbstvertrauen “aufzubauen”(!!!) u. zu erarbeiten. Das das nicht von selbst kommt ist schon klar. Deshalb ist es so unbeschreiblich wichtig, gegen Bielefeld nicht zu verlieren, sondern zu gewinnen. Damit könnten wir einen richtigen u. sehr wichtigen positiven mentalen Emotionsschub auslösen, den wir für die weiteren Spiele u. besonders im Abstiegskampf brauchen.

Siggi

Hallo Jan! Du schreibst u.a.: “Der Trainereffekt – nach diesem Spiel kann dieses Momentum wohl als abgehakt betrachtet werden.”
Das finde ich nun doch etwas verfrüht. Meine Beobachtung von gestern war, dass wieder dieselben Abspiel- und Hektikfehler, wie bei Giannikis gemacht wurden. Letzte Woche gab es auch schon von Reinthaler seinen seltsamen kurzen Querpass. Es kommt mir vor, als ob sich ein Blackout an das nächste reihen würde. Aber insgesamt, finde ich, dass die Mannschaft couragierter auftritt. PGs Kommentare nach dem Spiel (und auch Verlaats Selbsterkenntnis) sind der bekannte erste Schritt zur Besserung. Diese Ursachen hatte natürlich auch Giannikis gesehen, nun wird sich zeigen, ob PG die richtigen Hebel ansetzt oder ob es wieder einmal nur bei der Erkenntnis bleibt, was man auch dieses Mal wieder alles falsch gemacht hat.

Siggi

Da sind wir ja gar nicht so weit auseinander. Zu diesem “Nicht-Greifbaren” habe ich schon Ideen, die ich hier früher auch schon hie und da habe anklingen lassen (Stichwort: systemisch / nicht gemeint ist das Spielsystem bzw. die Grundordnung)). Aber das ginge hier zu weit, zumal es argumentativ eines ganzen Buches bedürfte.

Alexander Schlegel

Als so dramatisch bewerte ich die Niederlage jetzt nicht. Die Abwehr stand komplett neben sich. Es passiert gerne mal, dass ein Verteidiger einen schlechten Tag hat, aber gleich alle vier? Und für Verlaat war es sicher ein undankbarer Zeitpunkt, um wieder in den Spielbetrieb einzugreifen. Er war gestern noch meilenweit von seinem vormaligen Wettkampfniveau entfernt.

Der Verdacht, dass es der Mannschaft an Entschlossenheit und auch Charakter fehlt, um bei ungünstigen Spielständen dagegenzuhalten, ist nicht neu und zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Ich unterstelle der Mannschaft nicht, dass sie nicht will, aber sie gibt zu schnell auf und dann klingelts halt im 10-Minuten-Takt, zumal Hiller gestern auch keinen guten Tag hatte.

Für mich ist das noch alles kein Grund für Herzrasen, aber Vorsicht ist schon angesagt. Wir müssen in den nächsten Spielen wieder als Mannschaft auftreten und füreinander da sein. Das war auch das große Manko in Dresden.