An dieser Stelle wurde erst vor neun Tagen davon berichtet, dass sich die Löwen in ihrer ersten Spielzeit im Profifußball nach neun Jahren Bayernliga schwer taten. So auch am 1. Dezember, als das Team von Karsten Wettberg zum FC Homburg reiste. Der stand zu jenem Zeitpunkt – mit fünf Punkten mehr auf der Habenseite, als Sechzig – direkt über dem Strich in der Tabelle. Also auf dem sechsten Platz, der schon gut zwei Wochen später den sicheren Klassenerhalt in der 2. Bundesliga garantieren würde. Um diesen Rang irgendwie selbst noch bis zum Jahreswechsel zu erreichen, mussten die Löwen allerdings – das war jedem klar – endlich mehr Tore erzielen. Insbesondere in den letzten Wochen hatte viel zu oft vorne eine Null gestanden. Zwischen Mitte Oktober und Ende November hatte die Mannschaft in sechs Spielen nur ein klägliches Törchen zustande gebracht.
“Sechzig und der FCK” – auf dem Höhepunkt
Den ernüchternden sportlichen Leistungen auf dem Platz zum Trotz machten sich an jenem kalten Samstag wieder viele Löwenfans auf den Weg Richtung Saarland. Der Gästeblock leuchtete dann allerdings nicht nur in blau, sondern hatte auch zahlreiche – bei 1860 eigentlich eher unbeliebte – rote Tupfer zu bieten. Zu jener Zeit – die Fanfreundschaft zum 1. FC Kaiserslautern befand sich auf ihrem Höhepunkt – pilgerten massenhaft Fans vom Betzenberg farbentragend zu den Spielen der Löwen, nicht nur um im Südwesten der Republik. Damals waren diese gern gesehenen Gäste übrigens Anhänger des amtierenden Deutschen Fußballmeisters… lang ist’s her!
Die nächste Nullnummer in Homburg
Keinen fußballerischen Leckerbissen, aber ein solides Zweitligaspiel bekamen die verwöhnten Gäste aus der Pfalz in Homburg geboten. Die insgesamt 4.000 Zuschauer durften zwar im ersten Abschnitt durchaus gute Torchancen für die Löwen beobachten – allein Frank Pingel vergab mehrere hundertprozentige Abschlussmöglichkeiten und sprach nach dem Spiel von “den größten Torchancen meiner Karriere”. Aber die Torlinie wollte das runde Leder wieder einmal nicht überschreiten. So stand am Ende das siebte (!) 0:0 der laufenden Saison zu Buche – im 20. Saisonspiel. Immerhin erkämpft bei einem der Aspiranten auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Die Löwenfans wurden – wie so oft – in diesem Winter 91/92 auf eine wirklich harte Bewährungsprobe gestellt.
PS: In einer Woche berichten wir an dieser Stelle direkt von der nächsten Partie dieser Saison (zum dritten Mal in Serie). Und wir können versprechen: Dann wird sogar von mehr als einem Tor für den TSV 1860 München die Rede sein! Und um’s Wetter wird es auch gehen…
Die Aufstellung der Löwen
Trainer Karsten Wettberg schickte am 1. Dezember 1991 folgende Löwenelf auf den Rasen:
Berg – Hainer, Miller, Hinterberger, Maurer – Ziemer, Kneißl, Störzenhofecker, Zeiler – Pingel (78. Hecht), Koutsoliakos (71. Motzke)
Tore:Fehlanzeige