Nach dem (vorsichtig ausgedrückt) unglücklichen Remis gegen den 1. FC Saarbrücken kamen die beiden Trainer Michael Köllner und Uwe Koschinat auf der Pressekonferenz überein, dass es an diesem Tag eigentlich nur einen Sieger hätte geben dürfen.

Koschinat: Glück bei Schiedsrichterentscheidungen

Erstaunlicherweise redete sogar der Trainer der Saarländer gar nicht lange um den heißen Brei herum, sondern sprach sowohl “von der Entstehung als auch inhaltlich” von einem “glücklichen Punkt” für den FCS. Besonders imponierte ihm das hohe Tempo der Löwen, das den FCS in Defensive zu harter Arbeit zwang. Die Führung des TSV 1860 sei nur deswegen nicht gefallen, weil das ein oder andere Mal die Konzentration im Abschluss gefehlt habe.

“Wir hatten bei der ein oder anderen Schiedsrichterentscheidung Glück. Es waren viele enge Situationen, in denen wir sehr hart, sehr grenzwertig verteidigen mussten.”

Faire Worte des Sportskollegen Uwe Koschinat, der jedoch auch der riesigen Chance von Sebastian Jacob zum 0:1 nachtrauerte. Ein großes Lob zollte er auch den Löwenfans, die “1860 wahnsinnig toll unterstützt” haben. Zudem hätten es sich die Löwen selbst zuzuschreiben, dass sie die Vorentscheidung trotz toller Chancen nicht erzwungen haben. Recht hat er.

Köllner: “Wir waren sehr dominant im Spiel.”

Michael Köllner zeigte sich mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden.

“Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Die Mannschaft hat das, was wir uns im Vorfeld vorgenommen hatten, 1:1 umgesetzt. Wir waren sehr dominant im Spiel, haben sehr, sehr gutes Pressing gespielt.”

Auch er kritisierte die Chancenverwertung seiner Elf, schwärmte jedoch ansonsten vom strukturierten Offensivspiel seiner Mannschaft.

“Wir sind bereit fürs Finish!”

Zur Schiedsrichterleistung wollte Köllner zunächst aktiv nichts sagen.

“Da schütteln wir uns heute. Egal, wie wir uns aufregen, da wird es keine andere Wertung des Spiels mehr geben. (…) Mit der Leistung, die wir heute gezeigt haben, können wir in den letzten sechs Spielen noch viele Punkte holen. Wir sind bereit fürs Finish!”

Auch auf Nachfrage des Medien wollte sich Michael Köllner auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Saarbrücken nicht explizit zum Unparteiischen äußern.

“Der Schiedsrichter hat das so entschieden. Punkt. Aus. (…) Fakt ist, wir haben vor zwei Wochen in Mannheim zwei strittige Handelfmeterentscheidungen gegen uns bekommen. Heute wäre es eine Elfmeterentscheidung für uns gewesen. Das ist natürlich umso bitterer, wenn Du keinen Elfmeter bekommst. Bei Lex war es eine 50:50-Situation. (…) Für uns war es bitter, dass wir keiner Entscheidung profitiert haben, sondern die Leidtragenden sind, weil man bei dem 1:1 ein Stoßen (…) sieht. Da verschafft sich der Spieler einen Vorteil.”

Köllner geht zwar davon aus, dass der Punktverlust ihn und die Mannschaft heute noch ärgern und beschäftigen werde, der Blick richtet sich jedoch bereits auf die schwere Aufgabe in Freiburg am kommenden Sonntag.

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SchorschMetzgerBGL

Muss echt auch Mal gesagt werden. Absolut faires und ehrliches Statement vom Gästetrainer. Hört man nicht oft sowas.

Steffen Lobmeier

Die Szene mit dem Handspiel ist ein klarer Elfmeter. Der Ausgleich darf nie und nimmer zählen.

Die beiden anderen Szenen mit Lex (Elfmeter?) und Tallig (Notbremse?) hat Jablonski m.E. richtig entschieden.

Dazu kommt aber noch ein böses Foul an Bär im Mittelfeld, als der Verteidiger eigentlich Lex weggrätschen will, dafür aber Bär erwischt. Rücksichtlos und brutal – mindestens Gelb!

Die gelbe Karte für Greilinger war lächerlich.

In der Szene, als Morgalla umgehauen wird, ist Zeitz mit Gelb gut bedient. Das war ja völlig ohne Chance auf den Ball.

Katastrophale Leistgung von Jablonski!

Uraltlöwe

Die Szene mit Lex war ebenso klar Elfmeter!
Was die SR gegen uns für Leistungen anbieten, ist einfach nicht zu fassen. Man hat fast den Eindruck, dass 60 einfach nicht aufsteigen darf, und die SR tun alles dafür.

Kassenwart

Das Köllner nicht tobt ist rein psychologisch zu erklären. Es geht immer darum, worauf man sich und die Mannschaft fokussiert: Auf die skandalösen Schiedsrichterentscheidungen – dann ist man nur in der Opferrolle und kann sich nicht motivieren.

Oder man schaut nur voraus und spricht über die eigenen guten Leistungen. Die kann man weiterhin beeinflussen und ist dann vom Mindset her leistungsorientiert konditioniert.

Das hat nichts mit Realitätsferne von Mk zu tun sondern mit dem absoluten Erfolgswillen.

Kassenwart

wollte ich auch nicht behaupten- alles gut!