Gestern Abend fand im Bamboleo die Jahreshauptversammlung (JHV) der Unternehmer für Sechzig statt. Der Förderverein blickt auf ein Jahr mit erfolgreich abgeschlossenen Projekten zurück und finanziert mittlerweile acht Routen, die im Fahrdienst junge Talente nach Giesing und wieder nach Hause chauffieren. Außerdem trat Josef Wieser nicht wieder als erster Vorstand zur Wahl an. Zum neuen ersten Vorstand wurde Peter Lechner gewählt.
Emotionale Abschiedsrede von Josef Wieser
Die Veranstaltung begann mit einer sehr persönlichen Rückschau von Josef Wieser auf zehn Jahre als erster Vorstand der Uf60. Wieser sprach vor den etwa 50 anwesenden Mitgliedern von der Idee zur Gründung des Fördervereins, die er in einem Bus zum einem Auswärtsspiel beim KSC gemeinsam mit Jürgen Lanzl hatte. Er berichtete von den Anfangstagen, zu überwindenden Widerständen und schließlich dem guten Standing beim TSV 1860 München e.V. und seinen Abteilungen, das die Unternehmer sich mittlerweile aufgebaut haben. Während Wiesers Amtszeit wurden insgesamt etwa 800.000 € an den e.V. gespendet, ein Großteil davon ging ins NLZ. Für sein Wirken wurde Gründungsmitglied Jürgen Lanzl zum allerersten Ehrenmitglied der Unternehmer für Sechzig ernannt.
Kein Dank von Hasan Ismaik
Wieser berichtete, dass die Uf60 sich von Beginn an vereins- und parteipolitisch neutral verhalten wollten. Gerade in schwierigen Zeiten konnten sie oft “als Ruhepol dienen und den Verein stützen”. Besondere Highlights für Wieser waren die Bereitstellung von Winterjacken für die U19 im Winter 2021/22, “als die KGaA die Mittel für Winterjacken der U19 nicht bereitstellen konnte oder wollte.” Auch die Organisation internationaler Reisen der Jugendteams nach Portugal oder England listete Wieser als wichtige Ereignisse auf, die von den Uf60 gefördert wurden. “Eine Geste der Dankbarkeit seitens des Investors Hasan Ismaik blieb leider all die Jahre aus – obwohl unser Engagement den Wert seines Investments erhalten und gesteigert hat”, kommentierte Wieser das Verhältnis zu Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik. Am Ende seiner Rede wurde Josef Wieser von anwesenden Mitgliedern mit Standing Ovations gefeiert.
Projekte der Unternehmer für Sechzig
Danach stellte Gerhard Neumann, Beiratsmitglied der Unternehmer für Sechzig, die laufenden und abgeschlossenen Projekte des Fördervereins vor. Neumann koordiniert viele der Aufgaben am Trainingsgelände, die die Unternehmer für 1860 meist unentgeldlich erbringen. Der vom ebenfalls anwesenden NLZ-Leiter Manfred Paula sehr gelobte Fahrdienst wurde im vergangenen Jahr mit 95.000 € unterstützt. Wegen sinkender Spendenbereitschaft musste beschlossen werden, die Leistungen für den Fahrdienst auf 90.000 € zu deckeln. Wie wichtig der Fahrdienst für Spieler, Eltern und 1860 ist, zeigt dieses Video:
Außerdem leisteten Mitglieder noch direkte Unterstützung für den Fahrdienst. Zum Beispiel Heiko Eschner, der den Transport mit vier Tankkarten persönlich sponsort. Außerdem förderten die Uf60 weitere Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen an den Gebäuden des NLZ. Hier sind beispielhaft die Küche, ein Meeting- und Essraum sowie der Austausch des Kunstrasens in der Soccer-Arena zu nennen. Bei der Sanierung des NLZ wurden die Verwaltungsräte Christian Dierl und Martin Obermüller sowie Tom Bauer, Erik Altmann, Christian Ammon, Florian Urban, Frank Lachner, Johannes Rumpfinger, Peter Lechner, Alexander Hofmann und Wolfgang Leuschner für ihren Einsatz mit besonderem Dank bedacht. Außerhalb des NLZ wurden besonders die Fecht-Abteilung, der Aufbau des Bamboleo und der Frauenfußball gefördert.
Peter Lechner neuer erster Vorstand
Weil Wieser sich nicht erneut zur Wahl stellte, musste ein Nachfolger gewählt werden. Einziger Kandidat war Peter Lechner, der mit überwältigender Mehrheit zum neuen ersten Vorstand gewählt wurde. Josef Wieser tat sozusagen eine Reihe zurück und wurde zum zweiten Vorstand gewählt. Michael Brand wurde in dieser Funktion von den Mitgliedern bestätigt ebenso wie Frank Hettrich als Kassier. Eine Hauptaufgabe des neuen Vorstands wird es sein, die Spendenbereitschaft der Mitglieder aufrecht zu erhalten, um den TSV 1860 München weiterhin in gewohnten Umfang unterstützen zu können.
800.000 Euro und haufenweise unbezahlbares Engagement – eine Menge Holz. Größten Respekt an die UfS!