Nachdem am Dienstag der Fokus der Leistungsauswertung auf Tor und Abwehr lag, sehen wir uns heute das Mittelfeld an. Die zentralen Mittelfeldpositionen defensiv wie offensiv liegen für die heutige statistische Auswertung im Fokus.

Die Leistungsauswertung Mittelfeld 23/24 wird zeigen, dass die Mannschaft des TSV 1860 München im Mittelfeldzentrum mehr oder weniger zwei Gesichter zeigte. Hin und wieder blitzte ein drittes kurz hervor, das wurde aber leider nie konstant gezeigt. Die beiden meist zur Schau gestellten Gesichter des Mittelfelds der Sechzger waren einerseits die grundsätzliche Stabilität bei ausreichender Elastizität gegen den Ball und andererseits die konstruktive Gehemmtheit und das sehr statische Auftreten bei eigenem Ballbesitz in der Frühphase.

Nur in wenigen Spielen war bei eigenem Ballbesitz auch im Mittelfeldzentrum genug Bewegung vorhanden, um genügend Unordnung in die gegnerische Defensive zu bringen, sodass man von Spielkontrolle und Dominanz sprechen konnte. In einigen dieser Spiele zog man dann unglücklich den Kürzeren, als Beispiel sei der Auswärtspunkt in Regensburg genannt. Dass man sich für gute Spiele nicht belohnen konnte, war leider oft ein Grund zum Ärgernis.

Nun richten wir den Fokus auf die Spieler des TSV 1860 München, die in den drei Kategorien im Mittelfeldzentrum in den Toplisten der Liga auftauchen.

Leistungsauswertung 23/24 Defensives Mittelfeld

Bester defensiver Mittelfeldspieler bzw. bester Spieler der Sechzger, der auf der Sechs häufig genug eingesetzt wurde, um ins Ranking zu kommen, ist auf Platz 19 Manfred Starke. Er spielte auf der Doppelsechs eher die Rolle des Box to Box Spielers als die des Tiefen Sechsers. Starkes Bilanz muss man – meiner Meinung nach – also eher aus der offensiven als aus der defensiven Perspektive betrachten.

In dieser offensiven Perspektive gelten natürlich andere Bewertungsgrundlagen für die Leistung eines Spielers. Für defensive Mittelfeldspieler sind das folgenden Kategorien:

a) Zweikämpfe pro 30 Minuten gegnerischen Ballbesitzes
b) abgefangene Pässe pro 30 Minuten gegnerischen Ballbesitzes
c) Passgenauigkeit
d) gespielte Pässe pro 90 Minuten
e) geführte Defensivzweikämpfe pro 90 Minuten
f) defensive Zweikampfquote
g) begangene Fouls pro 90 Minuten
h) Balleroberungen pro 90 Minuten
i) Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte pro 90 Minuten
j) Ballverluste in der eigenen Hälfte pro 90 Minuten
k) Laufduelle um freie Bälle

Für offensiver ausgerichtete Mittelfeldspieler, wie es der Box to Box Spieler ist, obwohl er systematisch nominell auf auf der Doppel-Sechs spielt, gelten in meinen Augen die Zahlen, die auch im Zentralen Mittelfeld angewandt werden. Darum werde ich Manfred Starke erst im nächsten Teilabschnitt behandeln.

Schauen wir uns in der Leistungsauswertung 23/24 die beiden anderen Sechser, die genug Spielminuten auf der Uhr haben an, obwohl sie es nicht in die Top 20 geschafft haben. Dies sind Tim Rieder und Marlon Frey.

Leistungsauswertung 23/24 Tim Rieder

Rieder ist mit Platz 23 im Ranking nur knapp an der Top 20 gescheitert. Wenn wir uns Rieders statistische Werte ansehen, so ergibt sich ein durchwachsenes Bild.

Während Rieders Quote bei den abgefangenen Pässen noch als durchschnittlich angesehen werden kann, ist das bei seinem Wert für defensive Zweikämpfe sowohl bei der Zweikampffrequenz als auch bei der Quote für seine Position nicht der Fall. Hier hat Rieder weniger gezeigt als er, wenn man seine Werte in anderen Jahren betrachtet, eigentlich im Stande wäre zu leisten. Sollte Tim Rieder bei den Löwen bleiben, muss er sich vor allem in diesen Kategorien wieder verbessern und dies dann stabilisieren. Was den Spielaufbau bzw. die Spielfortsetzung betrifft, war Rieder vergangene Saison mit für seine Position durchschnittlichen Werten unterwegs.

Passspiel

Im Passspiel hat Tim Rieder pro Spiel vergangene Saison 34 Pässe gespielt. Davon waren zwölf Pässe pro 90 Minuten Vorwärtspässe, fünf Pässe gingen in die entgegengesetzte Richtung und siebzehn Pässe spielte Rieder im Schnitt pro 90 Minuten quer. Das Ganze mit einer Gesamtgenauigkeit 83%. Auf die einzelnen Kategorien aufgeteilt haben wir Quoten von 70% bei den Vorwärtspässen, 96% bei Rückpässen und 91% bei den Querpässen.

Diese Konstellation im Passspiel ist, wenn man die Präzision betrachtet, absolut in Ordnung für die Position. Rieder hatte durchschnittlich 53 Aktionen im Spiel, 34 davon sind wie oben geschrieben Pässe gewesen.

Leider waren es insgesamt aber zu wenig Pässe, die einen offensiven Mehrwehrt gehabt hätten. Das muss sich ändern.

Gegen den Ball

Ich habe oben geschrieben, dass Rieder eine weniger gute Zweikampfintensität und -quote hat – und genau da sind wir nun. Mit fünf Duellen gegen den Ball pro Spiel im Schnitt bei einer Quote von 57% ist das im Kerngeschäft des Sechsers leider zu wenig. Die Quoten bei Luftduellen oder Laufduellen um freie Bälle liegen beide deutlich unter 50%.

Auch die Anzahl der abgefangenen Pässe müsste eigentlich bei Rieder höher sein als sie ist, um die Saisonleistung gegen den Ball mit einem Superlativ zu bezeichnen.

Offensive Duelle

Offensive Einzelaktionen pro Spiel sind bei Rieder mehr oder weniger vernachlässigbar, aber dennoch gehören sie zum vollständigen Bild. Alle progressiven Offensivduelle zusammengenommen, also Dribblings und Laufduelle, führt Rieder im Schnitt zwei pro Spiel; diese absolviert er mit einer Erfolgsquote von 41%. Mit 58% Erfolgsquote ist er im Dribbling deutlich stärker zu bewerten als wenn Geschwindigkeit und Antritt in einem Laufduell gefragt sind.

Fazit zu Rieder

Anhand dieser Werte kann nun jeder die Leistungsauswertung 23/24 bei Rieder für sich bewerten. Für mich ist klar, dass Tim Rieder nicht das gezeigt hat, was er eigentlich kann oder könnte. Es war eine solide Leistung, aber ohne Heldentaten oder Übereifer.

Die Frage, die andere beantworten müssen, ist nun, ob man Rieder zutraut, die Form wieder zu finden, die er in der Vergangenheit schon gezeigt hatte.

Leistungsauswertung 23/24 Marlon Frey

Marlon Frey war für viele einer der Sündenböcke, wenn es bei unseren Sechzgern nicht lief. Sehen wir uns seine Werte in der Leistungsauswertung 23/24 nun im Vergleich mit Rieder einmal an. Ich habe in dem Moment, als ich diese Zeilen schreibe, seit einiger Zeit selbst nicht mehr explizit in Freys Statistik hineingesehen, also bin ich ebenfalls gespannt, wie er im Vergleich abschneidet.

Passspiel

Im Passspiel hat Marlon Frey pro Spiel vergangene Saison 36 Pässe gespielt. Davon waren 13 Pässe pro 90 Minuten Vorwärtspässe, sieben Pässe gingen nach hinten und 16 Pässe spielte er im Schnitt pro 90 Minuten quer. Die Werte sind nahezu deckungsgleich mit denen Rieders. Wie sieht dabei die Genauigkeit aus? Freys Gesamtgenauigkeit liegt bei 81%. Auf die einzelnen Kategorien aufgeteilt haben wir Quoten von 69% bei den Vorwärtspässen, 94% bei Rückpässen und 89% bei den Querpässen. Auch hier liegt Rieder nur jeweils knapp und in meinen Augen vernachlässigbar vorne.

Auch bei Frey ist, wenn man die Präzision der einzelnen Passkategorien betrachtet, aus statistischer Sicht alles in Ordnung für die Position und Rolle. Frey hatte mit durchschnittlich 59 Aktionen im Spiel, wovon 36 auf Pässe ausfielen, etwas mehr pro Spiel zu tun als Rieder. Davon eine höhere Einsatzbereitschaft herzuleiten, würde mir aber nicht einfallen.

Schauen wir einfach auf die anderen Kategorien.

Gegen den Ball

Mit sieben Duellen gegen den Ball pro Spiel im Schnitt bei einer Quote von 56% ist zumindest die Zweikampffrequenz im für Sechser durchschnittlichen Bereich. Die Quote sollte allerdings um einige Prozentpunkte höher liegen. Man muss allerdings hier anmerken, dass sich Freys defensive Zweikampfbilanz in der Rückrunde auf 61% gesteigert hat. Die Quoten bei Luftduellen oder Laufduellen um freie Bälle liegen wie bei Rieder ebenfalls deutlich unter 50%.

Offensive Duelle

Offensive Einzelaktionen pro Spiel sind bei Frey zwar wie bei Rieder vernachlässigbar, aber gehören zum Gesamtbild dazu. Dribblings und Laufduelle versucht Frey rund drei pro Spiel, seine gesamt Erfolgsquote dabei beträgt 37%. Mit 46% Erfolgsquote im Dribbling ist er dabei genau wie Rieder stärker als im Laufduell.

Fazit zu Frey

Auch bei Marlon Frey kann nun jeder diese Daten zur Leistungsauswertung 23/24 Hilfe nehmen, um sein eigenes Urteil zu fällen. Für mich hat man in dieser Saison zwei Gesichter von Frey gesehen. In der Hinrunde war dieses Gesicht nicht wirklich schön anzusehen. In der Rückrunde hat sich das dann gewandelt. Frey hat nach dem Trainerwechsel unter Argirios Giannikis deutlich bessere Spiele gezeigt als in der Hinrunde unter Maurizio Jacobacci.

Leistungsauswertung 23/24: zentrales und offensives Mittelfeld

Leistungsauswertung 23/24 Manfred Starke

Der einzige Spieler, der beim TSV 1860 wirklich die Rolle eines Box to Box Spielers zufriedenstellen ausfüllen konnte, war Manfred Starke. Alle anderen Experimente diese Rolle betreffend scheiterten. Und Starke, der zum Ende der Saison hin nicht mehr zum Stammpersonal gehörte? Wie ist er zu bewerten?

Wie oben schon erwähnt, wird Starke aufgrund der Systematik des 4-2-3-1 im Statistikportal bei den defensiven Mittelfeldspielern eingeordnet, wohingegen die Rolle als Box to Box Spieler eher mit den Kriterien für zentrale Mittelfeldspieler gewertet werden sollte.

Der Box to Box Spieler muss abgesehen von der für Mittelfeldspieler immer wichtigen Fähigkeiten Ballkontrolle und Passgenauigkeit, drei weitere wichtige Fähigkeiten besitzen. Diese wären hohe Laufbereitschaft, offensive Zweikampfstärke und Ballprogressionsfähigkeit sowie defensiver Einsatzwillen.

Passspiel

Die Kriterien, nach denen Starke beim Passspiel bewertet werden sollte, sind das Verhältnis von Vorwärts- zu Quer- und Rückpässen und die Genauigkeit bei den unterschiedlichen Passkategorien dabei.

Mit 24 Pässen pro 90 Minuten, von denen zehn als Vorwärtspässe gespielt wurden und fünf nach hinten, hat Starke mit neun Querpässen ein schlechtes Verhältnis von Querpässen gegenüber Pässen nach vorne. Die Anzahl von Rückpässen ist nicht kritikwürdig.

Mit einer Gesamtgenauigkeit im Passspiel von 74% bei einer Vorwärtspassgenauigkeit von 65%, 74% bei den Quer- und 91% bei den Rückpässen lässt hier die nötige Präzision stark zu wünschen übrig.

Duelle

Den Ball selbst nach vorne zu treiben versucht Starke pro Spiel in direkten Duellen offensiver Natur pro Spiel sechs Mal. Das Verhältnis von Dribblings zu Laufduellen lag dabei etwa bei 2:4. die Erfolgsquote insgesamt bei 50%.

Gegen den Ball

Mit rund vier Defensivduellen in 90 Minuten ist Starkes Zweikampffrequenz gegen den Ball ein wenig unter dem, was man von einem Box to Box Spieler im 4-2-3-1 erwarten darf.

Dafür ist die Quote von fast zwei Drittel gewonnener Duelle wieder positiv zu bewerten. Starkes Bilanz in Luftduellen ist ebenfalls gut. Mit den meisten geführten Kopfballduellen aller Mittelfeldspieler der Löwen pro 90 Minuten und einer Bilanz von 50% dabei darf man für die Rolle des Box to Box Spielers bei diesen Werten nicht meckern.

Leider ist aber auch in der Kategorie der defensiven Laufduelle um freie Bälle mit 38% bei Starke keine positive Bilanz vorhanden.

Fazit zu Starke

Mithilfe der Daten zur Leistungsauswertung 23/24 kann nun auch bei Starke jeder für sich entscheiden, wie er den Spieler bewertet. Im meinen Augen hat Starke bis auf einige wenige Momente eher underperformt. Auch erinnerungswürdige Aktionen, wie zum Beispiel sein Weitschusslattentreffer, der dann am Ende über den Umweg Torhüter ins gegnerische Gehäuse fiel und den Sieg unserer Löwen gegen Mannheim am Saisonbeginn einläutete, waren leider dünn gesät.

Leistungsauswertung 23/24 Julian Guttau

Julian Guttau war der statistisch gesehen zweitbeste Feldspieler der Löwen, was die Platzierung im jeweiligen Mannschaftsteil betrifft. Er liegt ligaweit in der Kategorie offensiver Mittelfeldspieler auf Rang 5.

Guttau wurde die Saison über variabel eingesetzt. Er kam als zentral offensiver Mittelfeldspieler, als linker Mittelfeldspieler und als hängende Spitze oder Schattenstürmer, wenn das System zum 4-4-2 verschoben wurde, zum Einsatz.

Sieht man sich Guttaus Bewegungsdiagramm für die Saison an, befindet sich sein Hauptaktionsfeld links und im linken Achterraum. Die Zentrale konnte er leider zu selten besetzen, was häufig einem gut organisierten defensiven Zentrum der Gegner geschuldet war. Deswegen war Guttau gezwungen, in andere Zonen auszuweichen.

Welches sind die Kriterien, die für diese Offensivposition wichtig sind? Wer offensiv spielt, wird vor allem an Toren und Vorlagen gemessen, aber auch andere statistische Kategorien sind wichtig. Welche sind das?

Als Erstes muss man natürlich das Passspiel nennen. Einerseits im Allgemeinen, im Speziellen aber vor allem das Passspiel nach vorne, das in die Box, sowie das ins letzte Drittel und die sogenannten Schlüsselpässe (Pässe, die eine klare Torgelegenheit einleiten). Schlüsselpässe fallen allerdings weniger stark ins Gewicht. Es gibt dabei eine Unwägbarkeit, die vom Mitspieler abhängt.

Die offensive Durchsetzungsfähigkeit wäre das zweite Kriterium. Diese setzt sich aus der Gesamterfolgsquote aus Offensivduellen, der Anzahl aus Ballkontakten in der gegnerischen Box und der Schussstatistik zusammen.

Allerdings fallen im modernen Fußball auch für Offensivspieler defensive Gesichtspunkte mit in die Wertung. Zweikampffrequenz in Abhängigkeit von der Pressingintensität, abgefangene Pässe und Balleroberungen insgesamt sind hier die wichtigen Werte, um die Leistung zu bewerten.

Tore und Vorlagen

Mit sieben Toren aber nur zwei Vorlagen hat Julian Guttau zumindest bei der Torquote einen für seine Position ordentlichen Wert erzielt. Zwei Vorlagen sind allerdings zu wenig – denkt man. Aber: Der beste Vorlagengeber kann noch so viele gute Pässe spielen, wenn der Kollege nicht verwandelt oder überhaupt abschießen kann. Dadurch wird aus dem besten Pass keine Schuss- oder Torvorlage. Apropos Schussvorlagen: Hat Guttau hier möglicherweise Aktien, die durch seine Mitspieler wertlos wurden? Ja, eindeutig! Mit 44 Schussvorlagen, die er auf dem Konto hat, kann man die Schuld, dass Guttau nur zwei Torvorlagen verzeichnet, durchaus ein wenig bei seinen Mitspielern suchen.

Damit wären wir auch schon beim Passspiel.

Passspiel

Je weiter vorne auf dem Spielfeld man agiert, desto schwieriger wird es, erfolgreiche offensive Aktionen durchzuführen, da die Anzahl der Gegenspieler und die Aggressivität derselben sich mit zunehmender Nähe zu deren Tor erhöht. Das ist eine Binsenweisheit. Ich wiederhole sie hier nur, damit die bei Offensivspielern traditionell etwas schlechteren Quoten im Passspiel nicht gleich für Zweifel sorgen. Positionsbezogen sind die Werte, die er im Passspiel aufweist, nicht zu bemängeln. Die Passgenauigkeit von 75% insgesamt setzt sich bei durchschnittlich 29 Pässen pro Spiel aus im Schnitt neun Vorwärtspässen mit 62% Genauigkeit, sieben Rückpässen mit 89% Genauigkeit und dreizehn Querpässen, die mit 75% Genauigkeit gespielt wurden, zusammen.

Mit 51% Genauigkeit bei Pässen in die Box und einer Genauigkeit 66% bei Pässen ins letzte Drittel, hat Guttau bei diesen Passkategorien ebenfalls Werte erreicht, die ligaweit auf dieser Position nicht von vielen Spielern übertroffen werden.

Was die Anzahl an Schlüsselpässen betrifft, ist Guttau teamintern die Nummer 2 hinter Schröter. Ligaweit liegt er insgesamt auf Rang 22, Positionsbereinigt allerdings auf Platz 8.

Offensive Durchsetzungsfähigkeit

Bei Dribblings ist Guttau sehr durchsetzungsfähig. Die Vorteile, die er mit seiner Wendigkeit im Dribbling hat, werden in Laufduellen, in denen die körperliche Komponente ebenfalls zum Tragen kommt, eher zum Nachteil. Sehr gute 57% Zweikampfquote in Dribblings stehen hier zu Buche. Insgesamt kommt Guttau damit bei Offensivduellen leider nur auf eine Erfolgsquote von 41%. Auch die Anzahl der Ballkontakte in der Box könnte etwas höher liegen. Die ist allerdings genau wie die Anzahl der Schlüsselpässe immer auch von den Mannschaftskameraden und deren Übersicht und Passgenauigkeit abhängig. Und wie schaut die Schussstatistik bei Guttau aus? Der ehemalige Freiburger hat 52 Schussversuche in dieser Saison zu Buche stehen. Bei einer Schussgenauigkeit von knapp unter 29% erzielte er so bei 15 Schüssen, die aufs Tor gingen, sieben Treffer. Die Trefferanzahl von sieben ist, wie oben schon geschrieben, ein ordentlicher Wert. Die Schussgenauigkeit muss sich allerdings etwas verbessern, damit aus ordentlich gut oder sehr gut wird. Und das nicht unbedingt nur wegen der Tore, die Guttau dann selbst mehr erzielt oder erzielen könnte. Jeder Schuss, der aufs Tor geht, hat auch die Chance, ein Abpraller vom Torwart zu werden, den dann ein Mitspieler Guttaus verwerten könnte.

Arbeit gegen den Ball

Mit rund vier Defensivduellen pro 90 Minuten und einer durchschnittlichen Erfolgsquote von 59% dabei sieht sowohl Einsatz als auch Quote dabei in Abhängigkeit der PPDA (Pressingintensität der Mannschaft) in Ordnung aus. Insgesamt kommt Guttau pro 90 Minuten auf fünf Balleroberungen. Das ist bei der Art und Weise, wie die Sechzger vergangene Saison gegen den Ball passiv und abwartend gespielt haben, nicht kritikwürdig, vor allem angesichts der für einen Offensivspieler hohen Erfolgsquote.

Julian Guttau hätte mit etwas treffsichereren Mannschaftskameraden bei 44 Schussvorlagen, die er gegeben hatte, anstatt auf Platz 5 durchaus auch auf Rang 1 der Rangliste “Offensives Mittelfeld” landen können. Der Wert erwartete Vorlage (xA), das Pendant zum erwarteten Tor (xG), zeigt bei Guttau, dass er bei besserer Chancenverwertung der Kollegen anstatt zwei Vorlagen mindestens sechs haben müsste.

Fazit zu Guttau

Julian Guttaus Leistung richtig einzuschätzen, sollte anhand der vorliegenden Werte der Leistungsauswertung 23/24 keinem schwerfallen. Für mich war er eine klare Bereicherung, was das Spielerische betrifft. Sein Entwicklungspotential ist ebenfalls noch nicht ausgeschöpft.

Fazit zu den zentralen Positionen

Alles in allem war in der Verbindung zwischen defensivem und offensiven Mittelfeld ziemlich der Wurm drin. Die Leistungsauswertung für diesen Mannschaftsteil fällt für die Saison 23/24 negativ aus. Guttau als einziger Lichtblick ist zu wenig fürs kreative Zentrum.

Bei eigenem Ballbesitz haben die Räder nicht ineinander gegriffen, einzelne Spieler, die mit ihrer Performance in manchen Situationen oder auch häufig herausstachen, können keine mangelnde Kollektivleistung kaschieren.

Das Spiel gegen den Ball in diesen Mannschaftsteilen kann man alles in allem als “Dienst nach Vorschrift” bezeichnen.

Insgesamt kann man dem Mittelfeldzentrum trotz Guttaus verdient guter Platzierung bei den offensiven Mittelfeldspielern aber keine gute Zensur ausstellen.

Allerdings – und das muss man auch ganz deutlich sagen – war die teils unmenschliche und unsachlich vorgetragene Kritik an einzelnen Spielern in sozialen Netzwerken und Kommentarbereichen bei keinem unserer Spieler und zu keinem Zeitpunkt gerechtfertigt. Kein einzelner ist so schlecht gewesen, wie ihn der Internetmob hinstellte.

Datenquelle: Wyscout

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Siggi

Da wird dann wohl auf dem Transfermarkt noch etwas passieren müssen, oder? Es kann ja nicht sein, dass man Stand jetzt 5 Mittelstürmer und gleichzeitig ein “Loch” im Mittelfeld hat.

Kommt ganz sicher noch was dazu

_Flin_

Bin mir nicht sicher, welches Loch Du meinst.

Mit Bangerter, Kloss, Rieder, Frey und Deniz haben wir 5 Spieler für die 2 defensiven Positionen.

Philipp ist ein waschechter 10er. Auch Wolfram und Schubert können diese Position spielen. Dazu Guttau.

Sicherlich wäre ein weiterer Spieler neben Philipp – den ich bedauerlicherweise aufgrund seiner Verletzungshistorie als Risikotransfer einschätze – wünschenswert. Aber als “Loch” würde ich die aktuelle Kadersituation nicht bezeichnen.

Roman Agostino

Stimme dir weitestgehend zu. So wie es aussieht, werden wir in der kommenden Saison eine Grundordnung im 3-5-2 mit zwei Stürmern anstreben. Letzteres wurde durch Werner direkt bestätigt, die Formation erschließt sich aus der Transferpolitik und dem vorhandenen Spielermaterial. Dann bleiben in der Mittelfeldzentrale wie bisher Position frei; eine davon ist klar an Deniz vergeben. Daneben bräuchte es einen etwas defensiveren Akteur, wobei es dank der Dreierkette dahinter kein ausgewiesener Sechser sein muss. Bleibt Rieder, würde er klar dafür eingeplant sein. Als Leader schätze ich ihn, spielerisch ist mir das aber eigentlich nicht gut genug. Bei einer Viererkette dahinter würde das anders aussehen, aber so wünsche ich mir doch jemanden, der technisch etwas mehr auf dem Kasten hat. Frey kann das spielen, da er zudem recht intelligent Räume zuläuft. Dazu haben wir mit Bangerter ein Nachwuchstalent, der bereits gezeigt hat, dass er bereit für den nächsten Schritt ist. Kloss wird wohl eher für die IV eingeplant und fängt den leider anstehenden Lang-Abgang auf. Einspringen könnte er als Nr. 5 in der Mittelfeldzentrale jedoch allemal. Aus der eigenen Jugend bietet sich Xaver Kiefersauer an, wobei der freilich Zeit zur Eingewöhnung braucht.

Bleibt Rieder, sehe ich keinen unbedingten Handlungsbedarf. Wobei mich Frey und Rieder beide bisher nicht voll überzeugten und ich mir für einen der beiden schon einen neuen Impuls wünschen würde. Einigt man sich nicht mit Rieder, müsste und dürfte man nochmal nachlegen. Eine Entscheidung vermute ich zeitnah.

Man ist auf den beiden zentralen Positionen also mit Deniz, Bangerter, Frey, Rieder bzw. seinem Ersatz gut aufgestellt, dahinter könnten noch Kloss und Kiefersauer die Acht bzw. Sechs bekleiden.

Im System mit Dreierkette und Doppelsturm bleibt nur Platz für einen offensiven Mittelfeldspieler. Um diese Position dürfen sich Guttau und Philipp streiten, was gleichzeitig auch Qualität von der Bank bedeutet. Sollte es dort zu Verletzungssorgen kommen, kann Wolfram wie bereits von Flin angesprochen dort aushelfen.

Stand jetzt sehe ich dort also keinen zwingenden Handlungsbedarf. Lediglich die Personalien Rieder muss geklärt und je nachdem ersetzt werden. Ansonsten würde ich sagen, dass neben einem weiteren Schienenspieler auf der linken Seite bzw. der möglichen Vertragsverlängerung Greilingers, der Kader bis auf zwei, drei offensichtliche Abgängen komplettiert ist.

Siggi

Das mit dem “Loch” bezog sich darauf, dass Bernd Winninger im Artikel durchblicken ließ, dass wir derzeit im Mittelfeld zu schwach besetzt sind oder sich Rieder bzw. Frey deutlich steigern müssten. Unsere Jungen, wie Bangerter und Kloss sind ja nicht bewertet worden und die beiden habe ich daher in diesem Kontext außen vor gelassen.

Dennis M.

Passiert noch bisschen was – sowohl bei den Abgängen als auch bei den Zugängen. Die DM und RV Position ist nicht optimal besetzt.

Roman Agostino

RV braucht’s keinen Neuzugang mehr. Schaut man sich den Kader an, spricht alles für eine Umstellung auf Dreierkette. Damit ist die rechte Schiene mit Schröter, der das in der Vergangenheit bereits sehr gut spielte, und Reich ausreichend besetzt. Auf links hat man mit Bäht einen ausgewiesenen Schienenspieler verpflichtet. Koschinat meinte, dass Bähr bei Osnabrück deshalb nicht zum Zug kam, da er kein Linksverteidiger für eine Viererkette ist, sondern Typ Schienenspieler in einer Dreier- bzw. Fünferkette.
Im DM sehe ich wie oben beschrieben nur dann Handlungsbedarf, wenn Rieder final geht.

Dennis M.

Ich finde schon, dass man variabel im System sein muss. Wenn die Dreierkette nicht funktioniert musst ja automatisch auf Viererkette switchen – und Schröter ist ja kein AV.

Ich finde, dass Bähr auch in einer Viererkette spielen kann – bin aber auch nur Laie.

Roman Agostino

Klar, dann wird aber defensiv eher rotiert. Bspw. Glück, der dann statt LIV/RIV in einer Dreierkette einen defensiv orientierten RV gibt & Bähr dann den offensiven LV. Klar kann Bähr LV, die Einschätzungen von Koschinat und Werner legen jedoch nahe, dass er als Schienenspieler sein Potential deutlich besser ausschöpfen kann. Suchte man nach einem ausgewiesenen LV, hätte man wohl eher zu Bolay tendiert. Situativ auf Viererkette zu stellen ist gewiss vorgesehen & mit dem vorhandene Personal sicherlich möglich, allerdings scheint der Kader durch und durch auf die Dreierkette mit Doppelsturm ausgelegt zu sein. Mir ist es auch lieber, einen klaren Plan zu verfolgen (natürlich mit einem Plan B), als sich abermals einen Kader zusammenzubasteln, der keinerlei Struktur aufweist; alles und nichts kann. Ein kleinerer Kader lässt es eben auch nicht zu, dass wir >27 Spieler auf der Gehaltsliste haben, um jede mögliche taktische Variation abzudecken.

Dennis M.

Er ist halt läuferisch gut meines Erachtens, ist n kleines Kraftpaket und hat einen guten linken Fuß. Hab ihn in Hoffenheim gesehen, da hat er mir gefallen.

Ich persönlich hätte gerne einen guten 6er (am besten für Rieder), einen RV und Pröger. Ich würde mich auch von einigen Spielern noch trennen. Sulejmani, Frey, Güler, Zwarts um mal ein paar Namen zu nennen. Kleiner, qualitativ hochwertiger Kader. Hatten viel zu viele Mitläufer – bringt uns nicht weiter.

Bolay wäre bei mir noch gar net raus iwie. Passt ins Profil und evtl kann der auch RV spielen?

Roman Agostino

Einen neuen, qualitativ hochwertigen und defensiv ausgerichteten zentralen Mittelfeldspieler, der zudem auch noch in puncto Athletik, Passspiel und Ballkontrolle vielversprechender ist, als es Rieder in der abgelaufenen Saison bei uns war, würde ich mir auch sehr wünschen. Einen weiteren Zugang auf der Position braucht es dann für mich jedoch nicht. Frey hatte Anlaufschwierigkeiten und den ein- oder anderen Aussetzer, ja. Aber: Er kennt die Mannschaft, den Trainer, ist sich seiner Rolle bewusst und weiß, dass er sich richtig reinhauen muss und erst einmal eher hinten dran ist. Lieber gehe ich mit diesem Frey in die Saison, der eine volle Vorbereitung hinter sich hat und damit genug Zeit, um sich der Spielidee Giannikis’ anzunehmen, als mit einem Neuzugang, der zum einen Startelfambitionen hat & mit der Rolle als Herausforderer unzufrieden ist und zum anderen zu einem späten Zeitpunkt in die Vorbereitung einsteigt; ergo wenig Zeit hat, um sich in die Mannschaft zu integrieren und die taktischen Feinheiten und Abläufe zu verinnerlichen.

Deshalb wäre ich großer Fan davon, die Personalien Rieder und Greilinger schnellstmöglich zu klären, ggfs. Ersatz für die beiden Positionen nagelfest zu machen und “überschüssige” wie Sulejmani abzugeben. Eine feststehende Mannschaft, die vom ersten Trainingstag an in den Wissen, dass sie die (weitestgehend) finale Truppe für die kommende Saison sind, zusammenwachsen zu lassen und somit ein gesundes Mannschaftsgefüge mit klaren Hierarchien zu entwickeln, die Spielidee strukturiert von Beginn an einzustudieren und somit Abläufe und Automatismen bestmöglich zu verinnerlichen, ist in der 3. Liga essentiell. Wenn man sich die Aufsteiger der letzten Jahre anschaut, sind das meist nicht die wertvollsten Kader, sondern diejenigen Mannschaften, die durch eine klare Spielidee und einen herausragenden Teamgeist und Einsatzwillen mehr als die Summe ihrer Teile sind.

Mit Greilinger und Rieder bzw. den jeweiligen Ersatzleuten + neuem 3. Torwart (Avdija?) stünden wir bei einem Kader von 27 Mann. Rechnen wir noch Abgänge von Lang, Sulejmani und einem Stürmer mit dazu, sind wir bei 21 Feldspielern und 3 Torhütern. Dann muss auch der nächste Schritt getan werden und der nächste Jahrgang an Junglöwen ins Profitraining integriert werden; auch um verletzungsbedingte Ausfälle im Training aufzufangen – ich denke da an Ott, Kiefersauer, Dulic, Fuchs, evtl. Moumou – haben wir im Training schon unsere ~24 Feldspieler zusammen. Da würden noch mehr Zugänge nur dafür sorgen, dass am Spieltag wieder einige (gut bezahlte) Akteure auf der Tribüne Platz nehmen müssen.

Zum RV nochmal speziell: In der Dreierkette hat er mit Schröter einen erfahrenen Leistungsträger vor sich, in einer Viererkette würde er sich mit Glück duellieren, der schon ein, zwei Schritte weiter ist als er. Ihm noch einen weiteren Spieler vor die Nase zu setzen, schmälert seine Aussicht auf Einsatzzeiten nur weiter. Wenn wir Junglöwen ausbilden wollen, müssen wir sie eben auch spielen lassen und ihnen einen gewissen Vertrauensvorschuss gewährleisten.

Dennis M.

Ich würde Rieder und Frey weg und nur ein qualitativ hochwertigen Neuzugang auf der 6 dazuholen. Daneben hast ja Bangerter und Kloss. Würde auf die 2 neben dem neuen Sechser bauen. Dann hast 3 Spieler auf der 6. Einen hoffentlich (!) Top Neuzugang und 2 Jungs aus der Jugend.

Meine Ansicht ist, dass man Unterschiedsspieler und Jugendspieler mischen sollte. Hast ja Jungs wie Kloss, Bangerter und Glück. Dann Top Neuzugänge, ein guter Spirit, ein gutes Spielsystem, gute Charaktere und Ruhe. Dann geht was.

Roman Agostino

Das wär mir wiederum ein Mann zu wenig für die Mittelfeldzentrale. Ausgehend davon, dass Kloss in der U21 hauptsächlich in der IV zum Einsatz kam und bei den Profis auch in der IV debütierte. Meines Erachtens fängt er den Abgang Langs intern auf und wird hinter Verlaat, Reinthaler, Glück und Kwadwo IV Nr. 5, noch vor Winkler. Dann haben wir für die zwei zentralen Mittelfeldpositionen nur Deniz, einen Neuzugang und Bangerter. Da braucht’s nur eine Verletzung oder Sperre und wir kommen in die Bredouille. Im Training müsste dann jemand auf der Position aushelfen, der entweder noch arg unerfahren ist (Kiefersauer) oder nicht primär dafür eingeplant/ausgebildet ist. Meine Gründe, warum ich Frey tendenziell halten würde, habe ich ja schon aufgelistet.

Deinem zweiten Absatz stimme ich vollumfänglich zu! Genau das muss der eingeschlagene Weg sein, dann stellt sich auch langfristige Konstanz und somit Erfolg ein.

Dennis M.

So gesehen wäre ein weiterer Spieler da nicht die verkehrteste Variante, plädiere aber nicht zu Frey. Der Spieler gefällt mir leider nicht. Finde ihn sehr langsam und auch ungenau in seinen Aktionen. Rieder und Frey sind für mich auch zu torungefährlich. Ich würde Jacobsen, Pröger und Mister X für die RV Seite noch verpflichten und auf der Abgabeseite noch was machen. Mir ist mit Kloss auf der 6 wohler als mit Frey.

Das sehe ich wie du. Konstanz ist auch so ein Zeuberwort, welches wir brauchen. Es reicht nicht 1 Monat zu performen und dann abzuschenken. Wenn wir meine aufgelisteten Punkte mit der Konstanz vervollständigen haben wir tatsächlich einen guten Grundbau👍.

_Flin_

Alles auf 3-5-2 setzen, und dann nicht die Möglicvkeit haben, etwas umzustellen? Und selbst dann, warum haben wir dann für links 4 Leute und für rechts nur zwei? Das ergibt für mich keinen Sinn.

Roman Agostino

Naja, Gegenfrage: Alles auf 4-4-2 setzen und dann nicht die Möglichkeit haben, etwas umzustellen? Prinzipiell sagt die Grundformation gegen den Ball auch erstmal überhaupt nichts aus. Ich kann mit einer Viererkette ja auch einen Dreieraufbau spielen lassen und wie ich presse, welche Angriffszonen ich bespiele und wie überhaupt meine Spielidee offensiv wie defensiv aussieht, lässt sich daraus nur bedingt ablesen. Klar hab’ ich meine persönlichen (utopischen) Wünsche und blicke dabei nach Stuttgart oder Italien gen Bergamo und den blauen Teil Mailands, aber wie AG sein System mit Dreierkette schlussendlich interpretiert, ist weitestgehend offen.
Davon abgesehen: Freilich können wir umstellen. Im Spiel selbst ziehst du Bähr zurück, der einen offensiven LV gibt, während Glück aus der Dreierkette auf die rechte Verteidigungsseite rückt und dort einen Defensiv orientierten RV spielt, während Schröter offensiv auf den Außen bleibt. Wenn’s noch defensiv kompakter sein soll wechselt man Kwadwo als LV ein. Spielt Reich, dann geht er hinter auf RV und Kwadwo bzw. Glück auf LV. Da gibt’s genug Möglichkeiten, um sich situativ auf den Gegner einzustellen oder gar ganz auf die Viererkette umzustellen. Ich verstehe nur nicht, weshalb eine klare Ausrichtung auf ein System mit Dreierkette so problematisch sein soll? Wenn Werner und Giannikis ausgemacht haben, dass sich die gewünschte Spielidee am besten in einem 3-5-2 umsetzen lässt und deshalb klar diesen Plan verfolgen und frühzeitig das nötige Personal dafür verpflichten, sehe ich das als etwas Positives an. Der Trainingsauftakt liegt noch zweieinhalb Wochen in der Zukunft, also hat AG das Maximum an Zeit, um der Mannschaft System, Taktik und Spielidee einzuimpfen.

Was genau zu mit den zwei Spielern für rechts und vier für links meinst, verstehe ich nicht ganz. Für die rechte Schiene haben wir Schröter und Reich, wenn’s den RV in einer Viererkette bedarf Glück und Reich. Für die linke Schiene stehen Bähr und voraussichtlich Greilinger zur Verfügung; verlängert man mit Letztgenanntem nicht, kommt wohl sicher ein weiterer Neuzugang auf der Position. Für den LV in der Viererkette kommt Bähr evtl. infrage, wobei er schon eher Typ Schiene ist. Wäre also nicht ideal. Kwadwo sehe ich als idealen LIV in einer Dreierkette. Bei Umstellung auf Viererkette kann er den defensiv ausgerichteten LV geben; Greilinger kann ebenso LV, ist aber auf der Schiene besser aufgehoben. Damit sehe ich für die linke wie rechte Seite drei Spieler. Wen du auf links defensiv bzw. Schiene siehst, weiß ich leider nicht. Guttau hat das zwar bei Freiburg II gespielt, jedoch sollte inzwischen klar sein, dass er im offensiven Mittelfeld sein Potential bedeutend besser ausschöpfen kann. Oder meinst du mit Bolay als potentiellen Neuzugang? Den sehe ich nur kommen, wenn Greile geht.