Kritik an Biankadi nach dem letzten Spiel

Aus dem Spiel zwischen dem TSV 1860 und der SpVgg Unterhaching am Freitag der letzten Woche ging ein Löwe – trotz des 3:1-Sieges – als gefühlter Verlierer hervor: Merveille Biankadi. Der kicker watschte ihn in seinem Spielbericht mit der Note 5 (deutlich schlechtester Akteur in blau) ab und in den Sozialen Medien bekam der 25jährige vereinzelt sein Fett in Form von scharfer Kritik ab. „Biankadi war für mich ein Totalausfall.“ „Wenn er keinen Bock hat, soll er draußen bleiben“. Dies sind nur zwei Beispiele, wie sie in den einschlägigen Löwengruppen bei Facebook während des Spiels und danach zahlreich zu lesen waren.

Die Aufgaben Biankadis gegen Haching

Diese Kritiken sind nicht nur in ihrer Tonalität irritierend, sondern auch inhaltlich. Der gebürtige Münchner hatte am Freitag ja aufgrund der Spielsystematik gegen die Vorstädter zwei Aufgaben, die er durchaus zufriedenstellend erfüllte: Den leicht nach innen versetzt hinter ihm positionierten Debütanten Niklas Lang zu unterstützen und – aufgrund der formal aufgebotenen Dreierkette in der Abwehr – gegen den Ball mit in die Abwehrkette zurück zu rücken.

Köllners Einschätzung in der LÖWENRUNDE

Sechzger.de konfrontierte Michael Köllner am Donnerstag Vormittag in der LÖWENRUNDE mit den gegen seine Nummer 19 erhobenen Vorwürfen und wollte vom Löwendompteur wissen, wie er selbst die Leistung des Winterneuzugangs – und die teilweise scharfe Kritik an ihm – bewerte. Köllners klare Antwort: „Es ist ja schön, dass sich in den sozialen Medien die Leute – meistens in anonymer Form – zu Wort melden. Am Ende ist aber die entscheidende Meinung meine. Punkt aus.“ Es sei unserer Zeit geschuldet, dass sich viele Menschen dazu berufen fühlten, etwas zu schreiben oder Noten zu vergeben, aber die Bewertung, die er seinem Schützling gebe, sei die, „dass er uns vom ersten Spiel an geholfen hat. Er ist bei uns von Anfang an ein Fixspieler, ein Basisspieler.“

Die Rolle, die Biankadi im Spiel gegen Haching hatte, war – wie Köllner bestätigte – eine andere, als in den Spielen zuvor. Mit dem Einstandstor gegen den FC Bayern und der Vorlage für Sascha Mölders gegen Ingolstadt habe der Neuzugang eine hohe Erwartungshaltung geweckt. An der werde er gemessen und man erwarte nun immer “ein Feuerwerk von ihm. Aber Merv ist ein Spieler, der sich – hoffentlich – die Dinge nicht zu Herzen nimmt.“

Der Wunsch nach etwas mehr Empathie unter den Fans

Michael Köllner kann (unberechtigte) Kritik an seinen Spielern entspannt weglächeln. Wäre schön, wenn sich der eine oder andere Kommentator im Internet so empathisch wie der Löwentrainer zeigen würde.  Die oft sehr unsachliche Kritik an einem – zwar in der Öffentlichkeit stehenden, aber dennoch mit einem Recht auf respektvolle Behandlung ausgestatteten – Mitmenschen sollte manchmal einfach  stecken bleiben.
Wahrscheinlich ein illusorischer Wunsch…

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andreas de Biasio

sehr gute Einschätzung von Michael Köllner. die überharte Gangart der Gäste am letzten Freitag fand hingegen in der Presse und in den Kommentaren seltsam wenig Beachtung. leider.