An der Grünwalder Straße wird heute nicht trainiert. Nach dem kräftezehrenden Auswärtsspiel am Samstag und einer Trainingseinheit gestern ist das absolut verständlich und nachvollziehbar. Die Kommentarspalten diverser Medien sehen das natürlich anders und fordern “Straftraining” oder ähnlichen Schwachsinn. Trainer Michael Köllner sieht das Gott sei Dank etwas anders und stellt klar: “Man muss der Mannschaft weiter Stabilität und Vertrauen geben.”

Köllner vertraut seiner Mannschaft

Aktionismus, übermäßig laute Ansagen in der Kabine oder auf dem Platz, Straftraining oder ähnliche Maßnahmen – davon hält der Trainer nichts. Vielmehr setzt Köllner bei seiner Mannschaft auf vertrauensbildende Maßnahmen. So besuchte er bereits in der vergangenen Woche mit Semi Belkahia, dessen Fehler zum 0:1 gegen den FSV Zwickau geführt hatte, ein Eishockey-Match in München. Auch mit Mittelfeld-Motor Richy Neudecker unternahm der Trainer etwas in seiner Freizeit und ging mit ihm joggen. Aus meiner Sicht alles andere als selbstverständlich und ein besonderes Engagement des Trainers.

Der Trainer erkennt Defizite

Dass Köllner mit der Performance seiner Mannschaft in Lotte nicht zu 100 % zufrieden war, liegt auf der Hand. Während die erste Hälfte völlig in Ordnung war, kam nach der Pause der Bruch. “Aber in der zweiten Halbzeit hätten wir mehr im eigenen Ballbesitz machen müssen”, so der Trainer. Wie jedoch will Köllner seine Mannschaft wieder auf die Siegspur bringen? “Das geht am besten, wenn man einfach normal weiterarbeitet.” Das wünschen wir den Löwen von Herzen. Am Samstag gegen Viktoria Berlin gibts die nächste Chance auf einen Dreier!

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andreas de Biasio

Straftraining ist sicherlich falsch, richtig. etwas zur Aufstellung aus meiner Sicht vom vergangenen Spiel: aber ich hätte am Samstag Semmi Belkahia nicht auf die Bank gesetzt. dann wären wir bei Ecken gegen uns (auch wenn nix war) etwas größer hinten gewesen und. Michael Köllner spricht von Vertrauen, was richtig ist und Semmi ist immer noch ein junger Spieler. Sascha hätte ich auch nicht auf die Bank gesetzt und Molli hätte ich im Mittelfeld defensiv aufgestellt. das ist seine Position.
finde ich.

Zell

Ich halte es für bewunderswert, wenn 1860 nicht wie beispielsweise S04 letzte Saison in Aktionismus verfällt. Auch wenn ich mich wiederhole: Alle seien noch an die Saisin 2016/17 erinnert. Die von HAM installierten Geschäftsführer Basha, Gerges, Power und Ayre sowie der We go to the top-Trainer Pereira haben nichts mehr als einen riesengroßen Scherbenhaufen mit einem Jahresverlust von 22 Mio. €, einem Doppelabstieg und dem Zerfall der Profi-Mannschaft hinterlassen. Bei dieser Aufzählung wird dann gerne die Rückstufung der Amateur-Mannschaften vergessen.
Dem Irrglauben, mit neuen Köpfen käme garantiert ein wie auch immer definierter Erfolg zurück, unterlag zuletzt Peter Cassalette. Cassalette redete bei der Vorstellung von Pereira von den “Momenten, in denen man wieder stolz sein kann, ein Löwe zu sein”. Dann präsentiert er den neuen Trainer mit den Worten: “Das ist der Mann, der uns wieder in die erste Liga führen wird.”

Cassalette & Co. haben die Profi-Mannschaft in die 1. Liga der Amateurmannschaften geführt. Das sollte für alle eine Warnung sein, die das (überschaubare) Potential von 1860 schön reden wollen (Nur die BL zählt und sonst nichts) und Köpfe rollen sehen wollen.