Nach dem unglücklichen 2:2 Unentschieden in Oldenburg stand für die Löwen die zweite Reise nach Niedersachsen innerhalb einer Woche an. Der SV Meppen konnte den TSV 1860 München, der eine sehr dürftige Leistung zeigte, am Ende mit 2:1 besiegen.

Greilinger ersetzt Steinhart

Der gelbgesperrte Phillipp Steinhart wurde 1:1 durch Fabian Greilinger auf der linken Position der Viererkette ersetzt. Ansonsten vertraute Interimscoach Günther Gorenzel auf dieselbe Startelf wie in Oldenburg. Somit fand sich der vor seiner Gelbsperre stark spielende Yannick Deichmann auf der Bank wieder – ebenso wie Erik Tallig, der sich nach seiner starken Leistung und seinem Tor in Oldenburg sicher Hoffnung auf mehr gemacht hatte.

Meppen und TSV 1860 starten mit offenem Visier

Beide Teams widmeten sich nicht lange gegenseitigem Abtasten. Stattdessen zeigten beide Zug zum gegnerischen Tor. Ein erster Aufreger spielte sich in der 4. Minute ab, als Dombrowka im Strafraum hart gegen Morgalla zu Werke ging. Die Pfeife von Schiri Eckermann blieb aber stumm – wahrscheinlich zu Recht. Holzhauser setzte dann einen ersten gefährlichen Kopfball auf das Tor der Meppener ab. In der 19. Minute ging aber Meppen in Führung. Mazagg spielte Jansen im Strafraum an, der unbedrängt zum 1:0 einschießen konnte.

Stärkste Phase der Löwen vor der Pause

Dann kam es doppelt dick für den TSV 1860. Morgalla musste verletzt raus und Lannert ersetzte ihn (22.). Dennoch gelang es den Löwen nun häufiger Druck auf das Meppener Tor zu kreieren. Die beste Ausgleichschance hatte Holzhauser in der 30. Minute, als er einen Freistoß an den Pfosten setzte. Die Bemühungen von 1860 wurden in der Nachspielzeit der ersten Hälfte belohnt. Lannert flankte von rechts, Domaschke glitt der Ball durch die Finger und fiel Bär vor die Füße, der zum verdienten 1:1 abstaubte (45.+2). So ging es mit einem verdienten Unentschieden in die Kabinen und die 1860-Fans machten sich Hoffnung, mit einem Auswärtssieg die weite Heimreise antreten zu können. Holzhauser war in der Druckphase vor der Pause sehr agil und trieb das Spiel von 1860 immer wieder nach vorne.

Ganz schwache zweite Hälfte von Sechzig

Lex und Vrenezi blieben in der Kabine und wurden durch Lakenmacher und Tallig ersetzt. Sechzig konnte aber nicht so weitermachen wie vor der Halbzeit und musste bald erneut einem Rückstand hinterherlaufen. Erneut war es Mazagg, der dieses Mal den Ex-Roten Alvarez im Strafraum einsetzte. Der Neuzugang legte sich den Ball perfekt zurecht und schloss (leider) sehenswert ins Kreuzeck ab. 2:1 für Meppen in der 59. Minute. Bis auf einen Pfostentreffer von Lakenmacher in der 71. Minute brachten die Löwen in der Folge nichts Nennenswertes mehr zu Stande. Je länger das Spiel dauerte, umso einfallsloser und frustrierter wirkten die Löwen.

Löwenfans verlassen den Block

Die Bemühungen von Sechzig noch zum Ausgleich zu kommen waren derart unansehnlich, dass ein Großteil der über 700 mitgereisten Fans den Block weit vor Spielende verließ. Nicht ohne vorher auch alle Zaunfahnen abzuhängen. Höchststrafe für die Spieler.
So feierte der SV Meppen seinen ersten Sieg nach 17 Spielen – ausgerechnet gegen den TSV 1860 München. In Giesing braucht man langsam optische Hilfsmittel, um den Relegationsplatz noch zu sehen. Der ist aktuell fünf Punkte entfernt und Sechzig steht auf dem 8. Platz der Tabelle. Am 19.02. geht’s im Sechzgerstadion weiter gegen den SC Verl. Anpfiff ist um 13:00 Uhr.

Leerer Gästeblock Meppen Beim Spiel Gegen Den TSV 1860 München

Aufstellung TSV 1860:
1 Hiller – 39 Morgalla (22. 22 Lannert), 27 Belkahia, 4 Verlaat, 11 Greilinger – 6 Rieder (77. 33 Boyamba), 5 Moll (61. 20 Deichmann) – 7 Lex (C) (46. 8 Tallig), 26 Holzhauser, 9 Vrenezi (46. 19 Lakenmacher) – 15 Bär

Tore:
1:0 Janssen (19.), 1:1 Bär (45.+2), 2:1 Alvarez (58.)

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Schwarze

Man muss sich heute nur mal das 1:0 für Meppen ansehen. Da fehlen einem die Worte. Das sieht ja aus wie in der thailändischen 3. Liga. Spielverschiebung par excellance. Ein Kopfball in den 16er und der Stürmer hat eigentlich 0,0 Chance ein Tor zu erzielen. Doch Belkahia geht einfach 3 Schritte weg, lässt den Spieler sich einfach drehen und ins lange Eck schießen. Das ist ein Witz. Was soll das? Was steckt dahinter??

Aschlegel

Das habe ich, ehrlich gesagt, so auch noch nie im Profi-Fußball gesehen, was Belkahia da in dem Moment veranstaltet hat. Damit er ja nicht in Verlegenheit kommt, eingreifen zu müssen, geht er auch noch extra von dem Stürmer weg. Da kann man sich wirklich fragen, was da vor sich geht. So was sieht man selbst in der B-Klasse kaum.

momo

Ich verstehe nicht warum wir mit zwei Sechsern plus Viererkette spielen gegen den Tabellenletzten. Lieber spiele ich mit zwei Stürmern – Skenderovic und Bär – schnellen Außen – Vrenenzi und Boyamba -, stehe hoch, spiele mit voller Kapelle nach vorne. Lieber scheitere ich dann so als auch noch defensiv zu spielen und zu scheitern. Geht nicht in meinen Kopf. Ich muss doch endlich sehen, dass es aktuell jedes Mal ein Krampf ist. Ich will Vollgasfußball sehen.

Aschlegel

Ich muss zugeben, dass mir die zweite Hälfte schwer auf den Magen geschlagen und so für mich nicht akzeptabel ist. Man begann die erste Halbzeit ganz schwach und besann sich in der letzten Viertelstunde auf seine spielerische Überlegenheit, die eigentlich in jeder Position gegenüber dem Gegner stecken müsste. Als dann alle dachten, Schwamm drüber, jetzt haben sie es verstanden, kam dann dieser schreckliche Alibi-Kick von löwenunwürdigen Alibi-Kickern. Wie um diesen Hohn auf die Spitze zu treiben, hat dann ein eingewechselter Kicker von Meppen mit dem Rundungen eines Kneipenfußballers uns dann auch noch den verdienten Todesstoß versetzt. Tut mir leid, aber bei solchen Auftritten bin ich draußen. Da komme ich nicht umhin, das Wort Schande zu gebrauchen.

Jetzt können wir natürlich lange über die Beweggründe dieses blutleeren Auftritts unserer Mannschaft philosophieren, aber egal, was für ein Chaos dieser Verein mal wieder veranstaltet, habe ich die verdammte Pflicht und Schuldigkeit als Profi meinen Job für 95 Minuten zu erledigen. Ich frage mich, was für eine Berufsauffassung Spieler wie ein Boyamba an den Tag legen, die eh kaum mehr eine Chance erhalten, selber sich zu Höherem berufen fühlen und dann so einen Dreck abliefern. Ich könnte jetzt noch viele andere heranziehen, aber das erspare ich uns an dieser Stelle.

Leider, leider komme ich zum Schluss nicht umhin, aber doch noch ein Wort an alle Verantwortlichen zu richten. Ihr habt alle fahrlässig diese Saison an die Wand gefahren, weil ihr nicht erkennen wolltet, dass Michael Köllners Zeit abgelaufen ist. Was habe ich nach dem Essen-Spiel hier geschrieben und geschrieben und geschrieben, dass man doch bitte nicht die wertvolle Zeit mit diesem angeschlagenen Trainer verschwenden sollte, weil ich gewusst habe, dass das nicht gut gehen kann. Natürlich sah das nicht ich allein so, sondern viele von uns. Aber es ist so bitter für uns alle jetzt, wie hier sehenden Auges der Karren gegen die Wand gefahren wurde und man sich von Reisinger angefangen, über Gorenzel und anderen nur in Gesundbeterei geübt hat. Wir brauchen dringend einen Reset-Knopf und mehr Fußballsachverstand auf allen Ebenen. Sonst kommen wir nie mehr aus diesem Quark raus.

Last edited 1 Jahr zuvor by Aschlegel
Urloewe

Wer sagt dir, dass es jetzt besser wäre?

Urloewe

Ich kann mich gut in dich hineinversetzen, auch wenn wir oft nicht einer Meinung sind.
Vom Gefühl her empfinde ich es ähnlich.
Ich hab mir das Oldenburgspiel live im Tv angesehen.
Heute hab ich nur die Zusammenfassung im BR geschaut. Da hat es so gewirkt, als hätten die Spieler schon gewollt, aber sämtliche Pleiten, Pech und Pannen, Unvermögen und Aussetzer kommen bei 60 im Moment zusammen.

Und Fußball ist nicht berechenbar.
Du und ich, wir wissen nicht, ob die Köllnerentlassung früher besser gewesen wäre.
Unter Köllner hätten in den beiden Auswärtsspielern andere Spieler gespielt. Wörl statt Rieder, heute Deichmann usw.
Und vielleicht hätten wir jetzt 5 Punkte mehr. Wer weiß???
Im Spiel gegen Essen war ich im Stadion. Die Leistung des Teams war da ok. Hätten wir damals den Trainer entlassen und wir stünden heute so da wie jetzt, was glaubst du würden alle schreien: „Wie konntet ihr nur …?“
Es ist unglaublich kompliziert und unerklärlich, warum sämtliche Fäden gerissen sind.
Aber ein Wechsel von Trainer und Manager während der Saison ist für mich immer fragwürdig.
Ich hätte es durchgehalten bis zum Ende der Saison.
Verlängerung bei beiden nur im Falle des Aufstiegs!

Urloewe

Ich meinte Wörl statt Moll

Aschlegel

Sei froh, dass Du Dir den Kick nicht angesehen hast. Zusammenfassungen täuschen immer über die wirkliche Qualität eines Spiels, sonst müssten sie von den 5 Minuten Spielbericht 3,5 Minuten Fehlpässe zeigen. Und das möchte natürlich keiner sehen.

Ich bin da insofern bei Dir, als ich die momentane Situation als so schlecht und wenig durchdacht sehe, dass ein Weiterarbeiten mit Köllner derzeit die bessere Alternative gewesen wäre. Für mich ist es unfassbar, dass wir nach zwei Wochen immer noch keine spruchreife Nachfolge für seine Position haben.

Wobei ich schon auch glaube, dass Gorenzel gewaltig unter Druck vom Investor gesetzt wird und der erst Geld rausrückt, wenn man den Sportchef auch kündigt. Das würde zumindest erklären, warum es noch keine Lösung für die Trainerstelle gibt. Aber das muss sich Gorenzel auch selber zuschreiben, wenn kein Geld für eine Trainerlösung aus dem bestehenden Etat zurückgelegt wurde.

montagsdemonstrant

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