Das Präsidium des TSV München von 1860 e.V. hat zum Besuch von Hasan Ismaik in München vergangene Woche sowie zu dessen Interview-Reihe in der Abendzeitung Stellung genommen.

“Begrüßen diesen Schritt ausdrücklich”

Wohlgemerkt begrüßt das Präsidium nicht ausdrücklich Ismaiks unangekündigten Besuch in München – dieser “Blitzbesuch” habe stattgefunden, “ohne das Präsidium davon zu informieren”. Und dies trotz “zahlreicher Einladungen sowohl schriftlich als auch mündlich” durch den Verein in der Vergangenheit. Ausdrücklich begrüßen Robert Reisinger und Heinz Schmidt die angedeutete Veräußerung Ismaiks, der durch die baldige Manifestieren der 50+1-Regel, welche er “seit dem Sommer 2017 (…) mit größtmöglichen Anstrengungen” versucht habe, “zu Fall zu bringen”.

Der Wortlaut der Stellungnahme des Präsidiums des TSV München von 1860 e.V.

Liebe Löwinnen und Löwen,

aktuell erhalten wir Nachfragen aus den Reihen unserer Mitglieder, die Vereinsvertreter mögen sich zu den Worten unseres Mitgesellschafters Hasan Ismaik aus einem mehrteiligen Interview mit der Münchner Abendzeitung äußern. Wir ordnen deshalb die wesentliche dort veröffentlichte Aussage aus unserer Sicht ein.

Hasan Ismaik ist zu einem Blitzbesuch in München erschienen, ohne das Präsidium davon zu informieren. Während Mitglieder und Medien häufig die Frage stellen “Warum spricht der Präsident nicht mit Hasan Ismaik?“, ist es tatsächlich so, dass vom Verein zahlreiche Einladungen sowohl schriftlich wie mündlich (über seine Vertreter) ausgesprochen wurden. Der Verein war und ist dialogbereit.

Seit dem Sommer 2017 hat HAM International Limited aus Dubai, das Beteiligungsunternehmen von Hasan Ismaik, größtmögliche Anstrengungen unternommen, um die 50+1-Regel in Deutschland auf juristischem Weg zu Fall zu bringen. Hasan Ismaiks Aufwand für Anwaltskanzleien und Lobbyarbeit in den vergangenen sechs Jahren ist beträchtlich. 

Begleitet waren seine Bemühungen in diesem Zeitraum häufig von einer bewusst brüsken Haltung gegenüber den gewählten Vereinsvertretern des TSV München von 1860 e. V.. Der Umgang mit uns war erkennbar strategisch motiviert und sollte den Verein und seine gewählten Vertreter in der Öffentlichkeit delegitimieren 

Die Beschwerde vor dem Bundeskartellamt scheint nun aber nicht zum gewünschten Erfolg zu führen. 50+1 wird in Deutschland aller Wahrscheinlichkeit nach als Norm Teil des Regelwerks für den Profifußball bleiben. Vor diesem Hintergrund erkennen wir einen Strategiewechsel bei unserem Mitgesellschafter – auch im Umgang mit dem Mutterverein. Sollte dieser dazu führen, die Handlungsmöglichkeiten für die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA zu verbessern, sehen wir dem als Vereinsvertreter mit großem Interesse entgegen.

Hasan Ismaik selbst hat in genanntem Interview die Option ins Spiel gebracht, seine Anteile zu veräußern. Das hören wir in der Form zum ersten Mal. Unsere Haltung dazu war immer klar: Die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA braucht mehr Vielfalt bei den Kapitalgebern. Dann löst sich auch die ungute Polarisierung zwischen unserem alleinigen Mitgesellschafter und dem Verein. Wenn dazu jetzt die Bereitschaft besteht, begrüßen wir diesen Schritt ausdrücklich.

 

Das Präsidium,

Robert Reisinger, Heinz Schmidt

5 3 votes
Artikelbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
11 Comments
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Vorstopper

Das Problem sind doch nicht die wertlosen Anteile, sondern die Schulden die er gemacht hat, für „ we go to the Top“ etc. Außerdem bespricht man sowas erstmal hinter verschlossenen Türen. Dann bin ich noch der Meinung, bevor irgendwas getan wird, muss sich der Kredithai vor aller Welt entschuldigen, für das was er dem Präsidium und Fans und Mitgliedern angetan hat.

JR1860

Einfach irgendwie zumindest offiziell so anständig wie möglich dieses totale Missverständnis beenden, mehr gibt’s meiner Meinung nach nicht zu sagen

sarocy

Jawohl ! und woher die Kohle nehmen? Wenn jeder Fan 5000 Euro spendet könnte es klappen!

Kraiburger

Du bist also derjenige, der das Preisschild schon kennt?

Benjisson

Ismaik gibt keine Kohle. Wenn überhaupt leiht er. Und was spricht dagegen es wie all die Anderen zu machen? Die Anderen geben das aus was sie einnehmen

_Flin_

Welche Kohle denn? Es gibt die Anteile, und es gibt die Schulden. Wenn jemand 20Ct./€ für die Schulden hinlegt, wäre das schon extrem hoch. Der einzige Wert, den die haben, ist, dass man durch die Genusscheine Eigenkapital abschmelzen kann. Und dass man evtl. Zinszahlungen als Verhandlungsmasse nutzen kann, sollte die KGaA jemals einen Profit erzielen. Dass die Schulden jemals bedient werden, ist nicht absehbar.

Die Merch GmbH hat einen vertraglich definierten Preis. Und die Anteile… An einem überschuldeten Drittligisten…

Der wirkliche, finanzielle Wert des Gesamtpakets ist marginal. Ein Kaufpreis würde nur aus Fantasie bestehen.

Magic

Blauer Himmel über der 114. Die Wolken reißen auf. Möge dieses Bild Symbolcharakter haben … und möge dieses Mißverständnis durch eine friedliche Trennung beendet werden. Ich geh sogar so weit, dass ich mir wünsche, dass Herr Ismaik eines Tages das Sechzger als normaler Fan besuchen kann, friedlich und vielleicht mit einem Kaffee am Grünen zuvor … naja, träumen ist immer erlaubt, als Löwe sowieso…

Groeber

Zu sachlich und zu unaufgeregt. Auge um Auge, Zahn um Zahn

sarocy

oje hat RR ein blaues Auge und einen Zahn verloren?

Flexi60

Herrlich! Eine sachliche, ruhige und professionelle Stellungnahme!

_Flin_

Nüchtern, sachlich, unaufgeregt, ohne sich zu verbiegen.