Ein paar Tage sind seit dem Unentschieden gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart bereits vergangen, die Löwen bereiten sich auf die Auswärtspartie in Köln vor. Das vergangene Duell auf Giesing Höhen hat allerdings noch ein Nachspiel: im Stadionbereich kam es zu einem Vorfall von Rassismus. Der TSV 1860 München zeigt klare Kante und verurteilt dies aufs Schärfste.
Vorfall von Rassismus beim Duell mit dem VfB Stuttgart II
Sowohl die Stadionverordnung des Grünwalder Stadions als auch die Vereinssatzung oder ein von verschiedenen Organisationen gemeinsam erarbeitetes Handout stellen eigentlich deutlich klar: Rassismus hat beim TSV 1860 München keinen Platz. Soweit, so gut. Dennoch hat das Duell vom vergangenen Samstag gegen den VfB Stuttgart II ein unschönes Nachspiel. Was war passiert?
Der vergangene Spieltag stand in Fußball-Deutschland ganz im Zeichen der Erinnerung. Dazu aufgerufen hatte die Initiative “Nie wieder” bereits zum 21.Mal. Anlass war der 80.Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz. Die Löwenfans gegen Rechts, bereits seit 1995 aktiv, hatten diesbezüglich zwei Spruchbänder vorbereitet, die im Verlaufe der Partie am Samstag auch gezeigt wurden. “80 Jahre Kriegsende” und “Nie wieder Faschismus” waren darauf zu lesen. Doch einige Besucher schienen sich an den Botschaften zu stören, Teile des zweiten Spruchbandes wurden durch mehrere Personen heruntergerissen und die Aktion somit gestört. Dies machten die Löwenfans gegen Rechts bereits am Sonntag in den sozialen Medien publik. Auch ein zweiter Vorfall wird angesprochen, den ein Augenzeuge zudem gegenüber sechzger.de schilderte.
Demnach kam es im gleichen Block (F2) während des Spiels zu rassistischen Beleidigungen gegenüber Leroy Kwadwo sowie einem Stuttgarter Spieler. Der Zeuge reagierte vorbildlich und sprach die Übeltäter auf ihre Äußerungen an, konnte damit allerdings keine Verbesserung erzielen. Ebenfalls erfolglos gestaltete sich die Kontaktaufnahme mit dem Ordnungsdienst, man sei in diesen Fällen dazu angewiesen nicht einzugreifen und den Vorfall auch nicht zu melden. Der Zeuge wurde an die Polizei verwiesen, die erwiderte, dass der oder die betroffenen Spieler selbst eine Anzeige erstatten müssten. Das Ende der ganzen Geschichte: die Rassismus-Äußerungen blieben ohne unmittelbare Folgen.
TSV 1860 verurteilt Vorfälle “aufs Schärfste”
sechzger.de kontaktierte daraufhin am Montagmorgen sowohl die Polizei München als auch den TSV 1860 bezüglich der rassistischen Äußerungen gegenüber den beiden Spielern. Die Löwen kündigten eine interne Aufarbeitung der Vorfälle an und äußerten sich zudem am gestrigen Mittwoch ausführlich auf der Homepage.
Der TSV 1860 München verurteilt jegliche diskriminierenden Äußerungen aufs Schärfste.
Es gäbe einen “standardisierten Prozess“, der in Fällen wie am Samstag greifen würde. Eigentlich sollen sich Fans bei einem Fall von “rassistischer, sexistischer, antisemitischer, diffamierender, diskriminierender, homophober oder beleidigender Äußerung” an die Abschnitts- oder Teamleitung des Ordnungsdienstes wenden. Diese seien entsprechend geschult und würden dann weitere Maßnahmen ergreifen. Die Folgen für den oder die Täter können durchaus drastisch ausfallen. Neben einem Hausverbot drohen auch eine strafrechtliche Verfolgung sowie ein bundesweites Stadionverbot. Im aktuell vorliegenden Fall “wurde dieser Prozess am vergangenen Samstag durch die Ordnungsdienstkraft nicht in Gänze umgesetzt, so dass die gewünschte Wirkung nicht erzielt werden konnte” so die Löwen weiter. Der TSV 1860 arbeitet die Thematik bereits mit den eingesetzten Kräften auf, um künftig eine Wiederholung zu vermeiden.
Stellungnahme der Polizei
Auch die Polizei München hat sich nach Anfrage unserer Redaktion zu den Vorfällen am vergangenen Spieltag geäußert. In einem Schreiben an sechzger.de betont der Polizeisprecher Christian Poganski: “Die Münchner Polizei findet derartige Vorkommnisse äußerst bedauerlich und verurteilt jegliche Form von Rassismus.”
“Während des Spiels besteht für jedermann die Möglichkeit, sich bei entsprechenden Vorfällen an den Sicherheits- oder Ordnungsdienst zu wenden, der vom Inhaber des Hausrechts beauftragt wurde“, heißt es weiter in der Stellungnahme. “Solche Sachverhalte sollten zudem nicht nur vom Verein und dem Fanprojekt intern aufgearbeitet werden, sondern auch den zuständigen Behörden gemeldet werden.”
Rassismus hat beim TSV 1860 München keinen Platz – gestern nicht, heute nicht und auch morgen nicht. Sollten Fans im oder um das Grünwalder Stadion herum einen ähnlichen Vorfall erleben, werden sie dazu ermutigt auf den Ordnungsdienst zuzugehen und die Vorgänge zu melden.
“…wurde dieser Prozess am vergangenen Samstag durch die Ordnungsdienstkraft nicht in Gänze umgesetzt, so dass die gewünschte Wirkung nicht erzielt werden konnte” Soll das ein Witz sein? Es wurde schlicht gar nichts umgesetzt.
Bla, bla, blubb …
Immer der gleiche Ablauf und es passiert NIX!
Gratulation an den TSV, den Ordnungsdienst und den Affen der die Spieler beleidigt hat!
Früher gab’ es dafür ein ‘Nachspiel’ außerhalb des Stadions, und der ‘Affe’ war im Block nichtmehr gesehen …
Warum sollten sie das, wenn sich der eigene Ordnungsdienst für nicht zuständig erklärt? Das muss als allererstes aufgeklärt werden, wie der angesprochene Mitarbeiter zu dieser Einschätzung kam.
Genauso wie die Reaktion der Polizei genau überprüft werden muss. Denn wie soll ein Spieler auf dem Spielfeld eine rassistische Beleidigung so zuordnen können, dass bestimmte Täter dingfest gemacht werden können? Das ist völliger Humbug. Da helfen auch die salbungsvollen Worte des Polizeisprechers nicht weiter.
Das war wohl kein Mitarbeiter des eigenen Ordnungsdienstes sondern vom extern beauftragten (VD Mayr).Die sind für die Zuschauerblöcke eingeteilt.
Der eigene Ordnungsdienst ist nur im Innenraum
Entsprechend geschult werden müssen diese trotzdem.
Bezüglich Ordnungsdienst: wie beschrieben wird der Vorfall intern aufgearbeitet, sodass eine Wiederholung hoffentlich nicht mehr vorkommt.
So ist es. Woran erkennt man als Fan die Abschnitts- oder Teamleitung des Ordnungsdienstes und wo soll er die suchen?
Gibt es eigentlich Beweise für diesen im Artikel geschilderten rassistischen Vorfall? Grundsätzlich gilt in Deutschland ja erst einmal die Unschuldsvermutung.
Völlig unabhängig hiervon möchte ich klarstellen, dass ich Rassismus in jeglicher Form verurteile.
Zahlreiche Zeugenaussagen. Reicht, oder?
Dennoch vielsagend, dass das dein erster Gedanke ist.
Wer sagt denn, dass das mein erster Gedanke zu dem Vorfall war? Wie kommst du da drauf?
Ganz einfach: du liest das alles, und die eine Sache, die du dazu unbedingt loswerden musst ist nicht, wie verwerflich das ist. Sondern, ob es wirklich so war. Im Nachgang sagst du dann, wie schlimm sowas ja ist. Da liegt der Schluss nicht nur nahe, das ist schlicht logisch.
Der von dir genutzte Aufbau ist übrigens eine beliebte Taktik von Populismus und Propaganda: Zuerst mal anzweifeln, ob es auch wirklich so war. Im nächsten Satz bekunden, dass das ja schlimm ist. Nur hängen bleibt bei Menschen nur Teil 1, womit das Ziel erreicht wurde.
Diese Taktik will ich dir jetzt mal nicht unterstellen. Aber kennen sollte man sie, damit man solche Muster nicht wiederholt.
Bezeichnend finde ich mal wieder die Darstellung in einem anderen Blog:
“Mehrere Personen sollen dabei angeblich Teile der Spruchbänder heruntergerissen haben – die Version von Augenzeugen gegenüber db24 hört sich etwas anders an. Man habe die Plakat-Hochhalter aufmerksam gemacht, dass man die Politik aus dem Stadion herauslassen solle und die Löwen sehen wolle. Daraufhin soll eine Frau, die bestreitet, dass die Plakate beschädigt wurden, mit einer Watschn ins Gesicht körperlich attackiert worden sein.”
Ich habe es auch gesehen und das “Plakat” wurde eindeutig beschädigt. Das sieht man ja allein schon auf dem Bild zu diesem Artikel. Hier offenbar aufgrund persönlicher Animositäten schon wieder Tatsachen zu verdrehen, ist unterste Schublade. Oder gewollt, weil es auch der politischen Einstellung des Schreibenden entspricht? In jedem Fall widerlich.
Außerdem werden ja in dem Artikel und vor allem im Kommentarbereich die rassistischen Beleidigungen gegenüber Spieler, die offensichtlich aufgrund deren Hautfarbe geäußert wurden, mit der Kritik an HI verglichen.
Versteht mich nicht falsch, Kritik/Beleidigungen unter der Gürtellinie gegen HI können durchaus kritisch thematisiert werden, haben aber in oder unter einem Artikel zum Thema Rassismus überhaupt nichts verloren! HI wird aufgrund seiner Handlungen und Äußerungen kritisiert und nicht aufgrund seiner Herkunft oder Hautfarbe.
Naja, also jemanden der kein Scheich ist, allein aufgrund seiner Herkunft abwertend als Scheich zu betiteln um das in einen negativen Kontext zu ziehen, ist schon fragwürdig.
Damit möchte ich nicht sagen, dass bei dem Großteil dahinter eine rassistische Absicht oder Einstellung vorliegt. Jeder sollte sich aber hinterfragen ob das wirklich eine korrekte Bezeichnung ist, die mit seiner eigenen politischen Haltung zweifellos in Einklang zu bringen ist.
Das mag sein. Trotzdem ist das hier gerade zu 100% eine Scheindebatte, die von zwei Zwischenfällen ablenkt, die in einem Fußballstadion absolut gar nichts verloren haben.
Also unterlasst doch bitte diese Nebelkerzen und führt das bei einem anderen Thema aus. Schließt euch doch einfach der gerade einzig wichtigen Sache an: beide Vorfälle haben in keinem Fußballstadion etwas verloren. Bei unserem Verein schon gleich gar nicht, und es ist traurig und schockierend, dass das ohne Konsequenzen passiert ist.
Wir alle sollten dafür sorgen, dass es nicht nochmal zu sowas kommt und sind dafür als Fans auch in der Verantwortung.
Klar, da bin ich zu 100% bei dir.
Bei Sechzig darf es kein Platz für solche Aktionen geben!
Genau so ist es! Dem ist nichts hinzuzufügen.
Die Bezeichnung Scheich ist keine Abwertung, sondern ein Ehrentitel.
Kann man nachlesen.
So würde ich das auch einordnen.
Ein “Scheich” ist lt. “Wikipedia.de”
“Das Wort Scheich (arabischشيخSchaich, DMGšaiḫ ‚Greis, Alter, alter Mann‘[1], PluralSchuyūch / شيوخ / šuyūḫ oder Maschāyich / مشايخ / mašāyiḫ) ist ein arabischer Ehrentitel, der seit vorislamischer Zeit für Männer von Rang und Namen verwendet wird. Er wird, oft im Sinne von „Geistiger Führer“, sowohl in weltlichen als auch in religiösen Zusammenhängen benutzt. Allerdings ist auch ein gewisses Alter Voraussetzung für die Führung des Titels. Ibn Manzūr definierte in seinem arabischen Lexikon Lisān al‑ʿArab den Scheich als jemanden, „dessen Alter fortgeschritten ist und dessen Haar weiß geworden ist.“[2]“
Dass bei 60 “Scheich” eher als Anspielung auf die kulturelle Herkunft des Herrn Ismaik bezogen wird, sehe ich persönlich nicht als Beleidigung in Form einer Herabwürdigung.
Wer bei “Nie wieder Faschismus!” fordert, Politik gehöre nicht ins Stadion, ist halt schlicht und einfach selbst ein Faschist. Warum sollte das einen denn sonst stören?
Und ich stimme zu 100% zu, es ist egal ob der Griss selbst so denkt oder das nur zulässt. Mit dem Zulassen solcher Aussagen macht man sich mit ihnen gemein.