In der heutigen Saisonvorschau 23/24 geht es um den 1. FC Saarbrücken. Ein Team, das mit großen Ambitionen in die neue Saison geht.
Osnabrücker Last-Minute-Treffer kostete den Aufstieg
Die Saarbrücker spielten vergangene Saison lange um den Aufstieg. Genau genommen bis in die 96. Minute des 38. Spieltags. Denn da gelang dem VfL Osnabrück noch der entscheidende Treffer zum direkten Aufstieg, der den 1. FC Saarbrücken vom Relegationsplatz verdrängte. Nach den desolaten Auftritten der Bielefelder in der Relegation dürfte der Ärger der Saarländer über die verpasste Relegation noch größer gewesen sein. Trösten konnte sich der 1. FC Saarbrücken mit der direkten Qualifikation für den DFB-Pokal. Die entscheidenden Punkte für den Austieg verspielten die Saarbrücker meines Erachtens allerdings in der Saisonphase nach der WM-Pause. In den ersten acht Spielen des Jahres kassierte der FCS satte sechs Niederlagen. Das wurden die Punkte verspielt, die am Ende fehlten. Bemerkenswert war sicher auch, dass Sportdirektor Rüdiger Ziehl nach dem Trennung von Uwe Koschinat zunächst nur interimsweise Cheftrainer sein sollte. Aber es wurde aber lange kein Nachfolger gefunden, so dass Ziehl bis heute in Doppelfunktion tätig ist.
Batz und Grimaldi verlassen Saarbrücken
Einige Leistungsträger der Vergangenheit kehrten dem 1. FC Saarbrücken in der Sommerpause den Rücken. So manchem Löwen wird ein Lächeln übers Gesicht gehuscht sein, als bekannt gegeben wurde, dass Daniel Batz Saarbrücken verlässt. Der Goalie wartete gegen 1860 immer mit Glanzleistungen auf. So brachte er die Giesinger Stürmer über Jahre zum Verzweifeln. Batz wechselt mit immerhin 32 Jahren noch in die Bundesliga, wo er beim FSV Mainz als Ersatztorwart fungieren wird. Mit Adriano Grimaldi brach ein weiterer Hochkaräter seine Zelte in Saarbrücken ab, um sich höherklassig zu versuchen. Der verletzungsanfällige Ex-Löwe wird nächste Saison bei Paderborn in der zweiten Liga unter Vertrag stehen. Ebenfalls eine Liga weiter oben wird Dave Gnaase nächste Saison tätig sein, der sich ablösefrei dem VfL Osnabrück anschloss. Außerdem beendet Maik Frantz seine Karriere. Durch diese Abgänge geht den Saarbrückern ein gutes Stück Routine und Erfahrung verloren.
Sinnvolle Verstärkungen geholt
Der sportlichen Leitung in Saarbrücken gelang es, die Abgänge durch kluge Transfers zu kompensieren. Denn die Abwanderungen in der Offensive werden durch ein nicht zu verachtendes Trio für die Offensive ersetzt. Patrick Sontheimer kam von Viktoria Köln. Aus der zweiten Liga holte man mit Kai Brünker einen zuverlässigen Scorer mit Drittligaerfahrung von Magdeburg. Außerdem holte Ziehl Patrick Schmidt aus Ingolstadt für eine Ablöse von 300.000 € zurück ins Saarland. Damit konnten die Abgänge adäquat ersetzt werden und der Offensive noch etwas verjüngt werden. Gespannt darf man sein, wie sich Tim Schreiber als Nachfolger des erfahrenen Daniel Batz machen wird. Das 21-jährige Torwarttalent wurde für die kommende Saison von RB Leipzig ausgeliehen. Trotz seiner Jugend bringt Schreiber schon Zweit- und Drittligaerfahrung mit. RB verlieh ihn schon an den HFC und zu Holstein Kiel.
Ab- und Zugänge im Überblick
Abgänge: Adriano Grimalsi (SC Paderborn), Dave Gnaase (VfL Osnabrück), Pius Krätschmer (helmond Sport), Justin Steinkötter (Fortuna Köln), Daniel Batz (FSV Mainz), Robin Scheu, Dominik Ernst, Tobias Jänicke, Julian Bauer (alle vereinslos), Mike Frantz, Steven Zellner (beide Karrierende).
Zugänge: Partick Schmidt (FC Ingolstadt), Patrick Sontheimer (Viktoria Köln), Kai Brünker (1.FC Magdeburg), Tim Schreiber (RB Leipzig), Tim Civeja (FC Augsburg), Fabio di Michele Sanchez (Vfl Wolfsburg), Dominik Becker (Werder Bremen II).
Gesamtmarktwert: 6,08 Mio. €
Saabrücken: Ein Aufstiegsfavorit
Für mich haben sich die Saarländer trotz der namhaften Abgänge sehr sinnvoll verstärkt. Daher gehe ich bei meiner Saisonvorschau davon aus, dass Saarbrücken bis zum Ende um den Aufstieg mitspielen wird und kommende Saison unter den ersten drei der Tabelle zu finden sein wird. Das bärenstarke Mittelfeld um Ex-Löwe Richy Neudecker wurde punktuell verstärkt. Im Sturm hat Rüdiger Ziehl nun diverse Optionen und kann die Belastung seiner Spieler durch drei etwa gleichstarke Offensivkräfte gut steuern. Für mich ist nur fraglich, ob Tim Schreiber wirklich Daniel Batz ohne Qualitätsverlust ersetzen kann.
Denkwürdige Duelle gegen 1860
Der größte Erfolg der jüngeren Geschichte des TSV 1860 München ist natürlich eng mit dem 1. FC Saarbrücken verknüpft. 2017 gelang den Löwen in den Aufstiegsspielen der direkte Aufstieg in die dritte Liga. Das erste Spiel der beiden gegeneindar konnte 1860 in der ersten Bundesliga-Saison am 09.11.1963 vor 34.000 Zuschauern nach 0:1 Rückstand mit 7:1 gewinnen, Engelbert Kraus konnte für die Löwen drei Mal einnetzen. In der dritten Liga gelang 1860 übrigens in acht Aufeinandertreffer noch kein Sieg gegen Saarbrücken. Zeit, dass sich das ändert in der kommenden Saison!
1860 spielt gegen den 1. FC Saarbrücken am: 10.-12. November 23 (A) / 19-21 April 24 (H)
Gesamtbilanz gegen den 1. FC Saarbrücken: 10 Siege 10 Remis 7 Niederlagen
Drittligabilanz gegen den 1. FC Saarbrücken: 0 Siege 2 Remis 4 Niederlagen
spielen wir gleich 2x auswärts gegen die??
danke, korrigiert!
Aufsiegsrückspiel im Grünwalder Stadion war das geilste Spiel der letzten gefühlt 20Jahre.
Jawoi ☝️