Auch nach zwei Mal drüber schlafen bleibt die Leistung des TSV 1860 München von Dienstag Abend sehr mysteriös. Wie konnten die Löwen eine derart grottige erste Hälfte nach zwei siegreichen Spielen bieten? Gezeter hilft jetzt nicht, denn nach Mannheim ist vor Magdeburg in dieser englischen Woche.

1860 – Waldhof in der Rückschau

Die 3.200 Zuschauer im Sechzgerstadion und die zwangsweise vor die heimischen Bildschirme verbannten restlichen Löwenfans trauten in Durchgang eins kaum ihren Augen. Konnten die Löwen in den ersten 13 Minuten das Spiel noch einigermaßen offen gestalten, brachen nach dem 0:1 bei den Löwen alle Dämme. Sechzig hatte zugegebenermaßen etwas Pech, dass Salger nach einer Ecke den Ball nicht ins Tor stochern konnte und direkt im Gegenzug das 0:1 fiel. Aber was dann bis zur Halbzeit folgte, bezeichnete Michi Köllner als schlechteste Leistung der Saison. Dem kann man schwer widersprechen, auch wenn man  das Spiel gegen Türkgücü im August gesehen hat. Die Löwen konnten froh sein, nur mit zwei Toren im Rückstand zu liegen.

Semi Belkahia blieb nach sehr ausbaufähiger Leistung in der Kabine. Nach der Pause, in der wohl der Orkan Michi durch die Kabine der Sechzger gefegt hatte, kamen die Löwen zunächst wie verwandelt aus der Kabine. Mölders scheiterte direkt nach Wiederanpfiff an Königsmann. In der Folge spielte nur 1860, womöglich weil man den Wind im Rücken hatte. Leider gelang außer einem Glückstreffer von Neudecker nach Torwartfehler von Königsmann kein weiterer Treffer. Die Riesenchance zum Ausgleich bot sich dann in der 74. Minute. Doch Keanu Staude rutschte das Herz am Elfmeterpunkt in die Hose und er brachte nur einen unplatzierten Kullerball auf Königsmann, der wohl selten so wenig Mühe hatte, einen Elfer zu parieren. Dass Staude als Schütze nicht vorgesehen war und trotzdem geschossen hat, wirft nicht nur bei Stefan Kranzberg einige Fragen auf.

Danach ging dann nix mehr und die Löwen fingen sich noch einen Konter zum 1:3 ein. Die Gründe für die Niederlage hat Bernd Winninger wie immer in der TAKTIKTAFEL analysiert. Danke Bernd, dass Du dieses Spiel freiwillig nochmal geschaut hast!

Nach Mannheim ist vor Magdeburg

Zu allem Überfluss befinden wir uns in einer englischen Woche und es geht übermorgen schon weiter. Und zwar gegen den Tabellenführer. Das Leben ist halt kein Wunschkonzert. In Giesing schon gar nicht. Vielleicht ist es auch gut, dass zum Lamentieren nach Mannheim nicht groß Zeit bleibt und man sich sofort auf den nächsten großen Brocken aus Magdeburg konzentrieren muss. Michi Köllner muss sich auf jeden Fall Gedanken machen, wer den gelb-gesperrten Phillipp Steinhart auf der linken Position der Viererkette ersetzen soll. In der Pole Position steht wohl Fabi Greilinger. Wir sind auch gespannt, ob der Coach vielleicht nun doch mal Marius Willsch auf rechts in der Viererkette starten lässt und Yannick Deichman weiter nach vorne rutscht. Ob das Spiel vor Zuschauern stattfinden kann, ist trotz laufenden Vorverkaufs wohl mehr als fraglich. Dazu weiter unten mehr.

Wieder (bundeseinheitliche) Zuschauerbeschränkungen im Profifußball?

Während die Jahreskartenbesitzer des TSV 1860 also noch Karten für das Spiel am Samstag erwerben können, wird in der Politik angeregt über (weitere, bundeseinheitliche) Zuschauerbeschränkungen diskutiert. In der Telefonkonferenz der Ministerpräsidenten heute Nachmittag steht das Thema auf der Agenda. Markus Söder ist mal wieder vorgeprescht und kündigt an, im Falle einer Nicht-Einigung in Bayern kurzfristig Geisterspiele zu verfügen. Die Beschlussvorlage der MPK sieht dagegen Beschränkungen von 10.000 Zuschauern für Outdoor-Großveranstaltungen vor. Einen aktuellen Überblick über die aktuelle Lage in der einzelnen Bundesländern findet Ihr hier.

Für die nächsten Löwenspiele gilt aktuell:

  • 04.12. gegen Magdeburg: wie gegen Mannheim sind noch 25% der Kapität erlaubt dazu 2G-plus und FFP-Maskenpflicht auch am Platz. Es ist allerdings von einem Geisterspiel auszugehen, da Söder Geisterspiele fordert.
  • 11.12. in Dortmund: “In NRW sollen Zuschauer in den Stadien vorerst erlaubt bleiben – allerdings mit deutlich reduzierter Kapazität. Im Gespräch ist eine maximale Auslastung von bis zu 33 Prozent.” schreibt liga3-online. Dies würde bedeuten, dass im Stadion Rote Erde vor 3.300 Zuschauern gespielt werden könnte. Ob Auswärtsfans zugelassen sind und wie viele Karten nach München geschickt werden, steht aktuell in den Sternen. Derzeit gilt bei den Profis des BVB die 3G-Regel . Wir gehen davon aus, dass dies auch auf den BVB II zutrifft.
  • 20.12. in Würzburg: Prinzipiell gilt dieselbe Regelung wie für unser Spiel gegen Magdeburg. Also 25% (das wären in Würzburg ca. 3.270 Zuschauer), aber es ist wohl auch hier von einem Geisterspiel auszugehen.

Den Fußballfans bleibt nur Michi Köllners Motto zu beherzigen: “Wir denken von Spiel zu Spiel”. Wir sind sicher, dass es heute Abend neue Regelungen geben wird. Bei sechzger.de werden wir Euch zeitnah informieren.

News aus der dritten Liga

Prominenter Trainingsgast in Höhenberg

Der derzeit vereinslose ehemalige Nationalspieler Gonzalo Castro trainiert ab sofort als Gast bei Viktoria Köln. Castro brachte es insgesamt auf 409 Bundesligaspiele und hofft durch das Training auf hohem Level “schnell einen neuen Verein zu finden”.

Gouras weiter in Quarantäne

Der 23-jährige Stürmer des FC Saarbrücken wurde erneut positiv getestet und muss in Quarantäne verbleiben. Damit wird er auch das Spiel in Zwickau am Freitag verpassen.

Vorstand des SV Meppen wiedergewählt

Am Dienstag Abend wählten die 93 (!) anwesenden Mitglieder des SV Meppen den bestehenden Vorstand Andreas Kremer (Vorstandssprecher), Stefan Gette (Finanzvorstand) und Heiner Beckmann (Sportvorstand) erneut für drei Jahre. Grund zum Klagen gibt’s ja im Emsland aktuell nicht.

Damit geht Ihr wenigstens gut informiert in einen zur Stimmungslage bei den Löwen passenden grauen Dezembertag. Alles rund um den TSV 1860 München und die dritte Liga erfahrt Ihr bei uns. BLAU BLEIBEN! Die Löwen bringen bald wieder Farbe in unser Leben!

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