Unser Vorbericht zum Spiel der Löwen beim SV Wehen Wiesbaden

Am Dienstag – zwölf Stunden vor dem souveränen 3:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern – wurde an genau dieser Stelle bereits angekündigt, dass auch heute Nachmittag eine Serie weitergehen wird. Unabhängig vom Spielausgang. Auch in Wiesbaden traten Spieler des TSV 1860 München zum letzten Mal aktiv gegen den Ball, als noch Zuschauer die Stadien der Republik bevölkerten und von einem Michael Köllner an der Seitenlinie der Löwen noch niemand träumen durfte. Im heutigen Fall ist das letzte Aufeinandertreffen allerdings ein bisschen länger her, als bei den letzten drei Partien.

Sieg in Wiesbaden Anfang März 2019

Am 9. März 2019 reisten die Löwen und ihr zahlreicher Anhang in die hessische Landeshauptstadt und entführten Dank eines sehr späten Treffers von Sascha Mölders alle drei Punkte beim um acht Positionen besser platzierten Tabellenvierten. Am Ende der Saison hielt Daniel Bierofkas Team die Klasse und der SVWW verabschiedete sich Dank der Auswärtstorregel in der Relegation gegen den FC Ingolstadt in die 2. Bundesliga. Aus diesem Grund kommt es also erst heute wieder zu einem Auswärtsspiel in der Britta-Arena. Freilich ohne jede stimmgewaltige Unterstützung.

Gefilterte Optik? Zugang zur Brita-Arena in Wiesbaden
9. März 2019: Ein letzter Blick aus dem Gästeblock auf die Westtribüne, deren Abriss bereits zwei Tage später begann

Neubau der Westtribüne

Nicht unerwähnt soll an dieser Stelle bleiben, dass nur zwei Tage nach dem geschilderten Löwensieg im Wiesbadener Stadion mit dem Abriss der Westtribüne begonnen wurde. Die Metallkonstruktion sollte einem Betonbau weichen, um – im Falle eines Aufstiegs, der ja dann auch gelang – den Anforderungen der DFL gerecht zu werden. Eine Fertigstellung der neuen Tribüne war für Ende 2020 angedacht. Die dann im Dezember verkündete Verzögerung beim Bau erregte aber naturgemäß kein großes Aufsehen, da ja zu jener Zeit und bis auf Weiteres sowieso keine Zuschauer in die Stadien strömten. Zum Saisonbeginn im kommenden Sommer soll das gute Stück aber fertig sein.

Gesamtbilanzbilanz gegen den SVWW

Insgesamt sieben Mal trafen der SV Wehen (mit oder ohne „Wiesbaden“ im Namen – dazu war im Vorbericht zum Hinspiel mehr zu lesen) und der TSV 1860 München bislang in Pflichtspielen in der 2. und 3. Liga aufeinander. Doppelt so oft hatten die Taunussteiner zwischen 1997 und 2007 übrigens die zweite Mannschaft mit dem Löwen auf der Brust vor der Nase – in der Regionalliga Süd. In den Profiduellen der Vereine siegten die heutigen Gastgeber nur ein einziges Mal: Am 22. September 2018 auf Giesings Höhen. Viermal wurden die Punkte geteilt und zweimal siegte Sechzig. Zuletzt im oben angesprochenen Spiel im März 2019.

Saisonverlauf für den Absteiger

Der Zweitligaabsteiger der vergangenen Saison gehörte zum Start in die neue Spielzeit eigentlich zu den ganz heißen Anwärtern auf eine sofortige Rückkehr ins Unterhaus. Fehlende Konstanz und sicher auch eine gehörige Portion Verletzungspech sorgten dafür, dass die Taunussteiner sich jedoch zur klassischen Mittelfeldmannschaft entwickelten. Zu stark für Abstiegsgefahr, aber zu schwach für ganz oben. Platz zwölf nach dem fünften Spieltag und Rang vier Ende Februar sind die beiden extremsten tabellarischen Ausschläge, die unser heutiger Gastgeber in dieser Saison zu verzeichnen hatte. Zur Zeit des kleinen Höhenflugs lag Wiesbaden auch mal für drei Runden in der Tabelle vor unseren Löwen. Dies wird sich in dieser Spielzeit aber definitiv nicht wiederholen. So viel steht fest.

Wann redet Michael Köllner vom Aufstieg?

Löwentrainer Michael Köllner, der in den letzten Wochen – neben dem Fokus auf die eigenen Aufgaben – bestenfalls den Blick auf die ärgsten Verfolger Saarbrücken und den heutigen Gegner richtete, hat in der LÖWENRUNDE am Donnerstag bereits eingestanden, dass sich eine Beobachtung der Plätze fünf und sechs nun ergeben hat. Zur Ausformulierung höherer Ziele wollte er sich aber nicht hinreißen lassen, da blieb er sich treu. Er schaut also auch nicht, was die vier Bewerber um die ersten drei Ränge heute Nachmittag treiben. Das übernehmen wir gerne: Dynamo Dresden empfängt die Kölner Viktoria, Hansa Rostock den FSV Zwickau und die Schanzer den 1. FC Saarbrücken. Alle drei außer Sechzig also mit Heimspielen, was dem designierten “Auswärtsmeister” der 3. Liga allerdings keine Angst macht. Diesen Titel ohne jeden Wert würden die Löwen mit einem Sieg heute bereits einfahren und damit Köllners nächstes Saisonziel erreichen. Beginnt der Oberpfälzer dann, vom Aufstieg zu sprechen?

Unser Mann vor Ort – eine never ending story

Allen Redaktionsmitgliedern von sechzger.de dürfte es heute Nachmittag schon vor dem Anpfiff ein wenig warm ums Herz werden. Eine fast schon tragische Geschichte rund um den Versuch „unser Mann vor Ort“ zu sein, findet dann nämlich – hoffentlich! – ihr Happy End! Jan Schrader, der Euch annähernd täglich mit unseren Abendnachrichten Sechzig@18.60 versorgt, sollte bereits bei den Spielen in Lübeck bzw. in Duisburg live vor Ort dabei sein. Vor Ort war er jeweils tatsächlich auch, weil er seinen Redaktionsauftrag mit Privatem verband. Aber in Lübeck wurde das Spiel bekanntlich abgesagt und Duisburg war einer der ganz wenigen Drittligastandorte, an dem uns eine Akkreditierung und der Zugang leider verweigert wurde. So reihte sich Jan an der Wedau in die hupenden Zebrafans ein und versorgte unseren Ticker mit entsprechenden Bildern.

Heute nun wird er endlich drin sein im Stadion, wenn Sechzig spielt und wir alle freuen uns mit ihm! Und wenn er dann im sechzger.de Live-Ticker – ganz anders als noch aus Duisburg – von sportlichem Erfolg berichten kann, gefällt uns das am allerbesten!

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