Am 29. Spieltag der dritten Liga gastierte Sechzig bei Dynamo Dresden. Die Dynamos hatten eine turbulente Woche hinter sich, in der Sportchef Ralf Becker entlassen wurde und Trainer Markus Anfang eine Jobgarantie ausgesprochen bekam.

Dynamo startet dominant

Argirios Giannikis stellte seine Elf vier Mal um. Für den rot-gesperrten Frey stand Starke in der Startelf. Guttau ersetzte Ouro-Tagba, Für den kurzfristig erkrankten Glück begann Greilinger und Ludewig stand nach überstandenem Magen-Darm Virus wieder für Kurt auf dem Feld. Dynamo Dresden gelang es vom Anpfiff an, die negativen Einflüsse in positive Energie umzuwandeln und 1860 unter Druck zu setzen. Sechzig zeigte sich auch von der Kulisse mit über 31.000 Zuschauern in Dresden beeindruckt. Bereits in der vierten Minute musste Nankishi einen schnelen Gegenstoß der Dresdner stoppen und sah zu Recht gelb. In der achten Minute gingen die Gastgeber bereits in Führung. Nach einer Dresdner Ecke konnte Hauptmann vom Strafraumeck erneut flanken, Kutschke ging dem Ball entgegen und lenkte ihn per Kopf ins lange Eck. Verlaat hatte nicht energisch genug eingegeriffen.

1860 gleicht vor der Pause aus

In der Folge blieb Dynamo spielbestimmend. Doch die Dresdner konnten den Dauerdruck nur noch ein Mal in eine gute Chance umwandeln. Lewald hatte nach einer Ecke Hiller schon überwunden, aber Verlaat konnte auf der Linie noch klären (32. Minute). Im direkten Gegenzug zeigte sich 1860 das erste Mal in der Offensive. Und wie! Nach einer Ecke von Schröter und Guttau wackelte Nankishi in zentraler Position seinen Gegenspieler aus und setzte den Ball mit einem fulminanten Schuss an die Latte. Broll war schon geschlagen. Das war der Weckruf für die Löwen, die nun aktiver am Spiel teilnahmen. In der 41. Minute spielte 1860 dann einen Bilderbuch-Angriff über rechts. Lakenmacher ließ sich weit zurückfallen, spielte schnell auf Schröter weiter, der in Windeseile über den rechten Flügel bis zur Grundlinie durchbrach und danach den Ball mit großer Übersicht auf den vollkommen freien Nankishi am langen Ecke zurück legte. Dieser setzte Ball flach neben den linken Pfosten zu seinem ersten Tor für 1860 ins Netz. Ohne weitere Höhepunkte ging es in die Pause.

Dresden macht auch in der zweiten Hälfte das Spiel

Sechzig kam ebenso wie Dresden mit unveränderter Elf zurück auf’s Feld. Nach dem hochintensiven ersten Durchgang ließen es beide Teams etwas langsamer angehen. Die erste Chance konnte dieses Mal 1860 verzeichnen. Guttau, Nankishi und Schröter kombinierten sich in den Dresdner Strafraum, am Ende setzte Schröter den Ball hoch am kurzen Eck vorbei. Danach übernahmen die Gastgeber wieder das Kommando. In der 54. Minute wurde Verlaat aus kurzer Distanz im eigenen Strafraum deutlich an die Hand geschossen. Schiri Burda zeigte nicht auf den Punkt, was er durchaus hätte tun können… Eine Minute später musste dann die Latte für Hiller bei einem kernigen Fernschuss von Zimmerschied klären. 1860 konnte sich glücklich schätzen, nicht erneut in Rückstand geraten zu sein.

Glückliches 2:1 für Dynamo

Angetrieben vom extrem lautstarken Heimpublikum erhöhten die Dynamos weiterhin den Druck. Sechzig konnte nur selten Entlastungsangriffe starten. Ab Mitte der zweiten Hälfte versuchte 1860 zunehmend, das Tempo aus der Partie zu nehmen und spielten sich den Ball des Öfteren quer in der eigenen Hälfte zu. Diese Taktik wirkte und die Sachsen verloren zunehmend den Rhythmus in ihrem Offensivspiel.  So gelang es 1860, Dresden weitgehend weg vom eigenen Tor zu halten. In der 76. Minute ging Dresden dann per Billard-Tor erneut in Führung. Dresden kam über links, Ludewig ließ Zimmerschied ohne ernstzunehmede Gegenwehr quer durch den Strafraum laufen, der den Ball auf Cueto zurück legte. Dessen eigentlich harmloser Schuss wurde von Kwadwo ganz unglücklich abgefälscht, so dass Hiller keine Chance hatte, den Ball zu parieren.

Ausgleichschance in letzter Sekunde für die Löwen

Giannikis setzte in der Schlussphase auf verstärkte Offensive und brachte unter Anderem Zwarts für Schröter. Dennoch musste Hiller in der Nachspielzeit noch zwei Großchancen der Dynamos zum 3:1 entschärfen. In der letzten Minute setzte Zwarts noch einen Kopfball genau neben den Pfosten, den Broll in höchster Not abklatschen konnte. Weniger Sekunde später schoss Starke von der Strafraumlinie knapp drüber. So musste sich Sechzig mit 2:1 trotz Kampf bis zur letzten Sekunde geschlagen geben. Am Ende ist der Dresdner Sieg auf Grund der höheren Spielanteile und einer größeren Anzahl gefährlicher Chancen verdient. Trotzdem bleibt für 1860 ein bitterer Beigeschmack. Der entscheidende Treffer fiel sehr unglücklich in einer Spielphase, in der Sechzig eigentlich Alles unter Kontrolle hatte, und der Kopfball von Zwarts in der Nachspielzeit hätte durchaus drin sein können.

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black_belt_blues

Größten Respekt vor unserer Mannschaft samt Trainer. Wir können endlich wieder stolz auf euch sein. Sogar nach 2 Niederlagen am Stück.

Loewe2004

Sehe ich auch so, wie alle übrigen positiven Kommentare zum Spiel in Dresden.
Hier reift eine Mannschaft (auch über den 11. Mann hinaus) – erinnert mich schon etwas an die Trainerleistung von Leverkusen (unaufgeregt, sachlich, taktisch klug und Zusammenhalt dr Mannschaft). Weiter so AG!!!
Insbesondere die taktisch kluge Einstellung ist absolut lobenswert.
Mit ein bisschen Glück nehmen wir sogar etwas mit aus diesem Hexenkessel.

Alexander Schlegel

Für einen unbeteiligten Zuschauer war das sicherlich ein sehr gutes Drittliga-Spiel. Dresden war insgesamt überlegen, aber rein von den Chancen war es ziemlich ausgeglichen, weil unsere Konter gefährlich waren und wir in der Schlussphase noch mal Topgelegenheiten zum Ausgleich hatten. Aber es war ein richtig guter Auftritt unserer Jungs. Jetzt nur nicht verzagen und weiter so. Dann kommen die nächsten Siege garantiert.

Eins muss ich hier aber doch mal loslassen. Bis auf Chemielöwe scheint keinen der Fußball mehr zu interessieren. Tausendmal wichtiger ist anscheinend, was irgendein Ex-Trainer über den Investor zu sagen hat. Das finde ich wirklich bedenklich, diese Entwicklung.

Chemieloewe

Ja, mein Jutster, leider hat hier zum Fußball verdammt wenig Publikum was zu sagen, bis auf uns, die paar Leute hier. Das kann ich auch nicht verstehen u. freut mich auch nicht. Die Vereinspolitik allein macht doch nicht den Löwen, den Sechzger aus, sondern vor Allem auch der Fußball selbst, um den sich der Löwenkosmos dreht. Scheint aber Einige nicht immer so recht zu interessieren, um darüber zu schreiben, im Gegensatz zur Vereinspolitik? Gut, kann ja jeder selbst entscheiden. Die wenigen Kommentare hier stimmen einen aber doch schon etwas traurig bis befremdlich. Muss aber nix heißen. 😉

Last edited 1 Monat zuvor by Chemieloewe
Chemieloewe

Kein Beinbruch, die 2. Niederlage in Folge. Was solls, war doch auch klar u. zu erwarten, dass mal Niederlagen kommen. Gegen Spitzenteams wie Ulm u. Dresden können wir auch mal verlieren, gerade, wenn wir noch nicht so weit u. so stark wie solche Teams sind. Die Bäume wachsen halt nicht in den Himmel. Und übermäßiges Glück haben wir halt auch nicht immer, da kommt schon auch mal Pech, wie gegen Ulm dazu.

Keine Panik! Alles noch normal u. im Rahmen. AG mit dem Löwenteam einfach gut weitertrainieren, kontinuierlich stärker, besser u. mit guten u. sehr guten Leistungen stabiler u. konstanter werden, dann werden wir auch insgesam erfolgreicher werden, viel mehr Siege u. Remis als Niederlage erreichen u. vorankommen. Bis jetzt schätze ich die Arbeit von AG als sehr gut ein. Nun muss halt auch aus Fehlern u. Niederlagen gelernt werden, müssen daraus die richtigen Schlüsse gezogen u. praktisch mit den richtigen Reaktionen für Training, Taktik, Spielweise…usw. umgesetzt werden, die dann in den nächsten Spielen positive Auswirkungen haben, dementsprechend ersichtlich werden u. uns zu Erfolgen führen.

Ich bin da bei AG optimistisch, dass die Entwicklung positiv vorangeht. Braucht halt auch etwas Zeit u. Geduld. Unser Kader ist nmM schon gut für das obere Tabellendrittel. Ob wir es mit dem Kader als Team auch so erfolgreich auf den Platz bringen, dass es für möglichst weit oben in der Tabelle ausreicht, ist natürlich Sache von Trainerteam u. Spielern im u. mit dem Team als Ganzes. Für ganz vorn reicht es in dieser Saison im Gesamtergebnis durch die schlechte Hinrunde unter Jaco ganz sicher sowieso nicht mehr. Aber in der Bilanz unter AG kann es für seinen Trainerabschnitt in dieser Saison schon ein sehr gutes Ergebnis werden. Hoffen wir mal, dass es so wird u. wir wieder in die Erfolgsspur kommen.

Last edited 1 Monat zuvor by Chemieloewe