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Ein herzliches Grüß Gott zur TAKTIKTAFEL vor dem Spiel des TSV 1860 München gegen den Halleschen FC. Mit bereits zwei verlegten Spielen aufgrund von CoViD-19 Infektionen beim jeweiligen Gegner (u.a. Unterhaching am vergangenen Wochenende), hat der HFC wie unser Gegner aus der Vorwoche noch Nachholspiele zu bestreiten. Ob diese einwöchige Spielpause für die Hallenser hinderlich oder hilfreich war, wird sich am Samstag ab 14:00 Uhr zeigen

 

Was können wir in diesem Spiel vom HFC erwarten?

Bisher stehen für Halle neun Punkte aus sechs Spielen zu Buche, also drei Siege und drei Niederlagen. Die bisher von Halle besiegten Teams gehörten, bis auf den 1.FC Magdeburg, gegen den trotz guter Leistung vom TSV 1860 München nur ein Remis erzielt werden konnte, auch schon zu den Opfern der Löwen. Gegen Saarbrücken, das Halle mit 4:0 aus dem heimischen Ludwigspark schoß und den FSV Zwickau, der gegen den HFC ein 2:0 errang, zeigten die Löwen – mal abgesehen vom Endergebnis gegen die Saarländer – ebenfalls durchaus annehmbare Leistungen.

 

Halles Statistikwerte

Die bisherigen durchschnittlichen Statistikwerte sehen bei Halle folgendermaßenn aus: Ballbesitz 51%, Passquote 80%, Flankengenauigkeit 40%, PPDA (zugelassene Pässe pro defensiv Aktion) 9,58 (guter Wert). 34% aller abgegebenen Schüsse gehen aufs Tor des Gegners, neunmal konnte der Ball bisher im Kasten des Gegners untergebracht werden; allerdings stehen auch drei Nullnummern für den HFC zu Buche. Bereits elfmal mussten die Keeper Kai Eisele (#1) und Sven Müller (#30), der seit zwei Spieltagen der ehemaligen Nummer 1 Eisele offensichtlich den Rang abgelaufen hat, den Ball aus den eigenen Maschen fischen.

 

Wie spielt der Hallesche FC?

Trainer Florian Schnorrenberg (43) schickt seine Elf bevorzugt in einem 4-2-3-1 System auf den Platz. Die Angriffsbemühungen sind bei Halle eher flügellastig: 39% über links, 24% durchs Zentrum und 37% über rechts. Je nachdem, auf welcher Seite beim Gegner Schwächen ausgemacht werden können, wird bei Positionsangriffen genau dort von den Hallensern angesetzt. Dabei werden beim Spiel über die Flügel die Mittelfeldspieler auch tatkräftig von den bisweilen im Hintergrund überlaufenden Außenverteidigern unterstützt. Um im offensiven Mittelfeld durchs Zentrum eine numerische Überzahl zu erzeugen, schiebt situationsabhängig auch einer der beiden Sechser mit nach vorn, woraufhin dann einer der drei offensiveren Mittelfeldspieler eine räumliche Verbindung zu Terrence Boyd (#13) im Sturmzentrum herzustellen versucht.

Schnelle und präzise Konter gehören ebenfalls zum Angriffsarsenal des Halleschen FC. Bereits siebzehnmal konnte das Team um Kapitän Jonas Nietfeld (#33) mit Tempogegenstößen für Gefahr beim Gegner sorgen und dabei immerhin einen Treffer markieren.

Die Stärken und Schwächen des 4-2-3-1 Systems haben wir schon vor dem Spiel gegen die SpVgg Unterhaching unter die Lupe genommen, der Vollständigkeit halber seien sie hier noch einmal stichpunktartig erwähnt-

Stärken:

  • kompakt im Zentrum und vor der Box gegen den Ball
  • auch gegen Systeme mit mehr als einem Stürmer sicher
  • variabel beim Spielaufbau
  • offensiv schwer ausrechenbar

Schwächen:

  • anfällig und laufintensiv gegen variables Flügelspiel mit Seitenwechsel
  • in der Offensive ist viel Mittelfeldunterstützung für den Stürmer nötig um Gefahr zu kreieren

 

Wie kann man gegen Halle zum Erfolg kommen?

Die Erfahrungen aus den bisherigen Spielen des HFC haben gezeigt, dass vor allem robust geführte Offensivzweikämpfe und gewonnene Duelle im Eins gegen Eins, wozu nicht nur Dribblings, sondern auch Laufduelle gehören, zu Situationen geführt haben, in denen es für die Hallenser brenzlig wurde. Wieder einmal dürfte das die schnellen Techniker der Löwen in den Mittelpunkt des Offensivgeschehens rücken. Neudecker, Lex/Pusic, Tallig und die beiden Flügelverteidiger Willsch (bzw. sein Stellvertreter, sollte Willsch verletzungsbedingt passen müssen) und Steinhart müssen dem Spiel ihren Stempel deutlich aufdrücken, um Chancen zu kreieren. Diagonales Spiel von Flügel zu Flügel – ob mit oder ohne Zwischenstationen, ob über lange Bälle oder kurze Kombinationen – sollte der Schlüssel sein, um Räume zu öffnen. Die alte Devise “Ball und Gegner laufen lassen” klingt möglicherweise sehr platt, wird aber in diesem Spiel eines der Mittel für den TSV 1860 München sein, um zum Zug zu kommen.

Problematisch könnte es werden, wenn Trainer Schnorrenberg auf Mauerei und Konterspiel setzt. Auswärts gegen ein spielstarkes Team wie die Löwen wäre das ein absolut legitimes Mittel. Zu anfällig sind die Löwen für schnelle Gegenstöße, sodass man das unbedingt in den möglichen Matchplan des Gegners einkalkulieren muss. In jedem Spiel bisher gab es brandgefährliche Situationen gegen den TSV aus Konterangriffen des Gegners. Und nur dreimal blieben die Löwen in den bisherigen acht Partien ohne Kontergegentor.

Wie könnte man das verhindern? Zur Gänze sind Konter nie verhinderbar. Denkbar wäre jedoch ein geduldiger Spielansatz, bei dem das Tempo so lange verschleppt wird, bis der Gegner weit genug aus der Reserve gelockt wurde. Dann gilt es, das Tempo schlagartig zu erhöhen, um einen Angriff zu starten, der jedoch mit chirurgischer Präszision durchgeführt werden muss, um vom Erfolg gekrönt werden zu können. Aufgrund des vermutlich schnellen Rückzugverhaltens des Gegners, ist die Passgenauigkeit elementar, um Nadelstiche dieses Verteidigungsbollwerk setzen und am Ende Tore erzielen zu können. Falls Halles Defensive die Löwen zum Brechstangeneinsatz zwingen sollte, wird es möglicherweise wieder ein zähes Ringen um die Punkte.

 

Die Schlüsselspieler des Halleschen FC

Mit dem verletzungsbedingten Fehlen der Flügelverteidiger Lucas Boeder (#29) und Niclas Landgraf (#31) wird die komplette Viererkette zur Schlüsselposition. In der Formation, die gegen den TSV 1860 München auf den Platz geschickt werden wird, hat diese Abwehr in einem Pflichtspiel noch nie zusammengespielt.

Marcel Titsch-Rivero (#26) ist der Abräumer auf der Doppelsechs.

Kapitän Jonas Nietfeld (#33) ist als zurückgezogener Spielmacher meist neben Titsch-Rivero zu finden – jedoch mit gänzlich unterschiedlicher Aufgabenstellung, sowohl im Spiel nach vorn als auch defensiv.

Im Mittelfeld sind Julian Guttau (#24) und Julian-Maurice Derstoff (#7) die Spieler, welche am häufigsten für gefährliche Bewegung nach vorne sorgen.

Allen voran ist Terrence Boyd (#13) der wohl wichtigste Spieler für die Hallenser, was die Offensive betrifft. Zwei Tore und zwei Vorlagen hat er bisher verbucht und auch vor Körpereinsatz oder robustem Spiel schreckt der Stürmer sich nicht zurück.

Nicht nur die beiden Verteidiger Landgraf und Boeder sind momentan auf der Verletztenliste zu finden; auch vier weitere Hallenser sind aufgrund diverser Verletzungen nicht einsatzfähig. Den Gelb-Rot gesperrten Antonios Papadopoulos (#8) miteingerechnet, erhöht sich die Anzahl der Akteure, die gegen den TSV 1860 München ausfallen werden, auf sieben Spieler.

 

Was bedeutet das für Samstag?

Der TSV 1860 München wird sich gegen die Saalestädter wahrscheinlich erneut auf einen Gegner einstellen müssen, der das Spiel selbst so wenig wie möglich in die Hand nehmen wird und seine Chance in Fehlern der Sechzger beim Spielaufbau sucht, um dann über schnelle Konter zum Abschluss zu finden. Ob die Löwen gegen Halle ein besseres Rezept als gegen Duisburg, Saarbrücken oder Magdeburg finden werden? Michael Köllner wird seiner Mannschaft die richtige Marschroute an die Hand geben. Ob die Spieler dann in der Lage sein werden, das wie vom Trainer geplant umzusetzen, werden wir sehen. Chancenwucher ohne Abschluß aufs Tor gilt es tunlichst zu vermeiden. Aber das ist ja nichts Neues…

Datenquelle: http://www.wyscout.com/

 

Die wahrscheinliche Aufstellung des HFC

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