Öfter mal was Neues bei Deutschen Fußballbund: In der neuen Saison treten die U19 und U17 des TSV 1860 in der neu geschaffenen DFB Nachwuchsliga an und kämpfen in mehreren Phasen um die Deutsche Meisterschaft. Als Nachwuchsleistungszentrum ist zudem der Abstieg aus der höchsten Spielklasse ausgeschlossen.

TSV 1860 U19 und U17 jetzt in der DFB Nachwuchsliga

Bisher war die U19- und U17-Junioren-Bundesliga in jeweils drei Staffeln (Süd/Südwest, West und Nord/Nordost) eingeteilt. Dieses Staffelsystem wird mit Beginn der Saison 2024/2025 jeweils von der DFB Nachwuchsliga abgelöst. Diese umfasst zwei Phasen: Zunächst findet eine regionale Vorrunde statt, in der zweiten Saisonhälfte folgt dann eine Hauptrunde, die in eine Liga A und B aufgeteilt wird. Unter den für Liga A qualifizierten Mannschaften wird der Deutsche Meister ermittelt.

Alle Vereine mit einem Leistungszentrum sind sportlich dauerhaft für die DFB Nachwuchsliga qualifiziert. Konkret heißt das für den TSV 1860: Solange die Löwen ein NLZ unterhalten, können sie sportlich nicht absteigen.

Qualität der Ausbildung soll gesteigert werden

Warum der DFB diese Modifizierung auch im Sinne der Clubs vornahm, erläutert Manfred Paula, NLZ-Leiter des TSV 1860 und Mitglied der Kommission Leistungszentren des DFB:

“Es gibt ein Für und Wider, aber ich bin ein klarer Verfechter der neuen Struktur, weil es unsere Ausbildungsziele, die Qualität unserer Ausbildung deutlich steigern wird. Wenn ich ein Spiel mit aller Gewalt gewinnen muss, richte ich als Trainer die taktischen und strategischen Verhaltensweisen genau darauf aus, gebe dem akzelerieten körperlich robusteren Spieler den Vorzug vor dem perspektivisch talentierteren, der noch physischen Rückstand hat. Von diesem Schema sind wir jetzt weg! In der Vergangenheit sind diese Talente, die in Ihrer Entwicklung noch etwas hinten dran waren, teilweise hinten runter gefallen oder erhielten zu wenig Spielpraxis und konnten sich nicht entsprechend weiterentwickeln. Das wird jetzt anders sein!”

Bereits in der Vorsaison war ein sportlicher Abstieg aufgrund der bevorstehenden Ligareform unmöglich, was der TSV 1860 dazu nutzte, beispielsweise in der U17 verstärkt Spieler des jüngeren Jahrgangs einzusetzen, um sie gezielt für höhere Aufgaben auszubilden.

Sieben Wechsel für mehr Einsatzzeiten

Hinsichtlich der Kosten erwartet Manfred Paula eine leichte Steigerung, da in der zweiten Saisonphase weitere Reisen als bislang anstehen und die Mannschaft des Öfteren auswärts übernachten muss. Trotz des komplex anmutenden Systems verteidigt Paula die Änderungen:

“Im Endeffekt ist es aber ein relativ einfaches Schema. Alle müssen sich jetzt erst mal an die neue Wettbewerbsstruktur gewöhnen. Es wird sicher einer gewissen Entwicklungszeit bedürfen. (…) Ich bin überzeugt, dass dies zu einer signifikanten Verbesserung der Nachwuchsausbildung führen wird!”

Eine für die Spieler durchaus hilfreiche Modifizierung ist zudem die Erhöhung der möglichen Wechsel pro Partie. Zukünftig dürfen anstatt vier bis zu sieben Einwechslungen (sechs Feldspieler, ein Torwart) pro Partie vorgenommen werden. Je Halbzeit sind drei Wechselfenster erlaubt, plus die Wechsel nach der Halbzeitpause. Durch die Neuerung können nun alle Spieler des 18-köpfigen Kaders zum Einsatz kommen. Dies soll den jungen Spielern mehr Einsatzzeiten ermöglichen sowie die individuelle Entwicklung fördern.

Bild: Sampics (Stefan Matzke)

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_Flin_

Na das ist doch schön. Wenn Manfred Paula sagt, dass dadurch die Spieler besser ausgebildet werden, ist das doch eine feine Sache.