Vier Siege in Folge hatte der TSV 1860 vor der Partie gegen Eintracht Braunschweig eingefahren und hatten sich natürlich fest vorgenommen, diese Serie auszubauen.

Bär sorgt für Blitzstart

Die erste Chance bot sich den Gästen aus Braunschweig in Person von Lauberbach (2.), den ersten Wirkungstreffer setzte aber der TSV 1860. Lex passte auf Neudecker, der weiter zu Bär und der Ex-BTSVler netzte eiskalt aus ca. 16 Metern zum 1:0 für Münchens große Liebe ein. Traumstart!

Die Niedersachsen zeigten sich wenig geschockt und erarbeiteten sich prompt eine gute Ausgleichschance, bei der Hiller jedoch gut reagierte. Optisch war Braunschweig zunächst das überlegene Team, aber wir alle wissen: Die Anzeigetafel lügt nicht, zumal Bär in der 13. Minute noch einmal eine Gelegenheit für 1860 hatte.

Braunschweig drückt, Steinhart trifft für 1860

In der ersten Viertelstunde sahen die 3750 Zuschauer im Grünwalder Straße eine flotte und offene Partie und auch danach ging es munter weiter. Nach 22 Minuten bot sich den Gäste eine riesige Gelegenheit, als Hiller beim Rauslaufen nicht entscheidend klären konnte, doch Henning schob den Ball aus über 20 Metern am leeren Tor vorbei. Glück gehabt.

Braunschweig drückte und erarbeitete sich zwischendurch Chancen im Minutentakt, wobei die Löwen-Defensive des Öfteren etwas unglücklich agierte. Nach vorne zeigte Sechzig jedoch eine Glanzleistung und blieb seinerseits jederzeit brandgefährlich – und in der 34. Minute klingelte es wieder. Deichmann, Neudecker, Lex, Steinhart und Letzterer vollstreckte mit links ins lange Eck zum 2:0!

Lauberbach verkürzt für den BTSV

In einer äußerst attraktiven Partie hatten beide Mannschaften noch vor dem Seitenwechsel Möglichkeiten auf weitere Treffer, doch es blieb bei der Zwei-Tore-Führung zum Seitenwechsel.

Auch danach ging es weiter mit Vollgas-Fußball, wobei erneut die Gäste etwas mehr vom Spiel hatten. Fast schon folgerichtig verkürzte Lauberbach in der 55. Minute auf 2:1. Es durfte gezittert werden auf Giesings Höhen – und das nicht nur aufgrund der Temperaturen.

Aber auch die Löwen zeigten sich offensiv und verpassten durch den eben eingewechselten Linsbichler das 3:1 (66.). Das wäre natürlich ein super Einstand für den Österreicher gewesen, der auch in der 72. Minute eine riesige Chance vergab.

Marx trifft die Löwen ins Herz

Und das rächte sich – nach einem Fehler von Biankadi im Spielaufbau glich Marx in der 78. Minute für die Gäste aus. Das Spiel drohte nun vollends zu kippen, Braunschweig wollte den Dreier. Den Löwen bot sich in der 83. Minute nochmal eine tolle Freistoßchance, doch Neudecker scheiterte aus zentraler Position an der Mauer.

In der 87. Minute sah Behrendt auf Seiten der Gäste Gelb-Rot nach eines absichtlichen Handspiels. Den anschließenden Freistoß zirkelte Neudecker auf den Kasten – Fejzic angelte den Ball unter der Latte raus. Die letzte Gelegenheit bot sich Dressel in der Nachspielzeit, doch sein Schuss rauschte am Tor vorbei. Insgesamt sicher ein verdienter Punkt für die Gäste, aber nach einer 2:0-Führung ist das Remis für Sechzig natürlich bitter.

Endstand TSV 1860 München Eintracht Braunschweig 2 2 (0 2) Am Sonntag, 06.02.2022 Auf Der Anzeigetafel Im Grünwalder Stadion

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andreas de Biasio

schade schade. aber das “Spiel” der Gäste und die sehr sehr überharte Gangart und der Schiedsrichter hat das ganze natürlich auch in eine ganz bestimmte Richtung gezogen. denke, dass der Schiedsrichter hätte wirklich wesentlich neutraler auftreten müssen. zweimal marco hiller am Boden liegend war aus meiner Sicht nicht sauber. dann viele viele Szenen im Mittelfeld wo er pfeiffen muss? und war das kein Elfmeter an Tim Linsbichler? er war klar am Torwart vorbei. er hat eh schon viel gelb gegeben aber immer noch viel zu wenig auf Seiten der Gäste. das war das Eine.

Aschlegel

Als Neutraler hätte ich wahrscheinlich von einem packenden Drittligaspiel geschrieben. Insgesamt geht das Unentschieden auch in Ordnung. Natürlich hätten wir gewinnen können, aber wenn wir ehrlich sind, haben wir gegen den Druck der Braunschweiger in der 2. Hälfte kaum mehr für Entlastung sorgen können. Aber das Komische war: wenn es dann tatsächlich mal zur Entlastung kam, wurde es gleich wieder brandgefährlich für Braunschweig, die hinten auch alles andere als sattelfest waren. Linsbichler avancierte in der Phase nach dem Anschlusstreffer der Braunschweiger zum tragischen Held. Auf der einen Seite phänomenal wie er sich gleich eingebracht hat nach seiner Einwechslung, aber irgendwie fehlt ihm immer etwas beim Abschluss. Und, um die beliebte Gorenzel-Phrase zu bemühen, am Ende des Tages wird ein Stürmer einfach auch an Toren gemessen. Abschreiben will ich ihn auch da noch keineswegs, aber es wären eine Riesen-Befreiung, wenn er endlich mal treffen würde.

Für mich hat auch Lang nach seiner Einwechslung bewiesen, dass er momentan in die Innenverteidigung gehört. Er ist viel schneller als Salger und Belkahia und antizipiert die gefährlichen Situationen eher als seine Kollegen. Belkahia soll aber auch etwas gehabt habe, wie Köllner im Interview angedeutet hat. Leider sahen er und Salger beim Anschlusstreffer extrem pomadig aus. Leicht ging der Braunschweiger an Belkahia vorbei, Moll rückte aus der Mitte dem vorbeiziehenden Braunschweiger entgegen und Salger konnte oder wollte nicht mit dem Braunschweiger Torschützen mitlaufen. Ich geb zu, mir sind solche Gegentore komplett unverständlich.

Ansonsten fand ich Moll und Tallig formverbessert, auch wenn ich manches Mal diese unbekümmerte Dynamik und Kampfkraft eines Greillinger vermisst habe. Ein Wort noch zu Biancadi: Tut mir leid, aber was der sich als Einwechselspieler heute erlaubt hat, geht gar nicht. Nicht nur, dass sein Ballverlust den Ausgleich einleitete, was natürlich jedem mal passieren kann, sondern die Art wie er sich auf dem Platz präsentierte, darf man sich als Trainer eigentlich nicht gefallen lassen. Wahrscheinlich sieht er sich selber nur als Stammspieler, der von Anfang an zu spielen hat, denn das war bei weitem nicht das erste Mal, dass er, von der Bank kommend, so einen undiskutablen Auftritt hingelegt hat.