Herzlich willkommen zur Taktiktafelanalyse nach der 1:3 Heimniederlage gegen Viktoria Köln. Die folgenden Zeilen werden sicherlich etwas anders aussehen als Ihr es in dieser Rubrik gewohnt seid. Aber ungewöhnliche Zeiten verlangen ungewöhnliche Maßnahmen.
Unser TSV 1860 hat am Sonntag gegen Viktoria Köln nun das dritte Ligaspiel in Folge verloren und steht punktlos am Tabellenende. Dass die Mannschaft tot ist, so wie einige Kommentatoren in den sozialen Medien schreiben, sehe ich noch nicht ganz, einige Organe versagen allerdings schon länger den Dienst. Der Defibrilator sollte also zumindest schon einmal in Stellung gebracht werden.
Die von Argirios Giannikis in einem veränderten System 3-5-2/5-3-2 aufs Feld geschickten Löwen standen der im 4-2-3-1 antretenden Viktoria aus Köln mehr oder weniger ohnmächtig und ideenlos gegenüber.
Über Linienwahl und Pressingverhalten zu reden, ist nach diesem Spiel müßig, denn es fehlt – zumindest defensiv – nicht im taktischen Bereich. Diesbezüglich kann man den Spielern keinen Vorwurf machen. “Was schreibt er denn jetzt für einen Scheiß”, wird sich der ein oder andere bestimmt fragen, ich erkläre das gleich ein bisschen weiter unten.
Obwohl es eigentlich heute etwas irreführend ist, weil diese Zahlen möglicherweise beschönigend wirken, zunächst die statistischen Werte des Spiels.
Statistische Werte zu TSV 1860 – Viktoria Köln
- Ballbesitz: TSV 57% – VIK 43%
- Passgenauigkeit: TSV 86% – VIK 78%
- Defensive Zweikampfquote: TSV 69% – VIK 69%
- Schüsse/aufs Tor: TSV 14/5 – VIK 10/4
- PPDA (zugelassene Pässe pro Defensivaktion): TSV 6,04 – VIK 16,48
Analyse der statistischen Werte
Nur diese Werte betrachtet, käme niemand auf die Idee, dass Viktoria Köln das Spiel, bis auf wenige Minuten, komplett im Griff hatte.
Ballbesitz (57%:43%)
Viel Ballbesitz bringt leider nichts, wenn man mit dem Spielgerät nichts anfangen kann. Die Abwehrspieler des TSV 1860 München sind beim Aufbau im Positionsspiel die ärmsten Schweine. Dass Mannschaftskameraden im Mittelfeld Räume schaffen und somit einen schnellen auslösenden Pass auf einen dritten Mitspieler, der dann in diesen Raum einläuft, ermöglichen, fehlt oft komplett.
So kommt dann unter freundlicher Mithilfe passiver Mitspieler ein unerträgliches Ballgeschiebe in der letzten Reihe zustande, für das die ballschiebenden Akteure eigentlich nicht viel können, da die offensiveren Mitspieler auf dem Feld augenscheinlich mannschaftsintern “Wer sich bewegt, verliert” spielen.
Am Ende des Spieles zeigt die Statistik dann aus diesem Grund einen Ballbesitz von 57%. Was zwar ganz gut aussieht, wenn man aber betrachtet, wie der Ballbesitz genutzt wurde, entsteht ein trauriges Bild. Um die Traurigkeit noch besser hervorzuheben, gehen wir gleich zur nächsten Statistik über.
Passgenauigkeit (86%:78%)
Wow, eine der höchsten Passgenauigkeiten überhaupt für eine Mannschaft in einem Spiel seit ich diese Rubrik hier schreibe. Blöd nur, dass knapp 46% aller vom TSV 1860 München im Spiel gespielten Pässe keinerlei offensiven Mehrwert hatten.
Sehen wir uns nun die Statistiken der Sechzger bei den für die Offensive wertvollen Vorwärtspässen an, kommen wir auf eine Passgenauigkeit von lediglich rund 65%. Das ist theoretisch gar kein so schlechter Wert. Allerdings müsste in diesem Fall die Ballsicherung in der Offensive besser funktionieren. Und da sind wir wieder bei dem Spiel “Wer sich bewegt, verliert.” Zu oft haben die Offensivspieler, wenn sie in Ballbesitz sind, keine Möglichkeit, den Angriff weiter nach vorne zu bringen, weil ihnen schlicht die Anspielmöglichkeiten fehlen. Meistens bleibt aber eine Möglichkeit und die ist dann der Pass zurück. Zusammenfassend muss man weiterhin sagen: Der Spieler mit Ball ist beim TSV 1860 München die ärmste Sau.
Defensive Zweikampfquote (69%:69%)
Hurra, sogar die Zweikampfquote ist überdurchschnittlich! Leider ist das aber auch nur die halbe Wahrheit.
Wichtig ist: Die Zweikampffrequenz ist nach wie vor auf einem guten Niveau, die Zweikampfführung in manchen Bereichen des Spielfelds ist jedoch alles andere als zufriedenstellend.
Licht und Schatten
Im zentralen Mittelfeld finden wir gegen den Ball Licht und Schatten. Licht ist definitiv im taktisch defensiven Bereich ersichtlich. Die Ballgewinnquote durch abgefangene Pässe und gewonnene Kopfballduelle, die ebenfalls hauptsächlich gutem Stellungsspiel und somit der Defensivtaktik geschuldet sind, ist überdurchschnittlich. Allerdings haben wir im zentralen Mittelfeld zwischen den beiden defensiven bzw. offensiven Dritteln nur eine einzige Balleroberung durch einen gewonnenen Zweikampf.
Um das klar zu stellen: Insgesamt haben die Sechzger in dieser Zone zwar durchaus den ein oder anderen Zweikampf gegen den Ball geführt, aber in Summe war auch das zu wenig und vor allem zu wenig erfolgreich. Drei von zehn Duellen entschieden die Sechzger in dieser Zone zwar für sich, zu einem Ballgewinn, der in der Folge in eine eigene Aktion umgesetzt werden konnte, führte von diesen Zweikämpfen aber lediglich einer.
Die Gesamtbilanz bei den Zweikämpfen gegen den Ball ist wie gesagt absolut in Ordnung, bei der Frequenz existiert zwar noch etwas Luft nach oben, aber in diesem Bereich fällt mir Kritik schwer.
Zentrale Zurückhaltung
Was allerdings durchaus kritikwürdig ist – und damit schließt sich der Kreis zu dem Satz in der Einleitung – ist das Defensivverhalten und das Zweikampfverhalten in den zentralen Räumen vor der Box. Auf den Flügeln bearbeitete die Mannschaft des TSV 1860 München Viktoria Köln vorbildlich, im Zentrum mangelhaft. In der Zone zwischen Strafraum und Mittellinie waren die Sechzger was die defensiven Zweikämpfe betrifft abgesehen vom letzten Drittel des Gegners, am wenigsten aktiv. Das ist vermutlich ein Problem, das mit der Courage, den Zweikampf zu suchen, mehr zu tun hat, als mit diesbezüglich fehlenden oder falschen taktischen Anweisungen.
Schüsse/aufs Tor (14/5:10/4)
Zwei Topchancen (Schubert 44., Philipp 51.), das Fallrückziehertraumtor durch Ott (68.), und einen Wert bei den sogenannten expected Goals, der eigentlich vielversprechend aussieht, aber am Ende verlierst Du verdient. Nicht weil Du keine Chancen gehabt hättest, selbst Tore zu machen, sondern weil Spieler wieder in die Muster zurückfallen, wo falsche Entscheidungen bezüglich des Abschlusses getroffen werden. Was vergangenen Spieltag gegen Stuttgart noch gut war, nämlich die Position und Schussgenauigkeit beim Abschluss, hat sich ein wenig ins Negative verschoben und ist mit einer Schussgenauigkeit von 36% leider deutlich unter dem Topwert der letzten Woche in dieser Rubrik. Der ist allerdings auf Dauer auch kein Maßstab.
Legt man die Schussdiagramme der beiden letzten drei Spieltage übereinander, sehen wir bei den Schusspositionen am Sonntag wieder eine größere Streuung außerhalb der Strafraumzentrale bzw. des Strafraums als im in dieser Rubrik noch gut gestalteten Spiel zuvor. Das alles unterliegt natürlich immer gewissen Schwankungen, die auch vom Defensivverhalten des Gegners abhängen und ist auch kein Grund zur Panik. Ähnlich wie beim Stellungsspiel ist hier – noch – wenig kritikwürdig.
PPDA (6,04:16,48)
Aktionen und erfolgreiche Aktionen, die machen hier den Unterschied. Pressingdruck ist gut und schön, wenn sich der Gegner auf die ein oder andere Weise immer daraus befreien kann und wenn vertikales Spiel des Gegners nicht mit Gewinn und nachhaltiger Eroberung zweiter Bälle seitens der verteidigenden Mannschaft endet, hilft mir die gute statistische Einordnung des Pressingdrucks – sprich ein Wert von 6,04 – herzlich wenig.
Ich denke, mehr brauchen wir hier nicht zu sagen. Pressing wurde versucht, aber der Gegner war zu clever und zusätzlich kämpferisch genug beim vertikalen Spiel.
Die Tore
Hier könnt ihr euch die Tore des Spiels TSV 1860 – Viktoria Köln und weitere Highlights noch einmal ansehen. Das entscheidende Tor was das durch El Mala (49.) zum zwischenzeitlichen 0:2. Der spätere Anschlusstreffer durch Ott blieb das einzige Tor des TSV 1860 München an diesem Nachmittag und trotz Tor des Jahres-Potential leider nicht mehr als eine schöne Erinnerung an ein sonst aus Löwensicht größtenteils grausames Spiel.
Nach einem Einwurf für die Gäste auf deren rechter Seite tief in ihrer eigenen Spielfeldhälfte, geht plötzlich alles viel zu schnell für die in diesem Moment im Kollektivschlaf befindliche Löwenelf. Cabral, der rechte Außenverteidiger der Kölner, warf ein, erhielt sofort das Leder zurück und startete den Ball am Fuß die Linie entlang mit Tempo. Zunächst spielte er Guttau und Bähr im Tempodribbling aus, als wären sie nur Slalomstangen. Darauf wurde Reinthaler, der versuchte, helfend herbeizueilen, mit einem Steilpass auf Lobinger, der an der Mittellinie wartete, getunnelt. Lobinger verarbeitete das Leder kurz und spielte es Vrenezi auf der Halbposition in den Lauf, der Schifferl mit einem Pass nach außen, wiederum auf Cabral, aussteigen ließ.
Nun liefen neben Cabral, der mit Ball diagonal von außen nach innen in den Strafraum zog, Vrenezi diagonal ins Zentrum, El Mala von links mit hohem Tempo kommend und Henning zentral leicht versetzt zu Vrenezis Laufweg auf das von Reich und Vollath verteidigte Tor zu. Alle drei mitlaufenden Spieler der Viktoria waren bereit, den Ball im Tor zu versenken. Der Rest der komplett düpierten Löwendefensive konnte beim Hinterhertraben nur noch zusehen, wie es dann El Mala war, der den Querpass von Cabral in die Maschen schob.
Das fiel auf
Die beste Taktik bringt nichts, wenn die Spieler nicht wollen oder können oder ihnen der Mut fehlt. Dass diese Spieler nicht können, wäre absoluter Blödsinn. Die Mannschaft besteht größtenteils aus gestandenen Drittligaspielern, die in ihren bisherigen Teams absolute Stützen und Leistungsträger waren und teilweise auch schon in der 2. Liga ihre Meriten sammeln durften.
Der Spieler, der den Ball hat, ist bei uns die ärmste Sau. Wenn die Mitspieler sich nicht aktiv und mutig anbieten, sich Räume erarbeiten und Mitspielern dadurch andere Räume öffnen, kann der beste taktische Plan – sofern er denn existiert, wovon ich ausgehe – nicht aufgehen.
Ebenso wie im Positionsspiel (allerdings nicht ganz so eklatant) fehlt der Mut auch teilweise im Umschaltspiel. Anstatt gleich den durchlaufenden Mannschaftskollegen mitzunehmen, wird auch da nicht selten der Rückpass gespielt, anstatt den Versuch zu starten, die Kette mit Tempo zu überlaufen.
Wie einfach das gehen kann, zeigt das 2:0 der Kölner. Die haben da aus einem eigenen Einwurf durch extreme Tempoverschärfung eine derartige Dynamik in den Spielzug gebracht, dass es wirkte, als könnte dem die Mannschaft des TSV 1860 gedanklich in keinem Moment folgen.
Fazit
Ich bin nach dem Spiel TSV 1860 München – Viktoria Köln wirklich maßlos und zutiefst enttäuscht von dieser Mannschaft. Ob ein Trainerwechsel bei einer (bis auf Ausnahmen) derart charakterlosen Truppe wie dieser, die bei mir als Kollektiv nun jeglichen Kredit verspielt hat, etwas bringen kann, weiß ich nicht.
Ich mag es nicht, Trainerköpfe zu fordern, wenn sich eigentlich mehr als die halbe Mannschaft fragen müsste, ob sie den richtigen Beruf gewählt haben – und wenn sie das bejahen können, den richtigen Verein.
Bei Spielern aus der eigenen Jugend stellt sich diese Frage nicht. Schwankungen bei den Leistungen von 17-, 18-, 19-Jährigen zu kritisieren ,wäre auch etwas drüber, oder? Einsatzwille ist immerhin bei allen Eigengewächsen klar erkennbar.
Alle anderen sollten sich definitiv fragen, ob sie wirklich hier sein wollen. Wer bei Sechzig nicht bis zur Selbstaufgabe rackern will, soll gehen. Wer es nicht für nötig hält, alles für den Erfolg auf dem Platz zu geben, hat es nicht verdient, für diesen Verein zu spielen.
Dieser Absatz wurde von der Redaktion gekürzt!
Datenquelle: Wyscout
Mein aller größter Respekt geht an Bernd!
Ich finde es es sensationell, wie du diesen hundsmiserablen Auftritt ohne grobe Beleidigungen und Schimpfwörter analysieren konntest.
Mir fehlen immer noch die Worte zu diesem Auftritt und kann immer noch nicht verstehen, wie es zu so einer Leistung kommen kann.
Wenn man ehrlich ist, sind diese Leistungen aber auch nicht neu unter Gianikis, sondern leider seit langer Zeit eher üblich.
Es gibt wenige Argumente die für diesen Trainer sprechen, sehr wenige!
Ohne Punkte und eine ansprechende Leistung ist Aki am Sonntag Geschichte bei den Löwen…
Christian Werner in einem vergangenen Interview mit Merkur/tz: “Zum Scouting gehört ja nicht nur, dass man weiß: Wie kann einer kicken? Genauso wichtig ist: Wie tickt er als Mensch? Kann er Führungsaufgaben übernehmen? Ich habe mich da mit jedem Spieler sehr genau auseinandergesetzt.” Hat Werner die Spieler auch nach Charakter ausgesucht, müsste in Ingolstadt eine deutlich sichtbare Reaktion erfolgen. Die Mannschaft sollte dann bereit sein, für ihren Trainer durchs Feuer zu gehen. Ist das nicht der Fall, hat die Mannschaft Giannikis gekündigt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Spieler nicht wollen. Die Beine hören auf den Kopf oder werden vom Kopf blockiert, weil sie vielleicht zu lange überlegen und nicht auf ihren fußballerischen Instinkt hören.
Wenn keine Automatismen greifen, dann zögert man und überlegt die entscheidende Sekunde zu lang.
Wir kennen das am besten von Torjägern: Wenn sie einen Lauf und dadurch Selbstvertrauen haben, schießen sie ohne Überlegen aufs Tor. Wenn sie eine längere Torflaute haben, dann überlegen sie zuerst, was sie jetzt mit dem Ball machen sollen.
Vielleicht ist das System (noch?) zu kompliziert und verhindert diese Automatismen samt Instinkt. Hinzu kommt, dass Giannikis schon in der Vorbereitung keine klare Stammelf mit entsprechender Hierarchie sich einspielen ließ.
Womöglich wäre momentan “einfacher” Fußball das Mittel zum Erfolg.
Ich möchte mich, im Unterschied zu vielen hier, deiner Einschätzung grundsätzlich anschließen.
Alle Spieler bei uns haben bei anderen Vereinen gezeigt, dass sie etwas können UND Fußball spielen und kämpfen können und wollen. Warum sollten sie das plötzlich nicht mehr wollen?!
Klar ist es billig und unfair, die Schuld beim Trainer zu suchen. Aber er ist nun mal die oberste Führungskraft fürs Team. Und hat damit die Verantwortung – wie in anderen Unternehmen auch.
Und dir stimme ich insofern zu, dass Fußball einen m.M.n. sehr hohen psychologischen Faktor hat. Und AG gelingt es leider nicht, Mut, Selbstvertrauen und Teamspirit zu vermitteln.
Ich bleibe dabei: keiner bietet sich nicht an, weil er keinen Bock hat. Das ist Verantwortung (nicht Schuld) des Trainers, hier die richtige Dynamik rein zu bringen.
Das sehe ich genauso. Ich kann einfach nicht glauben, dass die Spieler jetzt, weil die bei 60 sind, plötzlich nicht mehr „wollen“. Für mich gibts einfach nur zwei Möglichkeiten: entweder sie verstehen das nicht, was der Trainer vorgibt (Spielsystem) oder sie können nicht, weil sie nicht fit sind.
Ich finde es absolut richtig, dass endlich auch mal der Fokus auf das Versagen der Spieler gerichtet wird. Man kann immer über taktische Elemente und die Aufstellung eines Trainers diskutieren, nicht verhandelbar und nicht zu akzeptieren sind fehlendes Engagement und eine nicht vorhandene Laufbereitschaft. Das ist unverschämt und Arbeitsverweigerung, das muss man ganz klar so aussprechen. Wenn das nicht da ist, kannst du da an die Seitenlinie stellen, wen du willst, es wird sich nichts ändern.
Aber wer trägt die Verantwortung für eine Mannschaft die Physisch und /oder Psychisch nicht in der Lage ist das abzurufen was sie eigentlich können müsste?
Da gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten, entweder der Trainer oder der Sport Geschäftsführer.
Für mich trägt jeder Verantwortung. Man hat es sich nur in den letzten Jahrzehnten angewöhnt, immer nur die Schuld beim Trainer zu suchen und ihn nach ein paar Niederlagen freizustellen. Dabei gibt es genug Statistiken, die genau diese Vorgehensweise infrage stellen und zeigen, dass in solchen Maßnahmen allenfalls ein Kurzzeiteffekt ausgelöst wird. Und es gibt keinen Trainer der Welt, der seinen Spielern Laufbereitschaft und bedingungslosen Einsatz verbietet. Und der war nicht zu sehen.
Die Löwenfans haben doch ein feines Gespür dafür und haben bislang in jedem Spiel der neuen Saison gesungen, dass sie die Spieler kämpfen sehen wollen. Keine Frage, natürlich trägt auch der Trainer eine gewaltige Verantwortung und lange kann man da auch nicht mehr zuschauen, aber diese einseitige Schuldzuweisung hier und in anderen Foren ist auch nicht die ganze Wahrheit.
Richtig. Und trotzdem muß etwas passieren, wobei die Möglichkeiten begrenzt sind.
Der Sporchef kann den Trainer austauschen, oder der Trainer tauscht Spieler aus die glauben ohne sie geht es nicht. Das war es aber auch schon. Sonst sehen ich keine Chance etwas zu bewegen.
Und ganz ehrlich, solche Sprüche : Nach drei Spielen ist noch niemand abgestiegen.
Ist keine Erklärung die mich beruhigen kann.
Denn dieses lustlose, uninspirierte Gekicke geht ja schon, Saison übergreifend, seit längerem so.
Ich möchte Dir da gar nicht widersprechen. Diesen Samstag muss eine andere Truppe auf dem Platz stehen, sonst wars das mit Gianniki.
Das sehe ich genauso. Wenn die Spieler nicht bereit sind Fußball zu spielen, oder zu Laufen. Dann kann das nicht nur am Trainer und seinen taktischen Vorgaben liegen. Das sind Grundvoraussetzungen das man Laufen muss beim Fußball spielen. Und man sich anbietet statt spazieren zu gehen auf dem Platz. So kann das einfach nichts werden. Der Trainer steht oder sitzt an der Seitenlinie. Und kann das nicht für die Spieler übernehmen. Laufen müssen sie schon selbst. Anscheinend haben wir 22-24 Säuglinge im Kader die das Laufen noch erlernen müssen! Unglaublich das sowas auch noch vergütet werden muss. Weil die Säuglinge einen Vertrag unterschrieben haben beim TSV 1860 München. Immerhin schreiben und lesen können die Spieler also schon. Auch wenn das sehr wahrscheinlich zu harsche Kritik ist für den ein oder anderen. Das muss Mann oder Frau sich also geben Woche für Woche. Unverschämte Bande kann ich da nur den Spielern zurufen! Einer für alle und alle für einen. Sollte jeden Tag zu gelten haben. Und nicht nur theoretisch.
Die Grantigkeit kann ich nachvollziehen. Entspricht meiner Gefühlslage.
Sehr drastisch formuliert, aber der Ärger ist für mich schon teilweise nachvollziehbar. Absolut bezeichnend für Deinen Satz ‘Der Spieler, der den Ball hat, ist bei uns die ärmste Sau.’ war eine Szene in der zweiten Hälfte, als Ott mit dem Ball im zentralen Mittelfeld nach vorne unterwegs war, begleitet von mindestens 4 eigenen Spielern. Die sich ALLE trabend neben ihrem Gegenspieler herbewegten. Am Ende muss Ott abbrechen, ist mit zwei Gegenspielern konfrontiert, verliert den Ball und: Wird vom eigenen Publikum ausgepfiffen! Das wäe für mich an seiner Stelle der Moment, meine Zukunft bei den Löwen zumindest mal in Frage zu stellen.
Und noch ein kleiner Kommentar zum Torwart der Kölner: nach einem Minimal-Zusammenprall, der in keinster Weise im Kopfbereich war, liegen zu bleiben, als hätte man das Bewusstsein verloren, ist eine absolute Frechheit und für mich sollte das eine massive Bestrafung nach sich ziehen! Oder hab das nur ich so gesehen?
Mich würde mal interessieren, wie es mit der Laufleistung in den letzten Spielen aussieht im Vergleich zu den Gegnern, und mit der Sprintintensität. Ich verspreche mir dadurch Rückschlüsse auf die Fitness der Spieler. Denn das, was als “nicht wollen” ankommt könnte durchaus doch ein “nicht können” sein: konditionell meine ich, nicht fußballerisch.
Das glaube ich eher nicht. Schließlich ist es ja nicht so, dass die Mannschaft gegen Ende hin stark nachlassen würde. Sie fängt ja schon schwach an, wenn man jetzt mal die Anfangsphase gegen Saarbrücken beiseite lässt.
Die Fitness der Spieler dem Trainer anzulasten halte ich für grundlege0nd falsch.
Die Spieler haben als Beruf Fussballprofi gewählt, und ein jeder muss für seinen Beruf die nötigen Voraussetzungen mitbringen. Demzufolge sind sie für ihren Fitnesszustand in erster Linie selber verantwortlich.
Das war nun mal sehr drastisch! Ich hab schon im Podcast gemerkt, wie sauer Du bist. Aber liegt es wirklich am „wollen“? Ich frage mich immer noch, ob das Spielsystem zur Mannschaft passt. Ich vermute, dass in der Vorbereitung auf das 4-2-2-2 hingearbeitet wurde – und nach dem ersten Spieltag über Bord geworfen wurde. Gut, ein 3-5-2 und ein 5-3-2 unterscheiden sich jetzt nicht so grundlegend und ein gut ausgebildeter Profi müsste auch verschiedene Systeme spielen können.
Am TV hat man leider nur selten die Totale zur Verfügung, was die Beurteilung der Laufwege u.v.a.m schwierig macht. Trotzdem habe ich immer das Gefühl, dass die Spieler bei Ballbesitz nicht wissen, was zu tun ist, welche Räume zu bespielen sind, ob man kurz kommen oder steil gehen soll usw. Jacobsen z. B. soll ein überdurchschnittlicher Spieler sei. Trotzdem kommt vom ihm nach Balleroberung praktisch nie ein schneller Pass nach vor, sondern immer ein Abwarten, Dribbling und Ballhalten als würde er den Begriff „der erste Blick tief“ nicht kennen.
Sicher liegt dieses nicht alleine an ihm.
Ich bin gespannt, wie’s weitergeht, jedenfalls muss sich schnellstens was ändern, am besten gewinnen.
Die letzten Absätze sind schon deutlich drüber. „Verachtung“ und Stammtischgepoltere. Bitte frag bei OMG nach ner Kolumne, da passt das Niveau. Wow.
Find ich nicht. So einen Scheissdreck wie wir uns schon wieder mal seit Monaten anschauen müssen, sollten wir Geld bekommen, statt zu zahlen.
“Bitte liebe Spieler, die ihr Euch nun angesprochen fühlt, geht zum Geschäftsführer, bittet um Eure Papiere und haut ab. Ihr wollt für den TSV 1860 nicht alles geben, das braucht ihr nicht, solche Parkuhren wie Euch, die nur rumstehen und Geld fressen, braucht in Giesing keiner. Soviel Verachtung für Teile dieser Mannschaft habe ich gegenüber den eigenen Spielern noch nie empfunden.”
Ich habe kurz gedacht, ich bin bei DB24 gelandet…