Amüsiert sich Köllner?
Steile These: Klammheimlich, in den eigenen vier Wänden, unbemerkt von der Öffentlichkeit amüsiert sich Michael Köllner über die derzeitige Aufregung und haut sich lachend auf die strammen Fußballerschenkel. Seit Samstag Nachmittag scheint nur ein Thema das Löwenumfeld zu beschäftigen: Verlässt der Oberpfälzer den TSV 1860? Ist seine Mission in Giesing beendet? Oder unternimmt er ab Juli den (nicht nur vertraglich) zu erwartenden neuen Anlauf, die Löwen zurück in die 2. Bundesliga zu führen? Womit er sich im Erfolgsfall – wie er weiß – selbst ein Denkmal in der Landeshauptstadt setzen könnte.
Keine Antwort auf eine unangebrachte Frage
Wo kommt das ganze Thema eigentlich her? Ein Journalist wollte in der Pressekonferenz direkt nach der Niederlage gegen Osnabrück wissen, ob Michael Köllner vorhabe, einen vierten Anlauf zu nehmen, die Löwen in die 2. Bundesliga zurückzuführen.
Nachdem der Löwendompteur einen Vertrag bis zum kommenden Sommer besitzt, muss diese Frage eigentlich weder gestellt, noch beantwortet werden. Und Michael Köllner ging auch nicht direkt darauf ein, sondern schilderte, wie wenig Spaß es in den zwei Stunden zuvor gemacht habe, das Spiel aus einer Kabine unter dem Dach der Haupttribüne zu verfolgen. Dann erklärte er, dass seine nächsten Gedanken bereits beim Spiel in Duisburg und bei den folgenden drei saisonfinalen sportlichen Aufgaben seien. Und dann? “Dann erst geht es darum, die Saison grundsätzlich zu analysieren und dann kann man sich mit allen Themen auseinandersetzen.” Die Frage nach einem möglichen Abschied vom TSV 1860 blieb von Michael Köllner weitgehend unbeantwortet.
Interpretation der Nicht-Antwort
In der umkämpften Münchner Medienlandschaft wird so eine Aussage sofort als “kein Bekenntnis” gedeutet. Wie gerechtfertigt das ist, kann jeder Leser für sich selbst bewerten. Aber: Muss ein Trainer mit einem noch über ein Jahr laufenden Vertrag, der gerade eben das große Saisonziel des Aufstiegs verpasst, aber noch vier Spiele vor der Brust hat, in denen es um nicht weniger als die Pokalqualifikation für die neue Saison geht, ein flammendes Bekenntnis zu seinem Arbeitsplatz abgeben? Oder anders formuliert: Muss Michael Köllner über jedes Stöckchen springen, das ihm die schreibende Zunft hinhält? Ich finde: Das muss er nicht!
Ausklammern des Themas erbeten
Er selbst hat darauf wohl auch eine klare Antwort parat und wollte den Journalisten in der lockeren Presserunde am Dienstag Nachmittag am liebsten gar keine Fragen zu seiner Person beantworten. Die anwesenden Kollegen von Abendzeitung, tz/Merkur und Bild, die sich wohl auch wegen der – angeblich – vakanten Personalie an der Grünwalder Straße 114 eingefunden hatten, hielten sich allerdings nicht alle in Gänze an den Wunsch des Trainers. Also wiederholte Köllner sein nun schon mehrfach geäußertes Mantra, dass es aktuell überhaupt nicht um seine Person gehe, dass man die Spielzeit vernünftig zu Ende spielen wolle und nach Saisonende dann gerne alles – aus allen Richtungen – hinterfragen könne. Auch seinen Verbleib an der Seitenlinie des TSV 1860 München.
Köllner amüsiert sich!
Und erneut wurde diese Aussage in schriftlicher Form als schuldig bleiben eines klaren Bekenntnisses zu den Löwen interpretiert. Michael Köllner scheint sich – wie eingangs schon als These in den Raum gestellt – einen Spaß aus dieser besonderen Form des Katz-und-Maus-Spiels zu machen. Nicht anders sind seine augenzwinkernd formulierten Abschiedsworte aus der Presserunde am Dienstag Nachmittag, als er sich zu seinen Spielern auf den Trainingsplatz aufmachte, zu interpretieren: “Ihr dürft’s mich gern am Freitag wieder fragen – und bis Freitag überleg’ ich mir dann was Neues.”
Viel zu viel Hype um einen mittelmäßigen Drittligisten mit dazu passendem Übungsleiter.
Oberpfälzische Trainertristesse und ein Scheich ohne Kohle.
Passt doch super zu 60.
Servus Lupus! Vielen Dank für Deinen Kommentar. Irgendwie doch total schön, dass auch Du Dich von diesem “viel zu viel Hype” anstecken lässt. 🙂 Ansonsten könntest Du das Thema ja auch einfach ignorieren. 😉
Vielleicht sollten Fans im Gegenzug in gleicher Weise in Foren und Leserkommentaren öffentlich über Journalisten spekulieren. Könnte erzieherische Wirkung haben. Was sich manche herausnehmen, hat mit Berichterstattung leider nichts mehr zu tun. Kann man ihnen spiegeln, indem man ihre Namen einsetzt und wild losfabuliert über ihre berufliche Zukunft und die Qualität ihrer journalistischen Arbeit. Selbstverständlich mit Notenvergabe. Eventuell merkt mancher dann was.
“Jeder kann sich Journalist nennen – ohne spezielle Voraussetzungen oder einen bestimmten Ausbildungsweg, da die Berufsbezeichnung vom Gesetzgeber nicht geschützt wurde.”
Wir sind laut Pressestimmen an Sorge, Jacobi und Vrenezi dran läuft gerade bei sechzger.de oben in der Leiste? Das wären qualitativ auf jedenfall gute Leute, alle 3. Die News Leiste oben ist ein echter Zugewinn finde ich, da auch News von anderen Vereinen wie die Trainerentlassung in Bielefeld heute oder dass alle Vereine die Zweitliga Lizenz erhalten haben oben durchläuft. Ist man immer gut informiert.
Kickerbewertungen:
Jacobi: 3,83 / Tallig: 3,31 / Goden: 4,00;
Sorge: 3,26 / Steinhard: 3,30;
Vrenezi: 3,45 / Dressel: 3,28 / Deichmann: 3,13
Die geforderten Unterschiedsspieler scheinen die Drei von der TG-Resterampe aber nicht zu sein.
Jacobi ist nicht der Unterschiedsspieler, aber er hat Potential finde ich. Vrenezi fand ich beim Jahn sehr stark und anstatt Sorge würde ich mir auch eher Knipping wünschen. Vielleicht irre ich mich auch bei Vrenezi. Aber Sorge wäre als Leader und mit seiner Größe brauchbar. Ein Unterschiedsspieler wäre Schäffler. Mit ihm und Bär hättest 2 Topstürmer für diese Liga.
Man muss halt auch immer das Umfeld und die Gesamtleistungen der Teams berücksichtigen, wenn man sich die Benotungen einzelner Spieler anschaut.
Sehr guter Kommentar @Christian Jung, der auch passend auf die Nebengeräusche durch den Boulevard eingeht. Eigentlich schade das im zweiten Absatz der Textinhalt etwas geändert wurde, oder werden musste! Ich fand den Inhalt mit der Erstformulierung einfach zutreffender. Und nein, ich empfand es nicht als Angriff/Beleidigung gegenüber dem Blogger, ähh Journalisten!
Danke für Dein Lob und Dein feedback!
Manchmal ist die ganz trockene Sachlichkeit vielleicht einfach die bessere Wahl. Zumal ja eh (fast) jeder zwischen den Zeilen lesen kann, worum es geht. 🙂
Der Präsident hat ja bereits erwähnt dass man in der kgaA -Kaderplanung bereits „weiter als mancher denkt“ sei. Neben Tim Rieder wird es sicherlich auch noch Verstärkungen in jedem Mannschaftsteil geben. Talente haben wir ja genug im Kader und U19/U17 ..es braucht gute Neue Spieler ( LV, IV, 6er und Stürmer) die zum Team passen. Dann gelingt auch der Wiederaufstieg 2023 MIT MK !
Finde anstatt 6er aber eher 10 er. Bei den anderen Positionen bin ich bei dir. Brauchst neben Rieder 3-4 qualitativ gute Neuzugänge. Denke aber, dass man Rieder gut auf der 6 fungieren lassen kann. Sehe im kreativen Abteil und auf außen größere Schwachpunkte als auf der 6.
Mir scheint es so, als gäbe es aktuell eine “saure Gurkenzeit.”
Es ist doch bekannt, dass der Trainer noch einen laufenden Vertrag hat. Die Gesellschafter haben signalisiert mit ihm weiter arbeiten zu wollen. Und der Trainer hat zu verstehen gegeben, dass seine Vertragsituation für ihn aktuell kein Thema ist, da er die letzten Spiele professionell abschließen will. Es ist nicht bekannt, dass Spieler ihn infrage stellen, im Gegenteil, Führungsspieler haben ihm ihr Vertrauen ausgesprochen.
Dass nach dem Ende einer Saison Gespräche zwischen Trainer und Vorgesetzten stattfinden, ist üblich. Das Ergebnis steht vorher nicht fest.
Nur wäre es von Verein und Trainer im hohen Maße unprofessionell, jetzt schon über ihre Pläne und Wünsche zu plaudern. Würde es die Mannschaft motivieren, wenn bekannt gegeben würde, welche Positionen neu besetzt werden sollen?
Ich fände es wohltuend, wenn er sich einen Spaß draus machen würde. Er hat noch ein Jahr Vertrag. Punkt. Und es gibt im Grunde keinerlei Grund, dass dies anders laufen könnte. Ich schätze Hr. Köllner als sehr vertragstreuen Menschen ein. Manchmal nervt die Presse schon, oder?
Es ist wie im Podcast Giesinger Bergfest richtigerweise gesagt wurde auch alles eine Sache der Perspektive. Dass Michael Köllner ein super Mensch ist, vertragstreu ist und loyal ist denke ich unbestritten. Aber er will natürlich eine Perspektive und Neuzugänge nächste Saison um anzugreifen. Auch das ist völlig legitim.
Und doch glaube ich nicht, dass er gezielt taktiert, um quasi besseres Spielermaterial rauszuholen. Das ist vielleicht ein praktischer Nebeneffekt der medialen Debatte.
Ich glaube, er hat einfach keinen Bock, zu diesem Zeitpunkt der Saison über sich selbst zu diskutieren. So schätze ich das ein. Dass er sich Angebote von anderen Vereinen (siehe Austria Wien letztes Jahr) anhört, finde ich völlig legitim. Auch er muss schauen, wie er weiterkommt.
Ja, das sehe ich auch als Nebeneffekt an. Bewusstes taktieren glaube ich auch nicht, dazu ist er nicht der Typ Mensch dazu. Es ist halt so, dass er schauen muss wie er weiterkommt, wie du schon richtig sagst. Ich hoffe und denke natürlich, dass es bei uns ist. Dazu müssen jetzt aber die Rahmenbedingungen geschaffen werden um gute Transfers einzutüten und nächste Saison den nächsten Schritt zu gehen. 2 Leute werden da nicht reichen. Der Podcast Giesinger Bergfest hat die Thematik perfekt aufgearbeitet heute. Ist exakt auf den Punkt gebracht. Ich bin aber guten Mutes, dass wir die Rahmenbedingungen für die neue Saison schaffen und dass MK auch bleibt. Ist ein guter Trainer und passt perfekt zu 60.