Das erste Spiel der TSV 1860 im Jahr 2021 ist der erste von insgesamt vier Auftritten auf Giesings Höhen in diesem Januar – der heute ja schon wieder zu einem knappen Drittel rum ist. Einzig in der nächsten englischen Woche am Mittwoch, den 27.1. muss der Löwentross auf Reisen – und zwar nach Magdeburg – gehen. Da weiterhin keine Zuschauer im Stadion zugelassen sind, spielt es eigentlich keine große Rolle, dass das heutige Duell mit den kleinen Roten formal ein Auswärtsspiel für uns darstellt. Wie schon Ende Juni, als Michael Köllners Team aufopferungsvoll kämpfte und dem späteren Meister der 3. Liga letztlich doch mit 2:1 unterlag (hier könnt Ihr gerne nochmal lesen, was aus der Sicht von sechzger.de-Redakteuren dafür bzw. dagegen gesprochen hätte, die rote Zweitvertretung als Ligameister im Sommer 2020 aufsteigen zu lassen) sind die Löwen also heute erneut Gäste im eigenen Wohnzimmer. Für den Löwencoach ist es – nachdem seine Premiere in weiß und blau an der Seitenlinie gegen die kleinen Roten erfolgte (1:1 im November 2019) – schon das dritte Spiel gegen diesen bei den Fans ganz besonders unbeliebten Gegner. Sind vielleicht aller guten Dinge drei und die Roten heute endlich mal wieder fällig?

Die Bilanz gegen FCB II und der kicker

Der erhoffte Sieg wäre der insgesamt zwölfte Erfolg einer ersten Mannschaft des TSV 1860 gegen die rote Zweitvertretung, eine Punkteteilung gäbe es heute zum elften Mal und eine Niederlage – an die wir aber natürlich gar nicht denken wollen – müssten wir zum sechsten Mal hinnehmen. Die – wer hat mitgezählt? – 26 bisherigen Duelle verteilen sich auf fünf verschiedene Wettbewerbe: DFB-Pokal, DFB-Pokal-Qualifikation, Bayernliga, Regionalliga Bayern und 3. Liga. Mitarbeiter vom kicker, nach eigener Einschätzung ja „Deutschlands Fußballfachmagazin“ lesen übrigens leider bei sechzger.de offensichtlich nicht mit: Schon vor dem letzten Duell im Juni wiesen wir die Kollegen in Nürnberg an dieser Stelle darauf hin, dass in der dortigen Online-Statistik die zwanzig regulären Bayernliga-Duelle und die beiden Pokal-Qualifikationsspiele aus den Jahren 1982 bis 1993 einfach ignoriert werden: Geändert hat sich daran nichts, wie man hier sehen kann.

Saisonvergleich: Sind die Roten schlechter als vor einem Jahr?

Die fundierte taktische und statistische Analyse des heutigen Gegners hat Euch unsere TAKTIKTAFEL bereits gestern Mittag geliefert. Bang sein muss einem vor den Roten aktuell eher nicht. Die Annahme allerdings, die Bayernbubis stünden unter ihrem vor dieser Saison aus dem Führungsstab der Jugendabteilung wieder auf den Trainerstuhl zurückgekehrten Aufstiegscoaches von 2019, Holger Seitz viel viel schlechter da, als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison unter Meistertrainer Sebastian Hoeneß, der sich im Sommer ja in die Bundesliga zur TSG Hoffenheim verabschiedet hat, diese Annahme also ist nicht ganz korrekt: Letzte Saison kamen die kleinen Roten erst im letzten Saisondrittel so richtig in Fahrt. Nach 15 Spielen standen im Herbst 2019 genauso viele Niederlagen (nämlich sechs) zu Buche, wie derzeit. Zwei Unentschieden weniger, zwei Siege mehr – das ergab damals den 9. Tabellenplatz. Der aktuell belegte gerade noch zum Klassenerhalt verhelfende Rang 16 könnte durch zwei Siege (aber wie gesagt: nicht heute!) deutlich verbessert werden.

Der bisherige Saisonverlauf

Das Team von München Rot Zwei ging in dieser Saison schon durch ein echtes Wechselbad der Gefühle: Einer damals noch als extrem peinlich wahrgenommenen 3:0-Pleite beim Aufsteiger Verl (zu dessen Heimpremiere gespielt übrigens vor 1.000 begeisterten Ostwestfalen in Verl und nicht in Paderborn) folgte das gleiche Resultat für den FCB gegen Absteiger und Ligafavorit Dresden. In den November startete man am Allerheiligentag mit einer 4:2-Gala beim anderen Absteiger in Wiesbaden, um danach den ganzen November kein Bein mehr auf den grünen Rasen zu bekommen und viermal in Serie den Kürzeren zu ziehen. Unterbrochen wurde die böse Niederlagenserie dann – wahrscheinlich zum Glück für die Roten – von den Corona-Fällen beim ersten Gegner im Dezember, dem FSV Zwickau. Das Fußballjahr 2020 beschlossen die Bayern dann mit einem Sieg in Saarbücken und zwei schiedlich-friedlichen Unentschieden gegen Duisburg und in Unterhaching.

Unvermeidliches Thema: Kaderwerte

Auf den astronomischen Kaderwert vom FCB II im Vergleich zum Rest der Liga und der daraus eigentlich fehlenden Passung zur 3. Liga durfte der Verfasser dieser Zeilen schon nach dem letzten innerstädtischen Duell ausführlich eingehen. Dieser Abstand hat sich mittlerweile nochmal deutlich vergrößert und es kann einfach nicht darauf verzichtet werden, sich die Zahlen auch heute wieder zu Gemüte zu führen: Mit 40,5 Millionen Euro ist der Kader der Roten mehr als viermal so viel wert, wie der vom zweiten Ligakrösus und Tabellenführer Dynamo Dresden und fast das zehnfache gegenüber unserer Löwentruppe. In der 2. Bundesliga läge die zweite Mannschaft der FCB AG mit ihrem Wert deutlich vor den führenden Schwergewichten HSV und Fortuna Düsseldorf, der Durchschnittswert ist in dieser Liga mit knapp 18 Millionen klar weniger als halb so hoch, wie beim Drittligisten an der Säbenerstraße. Muss man an dieser Stelle noch erwähnen, wie stolz es den Löwenfan machen sollte, wenn unser Team heute Nachmittag den Millionarios aus der Seitenstraße alles abverlangt und vielleicht sogar die drei Punkte abluchst?

sechzger.de auch heute wieder für Euch vor Ort

Das heutige vorletzte Hinrundenspiel ist – wie eingangs schon thematisiert – das formale Auswärtsspiel für uns im eigenen Wohnzimmer. Löwenfans dürfen  darauf hoffen, dass zum Rück- und Heimspiel in der vorletzten Runde der Saison 20/21 am Wochenende um den 15. Mai vielleicht wieder Zuschauer zugelassen sind. Dies würde dann bedeuten, dass beide Geisterspiele gegen den FCB auf Giesings Höhen deren Heimspiele waren. Wenigstens etwas. Ob daheim oder auswärts, ob bei MAGENTA oder BR – der Liveticker von sechzger.de steht Euch auch heute auf jeden Fall wieder zur Verfügung. Klickt Euch rein!

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