Der Spielplan für die kommende Saison in der 3.Liga ist seit einigen Tagen veröffentlicht. Während es bald auch die ersten Terminierungen geben soll, stellt sich vor allem die Frage, wieviel Zuschauer der TSV 1860 im ersten Heimspiel gegen die Würzburger Kickers im Grünwalder Stadion empfangen darf.

Eine schier ewige Zeit ohne Publikum

Es war ein wahnsinniges Spektakel, dass die Löwen und der Chemnitzer FC am 29.Februar 2020 auf den Rasen im Sechzgerstadion zauberten. Ein 4:3 zierte nach 90 Minuten die Anzeigetafel, ein Happy End nach einem Hin und Her der Gefühle. Damals hätte sich das mit ziemlicher Sicherheit niemand gedacht, doch auch nach weit über einem Jahr hat es immernoch Bestand. Der Sieg gegen Chemnitz ist das letzte Heimspiel, dass vor einem ausverkauftem Haus stattfand.
Bis es eine solche Zuschauerzahl in Giesing wieder geben wird, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Doch im Hintergrund laufen die Planungen für eine Teilzulassung auf Hochtouren. Wieviele Zuschauer der TSV 1860 dann allerdings empfangen darf, ist weiterhin ungewiss.
Aktuell gilt auf den bayerischen Sportplätzen eine Beschränkung auf 200 Stehplätze, maximal 1.500 Personen dürfen einem Spiel beiwohnen. Das wären genau 10% der aktuell erlaubten Kapazität in Giesing. Was normalerweise dem Gäste-Kontigent entspricht, könnte nun also der zulässigen Gesamtzuschauerzahl entsprechen. Weitere Signale aus der Politik hinsichtlich einer erneuten Lockerung gibt es aktuell nicht. 1.500 Zuschauer wollten die Löwen schon einmal während der Pandemie ins Stadion lassen. Kurzfristig fand die Partie gegen den VfB Lübeck im Oktober dann allerdings doch ganz ohne Fans statt.

Andere Drittligisten womöglich mit mehreren tausend Zuschauern

Ganz anders ist die Lage bei den Konkurrenten in der 3.Liga. In Niedersachsen stehen die Zeichen aktuell auf eine Zulassung von 30% der Kapazität. Das würde für den SV Meppen eine Zuschauerzahl von 4.100 bedeuten, in Braunschweig wären etwa 7.000 Karten zu erwerben. Der zweite Absteiger aus Osnabrück könnte 4.800 Fans an der Bremer Brücke begrüßen. Am besten schneidet Aufsteiger Havelse ab. Durch den Ausweichspielort in Hannover wären bis zu 14.700 Zuschauer möglich. Sowohl Meppen als auch Osnabrück visieren jedoch 50% Auslastung ihrer Stadien an, was 6.500 bzw. 7.500 Zuschauer bedeuten würde.

Auch beim MSV Duisburg sind die Planungen bereits sehr weit fortgeschritten, der Verein möchte am 2.Spieltag vor 10.000 Fans spielen. Man steht bereits im Austausch mit den Behörden und visiert eine Zulassung von einem Drittel des Stadions an. Sollten die Zahlen stabil bleiben, wird es aller Wahrscheinlichkeit nach dazu kommen. Für ein Blitzturnier gegen den VfL Bochum und Borussia Dortmund am 17. Juli wurden dem MSV bereits 10.395 Fans genehmigt – ohne negativen Test.

Anzahl der Zuschauer auch für das Pokalspiel des TSV 1860 fraglich

Von den Zahlen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist man in Bayern aktuell noch weit entfernt, auch wenn sich die Inzidenzzahlen im gesamten Bundesgebiet auf einem konstant sehr niedrigen Wert bewegen. Nicht nur das Heimspiel gegen Würzburg steht zum Saisonbeginn an, auch beim Pokalspiel des TSV 1860 gegen Darmstadt ist die Anzahl der Zuschauer weiter fraglich. Am ersten August-Wochenende kommen die Hessen in die bayerische Landeshauptstadt, es ist das zweite Spiel der Löwen im Wettbewerbsmodus, das vor Zuschauern in Giesing stattfinden könnte.

Zuvor wollen die Löwen nach aktuellem Stand noch eine Generalprobe gegen den 1.FC Nürnberg absolvieren. Planungen, das Spiel im Sechzgerstadion durchzuführen, sind laut AZ nun vom Tisch. Stattdessen soll im Nürnberger Max-Morlock-Stadion gespielt werden. Gründe für den Wechsel nach Franken sind bisher nicht bekannt,

Bei den im Hintergrund laufenden Gesprächen wird eine bundeseinheitliche Regelung anvisiert. Das wäre allein schon zu begrüßen, um einer möglichen Wettbewerbsverzerrung vorzubeugen. Wann es zu einer Einigung kommt und ob Bayern diese dann tatsächlich auch umsetzt, bleibt abzuwarten.

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Andi

Was bedeutet denn im Hintergrund laufen die Planungen auf Hochtouren konkret? Ich hab das Gefühl 60 agiert hier sehr zurückhaltend gegenüber Politik und Verband.