“Willsch an Capuccino?” heißt es auf einem Aufkleber, den man immer mal wieder in der Umgebung des Grünwalder Stadions sieht. Womöglich würde einer der Abgebildeten dazu nicht nein sagen, doch viel lieber noch möchte er schnellstmöglich auf den Platz zurückkehren. Eine langwierige Schambeinentzündung setzte Marius Willsch außer Gefecht. Doch damit ist nun Schluss, wie Michael Köllner in der heutigen Löwenrunde verkündete.
Kaum Ausfälle bei den Löwen
Zu Beginn der heutigen Pressekonferenz ging es an der Grünwalder Straße ohnehin viel um das Personal, das morgen zur Verfügung stehen wird und möglichst drei Punkte aus Verl entführen möchte. Erfreulich wenige Ausfälle haben die Löwen aktuell zu beklagen. Einer, der aufgrund seiner Schambeinentzündung jedoch schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr das blaue Dress überstreifen konnte, ist Marius Willsch. Er rückte im späteren Verlauf aufgrund einer Rückfrage noch einmal in den Fokus.
Willsch und die Schambeinentzündung: Licht am Ende des Tunnels
Sein letzter Auftritt war das Spiel in Ingolstadt in der Saison 2020/21. Nach nur elf Minuten war die Partie für ihn allerdings schon gelaufen, denn er machte Platz für Ersatztorwart Tom Kretzschmar. Ganz so schlimm war das für den 30-Jährigen allerdings nicht, denn bereits die Spiele davor verspürte er Schmerzen und biss auf die Zähne. Willsch war klar, dass er lieber schon vorher hätte pausieren sollen, doch er wollte die Mannschaft im Endspurt um einen möglichen Aufstieg nicht im Stich lassen.
Die Folge war eine Schambeinentzündung, die nicht nur langwierig und schwierig auszukurieren ist, sondern vor allem eines: schmerzhaft. Das bestätigte Trainer Michael Köllner in der Löwenrunde:
Wer das noch nicht erlebt hat, kann nicht mitreden.
Eine Schambeinentzündung wie bei Marius Willsch sei eine “Horrorverletzung“. Man könne schlicht und ergreifend nichts mehr schmerzfrei machen. Sei es Umdrehen im eigenen Bett oder Niesen – bei jeder Bewegung macht sich die Verletzung bemerkbar. Folglich war an Fußball spielen erst einmal nicht mehr zu denken.
Darum ist Köllner auch “brutal zufrieden, wie es aktuell läuft“. Willsch befindet sich bereits wieder auf dem Trainingsplatz und hat schon einige Laufeinheiten absolviert. Das Wichtigste: alle waren bisher schmerzfrei. Daher steht in der kommenden Woche die Rückkehr in das Mannschaftstraining an. Zwar wird der 30-Jährige noch nicht alle Übungen absolvieren, doch es ist trotz allem ein großer Schritt nach vorne.
Platzt der Herzenstraum Schalke?
Mit Richard Neudecker und Tim Linsbichler hat Willsch mindestens zwei Mannschaftskollegen, die das Thema Schambeinentzündung bereits hinter sich gebracht haben. Doch wie Neudecker dem Trainer bei einem Jogging-Termin vor kurzem erst erzählte, verfolgt einen die Blessur noch deutlich länger. Noch immer merke der Mittelfeldspieler ab und zu die Folgen der Verletzung, beispielsweise nach einer langen Unterbrechung wie der Sommerpause. Der zweite Leidensgenosse Linsbichler kommt hingegen immer mehr in Fahrt und könnte bereits für das morgige Spiel in Lotte gegen den SC Verl (14 Uhr, sechzger.de Liveticker) ein Startelf-Kandidat sein.
Wann aber Marius Willsch wieder ein Pflichtspiel bestreiten wird, ist indes noch nicht klar. Köllner möchte hier weder vorschnell die Intensität steigern noch einen konkreten Termin nennen. Vor Weihnachten sagte der Trainer mit einem Augenzwinkern, machte im Anschluss jedoch klar, dass es einfach zu ungewiss sei.
Willsch selbst dürfte auf einen deutlich früheren Einsatztermin hinfiebern. Wie Köllner verriet, hat der Rechtsverteidiger neben den Löwen auch den FC Schalke 04 in sein Herz geschlossen. Ein Comeback am Dienstag, den 26.10. gegen den Zweitligisten im DFB-Pokal würde dem Passauer also nur allzu gut in die Karten spielen. Im Anschluss daran wird dann mit einem Capuccino angestoßen. Vielleicht.