Die Schlacht bei Ampfing dürfte einigen von Euch ein Begriff sein – nicht zuletzt dank Gerhard Polt. Damals wurde über die Krone des Heiligen Römischen Reiches auf dem Schlachtfeld entschieden. Im Jahr 1984 gab es jedoch eine Schlacht in Ampfing, bei der sich der TSV 1860 zwei wichtige Punkte auf dem Weg zur Meisterschaft in der Bayernliga sicherte.

Fehlstart und Aufholjagd

Am 03.03.1984 reiste die von Bernd Patzke trainierte Elf des TSV 1860 zum Nachholspiel ins Isenstadion zu Ampfing. Am Wochenende zuvor hatte man die SpVgg Bayreuth mit 5:1 aus dem Grünwalder Stadion geschossen und die nach einem Fehlstart in die Saison eingeleitete Aufholjagd fortgesetzt. Erst im vierten Heimspiel hatte es den ersten Sieg gegeben – den einzigen bis in den November hinein. Zuvor gab es im Sechzgerstadion Niederlagen gegen Schwaben Augsburg, den FC Memmingen und den FC Vilshofen.

Nun aber lief es bei den Löwen und auch in Ampfing kam der TSV 1860 schnell auf Betriebstemperatur. Beer brachte Sechzig bereits in der 4. Minute in Führung, nach gut zehn Minuten stand es bereits 0:2 durch Schönwetter. Bis dahin sah alles nach einem gemütlichen Samstagsausflug aus.

TSV 1860 siegt beim TSV Ampfing

Doch dem war mitnichten so. Hörgl verkürzte für die Gastgeber und auch auf das 1:3 durch Sobek (31.) hatte Ampfing eine postwendende Antwort. Erst das 2:4 durch Eigl kurz vor der Pause beruhigte die Nerven der Löwen und ihres mitgereisten Anhangs. Schönwetter sorgte nach einer Stunde für die Entscheidung, doch das letzte Wort hatten die Schweppermänner, die kurz vor Schluss für den 3:5-Endstand sorgten.

Nach dem Sieg in Ampfing folgten jedoch drei sieglose Spiele für den TSV 1860, u.a. verlor man auch die zweite Partie gegen den am Saisonende Tabellenletzten Schwaben Augsburg, der in 38 Spielen satte 101 Gegentreffer kassierte. So sans hoid, de Löwn…

Siegesserie und große Enttäuschung

Danach startete Münchens große Liebe jedoch eine weitere Siegesserie, die im legendären 6:1 gegen die SpVgg Fürth vor 31.700 Zuschauern im Grünwalder Stadion gipfelte. Am Ende errangen die Löwen tatsächlich noch die Bayernliga-Meisterschaft und hatten bis zum letzten Spieltag der Aufstiegsrunde noch die Möglichkeit, in die 2. Bundesliga zurückzukehren. Mit zwei Toren Unterschied hätte man beim VfR Bürstadt gewinnen müssen – stattdessen setzte es eine derbe 0:4-Pleite!

Die Aufstellung der Löwen

Trainer Bernd Patzke setzte am 03.03.1984 in Ampfing auf folgende Elf des TSV 1860.

Hillringhaus РBauer, Schmitz, Gebele, Goldstein РSch̦nwetter, Sobek, Beer (80. Enhuber), Eigl РL̦bmann (65. Aydemir), Korus

Tore:
0:1 Beer (4.), 0:2 Schönwetter, 1:2 Hörgl (20.), 1:3 Sobek (31.), 2:3 Pfeilstetter (35., Elfmeter), 2:4 Eigl (43.), 2:5 Schönwetter (60, Elfmeter), 3:5 Hertreiter (86.)

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Joerg

Oh ja, Rückblicke sind wunderbar, eure besonders, Bürstadt 0:4, schlimm, nun dem VfR hat es nicht soviel genutzt, 15. Kreisoberliga Bergstrasse, stark abstiegsverdächtig Richtung A-Klasse, aber die Würstchen waren klasse dort

Alex64

Ich find euren “Blick zurück” immer sehr informativ. Gerade die Spiele in der Bayernliga rufen bei mir immer viele Erinnerungen hervor, da ich damals als junger Bursche auch auswärts fast immer dabei war.

United Sixties

Bei mir auch..im Dorf Ampfing zu verlieren galt als schlimmste Löwenschmach, da mein Verwandter Baschnagel aus Neumarkt St. Veit viele Jahre für den TSV Ampfing kickte und ich mich als 15 Jähriger da zu oft derblecken lassen musste. Vielleicht gründete ich deswegen auch im Juli 1985 zur schlimmsten Bayernligaphase unsere Innstadt-Löwen ( zunächst als United Sixties ) in Wasserburg