Nachdem Würzburg und Freiburg II gestern den 24. Spieltag eröffneten, standen heute Nachmittag vier Samstagsspiele auf dem Programm der dritten Liga. Heute Abend um 17:55h steigt dann noch das Spitzenspiel zwischen Magdeburg und Saarbrücken an.

Kaiserslautern – Hallescher FC 1:0 (1:0)

Ein weiteres Kapital des Buches “Geschichten, wie sie nur der Fußball schreibt” fand heute auf dem Betzenberg statt. Der kürzlich von Halle nach Kaiserslautern gewechselte Terence Boyd hatte seinen ersten Starteinsatz für die roten Teufel ausgerechnet gegen seine Ex-Kollegen von der Saale. Um jegliche Missverständnisse auszuschließen, für wen er nun gegen den Balll tritt, holte er sich bereits in der 4. Minute nach einem Ellbogencheck die gelbe Karte ab. Die ersten Chancen erarbeiten sich die Lauterer. Aber Wunderlich (13. Minute) und Klingenburg (20. Minute) konnten den Ball nicht im Gehäuse unterbringen. Hanslik musste einen Kopfball des Hallenser Kapitäns Nietfeld auf der Linie klären (33. Minute). In der 38. Minute erzielte Wunderlich dann das 1:0 für die roten Teufel nach einer wohlüberlegten Rückgabe von der Grundlinie von Hercher. Der Ex-Kölner schob den Ball überlegt aus etwa 16 Metern ins kurze Eck. So ging Lautern mit der Führung zum Pausentee, obwohl Halle nicht die schlechtere Mannschaft war.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte war Halle die leicht überlegene Mannschaft, ohne daraus Kapital schlagen zu können. Es entwickelte sich ein Kampfspiel ohne große Torgelegenheiten bis zu 76. Minute, als Kiprit sich im Strafraum durchsetzen konnte. Seinen Schuss konnte Schreiber zur Ecke klären. Damit war der Schlussspurt eröffnet. In der 82. traf Shcherbakaovski aus 18 Metern die Latte. Die mittlerweile mit 5-er Kette agierenden Lauterer hätten sich über den Ausgleich nicht beschweren können. So brachten die roten Teufel den Sieg über die Zeit und feierten den fünften Sieg in Folge (!).

Türkgücü – TSV Havelse 0:1  (0:0)

Der in Zahlungsschwierigkeiten steckende Klub aus Neuperlach empfing den TSV Havelse vor ca. 250 Zuschauern im Olympiastadion zu einem Match um Big Points gegen den Abstieg. Investor Hasan Kivran wurde nicht im zugigen Rund gesichtet. Bei der Punktspielpremiere von Türkgücü-Trainer Heraf hätte Vrenezi Türkgücü bereits in der 4. Minute in Führung bringen können. Quindt im Havelser Tor konnte bravorös klären. Zwei Minuten später vergab der Havelser Langfeld alleine vor Vollath die Chance zum 0:1. Sararer scheiterte dann in der 17. Minute erneut am hervorragend agierenden Quindt. Bis zur Pause passierte dann nichts Erwähnenswertes mehr und beide Teams konnten sich bei ihren Keepern bedanken, dass es noch 0:0 stand.

In der 53. Minute konnten die Gäste aus Niedersachsen dann in Führung gehen. Düker flankte präzise auf den vollkommen freistehenden Jaeschke, der mühelos zum 0:1 einköpfen konnte. Danach drückten die Neuperlacher auf den Ausgleich. Irving versucht es zwei Mal per Fernschuss, aber Quindt konnte beide Male parieren (58. und 62. Minute). Danach konnte Havelse wieder Ruhe ins Spiel bringen und ließ die Gastgeber bis in die Nachspielzeit nicht zu weiteren Chancen kommen. In der 92. Minute rettet Quindt den Havelser Sieg, als er einen Schuss von Scepanik abwehrte. Dann war Schluss und die Havelser konnten den Keeper für eine großartige Leistung feiern und sich bei ihm für die drei Punkte bedanken. Damit steckt das Team aus Neuperlach ohne Geld im Tabellenkeller fest, Havelse setzt die Aufholjagd auf den Nicht-Abstieg unverdrossen fort.

SV Wehen – MSV Duisburg  0:1 (0:0)

Für die Wehener ging es um den Anschluss an die Aufstiegsaspiranten, während die Zebras um jeden Punkt gegen den Abstieg kämpfen. Die erste Chance hatte Nilsson in der 7. Minute, der an Ersatztorwart Coppens im Duisburger Tor scheiterte. Yeboah prüfte Stritzel im Wehener Tor in der 23. Minute zum ersten Mal per Fernschuss, der konnte aber zur Ecke klären. So ging es nach 45 niveau- und ereignisarmen Minuten mit 0:0 in die Pause.

In der 59. Minute hatte Wehen nach einer Ecke reihenweise Chancen, um in Führung zu gehen. Aber die Gastgeber konnten den Ball einfach nicht im Tor unterbringen. Besser machten es die Gäste nur drei Minuten später. Nach einem schönen Spielzug der Zebras flankte Feltscher gefährlich in die Mitte, wo Bouhaddouz den Ball zum 0:1 einköpfte. In der 67. Minute konnte Stritzel dann per Fußabwehr das wohl vorentscheidende 0:2 verhindern, als Yeboah aus elf Metern frei zum Schuss kam. Das Schauspiel wiederholte sich in der 76. Minute nach einem fragwürdigen Foulelfmeter von Gürleyen an Yeboah. Den drosch Bouhaddouz weit am rechten Pfosten vorbei und der SV Wehen blieb im Spiel. Ähnlich wie gegen die Löwen operierten die Wehener noch noch mit hohen und weiten Bällen in den Strafraum, konnten den Ausgleich aber nicht mehr erzielen. So verschafft sich der MSV Duisburg etwas Luft um Abstiegskampf.

BVB II – VfL Osnabrück  2:2  (1:0)

Vor den Augen von Profitrainer Marco Rose traten die kleinen Borussen mit Jungstar Youssoufa Moukoko und weiteren Profispielern in der Startaufstellung gegen den VfL Osnabrück an. Die Gäste hatte in der 7. Minute ging Zagadou bei einem Fernschuss mit der Hand zu Ball. Dass die Pfeife des Schiedsrichters stumm blieb, war großes Glück für die Dortmunder. Der VfL agierte zielstreibiger und Coulibaly musste in höchster Not per Grätsche gegen Heider klären. In der 23. Minute war es dann Moukoko, der einen Ball aus aussichtsreicher Position ans Außennetz setzte. In der 35. Minute machte es Tigges auf Flanke von Passlack besser und köpfte zum 1:0 für den BVB ein. So ging es in die Kabinen. Etwas ärgerlich für die Gäste, die ein leichtes optisches Übergewicht im Stadion Rote Erde hatten.

Der BVB hatte fortan das Heft ind er Hand und in der 57. Minute hätte Moukoko das 2:0 machen müssen, als er bereits den Torwart umspielt hatte und alleine vor dem Tor stand. Anstatt den Ball einfach einzuschieben, wollte er auf  Njinmah quer legen, der aber schon zum abgestoppt hatte. Den Fehler machte der Jungstar dann drei Minuten später wett, als er einen katastrophalen Rückpass von Beermann abfangen konnte und dann zum 2:0 einschob. Damit hatte der 17-Jährige auch sein erstes Drittligator erzielt. Er dürfte wohl der eine der wenigen Spieler sein, der sein erstes Drittligator nach seinem ersten Bundesligatreffer erzielt.

Ausgleich in letzter Sekunde

In der 73. Minute stieß Zagadou Opoku im Strafraum um und es gab Elfmeter. Den verwandelte Simakala halbhoch ins linke Eck und die Elf von der Bremer Brücke war wieder im Spiel. Simakala hatte den Ausgleich dann in der 88. Minute auf dem Fuß, aber Drljaca im Dortmunder Tor konnte den Schlenzer um den Pfosten lenken. Beermann setzte dann einen Fernschuss knapp über die Latte. In der 93. Minute konnte der VfL dann noch glücklich, aber verdient ausgleichen. Drljaca wollte einen eigentlich Aus gehenden Ball sichern, dieser glitt ihm aus den Händen und sprang Simakala vor die Füße. Der schob in letzter Sekunde zum 2:2-Ausgleich ein. Die Dortmunder müssen sich ärgern, dass sie den Sieg in letzter Sekunde noch (wortwörtlich) aus den Händen gaben.

Was bedeutet das für die Löwen?

Die Tabelle hängt am 24. Spieltag nach den Samstagsspielen natürlich noch ziemlich schief. Zum Einen stehen an diesem Spieltag noch vier Partien an zum Anderen sind insgesamt noch zahlreiche Nachholspiele zu absolvieren. Aktuell stehen die Löwen mit zwei Spielen weniger als die meisten Konkurrenten um einen Aufstiegsplatz auf Rang 10. Zum Relegationsplatz fehlen aktuell 8 Punkte. Zum ersten Abstiegplatz sind es 10 Punkte Vorsprung.

Durch einen Sieg bei der Kölner Viktoria morgen können die Löwen den Abstand auf fünf Punkte reduzieren. Ihr könnt das Spiel morgen bei sechzger.de natürlich im Liveticker verfolgen.

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Aschlegel

Ich habe mir gerade das von Spitzenreiter Magdeburg gegen Saarbrücken angeschaut. Mein lieber Herr Gesangsverein, das war teilweise schon sehr beeindruckend, was beide Mannschaften da ablieferten. Magdeburg war eigentlich von der Spielanlage etwas reifer und gewitzter, kam aber zum Schluss hin noch in arge Nöte. Ein Unentschieden wäre letztendlich ein gerechtes Ergebnis gewesen.

Einmal wunderte ich mich, dass bei einer strittigen Situation nicht der VAR eingriff, bis ich dann wieder kapierte, dass wir ja in der 3. Liga sind. Aber es zeigt an, wo ich das Spiel automatisch angesiedelt hatte.

Jan Schrader

Schon Wahnsinn, wie konstant Magdeburg seine Leistungen abruft. An denen wird dieses Jahr kein Weg vorbeiführen…