Schon seit längerem prüft das Bundeskartellamt die aktuelle 50+1 Regel im deutschen Profifußball. Anfang kommender Woche werden nun einem Medienbericht zufolge die Ergebnisse präsentiert. Ein Urteil wird dabei nicht gefällt, dennoch könnte die Prüfung einen erheblichen Einfluss auf die zukünftige Handhabe der Regel haben.
Bundeskartellamt: Prüfung der 50+1 Regel vor Abschluss
Auch durch den TSV 1860 München ist die geltende 50+1 Regel immer wieder Thema in den deutschen Sportmedien. Die Gesellschafterstruktur durch den Erwerb von Anteilen durch Hasan Ismaik im Jahr 2011 und die daraus resultierenden Streitigkeiten, Diskussionen und Konflikte werden medial intensiv begleitet. Bei der aktuellen Prüfung der 50+1 Regel durch das Bundeskartellamt geht es nicht explizit um die Löwen, an der Grünwalder Straße verfolgt man die Thematik dennoch höchst aufmerksam.
Eben jene Prüfung steht nun einem Bericht der Sportschau zufolge kurz vor dem Abschluss. Anfang kommender Woche wird die Veröffentlichung der Ergebnisse erwartet. In der Vergangenheit hatte die Behörde die Regel mehrfach gestärkt. 2021 wurde die 50+1 Regel als “kartellrechtlich unbedenklich” eingestuft, nach einem EuGH-Urteil erfolgte im vergangenen Jahr eine erneute Bekräftigung – es gebe keine grundsätzlichen Bedenken. Im aktuellen Fall dürfte das allerdings anders aussehen. Nach den Äußerungen in der Vergangenheit wird erwartet, dass die aktuelle Handhabe im deutschen Profifußball gerügt wird. Insbesondere die Fälle VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen, aber auch das Produkt aus Leipzig und Hannover 96 sind dabei Gegenstand der Prüfung.
Nächster sechzger.de Talk zum Thema 50+1
Aus der Abschlusspräsentation des Bundeskartellamts könnten sich für die genannten Vereine Konsequenzen ergeben, die zum Erhalt von 50+1 in Deutschland umgesetzt werden müssen. Konkrete Inhalte sind bislang allerdings nicht bekannt.
Unabhängig von der aktuellen Thematik – und dennoch zeitlich passend – widmet sich der sechzger.de Talk in der kommenden Woche exakt dieser Thematik. Dabei erfolgt nicht nur ein genauer Blick in dieser Angelegenheit auf den TSV 1860 München, sondern auch auf Hannover 96. Ein Gast aus Niedersachsen wird Einblicke in die Strukturen und Vorgänge bei dem Zweitligisten liefern.
Titelbild: muenchnerloewen.de
Bundeskartellamt – Homepage – Bundeskartellamt sieht Nachbesserungsbedarf bei 50+1
Ismaik gefällt das nicht. Der Mehrheit schon!
Wir haben jetzt einen eigenen Artikel zum Prüfungsergebnis des Bundeskartellamtes:
https://sechzger.de/bundeskartellamt-praesentiert-ergebnisse-zur-pruefung-der-501-regel/
Was könnte im schlimmsten Fall passieren?
Erstmal drohen ja keine Konsequenzen, aber was man so liest und hört, wird es schon darum gehen, dass die Fälle Wolfsburg, Leverkusen und Leipzig ihre Strukturen anpassen müssten. Ob das passiert, wage ich eher zu bezweifeln – und dann wirds sicherlich spannend…
Dann hoffen wir mal, dass DFB/DFL 50+1 nicht auf dem Altar von Leipzig/Leverkusen/Wolfsburg opfern wird.
Wir kennen es ja nur allzu gut, wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt.
Wenn sich Leipzig, Leverkusen, Wolfsburg und – vor allem Hannover – weigern, dann sieht es auch für uns zappenduster aus.
Habe ich da irgendwas nicht mitbekommen, aber warum zählst Du jetzt diese vier Vereine auf? Leipzig fiel doch nie unter die “Ausnahmeregelung” da deren Struktur bereits 50+1-konform ist und hatte H96 nicht seine Organisation angepasst und nur der “Investor” hält sich nicht an die Anweisungen.
Aber wir werden es lesen, was das Kartellamt nun entschieden hat, dann sind wir alle schlauer.
Sehe ich auch so. Leverkusen und Wolfsburg müssen ihren Arsch bewegen, und zumindest pro Forma die Voraussetzungen für 50+1 erfüllen.
Bei Leipzig dürfte das hier das Problem sein:
“Nur mit einer stringenten Durchsetzung der Zugänglichkeit der Vereine kann die 50+1-Regel das Ziel der Vereinsprägung erfüllen, das sie vom Kartellrecht ausnehmen kann. Hierfür wird die DFL in Zukunft sorgen müssen, wenn sie eine rechtssichere Anwendung der 50+1-Regel anstrebt.”
Dort ist es ja so, dass der “Mutterverein” gar keine Mitglieder aufnimmt, sondern nur Menschen aus dem Red Bull Konzern dort Mitglieder sind. Soweit ich weiß, kann man als Normalsterblicher nur Mitglied in einem Förderverein werden, der aber null Einfluss auf das Geschäft hat.
Ich glaube, dass das sogar das größte Problem der vier Genannten sein dürfte. Leverkusen und Wolfsburg können wahrscheinlich relativ schnell eine ähnliche Anpassung wie Hoffenheim machen, ohne dass sich groß was ändert. Wie sich die Situation in Hanover darstellt kann ich wegen des sit Jahren verfahrenen Streits und einer noch komplexeren Struktur als bei uns allerdings nicht wirklich beurteilen.
Andere Frage:
Warum kommen im Pressespiegel immer zig mal dieselben Links zum gleichen Artikel?
Und wann hört dieses ewige “Cookie-Gezeter” auf, bei dem man beim Lesen von Artikeln 10x die Cookies bestätigen muss? Das nervt echt brutal.
Danke Euch.
Das beobachten wir auch schon seit einiger Zeit und haben noch nicht verstanden, wieso das genau passiert. Sind aber dran.
In der App werden wir das leider nicht fixen können. Wir sind froh, dass wir sie anbieten können, aber diesen Bug bekommen wir ohne den Einsatz von viel finanziellen Mitteln nicht weg. Das können wir nicht stemmen.