Satte elf Tore bekamen die Zuschauer im Zürcher Hardturm heute vor 67 Jahren zu sehen. Nach 90 Minuten unterlagen die heimischen Grashoppers den Gästen vom TSV 1860 München mit 5:6.

Aufstieg in die höchste Spielklasse

Die Spielzeit 1954/55 verbrachten die Löwen in der II. Division Süd, der damals zweithöchsten Spielklasse im süddeutschen Raum. Statt sich mit dem 1. FC Nürnberg, dem Karlsruher SC oder Eintracht Frankfurt zu messen, hießen die Gegner damals ASV Cham, ASV Durlach und VfL Neustadt/Coburg. Am Saisonende stieg der TSV 1860 jedoch als Meister zusammen mit dem Zweitplatzierten, der Viktoria aus Aschaffenburg, in die Oberliga auf. Fun Fact am Rande: Der FC Bayern beendete die Spielzeit in eben jener Oberliga als abgeschlagener Tabellenletzter und musste den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.

GC hingegen war zu dieser Zeit in der Schweiz ein etablierter Erstligist, war 1952 Meister geworden und auf dem internationalen Parkett ein beliebter Gegner. In der Saison 1954/55 begaben sich die Eidgenossen auf eine zweimonatige Weltreise, absolvierten 18 Freundschaftsspiele und nutzten die gesammelte Erfahrung zum erneuten Titelgewinn im Jahr 1956.

Historische Stätte, bekannter Schiedsrichter

Das Stadion Hardturm diente dem Grashopper Club Zürich seit 1929 fast 80 Jahre lang als Heimspielstätte, ehe es 2007 abgerissen wurde. Bis heute hat das Zürcher Stimmvolk vier Mal über einen möglichen Neubau abgestimmt, der Baubeginn ist bislang jedoch nicht erfolgt.

Am 14.06.1955 gastierte also der TSV 1860 bei den Grashoppers und beide Teams sorgten für ein Spektakel. Schiedsrichter im Hardturm war damals übrigens Gottfried Dienst, der 1966 das WM-Finale zwischen England und Deutschland in Wembley leiten sollte.

Börstler trifft dreimal für 1860 gegen die Grashoppers

Gleich elf Treffer durften die 3.000 Zuschauer an diesem Dienstag Abend bestaunen, wobei sich Löwenstürmer Ferdinand Börstler gleich dreimal in die Torschützenliste eintragen konnte. Zudem hielt 1860-Torhüter Pilz beim Stand von 4:6 noch einen Handelfmeter des Zürchers Moser, sodass am Ende die Gäste aus München den Platz als Sieger verließen.

Bereits am Folgetag waren die Löwen erneut im Einsatz. Beim FC La Chaux-de-Fonds in der Romandie verlor der TSV 1860 nach hartem Kampf durch ein spätes Gegentor mit 2:3.

Die Aufstellung der Löwen

Trainer Max Schäfer setzte beim Spiel gegen die Grashoppers auf folgende Elf des TSV 1860.

Pilz – Köbler, Hasenstab – Lesjak, Sommer, Pledl – Zausinger, Mondschein, Börstler, Pelicon (Gerum), Hornauer

Tore:
1:0 Ballaman (8.), 1:1 Börstler (11.), 2:1 Vuko (20., Elfmeter), 2:2 Mondschein (35.), 2:3 Börstler (41.), 3:3 Jäger (??.), 3:4 Sommer (66., Elfmeter), 3:5 Mondschein (72.), 4:5 Duret (??.), 4:6 Börstler (??.), 5:6 Vuko (90.)

Die statistischen Daten wurden dem Löwen Kompendium von Thorsten Ruinys entnommen.

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