Über Clickbaiting und reißerische Schlagzeilen beim TSV 1860 München

Mit Clickbaiting und reißerischen Schlagzeilen – auch rund um den TSV 1860 – generiert man Klicks und Aufmerksamkeit. Sechzger.de möchte sich an dieser Stelle entschuldigen.

Wir haben´s getan – echt jetzt?

“Wir haben´s getan, zum allerersten Mal…” sang die Band „Echt“ im Jahre 1998. Selbsterklärend ging es in diesem Lied nicht um Schlagzeilen oder gar Clickbaiting. Letzteres gab es damals noch gar nicht. Für die unter uns, die mit dem Begriff „Clickbaiting“ nichts anfangen können:

Was ist eigentlich Clickbaiting?

Mit Clickbaiting wird medienkritisch ein Prozess bezeichnet, Inhalte im www mit einem Clickbait anzupreisen. Darunter versteht man eine reißerische Überschrift, oftmals versehen mit einer sog. Neugierlücke, die zum Anklicken des Artikels verführt. Dadurch werden mehr Zugriffe und somit mehr Werbeeinnahmen generiert. Ausführlicher erklärt wird das auf Wikipedia.

Für Redaktionen, egal ob in den großen Verlagshäusern oder bei kleinen Blogs ist Clickbaiting ein zweischneidiges Schwert. Einerseits generiert es höhere Werbeeinnahmen, auf die sie dringend angewiesen sind. Andererseits verärgert es auch viele Kunden, weil es zu immer reißerischen (und dümmeren) Schlagzeilen verführt bzw. fast schon nötigt, um im Wettbewerb zu bestehen.

Clickbaiting funktioniert

Wer z.B. am heutigen Tage „München“ bei Google eingibt, sieht in den plakativen News deutlich, dass ein Clickbait-Suchtreffer ganz weit vorne platziert ist.

Wir haben´s getan, zum allerersten mal… eine reißerische Schlagzeile über den TSV 1860

Am 27. Februar haben wir es getan, unserer Meinung nach zum ersten Mal. Wir haben den Bericht aus dem Landtag mit der Überschrift „Benny Lauth! Ausgebautes Grünwalder Stadion wäre Ideallösung für 1860!“ überschrieben. Im Artikel stand bzw. steht immer noch, dass Benny eine deutlich größere Lösung als die jetzt anvisierten 18 000 meint und diese Lösung sehr kritisch sieht, aber das ging dann leider etwas unter.

Ist es wichtig oder unwichtig?

„Ist es wichtig oder unwichtig“ fragen Echt in ihrem 1998er-Hit weiter – und haben damit eine schöne Steilvorlage gegeben, für die Kritik, die wir uns dafür eingefangen haben.

Unwichtig:

Was selbsternannte 1860-Experten, die in den letzten Jahren kaum einem Löwen-Spiel live gefolgt sind, in einem Youtube-Blog über uns von sich geben, ist ganz klar in die Kategorie „unwichtig“ einzuordnen. Wie ernst soll man auch einen „Journalisten“ nehmen, der auf Facebook Beiträge liked und wohlwollend kommentiert, in denen steht, „KHW hätte Backpfeifen verteilt für diese Ruinenfreunde“?

Wichtig:

Wichtiger ist für uns da schon die Kritik, die von der Basis der Löwenfans kam. Dass diese Art der Berichterstattung viele – gelinde gesagt – „nicht gut“ finden würden, ist bei uns angekommen.

Zu harte Kritik?

Natürlich könnte man dem entgegenhalten, dass im Artikel ja die komplette Aussage drinnen steht und nichts weggelassen wurde. Oder dass das ein einmaliger und nicht beabsichtigter Ausrutscher war. Auf inzwischen fast 1300 Artikel innerhalb etwas mehr als eines Jahres.

Oder dass etwas mehr positives Feedback bei gelungenen Artikeln schön wäre, aber da verhält es sich wohl wie meist in Bayern: „Ned gschimpft is globt gnua“.

Wir betrachten die Kritik als Ansporn, denn sie zeigt deutlich, welchen Anspruch unsere Leser an sechzger.de haben. Wenn man die letzten Tage Revue passieren lässt, dann vermutlich auch zurecht. Zwei Beispiele an dieser Stelle:

Peter Grosser:

Wo andere aus dem Tod einer Löwen-Ikone über 20 (!) Artikel gemacht haben, gab es bei uns genau drei.
1. Die Meldung über den Tod. Übrigens als erstes, obwohl wir davor sogar noch den TSV 1860 informieren wollten, damit der Verein die Meldung als erstes bringen kann. Leider war die Presseabteilung gerade in einer Besprechung.
2. Den Nachruf.
3. Den Ort für die Kränze und zum Gedenken

Gerhard Schnell und sein Rücktritt:

Aus unseren persönlichen Erfahrungen könnten wir locker ein Dutzend Artikel über den bei der ARGE zurückgetretenen Gerhard Schnell machen und somit die Woche füllen. Aber wem hilft das? Dem TSV 1860 sicher nicht.

„Du trägst keine Liebe in Dir“ war der nächste Hit von „Echt“ nach „Wir haben´s getan“. Das wollen wir uns dann wirklich nicht vorwerfen lassen. Deshalb den Blick nach vorne.

Die Löwen starten in eine neue Woche. Widmen wir uns der Analyse in der Rückschau des Duisburg-Spieles Mittags in der Taktiktafel um 11:45 Uhr – und dann weiter vorwärts, es geht nach Halle.

Update: Die TAKTIKTAFEL:

Die Niederlage des TSV 1860 gegen Duisburg in der TAKTIKTAFEL

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