Die Stadt München startet zeitnah mit der Sanierung vom Dach im Olympiapark. Die Konstruktion ist in die Jahre gekommen und muss erneuert werden.
78.000 m² Plexiglas
Bereits seit 2015 untersuchen die Stadtwerke München das Dach im Olympiapark für eine umfassende Sanierung. Dabei sollen unter anderem die Plexiglas-Scheiben ausgetauscht werden. Sie sind in die Jahre gekommen, doch auch die Halteseile und Stützpfosten bedürfen einem gründlichen Check. Hier sind nach aktuellem Stand ebenfalls Maßnahmen notwendig. Insgesamt gehen die Stadtwerke von einer Sanierung aus, die “deutlich über den Austausch der Eindeckung hinausgehen wird“.
Insgesamt geht es dabei um eine Dach-Oberfläche von 78.000 m², die neben dem Stadion auch weitere Teile im Olympiapark überdeckt. Rund die Hälfte der Fläche ist über der Haupttribüne vom Olympiastadion zu finden (34.550 m²). Schon einmal wurde die Konstruktion erneuert. Mitte der 90er Jahre wurde hierfür rund 60 Mio. € fällig. Für die jetzige Sanierung geht der Stadtrat von aktuell 84 Mio. € aus. Doch die Formulierung in der zugehörigen Sitzungsvorlage lässt darauf schließen, dass die Kosten höher liegen könnten.
Die Kosten für die Sanierung der Zeltdach-Eindeckung können derzeit von SWMS (Anm. der Red.: Stadtwerke München Services GmbH) bzw. OMG (Anm. der Red.: Olympiapark München GmbH) seriös nicht angegeben werden. Die aktuell von der SWMS angegebene Grobkostenschätzung von rd. 84 Mio. € netto für Planung und Ausführung der Erneuerung der Plexiglas-Eindeckung basiert noch nicht auf konkreten Planungen.
Maßnahmen am Dach vom Olympiapark teurer als Grünwalder Stadion
Das lässt die ebenfalls geplanten Baumaßnahmen am Grünwalder Stadion in einem anderen Licht erscheinen. Nach aktuellen Schätzungen müssen hier 70 bis 80 Mio. € investiert werdem, um unter anderem eine Kapazitätserweiterung, die Einrichtung von VIP-Logen und Ertüchtigung für die 2.Bundesliga zu ermöglichen. Für das Dach im Olympiapark ist hingegen schon jetzt mehr Geld eingeplant. Eine Ablehnung des Austausches wäre das Ende für den Olympiapark in seiner jetzigen Form. Am morgigen Dienstag ist das Dach vom Olympiapark Thema im Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft. Es wird von einer Zustimmung und baldigem Beginn der Maßnahmen gerechnet. Im besten Falle soll die Sanierung bis Ende 2027 abgeschlossen sein.
Türkgücü nicht betroffen
Die Austragung der Spiele von Drittligist Türkgücü ist davon unabhängig. Das letzte Spiel im Münchner Olympiastadion trugen die Neuperlacher vergangenen Samstag aus. Als nächstes steht ein Auswärtsspiel bei Wehen Wiesbaden an. Ob es für den Verein danach überhaupt noch weitergeht, ist aktuell mehr als ungewiss. Sollte Türkgücü die Saison sportlich wie geplant beenden, werden die restlichen vier Heimspiele in der Saison 2021/22 im Grünwalder Stadion ausgetragen.
Eine Frage, die mich schon länger beschäftigt ist, ob das Olympiastadion ohne Komplettüberdachung jemals eine Lizenz für die 1. oder 2. Liga bekommen würde. Soweit ich weiß ist das doch eine Anforderung an das Stadion? Sollte das so sein, könnte man doch jegliche Diskussionen der Olympiastadionverfechter damit beenden, weil es dort niemals eine Vollüberdachung geben wird! Vielleicht hat einer von Euch hierzu mehr Wissen?
Wenn man ein paar kommentare hier liest muss man sich schon auch etwas wundern. 70-80 mio für ein zweitligataugliches stadion mit gerade mal 3000 plätzen ist ok(ja ich weis es entstehen mehr vip plätze),aber über ein kulturdenkmal für münchen,deutschland wird gelästert. Man sollte etwas fair bleiben finde ich. Das olympiastadion und das oly gelände sind ein wahrzeichen münchens,bayern und sollte doch auch wie das GWS mit respekt behandelt werden
Ich denke, es geht den meisten Personen hier um die Relationen.
Da darf man gespannt sein was auf der 24er Kasperlseite darüber berichtet wird und was seine Maulhelden dazu sagen die immer gesagt haben wie unfassbar teuer und Geldverschwenderisch der Umbau vom 60er ist-wobei anscheinend wird der kein Wort darüber schreiben…
Ach Regensburger, den “Erben” ist ja auch gerade erst aufgefallen, dass zunächst das Oly saniert werden muss, eh das GWS dran kommt (sind im Podcast völlig überrascht von dieser “neuen” Info). Dabei stand das schon vor einem Jahr (Mai 2021) in der Zeitung. Man müsste halt nur seinen eigenen Kosmos verlassen und offen sein für neutrale Informationen, dann wären auch die “Erben” jetzt nicht überrascht…
“Mit der neuen Anlage wäre das Stadion auch für Fußballspiele der Zweiten Bundesliga gerüstet. Wenn das Grünwalder Stadion saniert wird, könnten dort nach Bedarf auch der TSV 1860 oder Türkgücü München spielen, so Schöne”.
Also schon damals lautete es: Erst Oly sanieren, dann das GWS (und zu dieser Zeit soll 1860 dann im Oly spielen).
Olympiastadion: Stadt greift für Sanierung tief in die Tasche | Abendzeitung München (abendzeitung-muenchen.de)
Für eine uralte Ruine, die eigentlich kaum einer braucht. Konzerte gehen auch ohne Dach, da hat der Großteil der Plätze jetzt schon eh keins. Und außerdem: Keinen einzigen Platz mehr! 😉
Man muss sich langsam mal realistisch überlegen, ob Ausgaben von vsl. über 100 Millionen Euro oder mehr (so ist die Einschätzung ja eigentlich formuliert) da noch zielführend sind. Halle & Schwimmbad könnte man dann mit etwas dauerhaftem überdachen. Denn dieses System war ja nie auf Dauer ausgelegt, die Lebensdauer des Daches war damals auf 15 Jahre geplant.
Das ist aber so als würde man den Eiffelturm in Paris abreißen. War ja auch nur für die Weltausstellung 1889 gedacht 😉
Mal im Ernst: Baudenkmäler sind selten wirtschaftlich zu betreiben, sie sind aber ein Teil unserer Kultur. Man darf nicht alles nur nach Euro und Cent bemessen (und das sagt ausgerechnet der Kassenwart…). Daher sollte man das weltberühmte Zeltdach schon restaurieren.
München: Bewerbung für Weltkulturerbe Olympiapark – München – SZ.de (sueddeutsche.de)
Naja, das hinkt schon gewaltig. Beim Eiffelturm hat wsl. so ziemlich jeder Erdenbürger eine Vorstellung davon, er wird in unzähligen, auch internationalen, Filmen und Büchern referenziert. Sogar einige Nachbauten stehen an diversen Orten. Wieviel die Eintrittsgelder zum Unterhalt beitragen weiss ich allerdings nicht.
Das Olympiastadion kennt außerhalb Deutschlands wohl kaum einer. Ebensowenig wie das in Montreal oder das in Sydney. Sind auch nette Konstruktionen. Aber halt auf Dauer eher irrelevant.
Das Oly ist für mich ehrlich gesagt so negativ besetzt, dass ich auch mit einem Totalabriss wenig Probleme hätte. Das wäre aber tatsächlich nicht so sinnig, da man es durchaus auch für einige Großveranstaltungen (Leichtathletik, Konzerte) brauchen kann. Wichtiger, wie gesagt, finde ich die Konzert- und die Schwimmhalle. Und natürlich den Park. Das Radstadion hat man ja auch weggeschoben und wahrscheinlich wird des dem Eissportzentrum langfristige ebenfalls an den Kragen gehen, wenn die Dosen raus sind.
Naja, das ist jetzt natürlich schon übertrieben. Gerade diese markante Dachkonstruktion ist durchaus weltweit bekannt und erhaltenswert. Allerdings geht die Kosten-Nutzen-Rechnung halt nur sehr bedingt auf – gerade auch in Hinblick auf die Bedürfnisse des TSV 1860…
Und das für 3000 Plätze mehr!!!
Im Olympiastadion gibt es nicht einen zusätzlichen Sitzplatz – aber dennoch muss man 80 Mio. investieren – um den Bestand zu sichern. Nachweislich direkt wird es sich nicht finanziell amortisieren, aber es ist ein Wahrzeichen und auch touristisch interessantes Bauwerk.
Beim Sechzger-Stadion ist das etwas anderes. Hier geht es darum, ein fussballtaugliches Stadion (das einzige 3.Liga-taugliche in städtischer Hand) zu modernisieren, wobei sich diese Modernisierung über zusätzliche Einnahmen (teilweise)tragen soll. Und da spielt nicht nur 1860 sondern auch andere Vereine drin. Berlin unterhält neben dem Oly glaube ich fünf drittligataugliche Stadien. In wie weit die auch 2.Liga tauglich wären ist mir nicht bekannt.
Aber zumindest ein zweitligataugliches Stadion braucht eine Metropole, genauso wie eine Konzerthalle/Kulturzentrum. Und in den Gasteig werden ja 450 Mio. investiert und das ohne dass es einen einzigen zusätzlichen Sitzplatz geben wird!
Das wir ironisch gemeint…