Die Stimmung bei den Löwen sollte wieder gut sein. In Essen ist unsere Mannschaft auf die Siegerstraße zurückgekehrt und das in souveräner Manier. Ein einstelliger Tabellenplatz ist die Folge und die Gefahr nach unten abzurutschen auch erstmal gebannt. Doch leider diskutiert alles nur über den Polizeieinsatz bei der Rückfahrt, durch den es leider einige Verletzte gab. Solche Probleme hat unser nächster Gegner nicht, denn zwischen Bielefeld und Gütersloh geht es weitaus ruhiger zu. Zu uns kommt der Sportclub Verl von 1924 e.V..
Aktuelles – Die Ausgangssituation
Wer allgemein etwas über den SC Verl wissen möchte, sollte sich unbedingt unsere letzte Talk Folge anhören. Hier hatten wir den Verler Sportvorstand zu Gast, ohne den es den Verein in der heutigen Form nicht geben würde!
Die Ostwestfalen stehen aktuell auf Platz 14 der Tabelle, sind mit 22 Punkten aber nur zwei Zähler hinter dem TSV auf Rang 9. Die aktuelle Bilanz liegt bei 5-7-5, die Remis-Könige haben also sogar seltener verloren als die Löwen. Auch sonst scheint die Saison ähnlich durchwachsen zu verlaufen. Nach vier Niederlagen am Stück im September hat man sich mittlerweile aber wieder gefangen. So hat man in der Liga seit vier Partien nicht mehr verloren. Zuletzt besiegte man Aue auswärts mit 2:5 und trotzte Saarbrücken daheim ein 1:1 ab. Unsere Mannschaft sollte also gewarnt sein, denn mit den Mannen von Trainer Alexander Ende ist immer zu rechnen.
Kader & Transfers
Wie bei kleineren Vereinen üblich geben sich auch beim SC Verl viele Spieler die Klinke in die Hand. Vor dieser Spielzeit gab es 17 Zugänge und 16 Abgänge, besonders bei den Zugänge setzte man dieses Jahr auf Leihen.
Innenverteidiger Tore Paetow (28) war Preußen Münster 150 000€ wert, dies war der einzige Transfer für den Geld floss. Stammkeeper Luca Unbehauen zog es in 2. niederländische Liga zum FC Emmen. Nico Ochojski (25, RV) machte mit Regensburg den Aufstieg mit und Adrian Fein (25, ZM) ging zur Konkurrenz nach Mannheim. Die meisten anderen Abgänge erfolgten in die Regionalligen, so wurde z.B. Ex-Junglöwe Marco Mannhardt nach Illertissen verliehen.
Fürs Tor wurde Philipp Schulze (21) aus Wolfsburg, im Sturm Chilohem Onuoha (19) aus Köln ausgeliehen. Auch fürs Toreschießen holte man Jonas Ahrweiler (27) von Austria Klagenfurt und Dominik Steczyk (25) aus Münster. Im Mittelfeld wirbelt jetzt Timur Gayret (25) aus Halle.
Von den etablierten sticht besonders Kapitän Fabio Gruber heraus, der 22-jährige spielte vor zwei Jahren noch für Augsburg II in der Regionalliga Bayern. Im Mittelfeld hält Patrick Kammerbauer (27) den Laden zusammen und hat als einziger Kicker alle 17 bisherigen Spiele gemacht. Dauerbrenner im Sturm ist Yari Otto (25), der aber bisher nur auf 2 Scorer kommt. Erster in dieser Wertung ist Berkan Taz (25, OM) mit 2 Toren und 6 Assists, der in der Vergangenheit auch schon bei den Löwen gehandelt wurde.
Löwenpower: –
Vereinsgeschichte
Gegründet wurde der SC Verl am 6. September 1924. Vier Jahre später stieg man in die 1. Kreisklasse auf. 1931 folgte der erste Titel, der Gau-Pokalsieg im Kreis Wiedenbrück. im nächsten Jahr stieg der SC in die 2. Bezirksklasse auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand man sich auf Kreisebene wieder, mit einem kurzen Abstecher in die Bezirksklasse.
Erfolge konnte Verl ab 1960 verzeichnen, nachdem man den Nachwuchs stärker ausgebaut hatte. In diesem Jahr erreichte der Club wieder die Bezirksklasse worauf zehn Jahre später der Aufstieg in die Landesliga Westfalen (4. Liga) folgte. Kurz davor war der Unternehmer Wolfgang Beckhoff als Präsident und Sponsor in den Verein eingestiegen. Damit wehte ein neuer Wind in Ostwestfalen, man etablierte sich in der Landesliga und zeigte ansprechende Leistungen. Die Firmen “Beckhoff – New Automation Technology” und “Elektro Beckhoff” sind heute noch Hauptsponsoren. Im Zuge der Schaffung der Oberliga stieg man systembedingt in die Verbandsliga auf. In der Saison 1979/80 nahm der Verein dann das erste Mal am DFB-Pokal teil. Im Jahr 1985 war es nach konstant starken Platzierungen endlich so weit und der SC stieg als Meister in die Oberliga Westfalen, also in die dritte Leistungsstufe, auf.
Auch hier hatte man keine Anpassungsschwierigkeiten, geriet aber in der verflixten zweiten Saison in Abstiegsnöte. Danach kehrte aber der Erfolg zurück, 90/91 wurde man Meister und nahm an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teil. Die Chance konnte aber nicht genutzt werden und Verl wurde Vierter. In der folgenden Spielzeit gewannen die Schwarz-Weißen zum ersten Mal den Westfalenpokal. 1992/93 wurde man Vizemeister und qualifizierte sich für die deutsche Amateurmeisterschaft. Um 1994 die neue Regionalliga zu erreichen, verstärkte sich der Club und war schließlich auch erfolgreich.
So trat man in der neuen dritten Spielklasse an und wurde direkt Zweiter. In den folgenden Jahren konnte man die Klasse halten und 1999 zum zweiten Mal den Landespokal gewinnen. Auch für die zweigleisige Regionalliga qualifizierte Verl sich, musste aber 2003 nach 17 Jahren in Liga 3 wieder in die Oberliga absteigen. Der direkte Wiederaufstieg misslang, die Rückkehr konnte aber nach einigen knappen Entscheidungen zuvor in der Saison 2006/07 errungen werden. Zusätzlich gewann man wieder den Westfalenpokal.
Den Umstieg in die neue, eingleisige dritte Liga wurde in der Aufstiegssaison verpasst und Verl musste in der Regionalliga verbleiben. In dieser Zeit verlor man auch zweimal im DFB-Pokal gegen unsere Löwen. Auch im Wettskandal 2009 war der SC verwickelt, die betroffenen Spieler wurden hinausgeworfen. Man schwamm folgend in der Regionalliga mit und verpflichtete 2017 Guerino Capretti als neuen Trainer. Nun kehrte der Erfolg langsam zurück und man erreichte 19/20 zum ersten Mal das 1/8-Finale des DFB-Pokals. In der wegen Corona abgebrochenen Saison, durfte Verl, da Rödinghausen nicht aufsteigen wollte, als Zweiter an den Relegationspartien gegen Lok Leipzig teilnehmen. Die Chance wurde genutzt, man stieg zum ersten Mal in die 3. Liga auf und war im Profifußball angekommen.
Seitdem ist der SC Verl fester Bestandteil von Liga 3 und professionalisiert seine Bedingungen. Nach der aktuellen Spielzeit wird hinter den Kulissen das Zepter weitergereicht. Der bisherige Architekt des Erfolgs der letzte Jahrzehnte, Raimund Bertels, übergibt an den bisherigen sportlichen Leiter Sebastian Lange.
Der Sportclub vereint ca. 1 400 Mitglieder in seiner Fußballabteilung, welche aus ca. 30 Mannschaften im Spielbetrieb besteht. Neben Herren und Jugendfußball gibt es auch eine Frauensparte mit einer Nachwuchsabteilung. Der Profibetrieb ist nicht ausgegliedert. Eine Herren-Amateurmannschaft, die Dritte, spielt in er Kreisliga A.
Fanszene
Wie zu erwarten ist die Fanszene des SC Verl überschaubar. Am bekanntesten dürften die Ultras der “Curia Verl” sein. Daneben gibt es noch vier weitere offizielle Fanclubs. Die Curia, sowie “Neunzehn24”, “Verler Wölfe 86” und die “Jäger-Meister-Chicas Verl” wurden erst in den 2020ern gegründet. Absolutes Urgestein ist “Der harte Kern”, mit dem Slogan “Bauernpower since 1999”. Letztere sind zur aktiven Szene zu rechnen wie auch noch die “Casuals Verl”.
Weitere Banner mit Aufschriften wie “SEK SUFF” und “Sextouristen”, die manchmal gesichtet werden können, sind wahrscheinlich den genannten Gruppen zuzuordnen.
Über Freund- und Feindschaften ist mir nichts bekannt. bei einem Verein dieser Größe sind dieser aber normalerweise nicht sehr ausgeprägt. Rivalität gibt es ob der räumlichen Nähe wahrscheinlich zu Gütersloh und Bielefeld.
Trivia – Unnützes Wissen
- Der bekannte Trainer Roger Schmidt ist als Spieler eine Legende beim SC Verl.
- Jedes Team abseits der Profis hat einen eigenen Namenssponsor
- Ihr Heimspiel in der Relegation zur 3. Liga musste Verl aufgrund eines Corona-Ausbruchs bei der Firma Tönnies in Bielefeld austragen
Der 18. Spieltag im Überblick
Freitag | 19:00 Uhr | SG Dynamo Dresden – SV Waldhof Mannheim |
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Samstag | 14:00 Uhr | VfB Stuttgart II – BV Borussia Dortmund II |
14:00 Uhr | Hannover 96 II – FC Viktoria Köln 1904 | |
14:00 Uhr | DSC Arminia Bielefeld – SpVgg Unterhaching | |
14:00 Uhr | SV Sandhausen – FC Erzgebirge Aue | |
14:00 Uhr | SV Wehen Wiesbaden – FC Ingolstadt 04 | |
16:30 Uhr | TSV 1860 München – SC Verl von 1924 | |
Sonntag | 13:30 Uhr | FC Energie Cottbus – FC Hansa Rostock |
16:30 Uhr | VfL Osnabrück – Rot-Weiss Essen |
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19:30 Uhr | 1. FC Saarbrücken – Aachener TSV Alemannia |