Wie Ihr ja wahrscheinlich schon irgendwo in den sozialen Medien gelesen habt, hat sich eine Delegation von sechzger.de gestern Nachmittag im Hotel mit Hasan Ismaik getroffen. Wir hatten eine Einladung von Ismaik vorliegen und haben diese wahrgenommen. Und ich war dabei.

Minutiöse Vorbereitung

Wir wollten uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen und uns im Hotel mit Ismaik treffen. Ziel war, wenigstens ein paar der unbeantworteten Fragen der Beziehung 1860-Ismaik aus den letzten Jahren zu stellen. Und vielleicht ein wenig zu erfahren, was den Mitgesellschafter von 1860 zu seiner teilweise befremdlichen Kommunikation antreibt.

Dazu bereiteten wir einen mehrseitigen Gesprächsleitfaden der letzten kontroversen Aussagen von Ismaik vor und versuchten wenigstens auch einige grundlegende Fragen zu seinem Investment bei Münchens großer Liebe zu stellen. Wir waren alle sehr gespannt, was uns bei Ismaik im Hotel erwarten würde. Um unseren Leitfaden nochmal durchzugehen und mit allen Teilnehmern unsererseits zu besprechen, trafen wir uns zwei Stunden vor unserem Termin in einem Café. Die Fragen sollten feingeschliffen und das generelle Vorgehen abgestimmt werden. Währenddessen erreichten uns erste Screenshots von Arik Steen, der für das Löwenmagazin am Vormittag einen Termin hatte. Arik hatte Ismaik ein Geschenk mitgebracht und selbst auch ein Trikot überreicht bekommen. Für uns als neutrale Plattform war von vornherein klar, dass wir so etwas nicht annehmen würden, um unsere Glaubwürdigkeit und Neutralität nicht in Gefahr zu bringen.

Warten auf die Audienz

Wir trafen dann gut zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit in der Lobby des Hotels ein und warteten auf unser Gespräch bei Hasan Ismaik. Leider hatte sich wohl ein vorgängiger Termin von Ismaik verzögert und wir mussten fast eine dreiviertel Stunde warten. Während wir so warteten, schlenderte auf einmal Martin Gräfer durch die Lobby Richtung Ausgang. Kurz bevor wir dann zu Hasan Ismaik gebeten wurden, betrat Xandi Hofmann vom Bündnis Zukunft die Lobby. Natürlich in standesgemäßem Outfit mit Löwenlederhose und Wadlstrümpfen.

Sicherheitskontrolle vor Ismaiks Suite

Vor Ismaiks Suite war dann tatsächlich ein Security-Mitarbeiter postiert, der unsere Handys und den Laptop mit dem mühsam ausgearbeiteten Gesprächsleitfaden für die Dauer des Treffens konfiszieren wollte. Das war für uns ein No-Go und wir machten deutlich, dass wir ohne Handys und Laptop den Termin nicht wahrnehmen würden. Der Dolmetscher klärte dann offenbar mit Hasan Ismaik die Lage ab und wir durften dann mit den Geräten Ismaiks Suite betreten. Dort erwartete uns Hasan Ismaik im Löwentrikot unter einer Windjacke (wie meine Mutter es nennen würde) persönlich. Anthony Power, der Dolmetscher (der uns schon in der Lobby abgeholt hatte), ein weiterer Sicherheitsmitarbeiter, der konstant Sonnenbrille und womöglich eine Schutzweste unter seinem Hemd trug sowie ein mutmaßlicher Hotelmitarbeiter, der uns Kaffee servierte und ansonsten Ismaik jeden Wunsch von den Augen ablas, waren ebenfalls zugegen. Erwähnenswert ist sicher noch, dass während unseres gesamten Aufenthalts zwei Handykameras mit Heiligenscheinbeleuchtung auf die Gesprächsrunde gerichtet waren. Ob sie Szenerie filmten, wissen wir nicht. Haben wir ehrlicherweise auch vergessen, zu fragen. Vereinbart wurde aber, dass das Gespräch nicht aufgezeichnet wird. Also auch nicht von uns

Erster Eklat – sechzger.de verweigert Trikotannahme

Offenbar hatte Ismaik mit nur zwei Vertretern unseres Fanportals gerechnet und hatte zwei Heimtrikots der neuen Saison mit “sechzger.de” Beflockung als Geschenke für uns parat. Wir lehnten freundlich ab, da wir unabhängig sein und uns nicht nachsagen lassen wollen, dass wir uns durch die Annahme von Trikots beeinflussen lassen. Ismaik feuerte die beiden Trikots dann sichtbar ungehalten auf einen Schreibtisch. Für ihn war es wohl ein ziemlicher Affront, dass wir sein Geschenk nicht haben wollten. Dann nahmen wir alle Platz und unser Gespräch mit dem geheimnisvollen Investor begann. Zunächst stellten wir unser Projekt vor und Ismaik hatte einige Fragen zur Organisationsstruktur von sechzger.de. Wir erklärten, dass wir auch einen e.V. als Trägerverein haben und unsere Aktivitäten dadurch finanzieren. Ebenso war er sehr interessiert daran, wie die Redaktion arbeitet und wir mussten ihm mehrmals bestätigen, dass unsere Redakteure und selbst der Redaktionsleiter ehrenamtlich arbeiten.

sechzger.de darf Ismaik befragen

Als das geklärt war und wir ihm erklärt hatten, dass wir vereinspolitisch neutral agieren wollen und besonders im Vorfeld der anstehenden MV-Wahl allen Strömungen innerhalb von 1860 eine Plattform geben, durften wir mit unseren Fragen loslegen. Was inhaltlich diskutiert wurde, werdet Ihr heute im Laufe des Tages noch in einem gesonderten Artikel lesen können. Ich kann nur so viel sagen: Ismaik beantwortete viele unserer Fragen direkt und umgeschminkt – einige aber auch gar nicht, indem er einfach nicht auf das Gefragte einging. Ich empfand es als sehr schwierig, nur über den Dolmetscher mit ihm kommunizieren zu können. Es ist schon sehr komisch, wenn man eigentlich eine Frage an eine Person stellt und dabei eine andere anvisiert und diese direkt anspricht. Dennoch kam ein durchaus interessanter Dialog zwischen uns und Hasan Ismaik zustande. Beide Seiten nahmen dabei kein Blatt vor den Mund. An der ein oder anderen Stelle war deutlich zu merken, dass Ismaik mit unseren Standpunkten nicht zufrieden war. Daraus machte er auch keinen Hehl. Aber auch wir versuchten ihm zu verdeutlichen, dass wir viele seiner Standpunkte nicht nachvollziehen können.

Kaffee mit Anthony Power

Ein besonderes Highlight des Nachmittags war Anthony Power, der uns direkt gegenüber auf einem Sofa Platz genommen hatte. Während Ismaik natürlich auf einem riesigen Sessel am Kopfende des Tisches sitzend präsidierte. Power war geradezu zuvorkommend höflich. Als wir Kaffee serviert bekamen, fragte ich ihn “Anthony, do you want milk?” Power lächelte freundlichst zurück und sagte: “No, thank you very much, Thomas.” Als dann mein Kugelschreiber seinen Dienst versagte, bot Ismaik mir einen Kugelschreiber vom Schreibtisch an, auf den er vorher die Trikots gefeuerte hatte. Ich nahm dankend an und wollte mir den Kugelschreiber holen, aber Anthony Power sprang auf und reichte mir einen Kugelschreiber mit den Worten “Here’s a black pen”. Die ersten Worte, die ich mit dem Kugelschreiber schrieb, erschienen in roter Farbe auf meinem Block. Die ganze Runde nahm davon Notiz und es herrschte für einen kurzen Moment entspannte Erheiterung in Hasans Suite. sechzger.de notierte fortan in roter Schrift… Hasan Ismaik rauchte übrigens ununterbrochen Zigarre, als ob er nachdrücklich beweisen wollte, dass die nicht angezündete Zigarre auf dem Video vom Tegernsee ein grobes Versehen war.

Im Hotel von Ismaik geben sich die Gäste die Klinke in die Hand

Knapp zwei Stunden dauerte unsere „Audienz“. Am Ende ging es ziemlich hoppla-di-hopp und auf einmal stand nahezu das ganze Bündnis Zukunft in voller Mannschaftsstärke im Raum. Professor Lutz begrüßte uns noch versucht staatsmännisch und es entstand ein wenig Durcheinander. Dennoch verabschiedeten sich Anthony Power und Hasan Ismaik sehr höflich und respektvoll von uns. Danach mussten wir die zahlreichen, teilweise unfassbaren Eindrücke verarbeiten und kehrten ins Café, in dem wir uns vorbereiteten, zurück. In Rekordzeit konsumierten wir zwei Bier und diskutierten die Besprechung im Hotel von Ismaik rauf und runter. Es war ein denkwürdiger Nachmittag. An einigen Stellen traten offen Differenzen zwischen Hasan Ismaik und uns zu Tage. Dennoch verlief die Kommunikation immer fair und offen. Ich würde mir wünschen, dass Hasan Ismaik über seinen Schatten springt und auf diese Weise Mal mit den Vertretern des e.V. kommuniziert.

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Marmel

So ein spannender Bericht! Ich kann mir vorstellen wie ihr danach im Cafe sitzt und die Eindrücke erst mal sacken lassen musst.

Ich hätte nicht gedacht, dass er jemals mit euch spricht. Schauen wir wie es weiter geht…

Loewenpranke

Man muss sich nur das neueste BR-Interview mit ihm zu Gemüte führen.
Weiter Anschuldigungen über Anschuldigungen, krude Ansichten und verdrehte Tatsachen.
Und ständig dieses für sich Respekteinfordern während er respektlos wie eh und je ist.

Ich lass mich von ihm, der plötzlich auf großen Löwenversteher macht, nicht (mehr) einlullen und glaube diesem Menschen kein Wort.
Er ist und bleibt ein Blender, ein Ahnungsloser, ein Phantast und mir wird von Mal zu Mal schlechter, wenn ich was von ihm lesen oder sehen muss.
Sein Auftreten ist derart großkotzig und deutsche Gepflogenheiten interessieren ihn nach wie vor nicht sonderlich.
Anpassung gilt ja auch nur für andere und ganz übel ist der neue „Hofstaat“, der sich ganz tief bückt und ihm auch noch Glauben schenkt…bis die Untergebenen wieder über kurz oder lang in Ungnade fallen.
Man kann darauf wetten, dass sich die Vergangenheit wiederholen wird.

Alexander Schlegel

Kann ich Wort für Wort unterschreiben … 👍

Michael_aus_der_Kurve

Richtig. Warum sollte es GERADE DIESMAL anders laufen?

Eurasburger1860

ich habe großen Respekt vor eurer Arbeit! @sechzger.de !!

Aus meiner Sicht ist die Annahme eines Geschenkes von jemandem der 24/7 versucht gegen die geltenden Regeln im deutschen Fußball vorzugehen, ehrenamtlich Tätige zu beleidigen, zu verleumden und zu verklagen, absolut indiskutabel. Sein übles Verhalten gegüber fast aller Präsidenten der letzten 13 Jahre ist nicht mit seinem Kulturkreis zu entschuldigen. Macht man das, ist das eine Beleidigung an alle anderen Menschen aus der Region, die sich völlig normal benehmen.

Mir ist kotzübel geworden, als ich Ismaiks Bilder von Arik gesehen habe. Vor allem aber ist der Kommentar von Ismaik dazu in bester „Patenmanier“, oder fällt das nir mir auf?

Es gibt ein Sprichwort: Handeln kommt von Hand und nicht von Maul! Daran sollte man Herrn Ismaik, seine Vasallen und die HAMpelmänner messen.

1860ZELL

Es liest sich, als hätte Ismaik seine charmante Art präsentiert. Andere haben sich davon blenden lassen: “Peter Cassalette schwärmt von Fußball-Fachmann Hasan Ismaik” (AZ 15.02.2017) War es bei PC die eher manipulative Seite?
Das sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, wie seine letzten Statements ergeben haben, dass er bereit ist, wenig empathisch und verletzend Andere zu attackieren. So bereits am 02.01.2013 in der AZ: “Warum sollte ein alter Mann wie Schneider am Präsidentenposten festhalten? Die einzige Erklärung ist, dass seine persönlichen Interessen und sein Öffentlichkeitsdrang ihn dort halten”, erklärte der Investor über den 65-Jährigen. Damit hatte Ismaik einen nicht revidierbarer Affront begangen. Und endete wohl nicht mit der Attacke gegen einen User: “Das ist mein Club, nicht dein Club. Verlasse ihn und suche einen anderen Club. Wir wollen dich nicht und wir wollen keine Leute wie dich”

Ob er diesmal auf die Darstellung seiner Prahlsucht
(AZ 05.06.2011: In Kürze wolle er einen Fonds über 200 Millionen Euro auflegen. Dieser solle sich ausschließlich auf Firmenkäufe und Beteiligungen in Deutschland konzentrieren. „Er wird deshalb auch aus Deutschland geführt“, so Ismaik.)
und auf die Opferrolle (Leider hatte ich die Verträge nicht richtig gelesen, weil 1860 in Not war und ich sofort helfen musste) verzichtet hat, wird sich zeigen.

Benjisson

Die Diskussion um das Geschenk finde ich albern.

Wenn das Geschenk nicht annehmen will nehme ich es nicht an. Punkt!

Wenn der Andere es erwartet dass ich das Geschenk annehme (was ja immer erwartet wird bei jedem Geschenk) dann ist das nicht mein Problem.

Alexander Schlegel

Die Diskussion um das Geschenk finde ich albern.

Geht mir genauso. Das soll jeder so handhaben, wie er mag. Punkt. Wirklich albern, sich da immer Sorgen zu machen, dass man nur ja alles dem Herrn genehm macht. Den aufrechten Gang vergessen viele schnell, wenn einer mit dem großen Geldbeutel kommt.

Loewentrio-Felix

“Sechzger.de freut sich über Trikot-Geschenk von Hasan”

Was wäre daran schlimm?

Trikot annehmen bedeutet ja nicht, dass ihr dann beste Freunde seid.

Alle finden es gut, wenn beide Seiten miteinander sprechen. So eine große Bedeutung haben kleine Geschenke und Fotos davon für mich nicht. Da macht ihr euch schon sehr viele Gedanken.

Hättet ihr ein Interview mit FC Pipinsried gemacht und die schenken euch ein Trikot, hättet ihr es sicher angenommen.

Wir nehmen prinzipiell nichts vom Investor an, kein Geld vom Investor für 1860 und auch keine Trikots für uns. So würde ich es verstehen.

Dennis M.

Glaube, das wäre der Wunsch der meisten Löwenfans. Man muss nicht befreundet sein. Aber immerhin kommunizieren und sich respektieren.

1860ZELL

Wie häufig hat Hasan Ismaik in der Vergangenheit Interviews von sechzger.de und Löwenmagazin abgelehnt? Da stellt sich doch die Frage nach dem Motiv von Ismaik für dieses Treffen. Für mich ist das seinem Wahlkampt geschuldet und nicht der Absicht in lauteren Gründen

Dennis M.

Daran wird er sich natürlich messen lassen müssen. Es wird nur über einige Dialoge gehen.

Nuernbergloewe

Liest sich wie ein Besinnungsaufsatz. Dass die Trikots abgelehnt wurden, ist ein unfreundlicher Akt, finde ich nicht gut.
Ihr seid keine Beamten.

Christian Jung

Es geht darum, wass Hasan Ismaik dann z.B. mit Fotos von der Übergabe der Trikots machen kann (siehe Löwenmagazin). Das wollten wir nicht. Wir sind neutrale Berichterstatter.

Dennis M.

Das hättet ihr ihm aber auch so kommunizieren können, Christian 😉. Glaube nicht, dass Herr Ismaik so ein Unmensch ist und er etwas getan hätte, was wissentlich nicht euer Anliegen ist. Kommunikation ist immer wichtig:).

Trotzdem ein wichtiger 1. Schritt.

LG

Dennis

age

Glauben heißt nichts wissen, Dennis und das der Typ vor nichts scheut, dürfte auch dir bekannt sein.

Dennis M.

Das ist korrekt. Finds aber gut, dass endlich persönlich gesprochen wird. Dass ständig übereinander herziehen bringt nix.

1860ZELL

Handelt Ismaik nicht nur ausschließlich nach dem, was sein Anliegen ist? Sein Anliegen ist die Alleinherrschaft über die TSV KGaA. Dafür lässt er zur Not die Profi-Fußball-Mannschaft zu den Amateuren der Regionalliga absteigen. Es wäre auch im Interesse der KGaA gewesen, wenn der e.V. eine Sporthalle baut, betraf aber nicht das Anliegen von Ismaik. Und wenn sein Anliegen wie 2016 ist, er müsse den TSV disziplinieren, wandelt er gegen die Interessen der KGaA Darlehen nicht, sodass diese 750.000 € Lizenzstrafe an den DFB hat zahlen müssen.

Und dann werden investorenseitig Krokodilstränen vergossen darüber, welche unvorteilhafte Trainingsmöglichkeiten die Boxer haben. Richtig, das wäre lange behoben, wenn 2002 Wildmoser die Sporthalle hätte bauen lassen und Ismaik die Grundstücksfrage geklärt hätte. Es ist aber nicht Ismaiks Anliegen!

Und jetzt hat Ismaik ein Anliegen und das heißt Wahlkampf!

Jan Schrader

: Das hier ist der Kommentarbereich von sechzger.de und keine Diskussionsplattform für mögliche Straftaten von anderen Löwenfans. Du weißt sicherlich, wie du die Person kontaktieren kannst. Daher stell ihm deine Frage doch einfach persönlich.

Traeumer

Im arabischen Raum ein Gastgeschenk abzulehnen, ist wohl die höchst mögliche Stufe der Unhöflichkeit. Hättet ihr nach meiner Meinung annehmen sollen und dann für einen guten Zweck versteigern oder sowas.

Dennis M.

Kann man auch behalten.👍 Ist ne gute Geste.

Sei es drum. Wünschenswert wären in Zukunft persönliche Gespräche auf Augenhöhe. Es sollte versucht werden alle Löwenfans ins Boot zu nehmen und die Wünsche aller Parteien so gut es geht zu bündeln.

Alexander Schlegel

Hast Du Dir mal überlegt, dass das Gespräch im europäischen Raum stattfand und dass hier andere Regeln gelten? Warum muss sich immer alles nur nach den Gepflogenheiten des Herrn Ismaiks richten?

Christian Jung

Ich bin bekannt dafür, mich überall gegen jegliche Form von Rassismus einzusetzen. Aber “arabischer Raum” ist genau der Punkt: Wir sind hier nicht im arabischen Raum, sondern in Westeuropa und da ist eine solche Geste – mit entsprechender Erklärung (wir wollen unabhängig sein) – völlig normal. Hier spielen wir nach den Regeln, die hier gelten. Wenn wir Hasan Ismaik dereinst im arabischen Raum treffen, werden wir uns natürlich den dortigen Gepflogenheiten anpassen.
Macht Sinn?
Das mit dem Annehmen und Versteigern haben wir auch diskutiert. Uns aber dagegen enschieden. Wenn erstaml die Insta-Offensive mit “Sechzger.de freut sich über Trikot-Geschenk von Hasan” öffentlich ist, dann interessiert die Versteigerung nachher keinen mehr.

Linksblau

SiFi oder echt so passiert? Bin verwirrt!
Spricht Hassan lt. AZ nicht Englisch?

Christian Jung

Einige wenige Brocken. Eine vernünftige Unterhaltung ist auf englisch mit ihm nicht möglich.

Benjisson

Obs nur an der Sprache liegt? 😉

kolumbus

Finde es einerseits richtig, das Trikot nicht anzunehmen, andererseits brüskiert das im arabischen Raum wahrscheinlich den Gastgeber.

Evtl. eine gute Variante falls es das nochmal gibt: Ismaik signieren lassen und zB den Löwenfans gegen Rechts spenden bzw. versteigern und den Erlös spenden. Das macht sicher alle Seiten glücklich.

Finde es super, dass ihr den Termin wahrgenommen habt und so direkt Fragen stellen könnt. Das ist mehr als der Stecksemmelmann in 15 (?) Jahren geschafft hat.
Nur wäre es wirklich wünschenswert, wenn Ismaik mit dem eV auch mal persönlich kommunizieren würde.

Christian Jung

Siehe oben: Hier ist München und eben nicht “arabischer Raum”. Daher haben wir auf das Trikot – sehr höflich dankend – verzichtet.
An einer Kommunikation mit Vertretern des e.V. ist Ismaik nicht interessiert. Und er ist dazu nicht bereit. Das hat er gestern mehrfach deutlich gesagt.

1860ZELL

Ich würde mir Gedanken darüber machen, was Ismaik mit dem Geschenk aussagen wollte. Ist es dort üblich, dass der Gastgeber (Ismaik) dem Gast (sechzger) ein Geschenk überreicht? Dann gibt es den Grundsatz: “In Saudi-Arabien gelten Geschenke nur dann als üblich (9), wenn bereits eine gute Beziehung zwischen Dir und dem Gastgeber besteht.” War es vielleicht von Ismaik ein Friedensangebot oder wollte er die Repräsentanten von sechzger vorführen?
Oder muss man nicht konstatieren, dass Ismaik die Situation total falsch eingeschätzt und die Vertreter von sechzger mit dem Geschenk in eine äußerst peinliche Situation gebracht hat? War es nicht äußerst deplaziert ein Trikot von 1860 zu überreichen in dem Sinne: Ich begrüße dich in meinem Club! Kommt damit aber nicht wieder zum Ausdruck, dass er den sechzger-Vertretern eine “Fan-Rolle” zuschiebt und erneut seine Erhabenkeit dokumentieren will?

Libero

Schöner Bericht aus einer Scheinwelt.Für mich fungiert der Geldverleiher nur als Strohmann.Ich finde ihr habt das richtig mit dem Geschenk gemacht.Solange ihr nicht den Koeman macht,ist das so in Ordnung.Man muß diesem schlechten Schauspieler auch klare Kante zeigen,das der oder das Konstrukt dahinter,hier nicht erwünscht ist.

Dennis M.

Es gibt halt auch 60 Fans, die ihm offen gegenüberstehen. Das sollte man nie vergessen – kann man also nicht pauschalisieren.

Die Kunst ist es die Interessen aller Löwenfans zu manifestieren und zu bündeln und daraus bildend den bestmöglichen Konsens zu bilden. Ich für meine Wenigkeit würde mir auch lieber regionale Geldgeber wünschen und hinterfrage auch so manches. Ich hege aber keine Abneigung gegen diesen Menschen und stehe ihm prinzipiell offen gegenüber. Hass ist nie ein guter Ratgeber.

Benjisson

Zwangsabstieg? Offen gegenüberstehen? Erschreckend! Absolut Erschreckend

age

Das mit HI als Strohmann sehe ich seit 2011 genauso, insbesondere als die direkte finanzielle Löwenrettung durch die Seitenstraße nicht zustande kam.

Reiner64

Ihr seid schmierig hetzerisch arrogant unmöglich……..
In meinen Augen unverbesserlich und der Sache dienende ,, TSV1860 München in keinsterweise hilfreich sondern nur auf Spaltung des Vereins zuständig

kolumbus

Gibts hinter der Wut auch ein paar sachliche Argumente, dass man an deinem Gedankengang teilhaben kann?

Benjisson

Ork

MaxlWastl

Weiß ich jetzt nicht ob das so zielführend ist

Benjisson

Nö nur feststellend

Vorstopper

Wie meinen?

TF4Y

Warum haben Grissboys nie Argumente bei Hand sondern immer eine primitive Sprache ?

1860ZELL

Unmöglich und unmöglich ist nur der Kommentar. Zielt dieser darauf ab, die Leser von sechzger zu spalten?

Ich halte es nicht für eine Aufgabe von sechzger, der TSV KGaA hilfreich zu sein. Ich wünsche mir eine kritische Berichterstattung. Dazu kann es gehören, den Interviewten in eine unangenehme Situation zu bringen, ihm zuverdeutlichen, dass nicht zum Tragen kommt: Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft

MaxlWastl

Die gesammelte Entourage von HI, die Geschenke, das Hotel, die Security und die Sitzkonstellation lassen tief blicken. Ich finde das Wort “Audienz” ist in diesem Kontext gut gewählt.

Solange HI wie ein Autokrat lädt und nicht versteht das egal wie viele Fanclubs er besucht dieses Verhalten in Bayern nicht zieht wird er keinen Erfolg bei 60ge finden.

Gut das ihr das Gespräch geführt hat aber der Zirkus drumherum ist mal wieder befremdlich. Die Lektionen der letzten 13 Jahre wurden anscheinend nicht gelernt.

Dennis M.

Gut, das ist halt sein Leben. Der eine raucht gerne Zigarre, der nächste taucht gerne und der Dritte strickt gern. Leben und leben lassen. Wenn ihm dieser Lebensstil gefällt und das seine Welt ist ist da ja nichts verwerflich.

TF4Y

Mich wundert sehr, dass es im Zimmer erlaubt ist. Der nächste Gast wird nicht sehr begeistert sein. Deshalb haben die meisten Hotels es verboten und unter Strafe gestellt.

Man sollte sich als Gast auch an die Gepflogenheiten des Gastlandes anpassen. Das gebietet zumindest Höflichkeit und Erziehung.

Ich renne ja auch nicht in eine Moschee ohne Oberbekleidung

Dennis M.

Da teile ich deine Meinung. 👍

1860ZELL

Ich halte es für eine grobe Unhöflichkeit und Machtgehabe, wenn der Gastgeber entgegen den deutschen Gepflogenheiten seine Gäste mit einer Dicken Zigarre vollqualmt. Da zeigt es sich wieder bei Ismaik, der Mangel an Einfühlungsvermögen: Gespräche auf Augenhöhe sabotiert er

Dennis M.

So weit würde ich jetzt nicht gehen. Die Einladung war mal ein wichtiger Schritt. Dass es einige Gespräche benötigt muss auch klar sein. Aber es ist ein Anfang. Anders geht’s nicht.

1860ZELL

Es war ein Wahlkampf-Gespräch mit einem Fanportal und nicht mehr.

Gespräche bedarf es auf Augenhöhe mit den e.V.-Vertretern und die hat Ismaik erneut kategorisch abgelehnt. Alles andere ist für mich Wunschdenken, sorry. Oder hat Ismaik sechzger.de autorisiert als Mediatoren zu fungieren?

Dennis M.

“Es war ein Wahlkampf-Gespräch mit einem Fanportal und nicht mehr.” –> Das ist schon mehr als die ganzen letzten Jahre. Dass es mehr bedarf und die gewählten Vereinsvertreter mit ins Boot geholt werden müssen ist mir schon auch klar.

“Gespräche bedarf es auf Augenhöhe mit den e.V.-Vertretern…” –> Auch das ist richtig.

“Oder hat Ismaik sechzger.de autorisiert als Mediatoren zu fungieren?” –> Natürlich nicht. Wäre aber evtl gar nicht mal die schlechteste Idee.

Dennis M.

Das ist doch mal ein positiver Anfang 👍. Dass nicht alles zu 100 Prozent von heute auf morgen klappt ist auch klar. Wenn alle Seiten aber etwas über ihren Schatten springen und aufeinander zugehen wäre dem TSV schon sehr geholfen.

Miteinander statt übereinander sprechen 👍

Dennis M.

P.S. Das Trikot darf man gerne annehmen, das hat auch was mit Respekt zu tun 😉. Ansonsten top und hoffentlich ein 1. Schritt.

1860ZELL

Wo ist das ein positiver Anfang? Ich würde das gänzlich anders bewerten und unterstellen, dass Ismaik eher eine weitere Fanspaltung versucht hat, die Dank Ablehnung der Trikots mißlungen ist.

Solange Ismaik sich nicht ohne Vorbedingungen in die Grünwalder 114 begibt und Gespräche auf Augenhöhe mit den Vereinsvertretern sucht, gibt es für mich keinen Anfang …

Dennis M.

Beim 2. Abschnitt sind wir einer Meinung. Den 1. Abschnitt sehe ich anders. Er muss aber mit den Vereinsvertretern reden, ganz klar.

HHeinz

Vielen Dank für die interessante Schilderung. Man verliert aus meiner Sicht seine Unabhängigkeit nicht dadurch dass man ein kleines Geschenk annimmt (mit der Betonung auf klein).
Ich kann die Verärgerung Ismaiks daher nachvollziehen, da es sich aus meiner Sicht dabei eher um ein geübtes Ritual, als um den Wunsch etwas zu verschenken handelt.
Immerhin wart ihr dann später nicht mehr ganz so konsequent und habt Kaffee sowie ein wenig rote Minenfarbe angenommen.

Das soll den insgesamt sehr gelungenen Bericht aber nicht schmälern. Im Prinzip läuft es anscheinend genauso ab wie man sich so ein Treffen vorstellen würde, was es auch unfreiwillig komisch macht.

Walter Raedler

Vielen Dank für euren riesigen Einsatz. Ihr macht sehr viel richtig. Das Ablehnen eines Gastgeschenks in arabischen Kreisen hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, es ist eine Brüskierung des Gastgebers, auch wenn euer Ansinnen ehrenhaft gedacht war. Auch Lob an unseren Investor, dass er sich andere Stimmen anhört, das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet.

MaxlWastl

Ich glaube egal mit welchem Kulturkreis man verkehrt sei es einem persönlich überlassen zu entscheiden was man annimmt und nicht.

_Flin_

2 Stunden sind ja eine ganze Menge. Da freu ich mich doch auf den Artikel. Spannend, dass Ismaik so intensiv Hof hält. Und positiv, dass er das diesmal nicht nur mit seinen Lakaien tut. Das Beste daran ist, dass er dann zumindest einmal die Situation ungefiltert – ausser durch den Dolmetscher – widergespiegelt bekommt.

P.S. hoffentlich trifft er sich ebenfalls mit der aktuellen Geschäftsführung. Die Hoffnung, dass er sich mit dem Verein trifft, habe ich ja schon aufgegeben

Last edited 7 Monate zuvor by _Flin_
Steffen Lobmeier

Dann bin ich ja mal gespannt auf den Artikel, in dem es um das Inhaltliche der Diskussion geht.

Dem Abschlusssatz der Giesinger Gedanken schließe ich mich an.