6:0 in Duisburg. In Worten: sechs zu null, meine Damen und Herren! Furiose Löwen überrollen den MSV Duisburg und gewinnen hochverdient im Wedaustadion. Wann hat sich bitte eine Auswärtsfahrt das letzte Mal so gelohnt?
Eine neue Einheit: Tore / 100 Kilometer bei den Löwen
Rund 630 Kilometer trennen München und Duisburg – eine gewaltige Distanz für einen Sonntag, den am Ende etwa 750 Löwenfans auf sich nahmen. Sie sollten nicht enttäuscht werden und wurden mit zahlreichen Treffern belohnt. Bär (2x), Lex, Biankadi, Greilinger und Deichmann sorgten für einen unglaublichen 6:0-Auswärtssieg beim MSV Duisburg. Kapitän Stefan Lex wuchs über sich hinaus und erzielte nicht nur einen eigenen Treffer, sondern war an gleich vier weiteren Treffern direkt beteiligt. Marcel Bär markierte seine Treffer 16 und 17, er hat damit noch beste Chancen auf die Torjägerkanone in der 3.Liga.
Als wäre es das ausgegebene Ziel des TSV 1860 gewesen, den Rückstand auf den VfL Osnabrück (drei Punkte, fünf Tore) mit nur einem Spiel zu egalisieren, agierten die Löwen in der Offensive von Anfang an zielstrebig. Nach nur 22 Minuten war die Messe in Duisburg quasi gelesen. Drei Tore lag der TSV 1860 München zu diesem Zeitpunkt in Front. Gut – wenn es jemand schafft, einen klaren Vorsprung noch zu verspielen, dann ist das Sechzig München. Aber nicht an diesem Tage: drei weitere Treffer sorgten für einen deutlichen Auswärtssieg. Ein Tor pro 100 Kilometer – damit können wir und die Löwen auswärts sicher gut leben, oder? Dem SV Meppen zittern schon die Knie für die kommende Saison…
Alles geben für den DFB-Pokal – oder etwa doch mehr?
Was vor dem Spieltag noch undenkbar war, ist bereits jetzt eingetreten. Von wegen Goldene Ananas – der TSV 1860 München belegt Platz 4 und wäre damit momentan berechtigt, in der nächsten Saison am DFB-Pokal teilzunehmen. Neben einem stimmungsvollen Spiel gegen einen höherklassigen Gegner im Grünwalder Stadion ist vor allem der finanzielle Aspekt hierbei nicht zu unterschätzen. Aber noch sind drei Spiele zu absolvieren, ehe das “Minimalziel“, wie es Michael Köllner auf der Pressekonferenz nach dem Spiel ausdrückte, erreicht ist. Als nächstes wartet der TSV Havelse auf die Löwen, der sich erhobenen Hauptes aus der 3.Liga verabschieden möchte. Auch diese drei Punkte müssen erst einmal erzielt werden. Die neue Regel sollten die Spieler dabei aber nicht anwenden, sonst gibt es keinen eigenen Treffer zu bejubeln und maximal einen Punkt auf das Konto.
Die Konkurrenz hat Federn gelassen an diesem 35.Spieltag. Braunschweig musste wegen dem Türkgücü-Aus zusehen, Osnabrück und Kaiserslautern verloren ihre Spiele jeweils. Geht da etwa noch mehr für den TSV 1860? Momentan sind es sechs Punkte auf Rang 3 sowie acht auf den 2.Platz. Allerdings haben die Roten Teufel bereits ein Spiel mehr absolviert und müssen am letzten Spieltag tatenlos zusehen. Ich selber glaube daran nicht, es wird schwer genug die lukrative Pokal-Startberechtigung zu verteidigen. Unser Redakteur Mane hat allerdings am gestrigen Sonntag das zarte Pflänzchen der Aufstiegshoffnung im Wedaustadion entdeckt. Ganz einsam und allein wächst es dort vor sich hin. Nach dem starken Auftritt haben es die Löwen nun in der eigenen Hand, eine gute Saison mit Platz 4 in der 3.Liga zu belohnen – mindestens. Wer weiß, vielleicht bejubeln wir am 14.Mai in Giesing gemeinsam doch noch mehr. Ich hätte nichts dagegen einzuwenden…