Die letzte Reise der Saison führte die Löwen gestern nach Zwickau. Der TSV 1860 München verabschiedete sich mit einem 2:2 Unentschieden in die Sommerpause.

Die letzte Reise – ein Sinnbild der Saison

Nach einer weitestgehend ereignislosen ersten Halbzeit nahm das Spiel in der zweiten Hälfte ordentlich Fahrt auf. Und so ging Sechzig, das gegenüber dem ersten Durchgang mindestens einen Gang hochgeschaltet hatte, in der 48. Minute durch Bär in Führung. Danach hatten die Löwen das Spiel eigentlich im Griff und hätten noch ein Tor nachlegen können. Stattdessen fing 1860 sich aus dem Nichts durch ein sehenswertes Tor von Gomez den Ausgleich. In der 88. Minute gelang dem Absteiger dann sogar das 2:1 Führungstor, nachdem sich Lannert amateurhaft von Assibey-Mensa auf der Grundlinie austanzen ließ. Immerhin konnte Cocic eine Minute später mit einem ersten Profitor noch den Ausgleich erzielen. Danach war dann Schluss und die letzte Reise der Saison erfolglos beendet. Irgendwie ein Sinnbild für diese Spielzeit. Gute Ansätze, aber am Ende hat man es sich selbst zuzuschreiben, dass es nicht gereicht hat.

Endlich ist diese Saison zu Ende

War ich am Ende der letzten Saison noch unschlüssig, wie ich sie bewerten sollte, gibt es für mich diese Saison keine zwei Meinungen. Diese Spielzeit war am Ende ein kompletter Schlag ins Wasser. Man hatte über sechs Millionen in den Kader gesteckt und angeblich unter Mithilfe von Anthony Power einen Kader zusammengestellt, von dem – zu Recht – nicht weniger als der Aufstieg erwartet werden konnte. Nach gutem Start, bei dem einige glückliche Punkte geholt wurden und so das wahre Leistungsvermögen des Teams vielleicht etwas zu positiv gesehen wurde, folgte ab Ende September der totale Zusammenbruch. Aus heiterem Himmel, so wie gestern der Treffer zum 1:1. Ich bin jetzt einfach froh, dass diese Saison endlich vorbei ist. Das Elend hat ein Ende! Gestern hatte diese Ansammlung von Spielern, die keine Mannschaft war, ihre letzte Reise für 1860.

Ob es besser wird?

Stand jetzt sieht es so aus, als ob nächste Saison mal wieder alles noch schlimmer wird. Der Etat um etwa 2 Mio. € geringer, zehn Abgänge, darunter Deichmann und Wörl. Wobei Wörl wenigstens noch ein Jahr als Leihspieler von Hannover 96 bei 1860 bleiben wird. Dennoch muss Günther Gorenzel es irgendwie schaffen, innerhalb kurzer Zeit eine schlagkräftige Truppe für die kommende Saison auf die Beine zu stellen. Maurizio Jacobacci befürchtet auf jeden Fall schon mal das Schlimmste und geht für nächste Saison von Abstiegskampf aus. Noch schlimmer dürfte es werden, falls Günther Gorenzel mitten in der Transferperiode auch noch nach Klagenfurt wechseln würde.

Bitte keine Diventruppe mehr

Aber war es nicht oft genug so, dass uns die Löwenmannschaften, denen man am wenigsten zugetraut hat, die meiste Freude gemacht haben? Wegen mir soll nächste Saison eine Kämpfertruppe auf dem Rasen spielen, die einfach jedes Spiel alles gibt. Das wäre mir lieber als eine Diventruppe wie in dieser Saison. Wenn wir uns nicht mehr leisten können, soll es so sein. Finanzielles Harakiri bringt uns eh nicht weiter. Eine Mannschaft, die sich voll reinhängt, werden wir auch bis zur letzten Reise der kommenden Saison bedingungslos unterstützen. Auch wenn die Dauerkarten 15% teurer werden und wir die Anreise extra zahlen müssen.

 

 

 

 

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Dennis M.

Erfolgreich ist man nur, wenn man den richtigen Mix aus Qualität und Mentalität hat. Eines von beidem alleine reicht nicht…

Dennis M.

Definitiv. Wir hatten auf manchen Positionen aber auch Qualitätsprobleme. Marcel Bär kam nie in die Spur, hatten also keinen Stürmer, der dir konstant Tore garantiert. Lakenmacher und Skenderovic waren ja eher dafür vorgesehen “ranzuwachsen”. Die LV Seite ist seit Jahren ein Problem und in der kreativen Schaltzentrale ist/war Kobylanski ein einziges Fragezeichen. Seis wies sei, eine Mannschaft mit Mentalität fängt sowas im Normalfall auf. Der Transfer im Winter war halt auch n Schuss in den Ofen…

_Flin_

Die Saison ist zu Ende. Endlich. Unfassbar, wie man ab im Herbst nach Elversberg Spiel für Spiel eine Mannschaft anschauen musste, die ohne Plan gegen jeden Gegner alt aussah, weil jeder uns ausgeguckt hatte. Ohne dass dem Trainerteam was eingefallen wäre.

Die absoluten Tiefpunkte gg Illertissen, Freiburg, Essen und Bayreuth waren nicht genug, den Trainer zu entlassen. Und dann kamen als weitere Tiefpunkte die Spiele unter GG. Eine Episode, bei der immer noch nicht geklärt ist, wieso zum Teufel es so lange dauerte, bis ein neuer Trainer da war.

Und schließlich zum Schluss noch der Wechsel von Wörl. Was mir am meisten weh tut. Weil bei 1860 immer noch nicht verstanden wurde, dass signifikant höhere Budgets nur über Transfereinnahmen zu haben sind.

Endlich vorbei. Man sollte allerdings keine falschen Schlüsse ziehen. Das Versagen in dieser Saison lag nicht an Gesellschaftersstreit. Hätte man ohne Streit die Saison im Frühjahr noch retten können? Vielleicht. Aber das Kind war schon lange in den Brunnen gefallen, als die Streitigkeiten wieder begannen.

Last edited 1 Jahr zuvor by _Flin_
Kraiburger

Der Streit hat immer bestanden, nur trat er während der Erfolgsphase nicht zu Tage.

_Flin_

Ja. Nichtsdestotrotz war die Zeit mit MK und GG bis zum Absturz letzten Herbst ungewohnt ruhig. So ruhig wars bei 60 die letzten 20 Jahre nicht. Hoffentlich kommen wir da wieder hin.

Havellöwe

Entweder man spielt besser oder man rennt mehr. Diventruppe trifft es wohl ziemlich gut. 60 ist auch Maloche. Das war früher schon ein Wert für sich. Die Mannschaft braucht jede Unterstützung, wenn sie sich voll reinhängt. Auch wenn sich das Gepöbel gegen Deichi nicht gehört…Wechsel mit dieser Konstellation werden nirgendwo auf Sympathie stoßen, nicht in Buxtehude, nicht bei 60.