Nach langem Warten ist es endlich so weit. Die Mietkonditionen für das Grünwalder Stadion liegen dem TSV 1860 München vor. Sie sorgen jedoch mitnichten für Zufriedenheit bei den Verantwortlichen. In den kommenden Wochen soll es daher noch einmal Gespräche zwischen der Stadt und den Löwen geben.

Mietkonditionen für das Grünwalder Stadion: unmöglich für die Löwen?

Endlich geht in Sachen Grünwalder Stadion etwas voran: die Stadt München hat in Form einer Presseinformation nun mitgeteilt, dass die lang ersehnten Mietkonditionen endlich vorliegen. Diese wurden dem TSV 1860 München bereits Mitte März übermittelt. Der erwünschte Effekt einer möglichen Kostensenkung bleibt dabei aus. Ganz im Gegenteil: wie bereits angekündigt, steigen die Kosten für die Löwen sogar an – und das deutlich. Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer spricht in einem Schreiben an die Stadt, das der Abendzeitung vorliegt, von Mehrkosten im “hohen sechsstelligen Bereich“. Der Wunsch des 42-Jährigen, die Kosten zu optimieren und so den eigens ausgerechneten Wettbewerbsnachteil gegenüber Konkurrenten zu optimieren, verpufft wie eine Seifenblase.

Verantworlich für die deutlich schlechteren Mietkonditionen beim Grünwalder Stadion sind unter anderem die Betriebs- und Nebenkosten, die in der Vergangenheit von der Stadt München bislang nicht berücksichtigt wurden. Da die 3.Liga in Deutschland als Profisport zählt, waren den zuständigen Stellen bei der Ermittlung einer marktüblichen Miete die Hände gebunden. “Ein kommunaler sportfachlicher Handlungsspielraum besteht nicht” geben Bürgermeisterin Verena Dietl und Sportreferent Florian Kraus zu Protokoll. Der ehemaligen Verwaltungsrätin des TSV 1860 München ist bewusst, dass die Erhöhung für die Löwen alles andere als erfreulich ist. Daher hat sie in einem Statement in den nächsten Wochen weitere Gespräche angekündigt, um eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten.

Die Pflicht zur Erhebung marktüblicher Entgelte im Profisport können wir nicht beeinflussen. Durch die Berücksichtigung aller Maluspunkte des Vereins für das nach wie vor unsanierte Stadion wurde die Basismiete stark reduziert. Auch bei den Betriebs und Nebenkosten wurde ein äußerst faires Verfahren gewählt. Dennoch kommt es zu einer Erhöhung der Kosten für den TSV München von 1860. Die Landeshauptstadt ist bereit, gemeinsam mit dem Verein nach möglichen Lösungsansätzen zu suchen, daher werde ich zeitnah zu Gesprächen einladen.

Alternative weiterhin nicht in Sicht

Daher wurde der eigentlich angekündigte Stadtratsbeschluss auf Wunsch des TSV 1860 noch einmal vertagt und soll nun im April nachgeholt werden. Grundsätzlich stehen viele Politiker dem Spielort Grünwalder Stadion für die Löwen positiv gegenüber. Klar ist aber auch, dass man an der Hausnummer 114 die aktuell vorliegenden Zahlen nicht akzeptieren kann.
Es bleibt die Frage nach einer Alternative. Denn diese ist nach wie vor nicht in Sicht. Für einen Neubau müsste zunächst ein Gelände gefunden werden, ganz zu schweigen von den enormen Kosten ein solches Projekt zu finanzieren. Das Olympiastadion stellt dem Vernehmen nach für die Verantwortlichen keine Alternative dar.

Nach aktuellem Stand droht den Löwen daher der Biss in den berühmten sauren Apfel. Das Grünwalder Stadion ist derzeit die einzige realistische Option für einen Spielbetrieb in der 3.Liga. Doch die gestiegenen Kosten werden nicht nur in Giesing fragende Blicke und Skepsis hervorrufen.

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_Flin_

Ich werd ja immer weniger Fan von Herrn Pfeifer. Das mit der Mietsenkung ist ja spektakulär in die Hose gegangen. So wie die Finanzplanung in der Winterpause. Kaffma an Österreicher, oder “Hoppla, wie bezahlen wir den neuen Trainer?”. Oder das mit dem Fahnenschwenker. Und dass alle Jahre wieder der Jahresabschluß und die GuV ein Jahr später veröffentlicht werden, und so dem obersten Vereinsorgan, der MV, jegliche Kontrollmöglichkeit genommen wird, tut ein Übriges.

Außer zusätzlichen Sponsorengeldern kann ich wenig Positives finden.

United Sixties

Einzig wichtig bleibt, dass der GF Finanzen ein absoluter Vertrauensmann für das Präsidium ist und bleibt. Ob er seinen Job ausreichend gut erledigt muss dann Aufsichtsrat KGaA und letztlich Präsidium per 50+1 einordnen. Es gibt gewiss auch andere gute Fachleute und niemand ist unersetzlich im Job eines Profiklubs.

age

treibt die Stadt die KGaA mit in die Insolvenz?

Fred

Wär irgendwie auch ein schönes Szenario 😉 Wehe wenn die Gasrechnung kommt!

Jan Kevin Mielke

Ich hatte an der Aldi Türe einem nen Lösungvorschlag unterbreitet…

aber der wurde abtgelehnt..zu dumm….

Pablo

Einfach die Mieterhöhung auf die Kurventickets umlegen. Nostalgie hat seinen Preis, wer sich so an das Stadion klammert der soll dann auch dafür die Kosten tragen

Wolfgang

Magentasesselhocker

Pablo

Wer? Du?😛
Mir ist egal was die Karte kostet, wer was richtiges lernt kann es sich leisten 😉

Kraiburger

Sechzig soll nur noch für die da sein, die es sich leisten können?

Puh, schwieriges Thema, dass du da anschneidest. Würde ich mir an deiner Stelle nochmal überlegen, ob du das so stehen lassen willst?

Pablo

Es ist doch ganz normal das steigende Kosten umgelagert werden. Man muss doch jetzt auch mehr für Strom und Gas zahlen, daher ist es nor logisch wenn die Tickets auch teurer werden.
Ich habe eine Idee, man kann die Ticketpreise zur nächsten Saison erhöhen, zeitgleich schauen wie hoch die Strafen in dieser Spielzeit für Pyro waren und dann ein Modell entwickeln in dem jede/r Dauerkarteninhaber*in am Ende der nächsten Saison Geld zurück bekommt wenn zeitgleich die Strafen für Pyro sinken, quasi die Differenz wenn es weniger Pyrostrafe gibt direkt an die Fans zurückgeben. Somit würden dann die paar Feuerteufel direkt das Geld der eigenen Fans verbrennen wenn sie ihre Gegenstände abbrennen.

Vorstopper

Vor allem wer noch lernt, zum Beispiel von Beruf Sohn, gell Paul.

Steffen Lobmeier

Meinst, die Kosten wären in einem anderen Stadion nicht gestiegen?

Kraiburger

Wobei ich das Vorgehen insgesamt durchaus nachvollziehen kann und auch finde, dass etwas Äpfel mit birnen verglichen werden.

Die Erhöhung der Nebenkosten betrifft derzeit wohl alle, nicht nur die Bundesligavereine. Insgesamt sollte das klar vom Mietpreis getrennt werden. Denn hier zahlen wir wohl wirklich zuviel. Keine Ahnung, wie man die beiden Zahlen gegeneinander aufrechnen kann.

Breiensport

So dramatisch das ganze auch ist. Aber wenn man die Fussballbrille abnimmt, muss realistisch gesagt werden 3 Liga ist Profisport und die müssen zahlen. Schau dir mal die Kosten in der Ski Abteilung an. Schau dir die Kosten ium Schwimmverein an. Da sprechen wir von Jugendsport in der Breite. Da sind Kostensteigerungen zu tragen, da lacht der Profisport.

Fred

Ist so. Ich würde gerne mal die Energiekosten der AA für einen Spieltag sehen. Aber was ganz anderes. Die Argumentation ist doch klar. Wenn die Stadt einem mittelständischen Unternehmen eine Immobilie vermietet, dann kostet das. Die Basismiete in städtischen Stadien basiert meines Wissens auf der Zuschauerzahl. Je mehr, desto teurer. Ist aus meiner Sicht sehr fair. Und dass die Energiekosten eben bezahlt werden müssen, ist auch klar. Ein Nachlass wäre eine unzulässige Subvention. Vielleicht ist es ja möglich, das Thema mit einem Sponsoring der Stadtwerke oder vom m-net auszugleichen. Aber ja – es ist ein Wirtschaftsbetrieb und kein gemeinnütziger Verein.

age

wieso bekommen andere Vereine in anderen Kommunen entsprechendes Entgegenkommen?

_Flin_

Weil die meist nur einen Profiverein haben. Hinter dem die ganze Stadt steht. Manchmal sogar inklusive der Landesregierung.

age

Ja das ist so, aber dann trotzdem, gem. der Stadt M wären das unzulässige Subventionen!

Fred

Da wird in der Regel der Profisport als Spitze des Breitensports und als wichtiger regionaler Sozialfaktor interpretiert. Das gehts ja oft um die “Region”. Ein Thema bei dem ich immer den Betzenberg im Kopf habe. “Wichtig für die gesamte Region…”. Da tue ich mir bei München zugegebenermaßen schwer. Wie das rechtlich geht? KA.

Wuppertaler

welcher Sponsor soll uns bei dem derzeitigen Chaos helfen ? Man kann froh sein wenn der Hauptsponsor oder andere nicht abspringen

Fred

Unternehmen im Besitz der Stadt?

_Flin_

Magst Dir echt die Bürokraten auch noch als Sponsor ins Boot holen?

Fred

Wenns hilft!

Steffen Lobmeier

War nicht so clever von MNP…

Groeber

Was hat MNP mit dem Mietpreis zu tun? Oder was war nicht so clever?

Steffen Lobmeier

Bisher gab es eine pauschale Nebenkostenabrechnung. Das wollte MNP nicht mehr, oder?

Walter

Es werden die Messer gewetzt, da kommt das gerade Recht, nach MK jetzt das nächste Opfer, nachdem er den Fahnen Träger nicht schwenken hat lassen.
Es geht jetzt erst richtig los, gegen Pfeiffer, bald heisst es nicht mehr AP muss weg, sondern auch noch Pfeiffer

WilkinsMicawber

Servus Walter,

hast du den sechzger.de-Talk diese Woche gesehen? Da war Dennis aus dem Kommentarbereich dabei und hat auch seine Sichtweise geschildert. Fand ich spannend: mal einer außerhalb der Redaktion und es wurde sachlich diskutiert.

Ich würde mich sehr freuen, wenn auch du dich bei sechzger.de melden würdest, damit du deine Standpunkte in dem Forum platzieren könntest. 🙂

https://sechzger.de/fuer-interessierte-einladung-zum-sechzger-de-talk/

Bis es soweit ist darfst du aber gerne hier deine Argumentation etwas untermauern. Mir ist nämlich nicht ganz klar, was du du mit deinem Beitrag hier ausdrücken möchtest. Sorry, wenn ich die Zusammenhänge nicht ganz durchschaue – deswegen frage ich ja nach: Siehst du Michael Köllner als Opfer? Opfer von wem? Warst du mit der sportlichen Entwicklung zufrieden?

Du hast gewiss auch allerhand kritischer Artikel zu Antony Power gelesen. Magst du darlegen, wo du die Ähnlichkeiten vom Verhalten von Antony Power und Pfeifer erkennst? Weil sechzger.de ist recht transparent in dem, was sie kritisieren (siehe/höre sechzger.de-Talk, wie du weißt). Mein Eindruck ist, dass die Redaktion sich bemüht, ausgewogen zu berichten – und ich bin mir sicher, dass sie die Arbeit Pfeifers ganz anders bewerten als die von Power. Siehe entsprechende Artikel.
Also bin ich eben neugierig, wo du die Parallelen siehst…

Freue mich auf deine Antworten! 🙂

Beste Grüße

Wilkins

Thomas Enn

Ich habe in Erinnerung, dass man ohne die geforderte Korrektur in einem „alten“ Vertragsmodell geblieben wäre und weiterhin eine unveränderte Nebenkostenpauschale gezahlt hätte.

Das hatten wir hier: https://sechzger.de/mieterhoehung-fuer-das-gruenwalder-stadion-der-anfang-vom-ende/

Und das Löwenmagazin noch etwas ausführlicher:

https://loewenmagazin.de/mietminderung-fuer-1860-statt-billiger-wird-das-stadion-wohl-teurer/

Kernsatz: „Ein Zurück zum alten Vertrag mit günstigeren Nebenkosten, das funktioniert leider nicht. Das wird jetzt nach der Prüfung, die Sechzig angeregt hat, rechtlich nicht mehr möglich sein.“

Daraus geht für mich schon klar hervor, dass ohne den Wunsch auf Mietanpassung nichts passiert wäre. So hatte ich es auch im Original Interview der SZ verstanden. Aber das ist hinter der Bezahlschranke.

Liebhardt

Hinterher lässt sich das leicht sagen. Hätte er nicht um Überprüfung gebeten, würde es heißen, er ist untätig. Das Ergebnis ist unschön, aber in der Sache selbst kann man Pfeifer meiner Meinung nach kaum einen Vorwurf machen.

Herbert

Also kurzfristig wird nur das Grünwalder Stadion als Spielstätte in Frage kommen. Mittel- und Langfristig wird man ein neues Stadion brauchen oder man wird in der Regionalliga versinken.

Herbert

Am besten wäre ein Neubau an der Stelle wo das Grünwalder Stadion aktuell steht^^

United Sixties

Das wäre definitiv die beste aller Lösungen. Machbarkeitsstudie von 2010 neu prüfen und mit den bereits genehmigten Umbaukosten von 70 Mio. vergleichen. Ein Traum für 30 000 Löwen auf Giesings Höhen und in nachhaltiger Bauart. Ansonsten bitte den Umbau GWS forcieren u. keine Zeit mehr verlieren.. 23 860 sollten möglich werden und mit B-Seats sowie 5000 neuen Sitzplätzen auch über höhere Pacht finanzierbar werden.

Fred

Löwenarena Revival. Da muss ich immer an Romeiko im HB Keller denken 🙁

Löwe

Vielleicht wäre ein Sponsoring der Stadtwerke eine Lösung. Bei anderen Vereinen liest man immer wieder, dass örtliche Stadtwerke einen Verein unterstützen.

Wenn die Betriebs- und Nebenkosten von den Stadtwerken München gesponsert würden und vielleicht noch die MVV-Abgabe von der MVG, dann wäre man ein gutes Stück weiter und jede Seite könnte damit wohl gut leben.

Karlheinz

Es bleibt nur ein Neubau. Das ist seit 20 Jahren bekannt

michl60

Und wo und wer soll es bezahlen?

Liebhardt

Bezahlt sich von selbst. Allein schon durch die Parkplätze, Dummerchen 😉

Groeber

Darum haben wir ja vor 20 Jahren auch schon einmal gebaut. Ergebnis bekannt 🙁

age

Freilich Heinz, den Neubau (AA) vor 20 Jahren hatten wir doch schon.
Schon wieder vergessen?
Hat Sechzig nur schlappe xxx-Millionen gekostet, schleppen die Schulden bzw. HI noch immer mit und seit dem ist 60 pleite und handlungsunfähig

Fred

Den hat Karl-Heinz verdrängt. Es war ja der Heinzi Bua.

age

Und eine Kapazitätserweiterung auf > 20.000 im jetzigen GWS-Zustand, Platz wäre ja genügend da

_Flin_

Von der Stadt München etwas Positives für 1860 zu erwarten, ist spannend. Hab die letzten 20 Jahre wenig Positives miterlebt. Obwohl der Ex-OB sich gerne mit Schal hat ablichten lassen.