Bereits gestern hatten es die Spatzen von den Dächern der Grünwalder Straße gepfiffen, jetzt ist es offiziell: Argirios Giannikis wird ab Donnerstag als Trainer des TSV 1860 München agieren.

Argirios Giannikis wird Trainer des TSV 1860

Nachdem zuletzt u.a. Marco Antwerpen mit dem Trainerposten bei Münchens großer Liebe in Verbindung gebracht worden war, überrascht die Personalie Argirios Giannikis dann doch. Dennoch sind die Verantwortlichen der Löwen davon überzeugt, mit Giannikis, der mit dem bestehenden Trainerteam Harald Huber, Franz Hübl und Jörg Mikoleit weiterarbeiten wird, den richtigen Mann für die restliche Saison verpflichtet zu haben. So gibt der neue Sport-Geschäftsführer Dr. Christian Werner zu Protokoll:

“Argirios kennt von seinen Stationen in Essen und Athen die Arbeit in Traditionsvereinen mit einer großen Erwartungshaltung. Seine Spielphilosophie ist es, das Heft des Handelns in die eigene Hand zu nehmen und trotz des Blicks auf eine stabile Defensive stets aktiven Fußball zu spielen. Dies sehe auch ich als das Ziel unseres Spiels und ich hoffe, dass sich unsere Fans an einer attraktiven Spielweise erfreuen können.”

Auch Argirios Giannikis fiebert seiner Aufgabe bei den Löwen entgegen:

“Ich freue mich riesig auf die Aufgabe und darauf, die Mannschaft, die Mitarbeiter und die Fans kennenzulernen. Wir haben in den nächsten Monaten eine Menge Arbeit vor uns. Ich bin überzeugt davon, dass wir gemeinsam unsere Ziele erreichen werden.”

sechzger.de wünscht Argirios Giannikis alles Gute für seine Tätigkeit an der Grünwalder Straße!

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Bassauer Loewe

Herzlich Willkommen bei den Löwen und viel Erfolg. Dazu braucht es noch Verstärkung im Sturm. 4 Tore im Testspiel machen schon mal Hoffnung.

Kraiburger

Herzlich Willkommen und viel Erfolg.

In Athen nur Panathinaikos!

1860forever

Herzlich Willkommen und viel Erfolg.

Roman Agostino

Ich poste es hier noch einmal, da es für den ein- oder anderen interessant sein dürfte:

Mal ganz unabhängig davon, was man von der Personalie halten möchte – der Tenor ist ja sehr gespalten, wenngleich alle verständlicherweise überrascht sind – habe ich versucht, mir mit den verfügbaren Mitteln einen kleinen Überblick bezüglich seiner Spielweise zu verschaffen.
Positiv hervorzuheben ist schon einmal, dass er scheinbar gut mit jungen Spielern umzugehen weiß.

Ganz oben steht scheinbar Variabilität und der Willen, sich bestmöglich auf den Gegner vorzubereiten und ggfs. anzupassen. Etwas, das seine beiden Vorgänger oftmals missen ließen.
Typisch für einen so jungen Trainer ist ebenfalls seine Priorisierung Rollen > Positionen. Spieler sind nicht zwangsläufig an ein System oder eine Position gebunden, sondern sollen grundlegend verstehen, wie sie sich in bestimmten Situationen und Bereichen des Felds verhalten sollen. Das erhöht die taktische Variabilität (auch inmitten von Spielen/Spielsituationen), setzt allerdings auch hohes taktischen Verständnis bei den Spieler voraus, sowie eine gewisse Eingewöhnungszeit.

Offensive:
Giannikis möchte das Spiel mit Ballbesitz dominieren und in die Breite ziehen. Dabei soll das Spiel möglichst in der gegnerischen Hälfte stattfinden. Auf den Flügeln baut er auf technisch versierte Angreifer, welche ihr gegenüber im Eins-gegen-eins bezwingen können. Im Zentrum bedarf es Zielspielern, welche die zahlreichen Flanken der Flügelstürmer und aufrückenden Außenverteidiger abnehmen können.
Darüber hinaus werden aber auch die Lücken im Zentrum, welche durch das breite Spiel aufgerissen werden, clever bespielt und auch durch die zentralen Mittelfeldspieler immer wieder Abschlüsse gesucht. Generell schießen Giannikis Mannschaften häufig aufs Tor.

Zudem liegt ein besonderes Augenmerk auf den eigenen offensiven Standards – bislang alles andere als eine Stärke unserer Löwen. Seine Mannschaften holen überdurchschnittlich viele Ecken und Freistöße heraus, welche sie auch zu verwerten wissen und dabei ebenfalls ein hohes Maß an Variantenvielfalt darbieten.

Kurzzusammenfassung Offensive:
– Breites, dominates Spiel mit Fokus auf Flanken, Aufreißen und Ausnutzen von Lücken im Zentrum & 1-vs-1-Situationen auf den Flügeln
– Schnelles Umschaltspiel bei hohen Ballgewinnen
– Offensive Standards eine Stärke

Spielaufbau:
Die ersten beiden Angriffsdrittel werden tendenziell eher sicher bespielt, erst im letzten Angriffdrittel wird mehr ins Risiko gegangen. Passt auch zu seiner Ballbesitzphilosophie und sollte uns weniger anfällig für Konter machen.

Spiel gegen den Ball:
Intensives Pressing gegen den Ball mit mehreren Mann mit dem Ziel, den Gegner möglichst auf die Außenbahn zu drängen. Oberstes Gebot ist stets, das Zentrum zu sichern und dem Gegner dort keine Räume zu gewähren.
Abschlüsse im eigenen Strafraum lies er in seiner erfolgreichsten Saison 19/20 kaum zu und zwang die gegnerischen Mannschaften häufig zu Schüssen aus der zweiten Reihe.
Im Umschaltspiel scheinbar leichte Anfälligkeiten, da die AV und Zentralen Mittelfeldspieler recht weit hochschieben.
Bei Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte wird versucht, schnellstmöglich den Ball in eine Abschlusssituation zu befördern.
Bei defensiven Standards scheint es ebenfalls eine kleine Schwäche zu geben, zumindest bei Flanken auf den zweiten Pfosten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Giannikis viel Intensität von seinen Spielern fordert, das Spiel auf die Außen verlagern möchte, Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte präferiert, das eigene Zentrum dichtmachen möchte, ein intensives Gegenpressing spielen lässt und offensive Standards zu seinen Stärken zählt.

Ich für meinen Teil bin erst einmal gespannt und vorsichtig optimistisch. Wie einer meiner Vorredner schon erwähnte, scheint Werner sich diesen Kandidaten schon eine Weile für Sechzig zurechtgelegt zu haben. Prinzipiell begrüße ich aber eine mutige, unverbrauchte Lösung meist gegenüber Namen, welche schon seit Jahrzehnten durch diverse deutsche Profiligen geistern.

Benjisson

Woher hast du deine Quelle?

Posicelli

Das hört sich wirklich gut an. Hab da aber noch zwei Fragen.
1. Mit welchem Personal soll diese Variante von Ballbesitz Fussball umgesetzt werden?
Und 2. woher soll die Zeit für diese taktische komplett Umstellung kommen?

Last edited 4 Monate zuvor by Posicelli
Benjisson

Sorry aber hast du dich mal mit Fussball in deinem Leben ernsthaft beschäftigt? Das Geschriebene oben ist das was er möchte oder hat spielen lassen. KEIN Trainer lässt immer und ausschließlich das Spielen was er mal gespielt hat sondern hat eine “Idee” vom Fussball. Die “Idee” muss erarbeitet werden. Wenn ein Trainer merkt es klappt nicht mit den vorhandenen Spielern dann lässt er sich was anderes einfallen. Deine Fragen sind….sorry saudumm

Posicelli

Also, saudumm ist der, der die Fragen nicht versteht.
Wenn ich schon lese “die Idee muss erarbeitet werden”. Die Umsetzung einer Idee im Fußball dauert in der Regel. Als Tabellen 15. haben wir viel, aber eben keine Zeit. Da braucht es klare, einfach
Ansagen.
Zum andern. Ballbesitz Fussball, dafür braucht es, und das wüsstest du wenn du dich mit Fussball beschäftigen würdest, technisch gute Spieler. Wo sind die bei uns zur Zeit? Offensive über aussen und dann? Keiner der in Mitte den Ball ins Tor kriegt.
Wir brauchen einen Trainer der aus einem Haufen minder talentierter Spieler ein Truppe formt die besten falls kämpfen und ackern kann.

_Flin_

Na dann viel Erfolg und gutes Gelingen!

black_belt_blues

Willkommen und viel Glück!