Am morgigen Mittwoch startet beim TSV 1860 der Verkauf der Dauerkarten für die Drittliga-Saison 2024/25 für all jene Fans, die schon in der aktuell noch laufenden und demnächst zu Ende gehenden Saison eine Jahreskarte ergattern konnten.
Wie die TSV 1860 KGaA in ihrer gestrigen Veröffentlichung betont, soll die Anzahl verkaufter Dauerkarten heuer auf 10.500 Stück begrenzt werden. Rein theoretisch werden also nicht alle aktuellen Inhaber einer Dauerkarte, auch zur neuen Spielzeit ein Saisonticket erhalten. Man geht bei den Löwen offensichtlich davon aus, dass – nach einer sportlich und auch atmosphärisch eher enttäuschenden Spielzeit – die Nachfrage nach Dauerkarten etwas geringer sein wird, als noch vor einem Jahr. Es sollen zukünftig mehr Tageskarten angeboten werden können. Auch der Zweitmarkt, auf dem Besitzer einer Dauerkarte, die verhindert sind, ihre Karten zum Verkauf anbieten können, wird beibehalten. In der Erklärung heißt es:

„Wir möchten mehr Löwen-Fans die Gelegenheit geben, sich die Spiele von Münchens großer Liebe direkt im stimmungsgeladenen Grünwalder Stadion ansehen zu können.“

Der Dauerkartenverkauf beginnt am Mittwoch, den 15. Mai 2024 online auf www.tsv1860-ticketing.de oder persönlich an der Grünwalderstraße 114 – ab 9.00 Uhr.

Änderung bei der Kinder-Regelung

Für Mütter und Väter, Onkels und Tanten und alle anderen, die sich für den Löwenfan-Nachwuchs engagieren und entsprechend Heranwachsende regelmäßig mit auf Giesings Höhen nehmen, gibt es eine gravierende Änderung: Galt bislang die Regelung, dass Kinder unter sechs Jahren als sogenannte “Schoßkinder” freien Eintritt genießen (sofern sie keinen eigenen Sitzplatz beanspruchen), so wurde hier das Alter angepasst: Zukünftig wird ab vier Jahren der Nachweis einer (kostenpflichtigen) Eintrittskarte verlangt. Kinder bis einschließlich drei Jahren genießen weiter freien Eintritt, benötigen aber zukünftig ein sogenanntes “Schoßticket”, das zwar kostenlos ausgegeben wird, allerdings nur als Tageskarte erhältlich ist. Die Regelung mit dem “Schoßticket” ist – z.B. bei verschiedenen Eishockeyvereinen in der DEL – seit einigen Jahren Praxis. Bei 1860 ist es eine Neuerung.

Teilweise neue Preise

Die Anpassung der Kinder-Regelung, die Eltern von Kindern zwischen vier und sechs Jahren gewaltig ärgern dürfte, hat wiederum für Anhänger, die für Kinder zwischen sechs und dreizehn Jahren eine Dauerkarte erwerben wollen, den Vorteil, dass hier die Preise teilweise sogar gesunken sind. Hat man letzte Saison noch 180 Euro für das Kinder-Ticket in der Westkurve bezahlt (Stehhalle: 280 bzw. 230 in Reihe 1-5, Haupttribüne: 300), sind auf dem Stehplatz für die Kids nun 150 Euro fällig, in der Stehhalle sind es – weiterhin – 280 bzw. (ebenfalls um 30 Euro reduziert) 200 in Reihe 1-5. Auf der Haupttribüne bleibt es bei 300 Euro für den Nachwuchs.

Gute Nachrichten gibt es für die jugendlichen und erwachsenen Fans in der Westkurve: Die Preise bleiben stabil. Der Vollzahler entrichtet weiterhin 285 Euro, was exakt 15 Euro für jedes der 19 Heimspiele entspricht. Ermäßigte (Schüler*innen, Studierende, Azubis, Rentner und natürlich Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren) zahlen 15 Euro weniger – kriegen also quasi ein Spiel geschenkt.

Die Sitzplätze werden – außer in Reihe 1-5 auf der Stehhalle – für alle, sowohl für Vollzahler, als auch Ermäßigte um 50 Euro teurer. 625 Euro sind für den regulären Platz auf der Gegentribüne oberhalb von Reihe 5 fällig, auf der Haupttribüne sind es sogar 650 Euro. Dies entspricht 34,21 Euro pro Spiel. Nach den Erhöhungen in den Vorjahren dreht sich die Preisspirale bei den Löwen also weiter. Bleibt zu hoffen, dass die Leistungen und als Konsequenz auch die Ergebnisse nächste Saison wieder besser werden. Acht (eventuell neun) in dieser Saison erzielte Heimsiege und – bislang – 24 erzielte Tore im Sechzgerstadion (nur die Absteiger Lübeck und Freiburg haben zu Hause noch seltener getroffen) sind eine ernüchternde Bilanz. Gelingen den Löwen in der kommenden Drittligaspielzeit ähnlich wenige Treffer auf Giesings Höhen, zahlt der Fan auf der Haupttribüne umgerechnet über 25 Euro für jedes Tor.

Die Preise der Dauerkarten für 2024/25 im Überblick

Dauerkarten reserviert bis 31. Mai

Ob die Nachfrage angesichts der angesprochenen häufigen sportlichen Enttäuschungen und der erneut gestiegenen Preise nun heuer erstmals nachlässt bzw. ob der schon vor einem Jahr vielfach artikulierte und teilweise auch konkret umgesetzte Wechsel von Fans vom Sitzplatz auf den Stehplatz zunehmen wird, bleibt abzuwarten. Wie 1860 mitteilt, haben aktuelle Dauerkartenbesitzer, die auch noch per Email bzw. postalisch informiert werden, bis Freitag, den 31. Mai Zeit, sich ihr Ticket erneut zu sichern.

In gut zwei Wochen wird dann darüber informiert, ob auch Löwenfans, die aktuell keine Dauerkarte ihr Eigen nennen, zukünftig vielleicht auch auf ein Saisonticket zurückgreifen können.

 

 

 

 

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Eurasburger1860

Schlechten Geschmack muss man sich leisten können!

TF4Y

Preiserhöhung war zu erwarten und ist nie ein Grund zur Freude aber was wird nicht alles teurer in diesen Zeiten. Rechnet man es aufs Spiel um sind es 2 Eiskugeln

daOstl

In 7 Jahren 99% Preissteigerung wie Kraiburger unten ausgerechnet hat. Das sind durchschnittlich über 14% jedes Jahr mehr. Bei aller Liebe: nenne mir 5 andere Sachen, die in den letzten 7 Jahren eine ähnliche Steigerung hatten. Löhne und Gehälter gehören auf jeden Fall nicht dazu. Soviel zum Arbeiterverein in der 3. Liga mit Erstliga- Eintrittspreisen. Ich sehe da keinen Grund, das zu verharmlosen.

Thomas Enn

Ich find nach wie vor ganz schwach, dass es nicht mal die Option gibt, die DK mit einem MVV-Kombiticket zu kaufen. Dass die Stadt München das durchgehen lässt, ist mir unerklärlich.

Bei den Preiserhöhungen in der Stehhalle kann auf den Gedanken kommen, dass die KGaA das Gespür ein wenig verloren hat.

Vorstopper

Ich glaube, da müsste man mal bei Herrn Pfeifer nachfragen, der wohl noch für diese Planung verantwortlich war. Die Streichung der Nutzung des ÖPNV, ist ja für viele eine weitere Preiserhöhung. Bin mal gespannt, ob das irgendwelche Ausweise auf die Nachfrage hat. Die Plätze in der Westkurve sind ja auch begrenzt, und soviel Leute werden in der West nicht aufgeben.

Kraiburger

Verdopplung der Sitzplatz-Jahreskartenpreise seit dem Zwangsabstieg 2017.

Da kann man schonmal schlucken!

Screenshot-2024-05-14-134652
Vorstopper

Ich bin stinksauer auf diese miese Abzocke der KGaA. Was soll das? Wieder knapp 9% Aufschlag, wieso wird nicht erläutert. Und warum nur die Sitzplätze? Ohne überheblich klingen zu wollen, ich kann mir das relativ locker leisten, und werde es mir leisten. Nur kenne ich schon ein paar Leute die es sich sehr genau überlegen werden, ob sie erstklassige Preise für manchmal nicht mal drittklassigen Fußball bezahlen wollen. Da hat sich das Pfeiflein wohl nachhaltig über den Tisch ziehen lassen.

juergen

Vollkommene Frechheit die Preiserhöhung in der Stehhalle. Da sollte die KGaA aufpassen, dass da nicht die Preisspirale überdreht wird.

Für “normale “ Fans die zB körperliche Gebrechen haben und auf den Sitzplatz mehr oder weniger angewiesen sind, ist das ja fast unbezahlbar. VIPs auf Haupttribüne zahlen ja fast das selbe 🤢

Arbeiterverein für jeden ist was anderes !!!