Im Gegensatz zum vorherigen Testspiel in Sulzemoos waren die Wetter-Götter uns Fußballfans dieses Mal wohl gesonnen. In Roth hatte es keine 32 Grad bei praller Sonne, das heißt zum Glück auch: Keine Krankenwagen für überhitzte Supporter oder überfüllter Schatten mit 50 anderen verschwitzten und kaputten Löwen.

Die Anfahrt nach Roth ist eigentlich nicht sonderlich kompliziert. Unsere kleine Gruppe entschied sich für den Regio, hauptsächlich auch, weil keiner von uns ein Auto hatte. Unser Pech war lediglich, dass wir den einzigen Bus knapp verpassten. Also zu Fuß zum Speck-Sportpark. Auf dem Weg konnten wir wenigstens das beschauliche Roth erkunden. Mein Highlight: der Getränkemarkt “Fränky”.

Die Organisation vor Ort war sehr gut. Es tummelten sich viele Sechzger an den vielen Buden, noch mehr Glubberer. Man muss die TSG für ihr Engagement loben, denn an jedem Eck gab es eine Grillbude oder einen Getränkeverkauf. Die Stadion-Wurst war zwar teils komplett verbrannt und schwarz, aber echt lecker. Nicht weniger sollte man von einem Nachbarn Nürnbergs erwarten.

Löwen gelingt früher Treffer gegen den Zweitligisten

Eine Herausforderung des Spiels – zumindest für die Fans – war vielleicht die Sicht auf das tatsächliche Geschehen. Am Ort des Geschehens mussten Fans schnell sein, um noch gute Plätze ergattern zu können, der Rest musste sich mit der dritten Reihe leider abfinden. Auf das gegnerische Tor hatten wir zu Anfang aber einen guten Blick. Das war in der siebten Minute besonders erfreulich. Neuzugang und Ex-Hachinger Patrick Hobsch konnte direkt scoren. Bernd Hobsch, sein Vater, wurde im Speck-Sportpark Roth vom Stadionsprecher begrüßt, weil er sowohl für den 1. FC Nürnberg als auch die Münchner Löwen auflief.

Über die Taktik kann ich wenig von Wert beitragen, aber so viel konnte man selbst in der dritten Reihe sehen: Die Löwen starteten mit einigen Torchancen und zeigten sich defensiv stark. Wie zu erwarten waren die Nürnberger anspruchsvolle Gegner. Die Glubberer suchten oft das Tor, doch Marco Hiller bewies seinen Wert und konnte gegnerische Angriffe sicher parieren. Die Nürnberger schafften es aber zugegeben auch kaum, ihre Chancen zu nutzen. Wie in der 33. Minute, als Stefanos Tzimas den gegebenen Foulelfmeter verschoss.

Mit einem 1:0 für uns ging es also in die Pause. Die Zwischenbilanz: Einige Spieler, vor allem Kapitän Jesper Verlaat, wirkten unsicher und patzten. Neuzugänge wie Florian Bähr und Thore Jacobsen bewiesen aber Geschick.

Fast kompletter Wechsel in der zweiten Halbzeit

Nach der Halbzeitpause kam die Sonne raus, es wehte ein Wind. Löwen-Trainer Argirios Giannikis wechselte einmal fast komplett durch und gab jungen Löwen wie Lukas Reich, Raphael Ott und Tim Kloss eine Spielgelegenheit. Die Neuzugänge Tunay Deniz, David Philipp und Maximilian Wolfram standen ebenfalls auf dem Platz.

Die Glubberer waren nach dem Seitenwechsel deutlich besser aufgestellt. Gegen die bereits eingespielte Mannschaft kommt ein ganz neuer Löwen-Kader, im Vergleich unsicherer. Das konnten die Nürnberger schließlich auch für sich nutzen. Der Ausgleich folgte sechs Minuten nach Seitenwechsel durch Lukas Schleimer. Danach kamen die Löwen leider nicht in die Gänge, es fehlte wie schon so oft an der Offensive.

Es bleibt beim Unentschieden gegen den Zweitligisten

Ein paar Dinge kann man aus dem Spiel gegen den Zweitligisten aus Nürnberg mitnehmen. Erstens, die Löwen sind weiter ungeschlagen in der Vorbereitung und zweitens, einige Unsicherheiten und Schwachstellen werden bei der Mannschaft erkennbar. Das Testspiel war sicherlich kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken und um den Klassenerhalt zu bangen. Doch richtig in Form ist die Mannschaft auch noch nicht, die Spieler müssen sich noch einspielen, nach dem großen Umbruch. Das betonte auch Argirios Giannikis mehrfach in den vergangenen Wochen.

Morgen geht es für die Löwen gegen den SV Schalding-Heining direkt weiter. Danach folgt am Freitagabend die Partie gegen First Vienna FC, auf die sich sicherlich einige Fans freuen werden. Vor und nach dem Spiel wird von Seiten der Gastgeber ein spannendes Rahmenprogramm geboten.

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