Der Saisonauftakt der Löwen bei Dynamo Dresden verlief top: Am Ende stand ein 4:3-Auswärtssieg des TSV 1860 an der Anzeigetafel des Rudolf-Harbig-Stadions. Die Euphorie im Umfeld wurde dadurch noch einmal angeheizt, doch Trainer Michael Köllner dämpft im Gespräch mit der Abendzeitung die Erwartungshaltung. So sieht Köllner sein Team nicht als “selbst ernannten Aufstiegsfavorit”.

Auftakt: Ende gut, alles gut!

60 Minuten lang sei er mit der Leistung seiner Mannschaft in Dresden sehr zufrieden gewesen. Trotzdem gebe es noch Optimierungspotential, so Köllner.

“Nach dem 3:0 und 4:1 haben wir uns Pausen gegönnt, die du dir nicht leisten darfst. Wir haben das Rudolf-Harbig-Stadion am Ende noch mal angeknipst, obwohl wir es bereits komplett ausgestellt hatten. Für den Auftakt gilt jetzt der Spruch: Ende gut, alles gut!”

Aufgrund der hervorragenden Vorbereitung sei er vor der Partie jedoch “relativ entspannt” gewesen, so der Coach. Lediglich in der Schlussphase “war spannender, als wir es uns gewünscht hätten.”

1860 für Köllner kein “selbst ernannter Aufstiegsfavorit”

Auch wenn Michael Köllner auf dem Fanfest vollmundig erklärt hatte, man werde “im Mai etwas Großes zu Feiern” haben, rudert er nun vorsichtig zurück.

“Erstens: Wir sind ja kein selbst ernannter Aufstiegsfavorit. Wir können den Leuten ja nicht verkaufen: Wir werden Erster und die andern reihen sich alle hinter Sechzig ein. Zweitens: alles mit wirtschaftlicher Vernunft. Viele haben im Kopf: Sechzig ist “all in” gegangen. Nein, die Mannschaft ist nur noch gezielter zusammengebaut. Drittens: Wir müssen auch den Wunsch des Vereins und aller Leute respektieren, endlich die Rückkehr zu schaffen.”

Mit Saarbrücken, Ingolstadt, Mannheim, Aue und Dresden gebe es zahlreiche Teams, die sich auch berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen dürfen.

“Wir haben das Recht auf freie Meinungsäußerung”

Präsident Robert Reisinger hatte Köllner kürzlich nahegelegt, sich auf sportliche Themen zu reduzieren, stellte aber auch in den Raum, der Trainer könne beim TSV 1860 eine Ära prägen. Köllner äußerst sich diesbezüglich relativ entspannt:

“Erstens: Es ist der Vereinspräsident, er darf sagen, was er will. Das ist seine Entscheidung. Zweitens: Wir haben das Recht auf freie Meinungsäußerung: Jeder kann äußern, was er möchte. Drittens: Ich habe in dem Interview auch das ein oder andere Gute über mich gelesen: Das ist das, was bei mir hängenbleibt.”

Fazit: Gut, dass die Saison endlich läuft und alle Nebenschauplätze in den Hintergrund gedrängt werden. Morgen geht es gegen Borussia Dortmund und erachtet Köllner sein Team nicht als chancenlos

Bild: OR Pressedienst

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Groeber

Ich bleibe dabei. Michael Köllner ist ein Glücksgriff für den TSV 1860. Ein versöhnliches Interview

Alexander Schlegel

Komischerweise hat er zu Newcastle und dem Blutgeld im Hintergrund plötzlich keine Meinung mehr gehabt. Dabei betraf das den Verein wesentlich mehr als viele seiner sonstigen gesellschaftspolitischen Aussagen.

Versteht mich nicht falsch: Das Interview liest sich wirklich gut, aber es sind halt einfach schon ein paar Dinge vorgefallen, die da nicht so ganz in das Bild reinpassen.

Störzenhofecker

Wie oft kann man sich widersprechen?

Michael Köllner: Ja