Einen Tag nach dem Heimsieg gegen die Spielvereinigung Unterhaching beschäftigt man sich im weiß-blauen Lager unter anderem mit dem Platzverweis gegen Maxi Wolfram. Dabei geht es nicht nur um die Leistung des Unparteiischen in einem packenden Spiel, sondern vor allem auch um die bedachte Wortwahl der Löwenfans bei ihren Unmutsbekundungen.
Platzverweis gegen Wolfram für Glöckner “ein Witz”
Es lief die 73.Minute im Duell zwischen dem TSV 1860 München und der SpVgg Unterhaching, als Maxi Wolfram seinen Namensvetter Hennig foulte. Er traf ihn am linken Sprunggelenk, der Ball war für den Mittelfeldaußen unerreichbar. Eine schwerwiegender Treffer war es allerdings nicht, sodass sich viele im Folgenden verwundert die Augen rieben. Rot zeigte Schiedsrichter Assad Nouhoum für diese Aktion, Wolfram musste mit einem Platzverweis vorzeitig unter die Dusche. Zusammen mit dem verschossenen Elfmeter war es ein Tag zum Vergessen für den Topscorer der Löwen.
Sein Trainer Patrick Glöckner fand für diese Szene im Anschluss klare Worte. “Dafür Rot zu geben, ist ein absoluter Witz” urteilte der 48-Jährige nach dem Schlusspfiff. Der Übungsleiter des TSV 1860 ging sogar noch weiter, für ihn sei in der Szene “nicht mal eine Gelbe Karte” erforderlich gewesen. Im weiteren Verlauf der Partie erzürnte Nouhoum, der für gewöhnlich zu den besten Schiedsrichtern der 3.Liga gehört, erneut die Gemüter. Für ein Foul an Abiama zeigte er Stiefler nur die gelbe Karte.
Löwenfans verzichten größtenteils auf “Schwarze Sau”-Rufe
Doch der Platzverweis gegen Maxi Wolfram hatte nicht nur negative Aspekte zu bieten. Nach der Roten Karte waren nicht nur auf dem Platz die Gemüter verständlicherweise erhitzt. Die Folge war, dass die Mannschaft von den Fans umso mehr unterstützt wurde und das Grünwalder Stadion zur Festung heranwuchs. Bislang schmerzlich vermisste Minuten im Sechzgerstadion versüßten so manch einem den Heimsieg gegen die Vorstädter. Noch am gestrigen Abend erreichten die Redaktion von sechzger.de mehrere Zuschriften von Lesern, die sich begeistert von einem weiteren Sachverhalt zeigten.
Auf das früher übliche und aus der Zeit gefallene “Schwarze Sau” zur Äußerung des Unmuts gegenüber dem Unparteiischen wurde grötenteils verzichtet. Zwar wurden die Rufe in Teilen der Stehhalle und der Westkurve zunächst deutlich vernommen, die Kritik in Richtung des Schiedsrichters schlug allerdings schnell in “Scheiß Schiri” sowie ein lautstarkes “Schieber” um. Die Zuschriften freuten sich entsprechend über die bedachte Wortwahl bei einem Großteil der Löwenfans. So kann dem diskutablen Platzverweis gegen Wolfram schlussendlich auch etwas Positives abgewonnen werden.
Man könnte hier eine endlose Debatte führen.
Paprikaschnitzel bla bla blub….
Ich gehe von aus, die Schiedsrichter in der Liga beschäftigen sich auch mit solch Thematiken. und die Rufe schwarze Sau sind eigentlich eindeutig nicht rassistisch einzuordnen. Da sind andere Worte deutlich besser “rassistisch” einzuordnen
Trotzdem super von den Fans hier dennoch sensibel mit umzugehen und ihren unmut mit anderen Worten beizukunden. 🙂
Ich werfe mal ersatzweise den Ausruf “Gelbe Sau” in den Raum …
Um ganz von der Rassismus-Schiene weg zu kommen plädiere ich für Schiri-Sau!
Es ist eine Begrenzung der Person auf seine Hautfarbe. Er bleibt ein Mensch, ein Schiri, dessen Gene nur zu einem winzigen Minimalstel von denen uns Europäer abweichen. Bei derart großer Auswahl anderer Kraftausdrücke, kann man doch bestimmt auf solche verzichten, die den Schiedsrichter persönlich angehen und in der Vergangenheit überwiegend diskriminierend benutzt worden waren.
Ja da stimme ich dir auf jeden Fall zu
Assad Nouhoum ist in Fürstenfeldbruck geboren. Was soll er sonst sein als Europäer?
Dir ist aber schon bewusst dass die Deutung einer Aussage dem Empfänger obliegt, nicht dem Sender?
Ja ist es.. Kommt es irgendwo anders rüber dann sry. Aber wie ich auch eingangs erwähnte man kann endlos drüber diskutieren.
Ich verstehe jetzt den Sinn dieses Artikels nicht. Wo kommt jetzt das mit der bedachten Wortwahl her? Der Schiri wurde doch hörbar beschimpft, oder? Dabei ist es nicht ausschlaggebend, ob es “nur” 500 oder 5000 sind. Und 500 waren es allemal. Es ist aber auch davon auszugehen, dass keine der Beschimpfungen einen rassistische Hintergrund hatten, da es vor der roten Karte in keiner Situation eine hörbare Assoziation zwischen Schimpfwort und Hautfarbe gab. Wie Vorstopper schon richtig schrieb, hat die Farbe schwarz lediglich den historischen Hintergrund der Arbeitskleidung der Schiris. Schön ist trotzdem nicht.
Also, ich persönlich finde es eher diskriminierend den Schiri auf Grund seiner Hautfarbe nicht als schwarze Sau zu beschimpfen. Das ist doch auf seine Funktion in diesem Moment bezogen und aus der Zeit, als die Schiedsrichter komplett in Schwarz gekleidet waren. Richtig übel ist was der bekennende EkelhAfD Wähler User Joke gestern bei…24 abgesondert hat, als er davon schrieb „ das passiert wenn ein N**** pfeift“. Der Schiri war nicht gut gestern, aber eben auch nicht spielentscheidend mit seiner seltsamen Pfeiferei und wichtigem Getue, von daher finde ich den Begriff „Schieber“ eigentlich beleidigender, weil ihm ja dadurch unterstellt wird bewusst eine Mannschaft zu bevorteilen. Ist jetzt meine sehr subjektive Meinung.
Der Kommentar wurde von der Redaktion nachträglich bearbeitet