Fußballdeutschlands nahezu ungeteilte Aufmerksamkeit erhielt am heutigen Samstag Nachmittag das Drittliganachholspiel zwischen dem KFC Uerdingen und Dynamo Dresden. Außer in der Regionalliga Südwest und im sächsischen Landespokal fanden an diesem Maifeiertag keine Nachmittagsspiele statt. Die Partie der 33. Runde, die in der vergangenen Englischen Woche der coronabedingten Quarantäne der Sachsen zum Opfer gefallen war, fand – wie alle derzeitigen Heimspiele der Krefelder – im Lotter Sportpark statt. Erst tags zuvor hatte der Gastgeber einen neuen Trainer präsentiert. Jürgen Press soll den stark abstiegsgefährdeten KFC im Saisonfinale in der Liga halten. Für das Duell mit Dynamo stand aber zunächst noch einmal Interimscoach und Ex-Löwe Stefan Reisinger allein und ohne die nötige Fußballlehrer-Lizenz an der Seitenlinie.
Viele Augen auf Lotte gerichtet
Sowohl für die Tabellenspitze, als auch für den Tabellenkeller war diese Partie von großer Bedeutung: Die Uerdinger konnten sich mit einem oder gar drei Punkten aus der Abstiegsregion verabschieden und den SV Meppen oder sogar den 1. FC Kaiserslautern, den nächsten Gegner unserer Löwen in der Tabelle hinter sich lassen. Die Dresdner konnten sich im mit einem Unentschieden auf Rang zwei und mit einem Sieg sogar zurück an die Tabellenspitze schießen. Am Mittwoch hatte der neue Trainer und ebenfalls Ex-Löwe Alexander Schmidt mit einem 1:0 gegen den MSV Duisburg Dynamo nach vier Spielen ohne Sieg zurück in die Erfolgsspur gebracht.
KFC Uerdingen – Dynamo Dresden
Der Aufstiegskandidat kam zunächst etwas besser in die Partie, konnte aber aus der Überlegenheit der ersten Viertelstunde kein Kapital schlagen. Dann fanden die Gastgeber mehr und mehr ins Spiel. Der KFC erarbeitete sich sichtbare Feldvorteile, die jedoch nicht zu zwingenden Torchancen führten. Als sich die meisten TV-Zuschauer wohl schon auf ein durchaus leistungsgerechtes 0:0 zur Pause eingestellt hatten, schlug Dynamo doch noch zu: Nach einem sehenswerten Chip-Ball von Philipp Hosiner in Richtung linke Grundlinie erzielte Panagiotis Vlachodimos aus spitzen Winkel mit rechts sein erstes Saisontor.
Dynamo verwaltet und erhöht
Die erwartete Reaktion der Krefelder direkt nach dem Seitenwechsel blieb aus. Das Spiel nach der Pause gehörte Dynamo, allerdings ohne ganz zwingende Torchancen, um die Weichen frühzeitig auf Sieg zu stellen. Eine gute Viertelstunde vor Spielende passierte es dann aber doch: Der für Hosiner eingewechselte Heinz Mörschel (natürlich nicht verwandt oder verschwägert mit dem sächsischen Urgestein Olaf Marschall) versenkte einen sehenswerten Freistoß aus 18 Metern ins rechte obere Eck des Uerdinger Gehäuses. Die Gastgeber gaben sich geschlagen und kamen in der Folge nicht mehr nennenswert vor das Tor der SGD. Schlusspunkt der Partie war dann noch eine gelb-rote Karte für den Uerdinger Edvinas Girdvainis.
Dresden nun wieder Tabellenführer
Durch den Erfolg im Tecklenburger Land ist Dynamo Dresden aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Hansa Rostock zurück an der Tabellenspitze der 3. Liga. Zwei bzw. vier Punkte dahinter lauern der FC Ingolstadt und unsere Löwen. Die Sachsen bestreiten ihre nächste Partie am Dienstag Abend nur 70 Kilometer südöstlich von Lotte beim SC Verl. Die drei Tage bis zum 35. Spieltag bleibt der gelb-schwarze Tross gleich im Westen der Repubik.