In der neuesten Folge des sechzger.de Talks, der am Freitag auf unserer Homepage zu finden sein wird, ist Präsident Robert Reisinger zu Gast. Neben diversen anderen Themen kam man natürlich auch auf die unendliche Stadionsdiskussion zu sprechen. Ob Grünwalder Stadion oder Neubau – vieles ist denkbar. Die Option Olympiastadion ist für Robert Reisinger indes indiskutabel.
Olympiastadion für Reisinger keine Dauerlösung
Zwar stellte der Präsident des TSV 1860 München e.V. klar, dass das weite Rund am Oberwiesenfeld sehr wahrscheinlich als Ausweichspielstätte während eines eventuellen Umbaus des Grünwalder Stadions dienen würde, als permanente Heimat der Löwen sieht Reisinger das Olympiastadion jedoch nicht.
“Ich kann mich daran erinnern, dass wir Ende des letzten Jahrunderts riesige Diskussionen hatten, dass das nie ein Fußballstadion werden wird. Dann gabs einen bekannten Fußballspieler, der wollte sogar Terroristen engagieren, dass sie es wegsprengen. Mir fehlt die Phantasie, wieso das jetzt 22 Jahre später auf einmal die Nonplusultra-Lösung sein soll. Ich kann die Diskussion, wenn ich ehrlich bin, nicht nachvollziehen, zumal auch die Bestimmungen der DFL mittlerweile gestiegen sind an den Anforderungen des Stadions. Auch wenn das ein Weltkulturerbe, wird sich der DFB oder die DFL da nicht erweichen lassen und irgendwelche Ausnahmen oder Sonderregelungen zu geben. Dann sind wir ja ein Präzedenzfall und den werden sich der DFB oder die DFL niemals ins Haus holen.”
Diese Argumentation dürfte für jedermann nachvollziehbar sein, zumal auch ein wirtschaftlicher Vorteil im Olympiastadion äußerst fragwürdig ist. Inwiefern DFB/DFL angesichts der fehlenden Komplettüberdachung überhaupt lizenzfähig wäre, müsste ohnehin geprüft werden.
Schon seit 1996 nicht mehr ins Oly
Doch nicht nur wirtschaftlich, sondern auch emotional sieht Reisinger die Löwen zukünftig nicht als Dauermieter im Olympiastadion.
“Persönlich meine Meinung ist: Ich bin 1996 schon nicht mehr ins Olympiastadion gegangen, obwohl ich vier Jahreskarten hatte. Ich hab also meine Karten gezahlt, bin aber nicht hingegangen. Als Präsident oder als Gesellschafter der KGaA sag ich: Das muss man sich schon wild schön rechnen, dass sich das irgendwann lohnt.”
Bleibt zu hoffen, dass der TSV 1860 und die Stadt München doch noch einen Weg finden, das Grünwalder Stadion auf mehr als die bisher angedachten gut 18.000 Plätze auszubauen. Mehr dazu dann im sechzger.de Talk…
Man weiß doch genau aus welcher Richtung immer dieser Olympiaquatsch kommt-ausschließlich von den Rosinenpickenden Couchfans eines Bloggers die sich aufmucken weils zu den 2 oder 3 Spielen im Jahr wo die gerne ins Stadion gehen würden keine Karte bekommen… Die Olyzeit war schlimm-einfach katastrophal und ich denke das kann sich doch kein Mensch mehr wünschen – bis auf ein paar verwirrte auf dem besagten Blog
Danke – könnte von mir sein. Da muss die Verwirrung schon stark nahe Endstadium sein…
Diese Schönrederei, dass wir bei doppelt sovielen Zuschauern im Oly doppelt soviel Einnahmen hätten, ist hahnebüchen. NIEMAND wäre bereit, im oly die selben – bundesweit höchsten – Eintrittspreise zu bezahlen wie im Sechzgerstadion. Im Gegenteil: die Nachfrage würde genauso wie die Zuschauerzahl rapide sinken. Ich wäre nicht bereit, im Oly für eine Jahreskarte 500 Euro zu bezahlen. Ich kann dort jederzeit spontan vorbei kommen, mir eine der unzähligen übrig gebliebenen Stehplatztickets kaufen und mich damit auf einen der tausenden freien Sitzplätze setzen. Dafür muss ich nicht 500 Euro ausgeben. Sechzig werden die Eintrittsgelder und natürlich auch die Planungssicherheit der vielen Jahrelarten fehlen.
Gottseidank ist diese trostlose Schüssel offenbar eh kein Thema.
P.S.: Ich habe über 370 Spiele im Sechzgerstadion gesehen – darunter weniger als 5, an die ich mich nicht gerne erinner. Im Oly habe ich über 150 Spiele gesehen – und an weniger als 5 Spiele erinner ich mich gerne!
Schönes Verhältnis! Alleine die Zahl der Dauerkarten würde massiv schrumpfen.
Da hab ich eine Parallele zu unserem Präsi. Ich hab auch das Oly ab dem unseligen und blödsinnigen Umzug boykottiert und mich tatsächlich an den lächerlichen Zuschauerzahlen erfreut. Ich war halt einer der 5.000 Deppen, für die dann 30.000 neue Fans ins Oly kamen (Fantasie KHW). Schön dass das jetzt anders ist! Ich würde auch beim nächsten Wechsel ins Oly so verfahren. Und es wäre noch katastrophaler. Mein Präsident!