Nach langjähriger Abstinenz wird in der Donaustadt nun wieder drittklassig gespielt. Deshalb blicken wir im heutigen Teil der Saisonvorschau auf den SSV Ulm 1846.
Ulmer kehren in Liga 3 zurück
Mitte Mai hatte der SSV Ulm das lang ersehnte Ziel nun endlich erreicht. Durch einen 5:0 Kantersieg über die SG Barockstadt Fulda standen sie vor dem letzten Spieltag mit vier Punkten Vorsprung uneinholbar an der Spitze der Tabelle. Damit einher geht, dass ab der kommenden Saison im Donaustadion endlich wieder Drittligafußball gespielt wird. Um die Jahrtausendwende herum ging man noch in der Bundesliga auf Punktejagd. Nach dem Abstieg ins Unterhaus folgte der Absturz bis in die Verbandsliga. Nun hat sich der Club wieder rehabilitiert und will sich wieder langfristig im Profifußball etablieren.
Aufstiegshelden bleiben an Bord
Auf so gut wie alle Akteure der Aufstiegssaison kann Trainer Thomas Wörle auch in der dritten Liga setzen. Einzig der Abgang von Marcel Schmids könnte etwas schmerzen. Abgelaufene Saison erzielte der Rechtsverteidiger in 27 Partien vier Tore. Die anderen Spieler die den Verein verlassen, kamen letztes Jahr nur auf wenig Spielzeit. Grund dafür waren in den Fällen von Simon Klostermann und Stefan Ilic zwei schwere Verletzungen. Wichtige Leistungsträger wie Stürmer Lucas Röser oder Kapitän Johannes Reichert bleiben den Spatzen allerdings weiter erhalten.
Bayern Talent wechselt nach Schwaben
Da das Grundgerüst des Erfolgs der Ulmer zusammengeblieben ist, gilt es nun den Kader drittligatauglich zu machen. Als Ersatz für Marcel Schmids kommt mit Julian Kudala ein junger Rechtsverteidiger zum SSV. Der 21-jährige war vergangenes Jahr für die Zweitvertretung des VfB Stuttgart an acht Treffern direkt beteiligt. Vom Campus des FC Bayern wechselt Stürmer Lenn Jastremski für ein Jahr auf Leihbasis in die Donaustadt. Es ist nach Engagements in Aue, bei Viktoria Köln und dem Grazer AK schon seine vierte Station als Leihspieler. Er erhofft sich bei den Spatzen nun endlich etablieren zu können. Mit Sascha Risch und Tom Gaal wurden zwei weitere Spieler mit Entwicklungspotential verpflichtet. Mehr Erfahrung hat dagegen Rückkehrer Felix Higl vorzuweisen. Von 2019 bis 2021 trug er bereits schon einmal das schwarz-weiße Trikot. Nun wechselt er vom Zweitliganeuling VfL Osnabrück zurück an seine alte Wirkungsstätte.
Ab und Zugänge im Überblick
Abgänge: Marcel Schmidts (Stuttgarter Kickers), Simon Klostermann (SGV Freiberg), Stefan Ilic (SSV Reutlingen), Mert Tasdelen (Sonnenhof Großaspach), Hendrik Hansen (Vereinslos), Finn Paul (Vereinslos)
Zugänge: Lenn Jastremski (FC Bayern München II), Sascha Risch (SV Meppen), Julian Kudala (VfB Stuttgart II), Max Brandt (Teutonia Ottensen), Tom Gaal (M’gladbach II), Leo Scienza (1.FC Magdeburg), Felix Higl (VfL Osnabrück), Bastian Allgeier (Karlsruher SC)
Gesamtmarktwert: 4,05 Mio. €
Ist die Mannschaft gut genug für Liga 3?
Nun ist der Kader für die Comeback-Saison der Spatzen in Deutschland dritthöchster Spielklasse also komplett. Aus den begrenzten finanziellen Möglichkeiten hat Sportdirektor Markus Thiele viel herausgeholt. Der Verein, bei dem bereits Stars wie Uli Hoeneß und Mario Gomez der Durchbruch gelang, lockte gleich eine Hand voll junger Spieler an die Donau. Auch die Euphorie die in der Stadt herrscht dürfte der Mannschaft Rückenwind geben. Dennoch bin ich unsicher, ob der Meister der Regionalliga Südwest sich gegen die starke Konkurrenz behaupten kann. Schließlich hat der Großteil des Kaders bis jetzt nur in viertklassig gespielt. Auch Trainer und ehemaliger 1860 Spieler Thomas Wörle war vorher nur im Frauenbereich des FC Bayern tätig. Deshalb wird es meiner Meinung nach in dieser stark besetzten Liga am Ende nicht zum Klassenerhalt reichen .Die ersten Testspiele dieser Saisonvorbereitung gegen die Würzburger Kickers und den SW Bregenz konnte man beide allerdings siegreich gestalten.
1860 gegen den SSV Ulm: Ein Duell mit Historie
Das erste Duell der beiden Mannschaften liegt bereits über 75 Jahre zurück und fand im Dezember 1946 statt. Das wohl spannendste Spiel gab es wohl im März 1963. Damals gewannen die Münchener Löwen mit 6:5! Zuletzt standen sich beide in der Saison 1999/2000 gegenüber. Damals noch in der Bundesliga. Nun zwei Jahrzehnte später treffen die beiden Traditionsvereine aus Süddeutschland das erste mal in der dritten Liga aufeinander.
1860 spielt gegen den SSV Ulm 1846 am: 3-4.Oktober.23 (A)/ 1-3.März.24 (H)
Gesamtbilanz gegen den SSV Ulm 1846: 7 Siege 1 Remis 2 Niederlagen
Drittligabilanz gegen den SSV Ulm 1846: Noch keine Spiele ausgetragen
Da sie Meister in der stärksten Regionalliga wurden, werden sie vermutlich nicht wieder absteigen. Die letzten Jahre sind alle Aufsteiger aus der Regionalliga Südwest gut bzw. sogar mehr als gut in der 3.Liga angekommen: Waldhof, Saarbrücken und Elversberg. Eventuell wird der SSV Ulm 1846 sogar vor den 60ern landen. Wer weiß….
So siehts aus! Und wer die Regionalliga Südwest überstanden hat, braucht eine Dritte Liga nicht zu fürchten! Sieht bei den Meistern der Regionalliga Bayern schon anders aus…..
Endlich wieder ein Duell zweier Legenden!
Tausend mal lieber als Red Bull, Hoffenheim oder Heidenheim!