Gestern war es weitgehend ruhig um den TSV 1860 München. Sportlich könnte es kaum besser laufen nach sieben ungeschlagenen Spiele in Folge und beruhigenden elf Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge. Einzig abseits des Rasens gab es gestern relevante Geschehnisse: das Bündnis Zukunft präsentierte erstmals öffentlich seine Ideen.

Talk des Bündnis Zukunft: Ideen zu Finanzen und Marketing

Im Rahmen eines Online Talks stellte das Bündnis Zukunft seine Gedankenansätze zu einer rosigen Löwenzukunft vor. Thomas Heigl stellte die finanzielle Bestandsaufnahme der Privatinitiative vor. Diese beinhaltete wenig Überraschendes. Nämlich, dass die KGaA bilanziell überschuldet ist, jedes Geschäftsjahr mit negativem Ergebnis abgeschlossen wird und infolgedessen frisches Geld benötigt wird. Dazu präsentierte Heigl vier Möglichkeiten: Kapitalerhöhung durch beide Gesellschafter, einseitige Kapitalerhöhung durch die HAM (was eine Verwässerung der e.V.-Anteile bedeuten würde), Einstieg eines weiteren Gesellschafter und weiterhin Kapitalzuführung mittels Genussscheinen durch die HAM. Also nichts dabei, auf was nicht jeder interessierte Löwenfan schon seit geraumer Zeit selbst gekommen wäre.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe “Vision, Marke & Kommunikation” stellte Alexander Möst vor. Er verglich dabei den TSV 1860 München mit einem Motorradclub und man fühlte sich ein wenig an Präsident Mayrhofer und Motörhead erinnert. Es wurde ein schwer nachvollziehbares Leitbild vorgestellt, nebulös angedeutet, dass das Merchandising zukünftig “aus einer Hand” kommen solle, was wohl durch die Blume das Aus für den e.V.-Shop bedeuten würde. Bemerkenswert war noch, dass unter der Überschrift “Fans und Fanclubs” die Einführung eines Sponsoren-Arbeitskreises gefordert wurde. Am Ende schwirrte einem tatsächlich ein Klassiker von Motörhead durch den Kopf.

News aus der dritten Liga

Saabrücken gewinnt bei Viktoria Köln

Im Nachholspiel des 21. Spieltags gelang dem 1. FC Saarbrücken ein Auswärtssieg bei Viktoria Köln. Die Saarländer gingen in der 3. Spileminute durch Naifi in Führung. Direkt nach der Pause legte Brünker das 0:2 nach (47. Minute). Der Viktoria gelang durch Becker in der 55. Minute der Anschlusstreffer. In der 68. Minute scheiterte Rabihic zunächst mit einem Elfmeter an Voll, aber Naifi konnte den Nachschuss zum 1:3 verwerten. Kerber sorgte dann in der 85. Minute mit 1:4 für die endgültige Entscheidung. In der Nachspielzeit konnte jedes Team noch ein Mal treffen, so dass Saarbrücken 5:2 gewinnen konnte. Damit liegt 1860 jetzt in der Tabelle definitiv drei Punkte vor Viktoria Köln auf Rang 13.

Aue mit Personalsorgen zum Spitzenreiter

Der Sieg im Derby gegen Dynamo Dresden gibt den Schachtern naturgemäß gehörigen Auftrieb. Nach dem Tabellenzweiten haben die Auer nun direkt das Auswärtsspiel beim Tabellenersten aus Regensburg vor der Brust. Dort wird Pavel Dotchev auf zahlreiche Stammkräfte verzichten müssen. Gelb-gesperrt werden Tim Danhof und Omar Sijaric fehlen. Verletzungsbedingt können die Reise in die Oberpfalz Maximilian Thiel, Niko Vukancic und Linus Rosenlöcher nicht antreten.

Essen will mit Dabrowski verlängern

Der letzte Saison schwer umstrittene Christoph Dabrowski steht kurz vor einer Vertragsverlängerung bei Rot-Weiss Essen. Nachdem erfolgreich überstandenen Abstiegskampf der letzten Saison, spielen die Rot-Weißen diese Saison um den Aufstieg. Gute Argumente für Dabrowski, dessen Kontrakt nun kurzfristig um zwei Jahre bis 2026 verlängert werden soll.

Damit seid Ihr wieder up to date, was 1860 angeht. Wer hätte gedacht, dass man sich im Jahre 2024 nochmal an Motörgerd erinnern würde. Habt einen schönen Tag!

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black_belt_blues

Kaum zu glauben. Diese Erkenntnisse sind fast durchwegs ein uralter Hut und ein Löwenkenner hätte das in einer halben Stunde aufschreiben können. Einige sogar deutlich fundierter, was mögliche Konsequenzen betrifft.
Was soll man davon nun halten? Die wollen sich vor allem eines: Einmischen!
Und ihr anfängliches Versprechen, sich eben nicht in die Vereinspolitik einmischen zu wollen, ist inzwischen so glaubwürdig wie diverse Aussagen von Trump oder Ismaik himself.
Gute Nacht Gräfer!
We need a new Hauptsponsor!

SechzgerFlo

Ich bleib dabei, der Grundgedanke ist ja an sich positiv bei so einem Bündnis und man kann da im Verein vielleicht neue Ansätze dadurch finden, um sich weiterzuentwickeln.

Ich hab da gestern aber eine ganze Zeit zugeschaut, und ja es wurde erwähnt das alles noch in einer Startphase ist, aber da war viel Rauch um zum Schluss wenig wirklich neues, bahnbrechendes oder dergleichen zu erfahren. Im Endeffekt war ich dann irgendwann soweit und hab gesagt, ok das was die erzählen wissen wir alles schon und wo gehts jetzt weiter? Also entweder muss da noch gehörig gearbeitet werden, oder man kann das Thema jetzt schon abbrechen, weil so kommt keiner weiter.
Bin jetzt schon gespannt was es zum Thema Stadion für eine wahnsinnige Idee gibt. Ich kann mir schon vorstellen das es heißt, ja das Grünwalder Stadion ist nicht mehr zeitgemäß und wir müssen schauen das wir ein zeitgemäßes Stadion haben, aber wir haben kein Geld, also wissen wir nicht weiter. Oder die wahnsinnig innovative Idee, ab ins Olympiastadion (da erkennt aber keiner, dass es auch nicht mehr so zeitgemäß ist, wie es einige vermuten).

Bisher, in meinen Augen, ganz viel Rauch um wenig Inhalt.

Last edited 2 Monate zuvor by SechzgerFlo
Groeber

Hier ein Zitat von Martin Gräfer über das Bündnis Zukunft von seinem Facebook:

„Ich bin jetzt seit mehr als 7 Jahren sehr eng an der KGaA, einen solch strukturierten und konkreten Strategieprozess habe ich bisher noch nicht wahrgenommen.“

Was sagt das über die Arbeit der KGaA in den letzten 7 Jahren? Die Aussage wird noch lustiger oder eigentlich trauriger, wenn man sich die Ergebnisse betrachtet die gestern präsentiert wurden.

Wir haben kein Geld und wir bauen die Marke über einen zentralen Fanshop auf. Genial. Dass das die letzten sieben Jahre noch niemand drauf gekommen ist.

Vorstopper

Also, was dieses Bündnis will, erschließt sich mir jetzt eher weniger. Wir machen alles besser, wissen aber eigentlich nicht wie, hatten wir doch schon mal. Das wird ein klassischer Rohrkrepierer.
Positiv ist die Entscheidung der DFL, obwohl ich mir gut vorstellen kann, dass jetzt wo nur noch ein Bieter übrig geblieben ist, der Erlös wohl noch marginaler wäre.
Ein sonst alles besser wissender Blogger, hat gestern Abend recht lange gebraucht, um diesen Schock zu verdauen.

Groeber

Zeigt dass Proteste was bewirken können.

juergen

BZ: Frei nach dem Motto “Im Westen nichts Neues” 😉