„Ich mag nicht mehr, ich kann nicht mehr, das hat so keinen Sinn“. Die Gedanken die seit Wochen in meinem Kopf kreisen, werden von Tag zu Tag stärker. Dementsprechend ist das an dieser Stelle für mindestens 186,0 Stunden mein letzter Artikel und ich möchte euch kurz erklären, warum das so ist:

Viele waren der Meinung, sechzger.de wäre ein Gegenpool zu einem anderen Blog und hier liegt schon der große Denkfehler: sechzger.de ist nicht gegen irgendetwas, sondern sechzger.de soll(te) für irgendetwas sein: Den TSV 1860 München. Eine Liebeserklärung an den tollsten Verein der Welt, ein weiteres Archiv von Bildern und Erlebnissen und natürlich auch eine Stimme für aktuelle Ereignisse: Die Domain sechzger.de habe ich mir vor rund 25 Jahren nicht geholt weil ich gegen etwas sein wollte, sondern weil ich für etwas war: Für den TSV 1860.

Jener TSV 1860 ist kein gewöhnlicher Verein: Eine bewegte Geschichte, viel Tradition, der Zwangsabstieg, wieder aufgestanden wie Phönix aus der Asche. All das konnte diesem Verein nur wenig anhaben.

Durch die Geschehnisse der rund letzten 20 Jahre haben sich in der Fanlandschaft jedoch zwei politische Lager gebildet, die sich zum Teil unversöhnlicher gegenüberstehen als rot und blau. Ich persönlich sehe hier eine größere Gefahr für den Verein, als im sportlichen Misserfolg.

Dass das ganze durch einen großen Blog um den TSV 1860 durch reißerische, einseitige Berichtserstattung ins unerträgliche befeuert wird, ist kein Geheimnis. Dass einseitige Propaganda funktioniert – und sei sie noch so dümmlich, falsch und verlogen – sieht man in den diversen Staaten dieser Erde. So werden Präsidenten gemacht und zementieren ihre Macht.

„Da müsste man was dagegen unternehmen“ sagen viele, sehr viele sogar. Recht haben sie. Einige machen das auch: Sie sammeln strafbare Artikel, schreiben Fanzines, betreiben Blogs oder Facebook-Seiten. Ein Wahnsinn eigentlich, wieviel Energie aufgewendet wird um sich im gleichen Verein zu bekämpfen.

Der Blogger selber hat zwei Antriebsfedern: Geld & Hass. Hass zum einen, weil er seinerzeit bei 1860 III und IV nicht mitspielen durfte: Spieler waren damals der Meinung, er und sein Verhalten würden nicht in die Mannschaft passen. Seit seinem Rauswurf sieht der Blog aus, als führe er einen persönlichen Rachefeldzug gegen den eV. Es trifft sich für ihn gut, dass man mit Hass mehr Geld verdienen kann als mit Harmonie: Artikel die zum Streit anstacheln werden verstärkt kommentiert und frequentiert, durch Werbeeinblendungen verdient man Geld, viel Geld: Man muss nur schauen, wie sich der Fuhrpark des Blogs in den letzten Jahren entwickelt hat.

Das ganze funktioniert übrigens auf beiden Seiten: Artikel, die ich gegen etwas schreibe haben zum Teil 10x höhere Zugriffszahlen als Artikel die ich für etwas schreibe. Womit wir wieder beim Anfang der Geschichte wären: Mein Antrieb ist weder Geldgier, noch Hass – und das soll auch so bleiben. Zugleich wir die Fanspaltung nicht besser, wenn man der anderen Seite täglich hinreibt, wie doof sie eigentlich ist. Da hab ich zudem keine Lust darauf und es ist nicht meine Aufgabe: Die Energie kann man sinnvoller verwenden: Hass sollte niemals ein Antrieb sein.

Dementsprechend gönne ich mir 186,0 Stunden Sendepause und schauen dann, ob und wie es hier weitergeht. Zugleich freut es mich allerdings, dass es auch in dieser Zeit Artikel auf sechzger.de geben wird – es haben sich schon Löwen zum weitermachen gemeldet. Vielleicht geht’s einfach in einem anderen Format weiter.

Zugleich interessiert uns natürlich eure Meinung: (Wie) soll es weitergehen mit sechzger.de? Sollen wir die anderen Medien ignorieren? Uns auf´s sportliche oder auf die Fanlandschaft fokussieren? Oder ist es für den Verein besser, wenn man auf sechzger.de nur noch auf die zahlreichen anderen Initiativen für das Sechzger und Sechzig verweist?

Wir bitten um zahlreiches Feedback.

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