Am letzten Tag des Trainingslagers in Belek bestritt der TSV 1860 München das einzige Testspiel vor Wiederaufnahme der Rückrunde gegen Hansa Rostock.

Keine Experimente in der Aufstellung

Michi Köllner schickte genau die Elf auf den Rasen, die das letzte Spiel vor der Winterpause mit 3:0 in Würzburg gewinnen konnte. Auch von der taktischen Formation her blieb der Coach beim Testspiel TSV 1860 – Hansa Rostock beim mittlerweile bewährten 3-4-1-2-System. In der Gloria-Arena wurden die Löwen von ca. 80 mitgereisten Fans unterstützt.

Ordentliche Beflaggung durch die mitgereisten Löwenfans

Wenig Höhepunkte im Spiel

In der Anfangsphase waren beide Teams darauf bedacht, möglichst sicher in ihrer taktischen Formation zu stehen und wenig Risiko zu gehen. So entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein Spiel ohne große Höhepunkte. Lediglich ein Fernschuss von Greilinger, der zur Ecke geklärt werden konnte sowie ein Kopfball von Schumacher, den Hiller auf der Linie sicher parieren konnte, unterbrachen die gepflegte Langweile in Belek. Die Hanseaten hatten leichtes spielerisches Übergewicht im Mittelfeld und konnten sich einige Ecken erarbeiten, die aber allesamt nichts einbrachten. So ging es nach 45 Minuten Magerkost in die Kabinen.

Früher Gegentreffer in der 2. Halbzeit

Michi Köllner nahm zur Halbzeit keine Auswechslungen vor. Die Löwen versuchten zu Beginn der zweiten Hälfte etwas engagierter zu Werke zu gehen und ihrerseits mehr Spielkontrolle zu übernehmen. Jedoch war es dann in der 50. Minute die Kogge, die den Führungstreffer erzielen konnte. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld behinderten sich Semi Belkahia und Marco Hiller gegenseitig, so dass Verhoek den Ball nur noch einschieben brauchte. In der 54. Minute wechselte Köllner zum ersten Mal. Es kamen Staude und Moll für Willsch und Neudecker.

Lex und Greilinger drehen das Spiel

In der 56. Minute konnte der neue Kapitän Stefan Lex dann für die Löwen ausgleichen. Nach einem langen Ball von Staude konnte er die Kugel durch die Beine von Kolke zum 1:1 einschieben. Nur zwei Minuten später stellte Fabian Greilinger auf 2:1 für den TSV 1860! Nach einem Sololauf von über 50 Metern aus der eigenen Hälfte zog er aus 18 Metern einfach Mal ab und der Schuss schlug mit voller Wucht im Tor der Hanseaten ein.

Löwen kontrollieren das Spiel und erhöhen

Danach zeigten sich die Norddeutschen etwas geschockt und verloren die Linie in ihrem Spiel. Die Löwen waren nun am längeren Hebel und versuchten, den Vorsprung auszubauen. Der Coach führte dann den zweiten Doppelwechsel durch: es kamen Linsbichler und Tallig für Dressel und Lex. In der 67. Minute brachte Yannick Deichmann dann eine scharfe flache Hereingabe vom rechten Flügel in den Strafraum. Dort rauschte von hinten Marcel Bär heran, der die Hereingabe eiskalt zum 3:1 verwandelte. Toller schnörkelloser Fußball!

Torjubel nach dem 3:1

Ruhiges Auslaufen in der Schlussphase

Nach dem 3:1 konnte sich die Hansa nicht mehr aufraffen und Sechzig hatte das Spiel im Griff. In der 83. Minute brachte Köllner dann noch Knöferl und Morgalla für die Torschützen Greilinger und Bär. Kurz drauf hatte Linsbichler nach einem Moll-Freistoss noch eine gute Chance, kam aber zu Fall. Marco Hiller konnte sich kurz vor Schluss bei einem Fernschuss der Hanseaten nochmals auszeichnen. Dann war Schluss.

Fazit des Testspiels TSV 1860 – Hansa Rostock

Die Löwen gehen gut gerüstet in den ersten Spieltag nach der Winterpause gegen den SV Wehen. Gegen die klassenhöhere Hansa konnten die Löwen eine starke zweite Halbzeit auf den Rasen bringen und mit 3:1 gewinnen. Die erste Elf scheint gefunden zu sein und diese harmoniert gut. Die neue Taktik scheint vom Team verinnerlicht und die Löwen zeigten sich nach schnellen Gegenstößen sehr effektiv vor dem gegnerischen Kasten. Interessant wird sein, wie Michi Köllner reagiert, wenn Merv Biankadi wieder voll einsatzfähig ist. Ein re-live des Spiels sollte es ab heute Abend im Löwen-TV geben. Ihr könnt gleich auf die 46. Minute springen, wenn Ihr wenig Zeit habt. Da verpasst Ihr nix!

Hoffentlich knüpfen die Löwen gegen Wehen nahtlos an die Leistung der zweiten Hälfte an!

Aufstellung: 1 Hiller – 6 Salger, 27 Belkahia, 36 Steinhart – 11 Greilinger (83. 39 Morgalla), 14 Dressel, 20 Deichmann, 25 Willsch (50. 23 Staude), 31 Neudecker (50. Moll) – 7 Lex, 15 Bär (83. 18 Knöferl)

Tore: 0:1 Verhoek (49.), 1:1 Lex (55.), 2:1 Greilinger (57.), 3:1 Bär (68.)

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andreas de Biasio

das Spiel war in ordnung. man hat ein Testspiel gegen einen ganz guten Gegner bestritten, der aus meiner Sicht auch ganz gute und interessannte Spieler in seinen Reihen hat. ein Testspiel auf Augenhöhe. ich weiss jetzt leider überhaupt nichts vom Vorbereitungstand der Rostocker. bis auf das das Testspiel gegen den Waldhof abgesagt werden musste. ich hatte so den Eindruck, dass bei Rostock einige Spieler nicht gespielt haben. warum auch immer. jetzt zu uns: ein Klassenunterschied war nicht da, über die gesammte Spielzeit. wobei hier schon die Frage erlaubt sein muss: ist das zwischen einem Tabellen 10ten der dritten und einem Tabellen 14ten der zweiten Liga überhaupt so stark sichtbar? ich finde nicht. ich finde, dass wir es ganz gut gemacht haben. was mir in der ersten Halbzeit nicht gefallen hat, war unser Spiel nach vorne und unser offensiv Spiel. sonst finde ich die Taktik okay, wobei ich mir schon auch die Frage gestellt habe: könnte man diese Taktik jetzt wirklich bei jedem Spiel und Gegner einsetzen? Die positive Reaktion nach Rückstand in der zweiten Halbzeit hat mich sehr angenehm überrascht.

Steffen Lobmeier

Top! Danke für den Liveticker und den schnellen Spielbericht.