Spielraum beim TSV 1860 im Winter laut Günther Gorenzel: 50 000,- Euro…

Beim TSV 1860 München läuft es in dieser Spielzeit nicht rund. Insbesondere nach den beiden Niederlagen gegen Türkgücü und Halle wird Kritik aus dem Umfeld laut. Ein häufiger Vorwurf lautet, die Löwen hätten sich nicht hinreichend verstärkt. Insbesondere Sascha Mölders hätte man ersetzen müssen.

Interview mit Günther Gorenzel in der tz

Unter anderem dazu nimmt Günter Gorenzel in der tz Onlineausgabe Stellung. Im Interview mit Uli Kellner verrät er, dass sein Spielraum im Winter für eventuelle Neuverpflichtungen 50 000 Euro betrug. Wie sich das verteilt, welche Spieler er auf der Liste hatte und woran es liegt… all das findet ihr in diesem Interview.

5 2 votes
Artikelbewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
32 Comments
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
andreas de Biasio

oder anders gefragt was ist mit dem 5 Millionen € Etat geschehen, dass dieser bei diesem Kader so schnell ausgeschöpft wurde? Herr Gorenzel? warum hat man dann Sascha Mölders Vertrag überhaupt aufgelöst und ihn vom Hof gejagt? die Auflösung des Vertrags war ja sicher nicht kostenlos, oder? noch dazu im Wissen, dass absofort ein Spieler weniger im Kader zur Verfügung steht. und man keinen für ihn bis Ende Januar verpflichtet hat.

Aschlegel

Also, dieser Betrag macht mich schon traurig. Ich bin bis jetzt auch davon ausgegangen, dass man in der jährlichen Kalkulation einen gewissen Betrag zurück behält um bei besonderen Fällen, wie hier bei Verletzungen oder Auflösung des Vertrags bei Mölder, dann doch gewisse Rücklagen auf die man gegebenenfalls zurückgreifen kann. Und da meine ich schon Gelder jenseits von 50.000 EUR. Das ist schon angesichts der ambitionierten Ziele eine erbärmliche Summe und bestätigt einmal mehr, was dieser Investor macht: Nämlich gar nichts.

Kann es aber auch sein, dass man bei der Abfindung von Sascha Mölders nicht vielleicht doch etwas zu großzügig verfahren ist? Man hätte doch zumindest eine Klausel einbauen können, dass Gelder wieder zurückerstattet werden müssen, wenn der Spieler einen neuen Verein finden sollte. Gut, ich kenne natürlich keine Hintergründe, aber mir kommen diese 50.000 EUR schon extrem mickrig vor, auch vor dem Hintergrund, dass man einen Gutverdiener von der Payroll hat.

Zell

Welche Erwartungen haben Sie an die HAM? HAM hat Aktienkapital übernommen und fast 50 Mio. € (rückzahlungspflichtige) Kreditmittel eingebracht. Weitere Darlehen, insbesondere für Spieler, würden doch nur die Überschuldung erhöhen und gegebenenfalls die DFB-Lizensierung gefährden. Vor allem, da 1860 um nicht Insolvenz anmelden zu müssen, von Wirtschaftsprüfern testierte positive Fortführungsprognosen benötigt.

Auch wenn man es seit 2011 nicht immer wahr haben will: HAM ist vor allem ein Kreditgeber und absolut kein Sponsor, der einem Klub Gelder schenkt.

Deshalb werden sich die Fans daran gewöhnen müssen, dass die TSV 1860 KGaA nur die Ausgaben veranlassen darf, die durch selbst verdiente Erlöse bezahlt werden können. Vorbei sind die Zeiten, wo man wie 2017 meinte, man könne, weil ein Aufstieg gewünscht wird, für Spielerverpflichtungen Kredite aufzunehmen.

Aschlegel

Genau das wollte ich damit sagen, bin aber manchmal etwas faul immer den ganzen Summs hinter her zu schieben. Es gibt ja immer noch viele 60er-Fans, die tatsächlich glauben ein wie auch immer gearteter Konsolidierungskurs sei gescheitert. Dabei ist es genau dieser Kurs, der die Lizenz garantiert und Profifußball ermöglicht. Allerdings hätte ich schon längst den Begriff ausgetauscht, weil er bei vielen eher schmalspurig nachdenkenden Löwenfans völlig falsche Vorstellungen weckt. Warum nennt man es nicht einfach “Kurs zur Rettung des Profifußballs”? Das kann man nicht missverstehen, weil es auch nichts mit Sparen oder Ähnlichem zu tun hat.

andreas de Biasio

war bzw. ist es überhaupt zulässig, dass öffentlich diese Summe genannt wurde und stimmt diese überhaupt?

Stefan Kranzberg

Warum sollte es nicht zulässig sein? Ob sie stimmt, lässt sich für Dich und mich nicht prüfen. Sollte sie nicht korrekt sein, wird man dies jedoch sicherlich bald erfahren…

Dennis M.

Wenn wir vom Sportetat her unter den Top Teams sind und dann nur 50.000 haben für Verstärkungen im Winter… Irgendwas stimmt doch dann nicht. Zumal, was macht eine Personalie des Sportgeschäftsführers für einen Sinn, wenn er sowieso keine finanziellen Mittel zum Handeln hat?

Erschließt sich mir alles nicht mehr..

Zell

Welcher Berater kann einem Spieler ein Engagement bei 1860 empfehlen? Alleine die Mietpreise liegen in München um ca. 50% höher als beispielsweise in Meppen oder Garbsen-Havelse. In Zwickau kann man sich ein Haus leisten für das, was in München eine bescheidene Wohnung kostet. Das hat leider auch zur Folge, dass aufgrund der wesentlich höheren Lebenshaltungskosten 1860 weit höhere Gehälter zahlen muss als viele andere Vereine in der 3. Liga. Deshalb hat 1860 eine Vielzahl von U-Spielern im Kader, damit das Kaderkosten im Budgetrahmen gehalten werden kann und 11 gegen 11 Trainingsspiele abgehalten werden können.

Zell

Berichtigung: damit die Kaderkosten im Budgetrahmen gehalten und 11 gegen 11 Trainingsspiele abgehalten werden können.

Dennis M.

So weit so gut und auch einleuchtend. Im Umkehrschluss ist die Stadt München aber auch interessanter für einen Spieler als Havelse-Garbsen oder Zwickau glaube ich. Inwieweit man das jetzt gegeneinander abwiegen kann weiß ich nicht, aber ist zumindest mal n Pluspunkt für München. Aber die Frage die sich mir stellt :Welche Sinnhaftigkeit hat dann ernsthaft Günther Gorenzel? Und das meine ich jetzt echt nicht böse. Aber dann gebe ich seinen Gehalt doch lieber für 1-2 gute Spieler aus um den Kader stärker zu machen und sobald wir aufgestiegen sind kannst dann mal wieder an sowas denken und dich in der nächsthöheren Liga wieder anders aufstellen?

WilkinsMicawber

Die Sinnhaftigkeit eines Gorenzels ist in meinen Augen diese: man braucht jemanden, der für den sportlichen Bereich verantwortlich ist. Dazu gehört hauptsächlich, der Vorgesetzte vom Trainer zu sein – und entsprechend hier Entscheidungen zu treffen.
Sollte der Geschäftsführer Finanzen diese Entscheidung treffen? Welche Kompetenz hat der in diesem Bereich? Der kennt sich mit Zahlen aus und mit Geld – aber ob es jetzt an der Einstellung liegt oder am schlechten taktischen Plan, das kann er wohl nicht beurteilen. Also braucht’s wen, der über dem Trainer steht und final entscheidet: Köllner bleibt oder Köllner soll gehen. Und wer ihm dann irgendwann nachfolgt.

Dazu gehören die ganzen anderen Aufgaben um den sportlichen Bereich: Vertragsverlängerungen, Gespräche mit Beratern, NLZ, Trainerteam, Zusammensetzung der medizinischen Abteilung, des Scoutings usw.
Halte ich für eine echt voll sinnige Stellenbeschreibung in einer Profimannschaft.
Ich bin auch im Löwenforum dabei und da gibt’s immer wieder Vorschläge, dass all die Aufgaben halt aufgeteilt werden sollten. Dem kann ich gar nichts abgewinnen.

Ich kenne persönlich auch keine Vereine im Profifußball, die solch eine Rolle nicht besetzt haben. Und wenn’s drum geht, dass er zu teuer ist – ich weiß nicht, was er kostet. Aber in München jemanden anzustellen, der Personalverantwortung hat, ständig in der Öffentlichkeit steht und diesem Druck ausgesetzt ist: so eine Person findest du nicht für 100.000 Euro im Jahr. Also halte ich das Einsparpotenzial, das für Neuverpflichtungen übrig bleibt, für sehr überschaubar.

Aber auch wenn ich dir widerspreche: ich begrüße deine sachlichen Beiträge hier, Dennis! 🙂

Dennis M.

Zunächst einmal danke, dass meine Beiträge hier erwünscht sind, das freut mich wirklich! Bin mir manchmal nicht sicher, ob meine Beiträge hier erwünscht sind, da ich manchmal evtl. eine andere oder abweichendere Meinung zu manchen Punkten und Dingen habe als einige hier. Deine Resonanz freut mich aber!

Ich kann deiner Ausführung zustimmen mit den Aufgaben und Punkten, die du ansprichst. Deshalb ist er ja da. Wo ich konträrer Meinung bin ist dann aber die letztliche Realität, weißt du, was ich meine? Bildlich ausgedrückt, was bringt dir ein Bäcker, wenn er keinen Teig hat? Oder ein Matrose, wenn er kein Schiff und Meer hat… Das ist für mich der springende Punkt. Und dann stelle ich mir die Frage nach der Sinnhaftigkeit.. Salopp gesagt hätten wir beide uns mit diesem mickrigen Budget auch auf die Suche nach Transfers machen können, da hätten wir auch nichts gerissen und nur Absagen erhalten. Oder Thema Vertragsverhandlungen..da bin ich jetzt zwar nicht in internas involviert, es bringt ja aber auch nichts, wenn er mit Hiller, Lang, Neudecker und Konsorten nicht verlängern kann, weil keine Kohle da ist. Klar, ich denke, dass da auch noch gefeilscht wird und jede Seite das Beste für sich rausholen mag am Ende des Tages, wie GG zu sagen pflegt, aber du weißt denke ich auf was ich hinaus wollte.

Ähnlich ists mitm NLZ.. Welcher Jugendspieler aus dem Nachwuchsbereich oder NLZ bringt uns bedeutend weiter? Jetzt kann man Lang und Greilinger nennen, die für mich zwar echt einen guten Mehrwert haben, die Überflieger sinds jetzt aber auch nicht… Aber aus den beiden kannst evtl was machen. Cocic? Mannhardt? Djayo? Knöferl?…. Man muss versuchen die U Mannschaften wieder in die 1. Bundesliga zu führen und die erste von 60 auch. Der erste Step wäre natürlich erstmal 2. Liga und da etablieren und ankommen. Auf Gesellschafterebene vermisse ich auch das Sprechen “mit einer Stimme”. Das ist so ein aneinander vorbei reden und “Flickschusterei” betreiben ohne jeglichen Ertrag.

Ich meins mit meinen Beiträgen auch gar nicht böse oder will irgendwie Stunk machen oder sonstiges. Ich will denke wie du auch nur den maximalen Erfolg, Spaß an 1860 und einen zielgerichteten gemeinsamen Weg. Mir kommt es manchmal so vor, dass wenn man etwas kritisiert bei 60,dass man dann sofort angegangen wird, egal in welche Richtung. Finde ein respektvolles Miteinander und einen fruchtbaren Austausch wichtig auf allen Ebenen. Von den den Gesellschaftern über die Geschäftsführung bis hin zu uns :).

Thomas Enn

Servus Dennis,

jeder sachlich fundierte Kommentar ist bei sechzger.de immer wollkommen! Wir sind froh über das hohe Niveau in unseren Kommentaren und sind da sehr stolz auf fast alle unserer Kommentarschreiber. Pures Angiften und hirnlosen Defätismus haben wir kaum hier. Und das soll so bleiben!

Aber wir sind natürlich offen für Diskussionen und konträre Standpunkte. Wir maßen uns ja auch nicht an, zu wissen, was richtig oder falsch ist. Deshalb ist jede Meinuung willkommen, so lange diese ordentlich verargumentiert wird und der Ton im Rahmen bleibt. Und das geschieht z.B. unter diesem Artikel gerade vorbildlich!

Also weiter höflich, sachlich, auf Argumenten basierend weiterdiskutieren!

Viele Grüße – auch an die anderen Kommentarschreiber

Thomas

Dennis M.

Danke für dein Feedback, Thomas! 🙂

Kassenwart

Auf mich wirken Deine Beiträge durchdacht. Also nicht von manchem Minus schocken lassen (bei langen Beiträgen gibt es immer etwas, womit ein Leser sich partout nicht identifizieren kann und dann gibt es für diesen Nebensatz ggfs. auch mal ein Minus.

Zu obigem Bäckervergleich: Der hinkt insofern, als dass ja Mehl für 6 Mio. Semmeln da ist. Nur halt nicht für 6,5 Mio Semmeln.

Dann musst Du also allen einen Kunden verklickern, dass die Brötchen etwas kleiner werden. Wer mit Deinem Lokal zufrieden ist und hier immer nette Leute trifft, der wird die Minisemmeln akzeptieren. Ein anderer überlegt es sich und schaut erst mal, ob beim Wimmer, Traublinger oder Müller die Auswahl ähnlich schmeckt und wie da so die Stimmung ist.

Da kann man dann den Kunden selbst entscheiden lassen, oder der Bäcker sucht immer wieder den Kontakt zur Kundschaft, preist die guten Zutaten an, zeigt sich offen für Sonderwünsche zu einer Party oder unterbreitet Zusatzangebote, sollte der Weihnachtsmarkt vor dem Lokal stattfinden (dann gibt es ein paar extra Glühwein auf Kosten des Hauses).

All das musst Du aber mit jedem besprechen, selbst wenn sas Mehl am Ende nur noch für 6 Mio. kleinere Brötchen reicht…

So oder so brauchst Du also den Bäcker, äh Sportdirektor.

Dennis M.

Danke für deine ausführliche Antwort! 🙂 Finde es persönlich schön mich auf sechzger.de auszutauschen, auch wenn der ein oder andere seine Meinung in meinen Ausführungen nicht widergespiegelt sieht. Das mit den negativen Bewertungen nehme ich mir dann mal nicht zu Herzen und jeder darf da ja auch seine Meinung oder Standpunkt drin äußern :).

Explizit auf deine Schilderung bezogen kann ich deine Argumentation verstehen. Wenn man Mehl für 6 Mio hat und nicht für 6,5 Mio ist schlichtweg nicht mehr Mehl da, außer man treibt die fehlenden 0,5 Mio Mehl doch noch irgendwo auf. Soweit kann ich deiner Ausführung folgen und kann deinen Text auch gedanklich schrittweise nachempfinden. Was ich mir dann aber für ne Frage stelle ist, ob man die 6 Mio Mehl für die Semmeln im Sommer entweder bildlich gesagt in zu wenig Semmeln investiert hat oder zu für in der Spitze zu”schwache” Semmeln. Das Wort schlecht will ich nicht in den Mund nehmen, weil man so keinen Menschen betitelt. Es wird ja immer die fehlende Kaderbreite moniert oder dass wir in der Spitze zu schwach besetzt sind. De Facto läuft es ja nicht so rund wie im Vorjahr… Über die Gründe hierfür kann ich auch nur mutmaßen. Man kann die Transferpolitik hinterfragen oder die Trainingsintensität/Belastungssteuerung. Zweiteres mag ich mir aber nicht anmaßen zu beurteilen, da ich in Puncto Sportwissenschaft definitiv weniger Ahnung habe als die in der Verantwortung stehenden Akteure GG und MK. Sicherlich lässt es sich von außen immer leicht daher reden und kritisieren kann jeder. Gewisse Dinge finde ich nur etwas fragwürdig.

Kassenwart

Gute Fragen. Das Mehlbeispiel sollte nur erklären, warum man einen Bäcker (GF Sport) braucht, wenn man doch kleinere Brötchen bäckt. Diese Frage sollte damit ausführlich beantwortet sein.

Hinsichtlich der ‘Mehlverwendung’: Wenn Du am Anfang eines Geschäftsjahres nur Liefergarantien für Mehl, welches für 3 Mio. Semmeln reicht hast, kannst Du Deinen Kunden nicht garantieren, dass Du 6 Mio. Semmeln liefern wirst. Bei der Diskrepanz gibt es immer 2 Straegien:

a) Typische Fussballklub-Strategie der letzten Jahrzehnte: Irgendwoher wird es schon weiteres Mehl im Laufe des Jahres geben. Also gehe ich am 01.01. bereits zu “starken” Kunden mit hohem Anspruch und garantiere denen, dass sie ihre großen Semmeln bekommen. Oftmals klappt die Mehlbeschaffung dann doch nicht und der Bäcker geht pleite. Diese Bäcker lebten zuletzt in Krefeld und Perlach.

b) Für den vorsichtigen Bäcker ist die wichtigste Maxime, auch nächstes Jahr überhaupt noch am Markt zu sein. Dies steht über allem. Ob er aufsteigt und sein Verkaufsgeschäft in der Nobelstraße in guter Nachbarschaft zu anderen Traditionsgeschäften unterhält oder sein Laden auch nächstes Jahr in einer B-Lage verbleibt. Hauptsache, der Laden öffnet garantiert!
Er wird also keine nur vorsichtig und beschränkt Verträge eingehen. Starke Kunden, die große Anzahl von Semmeln erfordern, wollen sich nicht auf das reine Wort des Bäckers verlassen, bei entsprechend zusätzlichem Mehl auch mehr Semmeln zu liefern. Sie entscheiden sich also, woanders zu unterschreiben.

Die Löwen leben seit mehreren Jahren jetzt im Szenario B.

Nachdem der bestehende Kader den absoluten “Löwenanteil” am Budget zum Saisonbeginn verschlingt, kannst Du kaum in die Spitze investieren. Wir müssen uns davon verabschieden, dass Kracher zum Saisonbeginn kommen (bzw. maximal einen – wie Richy zuletzt).

Nebenbei wäre es für mich auch nicht die Strategie eines Ausbildungsvereins. Eher sollte dieser in “Talligs” investieren oder am allerbesten die Jugendarbeit (eV) und das NLZ (KGaA) verbessern. Wenn Du Topstars selbst heranzüchtest, bekommst du Ablösen und bei Auslandstransfers auch später noch die Ausbildungsentschädigung.

Mit längerem Atem kannst Du auch mit geringerem Budget aufsteigen (Jugend braucht ein paar Jahre, um sich zu entwickeln). Wenn es aber unbedingt innerhalb 1-2 Jahre sein muss, dann ist es ein reines Roulettespiel: rot oder schwarz, Du gehst hoch oder pleite.

Will wirklich jemand das riskieren? Das haben wir in Liga 2 schon mal versucht – Ergebnis ist bekannt.

Last edited 2 Jahre zuvor by Kassenwart
Dennis M.

Verstehe mich nicht falsch, auch ich präferiere Szenario B nach dem Motto alle Wege führen nach Rom. Hauruck Aktionen wie die von dir genannten Beispiele aus Krefeld und Neuperlach (oder auch Hertha) sind substanzlos. Nur wenn ich Szenario B wähle will ich ja dennoch einem Fortschritt sehen und erkennen. Roulette will denke ich im Verein und auch bei den Fans keiner spielen, aber eine Entwicklung und Fortschritt muss zu sehen sein. Bei dem Aufbau mit der Jugend muss man aber auch vorsichtig sein. Ohne Aufstieg geht jetzt denke ich mal Dressel im Sommer und denke, dass auch ein Niki lang etc sich nicht ewig die 3. Liga geben werden. Ist immer n schmaler Spagat.. Prinzipiell bin ich bei deiner Ausführung aber bei dir. Ein großes Manko sehe ich bei der frühzeitigen Planungssicherheit. Wir wissen vor einer Saison eigtl nie, mit welchem Etat wir in die Saison starten. Meist stockt er sich ja glücklicherweise immer aufn gutes Niveau auf, aber ist das das Ziel? Wäre es nicht sinnvoller mal einen guten Unterbau an Etat von 5 Mio zu haben und zu schauen, ob er sich auf 7 oder 8 aufstocken lässt? Das ginge mkt geschickten Transfers und Ismaik. Aber ich sehe die Rolle Ismaiks kritisch. Ein Investor, welcher nicht investiert ist kejn Investor in meinen Augen. Er stopft ja wenn nur Löcher?

Zell

Bei aller Wertschätzung: Haben Sie vielleicht hinsichtlich der NLZ-Spieler irrationale Erwartungshaltungen? Allgemein wird als Erfolgskriterium genannt, wenn pro Jahrgang ein Spieler sich bei den Profis etabliert. Das sind wenigstens Belkahia, Greilinger, Lang, Dressel. Weitere sitzen bei allen Spielen auf der Bank. Insoweit hat das NLZ gute Ergebnisse geliefert. Dass 1860 mit einer Mannschaft aus ausschließlich U-Spielern aufläuft, geht doch an der Realität vorbei.

Dennis M.

Ob ich bei meinen Anforderungen ans NLZ irrationale Erwartungen habe müsste ich mich selbst hinterfragen. Ich glaube da gibt es aber auch kein Schwarz oder Weiß. Diese Frage ist auf die Schnelle nicht einfach zu beantworten. Vielleicht kann ich diesbezüglich die heutige Pressekonferenz mit Michael Köllner aufgreifen. Darin (ich glaube aufgrund der Personalie Dennis Dressel kam man aufs Thema) hat Herr Köllner geschildert, dass jeder ein Spiel oder eine Entwicklung des Spielers anders sieht. Ich meine mich erinnern zu können, dass er gesagt hat, dass ein Journalist Spieler XY nach einem Spiel eine 2 gibt, der andere eine 4 und wenn dann nochmal jemand fragst sieht der/diejenige dies wieder aus anderen Augen. So gesehen ists auch mit dem NLZ… Hierbei kommt es immer darauf an mit welchen Parametern man das ganze beäugt. Du hast den Parameter genannt, dass man jene Spieler in unserer Elf wiederfindet. Okay, da gehe ich mit, das ist ein Plus für die dortige Arbeit. Ein Minus ist aber, dass man noch kein NLZ Spieler zu Geld gemacht hat im Sinne der Wirtschaftlichkeit zum Beispiel… Auch diesen Parameter kann man aber aus 2 Seiten der Medaille sehen… Ich glaube, dass die Verantwortlichen diesbezüglich den Schritt so gewählt haben etwas aufzubauen, statt zu verscherbeln. Dressel hätte man ja zu Geld machen können zB…. Jetzt komme ich aufs Niveau der Spieler zu sprechen, der meiner Meinung nach entspricht. Wie Köllner richtigerweise gesagt hat sieht jeder ja etwas anderes in jedem Spieler und jeder bewertet die Spieler aus unterschiedlichen Augen. De Facto ists aber so, dass Dressel seit Monaten stagniert und lustlos wirkt, Belkahia über die Saison hinweg zu fehlerbehaftet ist und greilinger meiner Meinung nach zwar n Kämpfer, fighter und wühler ist, in seinen technischen Fähigkeiten aber beschränkt ist und er ähnlich wie Merv keinen Abschluss hat. Lang sehe ich als einzigen als richtig gut an. Die Bank hat uns ja auch noch keine Punkte groß gerettet mit den NLZ Spielern?.. Okay sie bekommen auch wenig Einsatzzeit, das wird aber denke mal seine Gründe haben. Herr Köllner hat ja vor 2 Wochen oder so in einer PK mal gemeint, dass der Weg von 1860 die Jugendarbeit ist, die U Mannschaften aber nicht in der Bundesliga spielen.

Mein Anspruch ists nicht, dass wir mit 11 Jugendspielern auflaufen, das wäre auch Blödsinn, da man einen guten Mix aus externen, sowie “internen” Spielern benötigt. Ebenfalls wichtig ist die Altersstruktur aus jüngeren und älteren Spielern. Reisinger hat in seinem Interview gemeint, dass man aus Neuzugängen oder jungen Spielern “Stars” machen sollte. Sowas sehe ich einfach nicht. Am ehesten bei Marco Hiller.

Sorry für meinen langen Text.

Kassenwart

Es geht ja nicht nur um die Quantität sondern auch um die Qualität. Ein Beispiel aus der Nachbarschaft: Haching hat vor drei Jahren Karim Adeymi als Jugendspieler (16J) für 3,35 Mio. verkauft, Torwart Mantl (20J) ein Jahr später für 2 Mio.

Wann haben wir den letzten Jugendspieler für einen 7-stelligen Betrag transferieren können?

Nicht nur Breite sondern auch Spitze brauchen wir im NLZ wieder. Das ist für mich tatsächlich alternativlos.

Dennis M.

Richtig! Durch ein gutes NLZ kommst zu Geld! Oder sie helfen der Mannschaft signifikant. Das sehe ich in der Spitze nicht. Nichts gegen Lang, Greilinger und Dressel, diese Spieler machen aber nicht den Unterschied.

Zell

In der Regel haben die Drittligisten einen Geschäftsführer und einen Sportdirektor, selbst der Abstiegskandidat TSV Havelse. Auf ausdrücklichen Wunsch (man ließt häufiger, HAM habe die Mehrkosten übernehmen wollen) von Herrn Ismaik wurde Herr Gorenzel vom Sportdirektor zum Sportgeschäftsführer befördert, ohne dass ein Sportdirektor berufen wurde. Dadurch, dass Herr Gorenzel jetzt Sportgeschäftsführer ist, entstehen der KGaA nur überschaubare Mehrkosten.

Viele Unternehmen in der Größenordnung der TSV 1860 KGaA haben zwei (Fremd-) Geschäftführer, um das sogenannte Vier-Augen-Prinzip zu gewährleisten. Ziel des Vier-Augen-Prinzip ist es, das Risiko von Fehlern und Missbrauch zu reduzieren (präventive Kontrolle).

Dennis M.

Solange es zielführend ist und man genug Budget zur Verfügung hat um was mit anzufangen ist dagegen auch nichts einzuwenden. Dies muss aber die Prämisse sein..

Zell

Wenn 1860 ein ordentliches Budget für den Kader zur Verfügung hätte, wäre es ein leichtes für den Sportdirektor Spieler zu verpflichten. Aber bei aller Liebe für 1860: Die TSV 1860 KGaA ist hoffnungslos überschuldet und für Außenstehende ein permanenter Insolvenzkandidat wie Türkgüzü, ist bundesweit als Chaosklub verschrien, kann in Relation zu den Lebenshaltungskosten nur bescheidene Gehälter zahlen, Spieler werden nach mäßigen Leistungen nicht selten in den Sozialen Medien niedergemacht, ist nicht in der Lage für Unterschiedsspieler Ablösesummen oder Handgeld aufzubringen. Welcher Spieler-Berater kann 1860 da empfehlen? Und weil München eine interessante Stadt (aber sehr teure) sein soll und 60 sich immer noch als etwas Besonderes und Traditionsverein ansieht, soll sich ein Spieler für 1860 entscheiden? Wo bleiben da die realistischen Erwartungshaltungen?

Und dann gibt es noch ein weiteres Handicap für jeden Spieler: Wieviele Spieler wollen sich dem dauernden Stress aussetzen und permanent am Aufstieg gemessen werden? Wohin das führt ist diese Saison doch erkennbar.

Dennis M.

Na sorry, da gehe ich nicht mit. Wir haben laut GG ein Sportetat, welches auf Rang 6 liegt, damit kann man glaube ich schon was rausholen! Nachdem wir letzte Saison knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt waren und 4. wurden und zudem auch auf Gesellschaftereben Ruhe war kann man auch nicht von Chaosclub diese Saison sprechen. Ich denke schon, dass 60,lautern oder Braunschweig ne andere Wucht haben, wenn sie anklopfen als zwickau oder so. Und das mit dem Handicap sehe ich bedingt so wie du. Zu viel Druck und Stress mitm Aufstieg ist kontraproduktiv, ja. Allerdings muss man dann bei der Kaderzusammenstellung und da bin ich voll bei Herrn Reisinger danach schauen, dass ich Leute hole, die den absoluten sportlichen Erfolg wollen und diesen Druck in positive Energie statt negative Energie ummünzen. Fand sein Interview gestern in Teilen echt sehr gut. Sehe da viele Dinge etwas anders als du, sorry. Aber ist ja nicht schlimm, jede/r darf ja seine Meinung vertreten :).

Zell

Was mit dem Budget bewirkt werden kann, ist doch nur unschwer darzustellen:

8 (kostengünstige) U-Spieler (wie Freitag),
weitere 9 low cost Spieler (wie Linsbichler) und
12 Stammspieler

Mehr lässt das Budget nicht zu. Da Gesellschafter und Aufsichtsrat den Verpflichtungen zustimmen müssen, dürften keine überteuerten Verträge eingegangen worden sein.

Es ist Ihnen zuzustimmen, dass aktuell eine ungewohnte Ruhe bei 1860 eingekehrt ist, auch wenn manchen Medien das wiederum zu ruhig ist, denn nur schlechte Nachrichten sind gute Schlagzeilen. Aber das hat vielleicht der TSV-Kosmos wahrgenommen. Wenn aber potentielle Spieler und Berater die Kommentare auf DB24 lesen, können sie nur den Eindruck gewinnen, dass 1860 wie in den letzten Jahrzehnten sich als Chaosklub aufführt.

Dennis M.

Darfst mich übrigens auch gerne duzen:)

Aschlegel

An die Minusgeber: was genau stimmt denn da nicht, was Dennis schreibt? Genau so ist es doch …

Zell

Für mich stimmt so einiges nicht, was der Herr Müller schreibt. Deshalb wurde er von mir auch mit Minus bewertet. Alleine schon sein Vorschlag, auf einen Sportdirektor zu verzichtet, bis man irgend wann in der BL angekommen ist, halte ich für substanzlos. Angesichts des schmalen Budgets wird GG eher mehr als weniger Spielerverhandlungen führen müssen, bis ein Fußballer gefunden wird, der sich in die Löwenhöhle wagt.

Oder das gebetsmühlenartig Vorgetragene zu den vermeintlichen Gesprächen auf der Gesellschafterebene. Flickschusterei war das Versprechen von Herrn Ismaik im Jahr 2011, er würde den Fans ein Stadion schenken. Dass von HAM keine weiteren Darlehen kommen, halte ich betriebswirtschaftlich für sinnvoll. Für mich ist es eher Flickschusterei, wenn Fans glauben, man könne einen Aufstieg zusammen kaufen. Bitte mit Demut das wie go to the top zur Kenntnis nehmen.

Dennis M.

Ich habe Ihnen das “Du” angeboten, wenn Sie es nicht annehmen wollen ist das für mich in Ordnung, dann siezen wir uns. Finde ich in einem Forum unter 60er Fans zwar komisch, aber gut. In welchem Satz habe ich gesagt, dass man sich einen Aufstieg oder Erfolg zusammenkaufen kann? Ein guter Etat erleichtert vieles ist aber nicht alles. Dazu braucht es auch sportliche Kompetenz, Geschick und die Einbeziehung der Jugend.

Aschlegel

Da man nur bei einzelnen Posts + oder – drückt, bin ich auch nur auf diesen eingegangen:

Wenn wir vom Sportetat her unter den Top Teams sind und dann nur 50.000 haben für Verstärkungen im Winter… Irgendwas stimmt doch dann nicht. Zumal, was macht eine Personalie des Sportgeschäftsführers für einen Sinn, wenn er sowieso keine finanziellen Mittel zum Handeln hat?

Erschließt sich mir alles nicht mehr..

Und da ist die Frage doch absolut berechtigt. Da Herr Gorenzel als Geschäftsführer anscheinend keinerlei Mitspracherecht bei der Verteilung der Gelder hat, frage ich mich auch, warum man ihn befördert hat und er nicht weiter einfach als sportlicher Leiter fungiert.