Ernüchterung bim BFV und mehreren tausend Amateurvereinen. Das Stehplatz-Verbot in Bayern wird zunächst nicht abgeschafft.

Dringlichkeitsantrag mehrerer Abgeordneter

Der Bayerische Fußball-Verband hatte zuletzt diverse Gespräche mit Politikern geführt und sich für eine Aufhebung des Stehplatz-Verbots stark gemacht. Vor allem für die vielen Amateurvereine in Bayern wäre dies eine deutliche Erleichterung, allein schon beim Organisationsaufwand.
In der gestrigen Plenarsitzung des Bayerischen Landtags wurde über einen Dringlichkeitsantrag abgestimmt, der von mehreren Abgeordneten (u.a. Löwenfan Martin Hagen) eingereicht wurde. Es ging dabei um die sofortige Korrektur des Rahmenkonzepts Sport. Dabei ist nämlich nicht nur das Stehplatz-Verbot in Bayern ein entscheidendes Thema. Auch die unverhältnismäßige Obergrenze von Zuschauern steht aktuell zur Debatte. Während bei Veranstaltungen in Innenräumen bis zu 1.000 Zuschauer anwesend sein dürfen, gilt im Fußball und Sport allgemein weiterhin die Zahl 500 als Maximum.

Die Abstimmung ergab 44 Ja-, 59 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen. Damit wurde der Antrag abgelehnt. Für BFV-Präsident Rainer Koch ist das nicht hinnehmbar: „Der Frust bei den Vereinen ist enorm – und er wird mit jedem Tag weiter wachsen, an dem diese unsinnige, weil nicht mehr erklärbare Regelung Gültigkeit besitzt“.
Immerhin sicherte das zuständige Innenministerium zu, dass es “in den nächsten Tagen eine praxistaugliche Regelung finden wird und wir zu Lösungen kommen werden“. Wie diese Regelungen aussehen und wann diese bekannt gegeben werden, ist zurzeit unklar.

Landtagsmitglied Johannes Becher äußerte sich nach der Abstimmung deutlich:

Stehplatz-Verbot in Bayern: Auswirkungen auf den TSV 1860 München?

Bis zu Saisonstart in der 3.Liga sind es noch gut fünf Wochen. Ob das Stehplatz-Verbot in Bayern bis dahin Bestand haben wird, ist fraglich. Für die anstehenden Testspiele und vor allem den Trainingsauftakt am Sonntag dürfte der abgelehnte Antrag allerdings ein Nackenschlag sein. Sowohl der TSV 1860 für den Trainingsauftakt als auch Heimstetten für das Testspiel am 30.06. hatten weitere Informationen für die nächsten Tage angekündigt. Gut möglich, dass diese von der gestrigen Entscheidung im Landtag abhängig gemacht wurden.

Ob unter diesen Umständen ein Besuch des Trainingsauftaktes möglich ist, bleibt abzuwarten. Die Organisation von festen Sitzplätzen dürfte allerdings einen deutlichen Mehraufwand bedeuten.

Blick nach Österreich

Im Nachbarland gibt es hingegen bereits ein klares Datum, an dem das Stehplatz-Verbot sowie die Obergrenze für Zuschauer aufgehoben wird. Ab dem 1.Juli entfallen bei Kunst, Kultur und Sport die Obergrenzen, außerdem dürfen Stehplätze wieder angeboten werden.

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